«USA und Russland sind die grössten "Klimakiller"»


«Der Treibhauseffekt scheint unumkehrbar: Die Industrieländer haben 2004 so viele klimaschädliche Abgase ausgestoßen wie seit den 90er Jahren nicht mehr. Größter Klimasünder sind weiterhin die USA. Aber auch Russland trägt immer stärker zum Anstieg der Treibhausgase bei.»

«Berlin – Die Industrienationen haben einem Bericht der Vereinten Nationen (UN) zufolge 2004 so viel klimaschädliche Abgase ausgestoßen wie seit den 90er Jahren nicht mehr. … lesen sie auf Die Welt.de weiter

Mittlerweilen ist der Global 2000 von Jimmy Carter schon 26 Jahre alt – vieles hat sich seither bei den zwei grossen Weltmächten (leider) nicht geändert.

Käse und Wein


Der 5. «Swiss Cheese Award» fand in Huttwil statt.

Eine Grundregel vorne weg. Käse und Wein passen sehr gut zusammen, wenn man beides geniessen will. Das eine oder andere sollte aber für sich alleine degustiert werden. Jegliches Milchprodukt verfeinert oder anders gesagt, jedes Milchprodukt zerstört Säure. Die französische Küche hat früher viel mit Milch oder noch lieber mit Rahm verfeinert. Sehr oft wird diese Tatsache bei Convenience Food der grossindustriellen Fertigprodukten angewendet. Die Speisen schmecken fein – aber meist ohne Charakter. Beim Feinschmecker ist der Trend heute eher in Richtung mediterrane Küche zu suchen. Grob gesagt, fängt diese in Südfrankreich an. Es ist vielleicht Zufall, aber eben jetzt ruft eine Dame an um empfiehlt mir Omega-3-Kapseln zu kaufen und zu schlucken. Vitamin F hiess diese Fettsäure früher. Die Dame sagt, Kapseln zu essen ist doch besser – ich ziehe die südliche Küche vor. Im Käse sind andere Fettarten zu finden und Käse findet man zur Ergänzung auch ganz herrliche in Italien, Südfrankreich, Spanien oder Portugal. Portugal war mit einem eigenen Stand am Markt in Huttwil vertreten. Mehr als nur konkurrenzfähig zu den meisten Schweizer Käsen.

Südfrankreich hat den Vorteil, dass es in den grossen Supermärkten eine immense Auswahl an hauptsächlich französischem Käse gibt. Eine solche Produktevielfalt gibt es in der Schweiz nicht. Noch nicht, um genau zu sein. Die Franzosen bauen ab und die Käser in der Schweiz aus. Es ist eine Freude zu sehen und vor allem zu geniessen, was da alles angeboten wird. Früher war reglementiert, was der Schweizer Käser machen durfte – hauptsächlich Hartkäse. Hier gehen die Welten auch noch auseinander, beim einen kommt mir Bibendum in den Sinn. Und für den Eingeweihten der Wein von gestern Abend – Terre d’Argence 99. Es gibt schönere 99 im Vallee-du-Rhône …

Das ist wie beim Käse. Es ist ein Naturprodukt, das saubere Arbeit, viel Wissen, Mut zu neuen Ideen und Erfahrung braucht. An der Ausstellung ist schade, dass die prämierten Produkte nicht zur Degustation zur Verfügung stehen. Die Schweiz wird sich in den nächsten Jahren auf dem Käsesektor stark verbessern und verbreitern. Nur was hat das mit dem Finanzblog zu tun.

Von meinen Kollegen wurde ich aufgefordert, regelmässig etwas über Wein (und Zugemüse) zu schreiben – und dann bleiben manchmal halt doch einige Überlegungen zu börsenkotierten Firmen oder wirtschaftlichen Tendenzen hängen. Gute, viel verkaufte Produkte zeichnen eine gute Aktie langfristig aus. Und ob sie Unternehmen dem Trend folgen oder gar voraus sind.

börsenkotiert

… börsenkotiert und voll im Trend – geräuchert und mit Schweizer Kreuz. Übrigens da kommt mir ein Restaurant in der Stadt des Wertpapiermuseums in den Sinn. Diese verkaufen Flaschenwein Montepulciano für etwas über CHF 40.– und einen halben offenen Montepulciano für CHF 20.– weniger. Könnte in der Kalkulation durchaus funktionieren. Ob dieser dann auch wirklich aus Montepulciano komme? Ja. Eher nein, es ist hier die Traubensorte Montepulciano d’Abruzzo. Der Chef: «Den Unterschied habe man nicht gekannt!» Wer es glaubt, der billige Montepulciano d’Abruzzo kostet CHF 3.95 die Flasche – macht rund das 8-fache aus. Es ist ein Kreuz mit einigen Beizen, die muss man meiden, teuer, langsam und eben gegen den Trend …

Portugiesischer Käse

… Portugal ist auch vertreten – das Land mit den verschiedensten Stilrichtungen . Italien hat einen Stand mit Prano Padano. Es ist aber wie auf diesem Blog notiert noch nicht alles gesagt: versuchen sie mal Parmesan oder doch einen alten Sprinz (man lernt nie aus) oder einen drei jährigen Emmentaler. Vor einigen Jahren habe ich dort noch gehört: 3 Jahre, das gibt es nicht, das kann man nicht essen. Man hat dazu gelernt und wieso kauft wohl keiner Sprinz – nur in URL gesucht

Steämpfli Erlach

… beim hasenlauf (Stämpfli Erlach – Padis Bruder für OB’ler – man darf ja fragen) keltert man auch einen Zweigelt

… und wer nicht Lust auf einen Branntwein aus blauen Kartoffeln hat, der konnte bei der Glockengiesserei zusehen …

Kuhglocke

… Kuhglocken muss man in Sand beschriften und das dauert länger, als über sie zu bloggen

Historische Wertpapiere – historischer Wertkarton

Nahezu alles kann man sammeln. Briefmarken, ja gar Zeitschriften und Panini-Bilder, historische Wertpapiere und in Zukunft sogar historische Wertkartons.

Der Welt erster Wertkarton wurde im Dezember 2005 im Adventskalender des finanzblog vorgestellt. Dieses Wertpapier – 5% Wandelanleihe 2000-2004 der kunstwerk.fabrik.8 ag – gilt heute als historisches Wertpapier. Es ist kein Wertpapier mehr, denn sie erhalten heute dafür weder die nominellen CHF 2400.–, noch 24 Aktien und auch Zins wird keiner mehr bezahlt. Das Unternehmen ist erloschen, aber der Wertkarton strahlt weiter in vollem Glanze.

Historische Wertpapiere sind ein bekanntes Sammelgebiet, bei dem die Preise noch nicht in astronomische Höhen gestiegen sind. Es gibt sogar lithografische Kunstwerke darunter, die langsam aber sicher auch von Kunstliebhabern entdeckt werden. Vielleicht ergeht es dem Wertkarton ähnlich, denn die Gestaltung erfolgte durch den Künstler Michael Günzburgerwww.guenz.ch.

An den Besucherzahlen gemessen bin ich überzeugt, dass noch nicht alle Finanzblog-Leser das welterste Wertpapier-Museum der Welt besucht haben. Es ist wirklich einen Besuch wert – zur Zeit läuft die Ausstellung «höher – schnell – weiter» im Rahmen «150 Jahre Eisenbahn in Olten».

In den nächsten Tagen finden die letzten Veranstaltungen statt. Der erwähnte Niklaus Riggenbach ist der Zahnrad Erfinder. Schon damals muss es in der Wirtschaft personelle Verknüpfungen und Beziehungen gegeben haben. Darüber zu berichten ist Dagmar Schönig, die Kuratorin der Wertpapierwelt, prädestiniert. Ihr könnte man stundenlang zuhören. Eigentlich müsste sie einmal Prof. Dr. Max Boemle kennen lernen. Die Diskussion dürfte «fernseh reif» sein. Ich wäre dann gerne als Zuhörer dabei.

Die Wertpapierwelt hat über 7000 historische Wertpapiere und seit dieser Woche einen historischen Wertkarton – vermutlich den weltersten und immer noch den einzigen.

Dampflok

… Ausstellung «150 Jahre Eisenbahn in Olten»

SIG SAG

… rechts das Gebäude mit dem Wertpapiermuseum, links der grösste Tresor der Schweiz – die SIG SegaInterSettle AG. Mein Wagen war sogar in der Tiefgarage total gesichert – Evakuationsübung. Auch der Besuch musste um eine Stunde hinausgezögert werden …

Ein ganz gewöhnlicher Tag … nein!


Einige Bemerkungen zu swissblogpress (siehe die unten folgende Pressemitteilung im nächsten Blogbeitrag) und warum es den finanzblog überhaupt gibt.

Von swissblogpress wurde ich diesen Sommer ausgesucht. Der finanzblog sei interessant, Themen orientiert, weit über ein Jahr mit regelmässigen Beiträgen auf dem World Wide Web und unabhängig. Zudem einer der ganz wenigen, die im Wirtschaftsbereich den Standort Schweiz haben.

Für mich ist es eine Ehre, bei sbp dabei zu sein.

Im Wirtschaftsbereich der Bloggerszene hat sich in den vergangenen 15 Monaten nicht viel verändert. Die Finanz und Wirtschaft kam damals im Artikel «Weblogs – noch kein Thema für die Investor-Relations-Abteilungen in der Schweiz» (einige Aufstellungen sind nicht dabei) zum gleichen Resultat. Danke der FuW, dass der fianzblog als erster in der Schweiz seiner Art erwähnt wurde.

Wenn sie andere Schweizer Blogs kennen, auf die swissblogpress (sbp) nicht gestossen ist und welche die obenstehenden Kriterien erfüllen, dann nehmen sie bitte mit sbp oder mir Kontakt auf. sbp soll wachsen und will weitere qualitativ hoch stehende Vereinsmitglieder aufweisen.

Wieso schreibe ich und führe ein Blog? Um Kunden zu finden und weil es Spass macht. Zudem ist das Blog mein Nachschlagewerk und vielfach schreibe ich auch über Firmen, die ich analysiere. Ich gebe aber nie Empfehlungen ab, die sind meinen Kunden vorbehalten.

Zwei Bekannten, vor allem Aficionado, möchte ich merci sagen – sie haben mich vor knapp zwei Jahren aufgefordert ein Blog über Finanzen zu schreiben. Danke auch dem Team einer Grossbank, das mit mir über die Möglichkeit eines Börsenbriefs diskutiert hat. Ob daraus jemals etwas wird, weiss ich nicht – aber zumindest ist der finanzblog aus diesen Anregungen entstanden.

Blogs informieren anders als Zeitungen, Radio und Fernsehen oder Homepages. Sie alle liefern uns Bloggern aber Ideen – sind also meist früher mit ihrer Information. Wir lesen deshalb vielleicht auch häufiger und bewusster Zeitungen, hören Radio oder schauen fern – um uns zu informieren. Deshalb ein herzliches Dankeschön an diese Medien und vor allem auch an die verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, die Lesenswertes ins Netz stellen. Ganz alle Druckmedien haben wir nicht abonniert, aber es sind einige (Bild).

Wir arbeiten nicht gegen die Medien, sondern ergänzen diese und stellen eine andere Informationsplattform zur Verfügung. Es ist auch schon vorgekommen, dass wir eine Information zuerst verbreitet haben, welche die Zeitungen dann aufgegriffen haben. Manchmal ist es Zufall, manchmal sind es Kollegen, die Informationen zuspielen. Oft ist es aber das breite Wissen das zu Fragen führt und manchmal zu erstaunlichen Antworten. Und wir müssen nicht über etwas schreiben das uns nicht liegt, über das wir eigentlich nicht schreiben möchten.

Schlussendlich braucht es noch etwas Mut zu schreiben. Andere würden für sich sagen, das dies bei ihnen eher Fahrlässigkeit sei. Man gibt einiges von sich preis. Nicht alles. Aber mein Kunde, oder vielleicht sind sie mein zukünftiger Kunde, kann erahnen, dass er nicht einen «08.15 bis 16.30 Uhr» Bankbeamten hat, der ihm zur Verfügung steht. Rufen sie an! Es darf auch zu später Stunde sein, aber einige Stunden Schlaf brauchen auch wir. Wir nehmen uns Zeit für den Kunden, denn diese rufen auch nicht täglich an. Die meisten sind langfristig orientiert.

Prof. Dr. Erwin W. Heri hat in Private 5/2006 über den «Wetterfrosch vs. Börsenguru» geschrieben:

«… Dies macht deutlich, dass eine Börsenprognose, die auch nur annähernd so erfolgreich sein möchte wie die erwähnten Wetterprognosen, bedingen würde, dass man unerwartete Ereignisse prognostizieren kann. Ein Widerspruch in sich selbst. …

… Und man wird deshalb auch in Zukunft mit dem Grossteil seines Anlagevermögens sinnvoller weise eine langfristig orientierte und risikokontrollierte Strategie fahren …»

Ich bin weder Guru noch Zauberer und kann ihnen auch keine Rendite garantieren. Aber wir leben nach dem Motto: «Weiterdenken ist unser Beruf.»

Es freut mich, dass sie unseren finanzblog besucht haben und wünschen ihnen auch in Zukunft viel Interessantes und Amüsantes. Falls sie nach dem folgenden Presseartikel noch Lust haben, so schauen sie doch rechts mal unter der Blogroll – da hat es noch einige interessante Blogs zu entdecken.

Pressemitteilung von swissblogpress


swissblogpress

Ein Schweizer Netzwerk für Blogs

Unter dem Namen «swissblogpress» haben sich Mitte August über ein Dutzend unabhängige Schweizer Blogs vernetzt. Die beteiligten Blogs wollen ihre publizistische Tätigkeit zunehmend professionalisieren. Neben der gegenseitigen Unterstützung innerhalb des Netzwerks fördert «swissblogpress» die Bekanntheit und Glaubwürdigkeit von Blogs in der Öffentlichkeit.

«swissblogpress» (sbp) ist ein loses Netzwerk von etablierten und unabhängigen Schweizer Blogs, die im Internet regelmässig zu einem spezifischen Thema publizieren. Die vernetzten online Journale unterstützen sich gegenseitig in allen Belangen rund ums Bloggen. «swissblogpress» ist offen für neue Mitglieder und will weiter wachsen. In regelmässigen Abständen werden weitere Schweizer Blogs, die die von «swissblogpress» definierten Qualitätskriterien erfüllen, in das Netzwerk aufgenommen. Die Aufgenommenen Blogs profitieren von gemeinsam entwickelten Dienstleistungen wie beglaubigte Leserzahlen, Rechschutz, gemeinsame Vermarktung, etc.

Glaubwürdigkeit festigen

«swissblogpress» will die Glaubwürdigkeit und Bekanntheit von Blogs in der Öffentlichkeit nachhaltig stärken. Deshalb hat das Netzwerk für sich selbst Qualitätskriterien aufgestellt. Die unter dem Label «swissblogpress» publizierenden Schweizer Blogs sind seit mindestens einem Jahr online, werden regelmässig aktualisiert und publizieren themenspezifische Beiträge in einer ansprechenden Qualität. In naher Zukunft wird «swissblogpress» mit verschiedenen Aktivitäten und Kooperationen in der realen und virtuellen Welt für die zunehmende Bekanntheit von Blogs in der Öffentlichkeit einsetzen.

Gemeinsame Vermarktung

Auf der ausgewiesenen Qualität aufbauend, entwickelt «swissblogpress» eine gemeinsame Vermarktungsstrategie für die im eigenen Netzwerk verbundenen Blogs. «swissblogpress» ist auch als Verlag mit kommerziellen Interessen tätig, der sich einen Teil des online Werbekuchens abschneiden will. Publizistisch sieht sich «swissblogpress» nicht als Konkurrenz zum traditionellen Journalismus, sondern als eine alternative Form zur Herstellung von Öffentlichkeit mit dem neuen Medium Internet.

Gründungsmitglieder

* Berner Gazette
* Blogwiese
* BloggingTom
* CH Internet Szene
* eDemokratie.ch
* Finanzblog – deshalb die Kategorie «über uns … »
* Infamy
* Leumund
* Medienspiegel
* Pendlerblog
* Polis
* Politik Forum
* Starfrosch

Kontakte

Sandro Feuillet, sandro@feuillet.ch, ignoranz.ch, Mobile : 076 422 30 22, Ko-Präsident spb, Zürich

Christian Schenkel, schenkelc@bluewin.ch, eDemokratie.ch, Tel 031 333 02 46, Ko-Präsident sbp, Bern

www.swissblogpress.ch

… oder Kontaktaufnahme via fianzblog

swissblogpress

PS: in Sachen Signet vergleichen sie die beiden folgenden Kommentare …

Ökologische Bericht-Erstattung …


In der Art der ökologischen Berichterstattung hat sich in den letzten Jahren nicht viel geändert – aber ihr wird mehr Beachtung geschenkt.

Ein waschechter «Grüner» war ich nie, sondern was viele erstaunen mag, freisinnig, aber nicht am rechten Ende, sondern politisch gesehen ziemlich genau in der Mitte. Und weil ich auf diesen Planquadraten ganz oben zu finden bin – liberal im Gegensatz zu konservativ – darf es wohl nicht erstaunen, dass ökologische Themen mich seit Jahrzehnten interessieren. Und eben jetzt ziehen in Bern die Grünen und die FDP am gleichen Strick und erst noch in die gleiche Richtung.

Wieso dies? Meiner Meinung ganz einfach – es dreht sich um das liebe Geld. Ökologie wird von den meisten Menschen nur beachtet, wenn es Geld bringt, Gesetzlich verordnet ist (und sonst Geld kostet). Und dann gibt es noch die immer grösser werdende Minderheit, die einsieht, dass die Ökologie auch einer der wichtigsten «Rohstoffe» ist, die wir besitzen. Aus diesem Grunde betrachte ich bei Anlageentscheiden auch die Ökologie. Das Martische-6-Eck berücksichtigt, dass jeder ein anderes Verständnis von Ökologie hat.

Um das Geld und das verschiedenartige Verständnis dreht sich zum Beispiel auch der Ökoinvest von Max Deml. Seit 15 Jahren hat dieser Börsenbrief schätzungsweise um die 3000 verschiedene Titel vorgestellt. Vielleicht die Hälfte davon mit einer Geschäftsführung, welche die Ökologie beachtet. Manchmal mehr, manchmal weniger. Aber es gibt immer mehr Firmen, die danach leben und handeln. Bis die Ökologie einmal überall ein Standardthema sein wird, wie die Buchhaltung z.B., dürften noch einige Jahrzehnte vergehen. Also braucht es auch in Zukunft noch viel ökologische Berichterstattung.

Geändert hat sich eigentlich nicht viel. Heute weiss man zwar, dass ökologische Titel in mit ihrer Performance meist über dem Index liegen. Das ist im Grunde genommen nichts anderes, als die Risikoentschädigung. Die Risiken in solche Titel ein zu steigen sind meiner Ansicht auch heute noch grösser, als wenn bekannte Börsentitel oder Blue-Chips gekauft werden. Max Deml hat hier Pionierarbeit geleistet, auf dem Gebiet der «grünen Spekulation», wie es ein Leserbriefschreiber bezeichnet. Ganz Unrecht hat er nicht. Es braucht auch heute ein spezifisches Wissen, um auf diesem Gebiet tätig zu sein.

Und Spass daran braucht es auch und vor allem die Überzeugung. Umweltschutz kam eigentlich nur auf, weil es echte Idealisten gegeben hat. Von anderer Seite werden die oft als Fanatiker oder Spinner bezeichnet. Die Welt braucht aber solche Leute. Nehmen wir wieder ein aktuelles Beispiel. Paraquat ist stark umstritten. Eingeatmet sei es hochgiftig, aber es sei unbedenklich, weil es nicht in der entsprechenden Dosierung eingeatmet wird. Es ist erschreckend wie lange es dauert, bis ein schädlicher Stoff vom Markt genommen wird. Greenpeace, World Wildlife fund WWF oder im Fall dieses Herbizides die Erklärung von Bern wurden in der Vergangenheit oft als unwissend, frech, wirtschaftsfeindlich und mediengeil hingestellt. Entschuldigen sie bitte, mir kommt im langfristigen Rückblick kein grosses Thema in den Sinn, wo wir nicht solchen Organisationen den Sieg überlassen müssten. Blei, FCKW, Dioxin … oder vielleicht auch einmal Paraquat von Syngenta, zumindest dem grössten Hersteller. Übrigens, im Land des Konzernsitzes dieses Unternehmens, bei uns in der Schweiz, ist der Einsatz von Paraquat nicht erlaubt. Warum wohl?

Vorwiegend ist es auch heute noch die so genannt «linke Presse», die über solche Themen schreibt. Nur Paraquat ist seit Jahren ein Thema. Bei den 6000 Paar Schuhen war in den Presseunterlagen davon die Sprache. Heute schreiben auch Tageszeitungen darüber. Das war schon 1995 so, nur haben es viele nicht zur Kenntnis genommen. Die Berichterstattung hat nicht geändert. Vielleicht die Anzahl an Artikeln und ganz bestimmt das Bewusstsein der Leser.

Eine dritte Art der Berichterstattung ist die, welche unterdrückt wird. Man will vermeiden, dass über irgend etwas geschrieben wird, wie zum Beispiel mehrtägige Internetunterbrüche wo sich die Swisscom mit andern Anbietern streiten, wer jetzt der Schuldige sei und kompliziert wird es, wenn noch Dritte im spiel sind. Das sind eigentlich Kleinigkeiten, die auch nicht gross interessieren müssen. Und ich hab eh Kabelinternet. Es gibt andere Beispiele.

Wissen sie, wo beinahe die grösste Umweltkatastrophe in der Schweiz hätte stattfinden können? Gemäss eines Kadermitarbeiters hätte die Gewässerverschmutzung schlimmer sein können als bei Schweizerhalle. In Gamsen. Dort werden Explosivstoffe produziert. Der letzte Unfall ereignete sich vor einigen Tagen. Der kam in der Presse. Bei den Unwettern 2000 im Oberwallis hat man dies unterlassen. Es war ja nichts geschehen. Gefährliche Teile der Fabrik wurden vom Wasser knapp nicht weggerissen. Der Sprengstoff scheint in einem solchen Fall weniger ein Problem zu sein, als die gelagerten Rohstoffe, die in die Rhone fliessen könnten. Über die Lonza in Visp hat man geschrieben – die kennt jeder und die sieht man gut. Gamsen kann man vom Velo aus sehen, aber nicht ganz jeder hat das entsprechende Fachwissen, um gezielte Fragen zu stellen – und das eher «so nebenbei», denn sonst fällt es auf und sie erhalten nie eine Antwort.

Drachenbörsen und Frau Mahlzahn


«Aktienmärkte der Volksrepublik sind weltweit diejenigen mit der besten Kursentwicklung. Trotz aller Risiken sind Experten langfristig euphorisch für China.»

Von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz – gefunden in Die Welt.de

«Berlin – Es kommt selten genug vor, dass eine konjunkturelle Abkühlung bei Marktakteuren Applaus auslöst. Doch bei China ist wieder einmal alles anders … weiter

Wer sich die Gegend der Drachenländer von oben anschauen will, dem wird gleich noch ein Artikel über Google-Earth über Krater und Verwüstung mitgeliefert. Dieses Land von Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer ist längst vorbei. Die Geschichte ist nicht ganz ohne Ende. Dass sich zumindest China nicht so entwickeln sollte wie im Märchen ist MANchem jetzt ein Licht aufgegangen. MAN hält den Spiegel in der Hand denkt wohl eher an Frau Mahlzahn, der böse Drache, als an Nepomuk, den Halbdrachen – vielleicht sogar an die wilde 13, welche die kleine Molly geklaut haben. Vielleicht wäre es in manchen Konzernen angebracht, einige Deutsche Märchen zu studieren um den fernen Osten kennen zu lernen. Die europäische Politik ist hier weiter, als die Industrie. Sie lernt vom Wetter und anderen Mentalitäten. MAN und auch MANche Frau ist da noch nicht so weit sich in fremde Kulturen zu denken.

Ob es in Datong die weltgrösste Dampflokomotiven-Fabrik immer noch gibt, könnte man vermutlich im Internet herausfinden. Besucht habe ich sie vor über 20 Jahren – alles durften wir frei besichtigen, nur aus der grossen Reparaturhalle nach der Teststrecke haben sie uns freundlich, aber ganz bestimmt herausgeholt. Die Qualität ist in der Zwischenzeit gestiegen, aber nie wie in Europa. Wieso verkaufen wir nicht die Qualität und den Service sondern zeigen zwei Jahre vor Erscheinen Modelle eines neuen Busses. Über Amerika und Erlkönige habe ich vor langer Zeit geschrieben. Vielleicht müsste man einmal den Schluss des Erlkönig von Johann Wolfgang Goethe lesen:

Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not,
In seinen Armen das Kind war tot.

Es muss ja mit börsengehandelten Firmen nicht gleich so rauskommen. Imitieren ist in fernöstlichen Landen eine Kunst, kein Verbrechen. MAN muss der Zeit etwas voraus sein. Versuchen sie doch mal den Finanzblog zu imitieren – verlinken und daraus Texte entnehmen können sie immer (am liebsten mit Link in Referenz oder Blogroll). Falls einige jetzt um ihr entgangenes Geld ringen, wüsste ich noch was zum Lesen: Michaels Ende letzte Worte an die Japaner.

Jetzt klaue ich auch schnell etwas. Ein Bild, das ich nicht geschossen habe, keine Ermächtigung einholt habe und etwas mit Drachen zu tun hat ..

Regi China

… von Regula Marti – ihr letzter Blogbeitrag auf Nomadenleben handelt von einer Stadt, in der es vor allem Originale anzuschauen gibt. Und da wären wir schon wieder bei der Kultur, die allenthalben irgendwo auf der Strecke bleibt …

Schweizer Immobilienbrief Nr. 15


Von Venedig, Macau, London, Paris, Moskau, Zürich, Genf, Basel und einem Flugplatz wird berichtet – und vielleicht werden Übernachtungen in Bern teurer.

Der European Regional Economic Growth Index von LaSalle hilft vielleicht Bern, dass die Hotelzimmer etwas teurer angesetzt werden können – die Hauptstadt hat 12 Plätze gutgemacht. Aber so teuer wie in Moskau werden sie wohl nicht. Wie in Macau?

Grossen Fluglärm verursachen wird der grösste Flügel auf dem Flugplatz von La Blecherette. Immobilien können vielleicht auch in Lausanne zur Bekanntheit eines Airports führen, wie dies auf verschiedene Arten möglich ist

Wenn sie in Flugplätze oder Hotels investieren wollen, beachten sie zumindest eines. Der Name, die Grösse, die Art der Werbung, die Menge der Sterne oder Fluggesellschaften muss nicht zwangsläufig die Rendite spiegeln. Manche Fluggesellschaften haben drei, zum Teil recht unterschiedliche Abflugbereiche und entsprechend gibt es auch Hotels, die einen Linken und einen rechten Flügel haben, bei denen aber mehr als ein halbes Jahrhundert Baugeschichte dazwischen liegen dürfte. Da war wieder aktives Lernen angesagt – im Prospekt der schöne Teil und zum liegen der alte Teil mit Küchenabluft unter dem Balkon und und und … und kein Musikgehör an der Reception. Hotels kann man auch meiden (wenn man es weiss) und schönere, neuere suchen und anderswo essen oder trinken gehen. Aber nehmen sie sich ja nicht vor, jeden Abend einen andern Drink zu nehmen – sie dürften im 3bicas pup einige Monate verweilen.

Wenn sie Immobilen oder Anteile kaufen und falsch liegen, wird es ärgerlicher und vor allem teuerer. Sie können sich auch zuerst durch uns beraten lassen …

… weiter als pdf Datei im gleichen Fenster

… oder zum herunterladen auf …

Immobrief

Terra Nostra links

… wird in Portugals Werbung mit vier Sternen verkauft …

… am Eingang hängen dann nur noch drei …

Terra Nostra rechts

… und mehr als zwei dürfte es für den heutigen Zustand dieses «Traktes» nicht geben – 1930, da muss dies super gewesen sein, tolle Architektur. Schade nur, dass man später diesen Teil vergrössert und vermutlich auch aufgestockt hat. Noch etwas zu Immobilien – das Auge kauft mit – schöne gelbe Farbe ist schnell und günstig angebracht. Aber eben, bei Immobilien auch hinter die Fassade schauen – bei Hotels auf alle Seiten. Und vor allem auf die Aussenseiten, die man hier nicht mal erahnen kann.

Aber etwas muss man dem Hotel zu Gute halten – es ist ein sehr gutes Beispiel als «Gestalter der gebauten Umwelt». Dieser Artikel im Immobilienbrief ist es wert, ganz gelesen zu werden und am Mittwoch schreibe ich über dieses Thema. Über einen Immobilienstandort, der beinahe zur grössten Umweltkatastrophe der Schweiz geführt hätte – alles wurde totgeschwiegen.

ETF – das Wundermittel?


Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für ETF’s sind unbekannte Märkte und Bereiche. Geben sie sich aber im allgemeinem mit dem Durchschnitt zufrieden?

Hand auf das Herz – würden ETF verkauft, wenn man damit nicht schöne Verdienste generieren könnte? Und sie wissen nicht, was ETF, das zur Zeit von allen angepriesene Wundermittel im Anlagesektor, heisst? ETF Exchange Traded Funds im Wesen vorzustellen bringt nicht viel, darüber gibt es im Internet genügend zu Lesen. Nobelpreisträger Prof. F. William Sharpe von der Standford University erklärt wie einfach in ETF zu investieren ist. Überfliegen sie vielleicht nur die ersten Zeilen des Schluss-Summarys.

Wieso werden dann mit riesigem Wachstumstempo ETF angeboten? Aus mindestens zwei Gründen. Einer der wichtigsten ist vermutlich, dass man bei der Performance ein Ergebnis vorweisen kann, das nahe beim Index ist. Der grösste Teil aller Aktienfonds liegt Performance mässig unter den entsprechenden Indexen. Und zum andern hat man ein sehr einfaches und günstiges Anlagevehikel, das dem Kunden leicht verkaufen werden kann: «Sie haben die gleiche Performance, wie der entsprechende Index.» Ich versuche immer diesen Durchschnitt zu schlagen. Bis auf wenige Ausnahmen ist mir dies bis heute gelungen. Oder anders gesagt: «Auch in meinem privaten Wertschriftendepot hat es glücklicherweise keine ETF.»

Für Märkte die man zuwenig kennt – Länder, Regionen, Branchen – können ETF angebracht sein. Auch für den Kunden recht kostengünstig. Man könnte allen Kunden ja nur ETF kaufen und dann ausspannen und die Fonds liegen lassen …

Im letzten ÖKO-Invest sind vier interessante Seiten über ETF’s zu finden. Übrigens, nächste Woche hat Max Deml sein 15-jähriges Jubiläum – herzliche Gratulation.

Zu ETF gibt es noch einige Bemerkungen und Überlegungen, die ich einmal als Fragen zu schildern suche.

– Wird der Handel wirklich abnehmen, da ETF im Grunde genommen eine Langfristanlage sind?

– Wird langfristig wirklich kein Personal abgebaut?

– Wird der Handel wirklich ruhiger, weil jeder ja schon mit diesen Titeln eingedeckt ist?

– Wieso steigt die Zahl der aktiv gemanagten ETF? Versuchen diese den Durchschnitt zu schlagen? Wird es ihnen gelingen? Werden solche Fonds in Zukunft wieder mit schlechteren Performance-Resultaten aufwarten?

– Wollen sie wirklich mit jeder Aktie zum gleichen Zeitpunkt in die Börse einsteigen?

– Wie und vor allem über welche Zeit werden ETF aufgebaut, bis die Fondsanteile verkauft werden?

– Wer liefert (verkauft) bei offenen ETF und entsprechender Nachfrage Titel an die Börse – der Fonds selbst oder werden Nostro-Bestände mit tieferen Einstandskursen geliefert? Wird dieses System vielleicht sogar angewandt, wenn nicht über die Börse gehandelt wird?

– Verkaufen die obigen «Lieferanten» bei schlechten Börsenerwartungen «short»?

– Wer betreibt zu welchen Spreads und Kosten das Trading?

– Könnte es bei einem grösseren Vermögen sogar interessant sein, Aktien direkt zu kaufen?

– Wem gehört die Dividende? Gibt es Ausnahmen?

Jede aufgeworfene Frage ist nicht nur einen Blogbeitrag wert, darüber können sie Dissertationen schreiben. Und dann gibt es noch viele andere Fragen und Überlegungen zu ETF. Richtig interessant wird es aber erst, wenn man Index orientierte Derivativ-Produkte anschaut. Da müsste man aber mehr Zeit haben …

… sie sehen, das Anlegen in ETF macht wenig Spass (und für einige auch wenig Sinn), aber die technische Abwicklung und die Details bei ETF sind faszinierend. Vielleicht ist es für mich ein Vorteil, dass ich nicht nur analysiere oder mich nicht nur mit technischen Details herumschlagen muss. Im Durchschnitt ein bisschen mehr zu wissen, kann gar nicht so schädlich sein.

Bei Indexfunds finden sie eine grosse Übersicht – und einige schöne Details und einen Kurs in 12 Steps, der schon länger dauert, als die versprochenen 15 Minuten, die es dauert um zum investieren.

Haben sie wirklich die Zusammenfassung von Sharpe gelesen? «Should everyone index everything? The answer is resoundingly no.»

Messen in Bern


Einige Eindrücke von der 6. Berner Wirtschaftsmesse und der 36. Berner Weinmesse.

Eines gleich vorweg. Es liegt nicht an den Degustationen, dass in den Beiträgen der letzten Tage die Bilder fehlen. Das ist ein technisches Problem, das jetzt in Bern-Ost angeschaut wird. Und mit technischen Pannen lernen wir je länger desto mehr umzugehen. Die SBB gestern Abend: «Der nächste Halt – HerzogenBUUUCHsee». Die Aussprache ist vielleicht phonetisch in Ordnung, aber es läuft einem kalt die Schulter hinunter. Die Sprecherin hat vermutlich ähnliche Probleme wie Bürgermeister Michael Daerden. Mein Problem wird einige Sekunden später gelöst «Der nächste Halt – Langenthal». Kein Wein-, sondern ein technisches Problem. Keine Ahnung, wie mancher den letzten Zug nach Herzogenbuchsee (bitte nicht BUUUCH betonen) zurück nehmen muss.

Gar technische Risiken liegen bei der Wirtschaftsmesse auf – «Nanotechnik – Chancen und Risiken in der Diskussion» auf Schloss Ueberstorf das zwischen Flamatt und Schwarzenburg liegt. Aber es ist nicht etwa die Wirtschaft, die zu diesem Schlossgespräch einlädt, sondern die reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn und die evang.-ref. Kirche Freiburg am 17.11. um 17.00 – CHF 95.– inkl. Nachtessen. Das ist an der ganzen Messe tippisch. Man ist präsent, aber höchst erstaunt, wenn jemand was wissen möchte. Die Berner Messe für Smalltalk und man trifft ja einige, wo man Gedanken wechseln kann.

Die Kirche setzt ja auch eine Arbeitsgruppe ein um über Kirchenmarketing zu diskutieren – ich wurde nicht delegiert, sondern übernehme den Blog – aber dazu später einmal mehr. Nur die Kirche verpasst es, mit Leuten in den Kontakt zu kommen. Man diskutiert unter sich. Man, zumindest ich, finde auch keinen Link zum Nano-Seminar – nur dass man sich beim Schloss anmelden muss. Man nimmt ja auch nicht an, dass jetzt einer an der Wirtschaftsmesse vorbei schaut, der sich sowohl in Nanotechnologie und in der Kirche zugleich auskennt. Übrigens, warum Hörbis Beitrag unter «Nano» erscheint, ist mir schleierhaft – technisches Problem oder weil die Rede von der Bibel ist?

Die regionale Arbeitsvermittlung, das RAV, ist nächstes Jahr vermutlich nicht mehr dabei. Schade, hier könnte man mit Handel, Industrie und Dienstleistung diskutieren – so geschehen. Schnell einige Worte gewechselt zwischen RAV und Regionaldirektor der Grossbank. Vielleicht hätten die mal eine Stelle frei, oder einige. Und für mich gibt es hier die besten Konjunkturtipps – echt aus dem Alltag. Die eine Branche dürfte meiner Meinung nach nächstes Jahr einbrechen. «Hat schon begonnen.» Alle Aktienanalysten jubeln zur Zeit diese Branche hoch. Also profitieren wir davon und lassen sie an der Börse noch einige Monate laufen – aber dann raus aus dieser Branche oder Stockpicking betreiben.

Aussuchen muss man auch bei der Weinmesse. Das Gastland hat es mir diesmal besonders angetan – Portugal. Hier gibt es auch Weine, die man höchstens dreimal trinken sollte – den Mateus zum Beispiel – das erste, einzige und letzte Mal. Es gibt ganz tolle Weine und einige sind sogar echt preiswert. Für die Etikettentrinker ist portugiesischer Wein ein Paradies. Einige von diesen schmecken auch nach Ausspülen des Glases nicht besser. Echt peinlich, wenn an einer Weinmesse alle Gläser nach Abwaschmittel stinken. Normalerweise merke nur ich den Gestank von Klarglanz, aber hier war er anders und wurde von den meisten wahrgenommen. Das ist nicht der Grund, weshalb ich nur bei Hammel und nicht auch beim Vennerhaus vorbeigeschaut habe. Sorry Nik, du lässt die Schlussglocke zu früh läuten.

Dafür dazwischen noch schnell die Aargauer Weine stichprobenartig verkosten – Weingut Sternen aus Würenlingen – in der gleichen Ortschaft befindet sich das PSI (damals war auch von Computerpannen die Rede). Und zwei weisse Genferweine – Viognier und Merlot Blanc. Auch hier hat man ein echtes Marketingproblem. Es gibt besseren Viognier und bessere Genferweine. Da wären wir wieder einmal bei Nestlé – pietätlos meiner Ansicht, dass man den Krankheitsbefundder CEO Nelly Wenger mitteilt (in mehreren Tageszeitungen gesehen).

Und noch lange nach der Glocke, der Höhepunkt – Portwein. Wenn sie Portugiesisch sprechen, hier noch etwas über Vinho verde, der etwas andere Wein rund um Porto. Einen speziellen Dank an www.wein-portugal.com für die tolle Burmester Degustation.

Burmester

… falls das Bild erscheint sieht man, dass die Weinmesse nicht nur für Smalltalk gut ist – zufällig kennen gelernt und interessant diskutiert …

Nachtrag zum Diskussionsthema Weinpulver:

kulinaria katastrophalia – der Blogbeitrag über Weinpulver
– hier kann man Weinpulver kaufen – würde sogar an einem Test mitmachen
– Züri-West kann das Zeugs sogar in Bern-Ost kaufen

Es gibt auch Weinpulver das keinen Alkohol mehr enthält – es wird für Diabetiker empfohlen. Den Artikel über Weinpulverder in 20Minuten erschienen sein soll, habe ich nicht gefunden. Na dann «prost».

Bleibt für mich nur noch die Frage: Wie macht man Alkohol in Pulverform?

Das Wetter …


… hat zwei Bedeutungen. Das eine Wetter dürfte heute noch schön sein und das politische Wetter könnte demnächst auch umschlagen.

stern: Außenminister Steinmeier sieht in Konflikten um Iran und Nordkorea größte Bedrohungen des Weltfriedens
18.10.2006 – 08:10 Uhr, Gruner+Jahr, stern Pressemappe [Pressemappe]

Hamburg (ots) – Der Konflikt um das iranische Atomprogramm und der
Atomtest in Nordkorea sind nach Auffassung von Bundesaußenminister
Frank-Walter Steinmeier die größten Bedrohungen des Weltfriedens. Es
gehe dabei um die «Erosion des Atomwaffensperrvertrags», sagte der
SPD-Politiker in einem Interview des Magazins stern. Er fügte hinzu:
«»Beide Provokationen können in den Nachbarregionen den Wunsch nach
atomarer Nachrüstung wecken. Das müssen wir verhindern, und deshalb
stehen wir nicht am Ende, sondern am Anfang des Konflikts.» Auf die
Frage, ob Nordkorea notfalls militärisch entwaffnet werden müsse,
antwortete Steinmeier: «Ich kenne keinen, der diese Option hegt.» Er
halte es für realistisch, dass es gelingen werde, einen Weg zurück zu
den Sechs-Parteien-Gesprächen mit Nordkorea zu finden. Gegenüber dem
Iran bleibe man bei dem Angebot, «das dem Land einen Weg aus seiner
Isolation verspricht».

Steinmeier kritisierte, dass schon Indien und Pakistan mit ihrer
atomaren Aufrüstung gegen das Völkerrecht verstoßen hätten. Deshalb
müsse nun versucht werden, «dass sich jene Staaten, die nicht auf
Atomwaffen verzichten wollen, zur Nichtweiterverbreitung
verpflichten». Bei Nordkorea müsse man sich fragen, wie lange das
hungernde Volk den Weg noch mitgehe.

Dass die USA auch in Deutschland wie in anderen Teilen der Welt
Foltergefängnisse betreiben oder betrieben haben könnten, kann
Steinmeier, wie er dem stern weiter sagte, aus seiner Sicht
ausschließen. Die Bundesregierung habe aus der Verschleppungs-,
Inhaftierungs- und Folterpraxis der Amerikaner «dieselben Lehren
gezogen wie alle anderen europäischen Staaten: auf sofortiger und
vollständiger Information durch die USA zu bestehen». Das sei mit den
USA auch besprochen und er gehe davon aus, dass dies sichergestellt
sei. Seine kürzlich wegen einer Israel-feindlichen Rede des syrischen
Staatschefs abgebrochene Reise nach Damaskus will Steinmeier
demnächst nachholen, wie er im stern ankündigte. Er habe kürzlich mit
seinem syrischen Amtskollegen besprochen, dass er nach Damaskus
fliegen werde, «sobald die Bedingungen stimmen».

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Das Interview steht Ihnen auf Wunsch im Wortlaut zur Verfügung. Tel:
040/3703-3555 – gefunden beim Presseportal

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Video – Aussenminister beraten Nordkorea und Iran

Fotostrecke – Die Atomlabors von Nordkorea

30 Staaten könnten Atombombe bauen

Eine Bemerkung zum letzten Link – die Schweiz zählt garantiert zu diesen 30 Staaten. Aber keine Angst, bis so ein Vorhaben bei uns zur Bewilligungsreife gebracht werden könnte, wären Jahrzehnte vergangen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass uns der Bau des Perpetuum Mobile gelingt, wird wohl von den meisten Schweizern höher eingestuft, als dass unser Land so unstabil werden könnte.

Ganz anders sieht es mit der politischen Stabilität im fernen Osten aus. Die Frage ist nun, was macht China als engster Verbündeter zu Nordkorea. Weltpolitisch wäre es jetzt sinnvoll wenn Europa verhandeln würde. Die Europäer sind im Stande mit fremden Kulturen um zu gehen. Die Regierung Bush hat im Irak bewiesen, dass sie so etwas weder kann noch will. Zudem ist der vordere Orient ähnlicher in unserer Denkweise, als der hintere Orient, sorry ferne.

Auf alle Fälle sollte man den US Dollar in nächster Zeit etwas beachten, denn wenn sich die Chinesen und Amerikaner nicht einig sind, würden wohl die Chinesen den USD in Zukunft lieber meiden. Vielleicht werden finanzielle Überlegungen siegen – die Vernunft zwischen Nordkorea und der USA wird es nicht sein.

Das meteorologische Wetter ist auch wesentlich leichter voraus zu ahnen, als die politische Grosswetterlage. Zumindest vermute ich, dass wir demnächst die Auswirkungen zu spüren bekommen, die wir letzte Woche auf und vor allem über den Azoren haben aufbauen sehen.

Faial 1

Faial 2

… knapp 45 Minuten liegen zwischen den beiden Bilder – Kraterdurchmesser 2 Kilometer, Kratertiefe 400 Meter – die Wolken brauchten von Kraterrand zu Kraterrand deutlich weniger als eine Minute. Die Geschwindigkeit können sie selbst ausrechnen – in der Schweiz würde in solchen Fällen eine Sturmwarnung veröffentlicht. Aber keine Angst, der Wind wird sich bis er in der Schweiz ist, stark gemässigt haben – hoffen wir das Gleiche in der Politik …

… einige Bilder


… die Ferien sind vorbei und geblieben sind viele Erinnerungen aus den Azoren.

Cable and Wireless

… einst der europäische Knoten für die weltweite Kommunikation … und heute wird via WLAN gearbeitet (der Beitrag entstand letzte Woche auf der Insel Flores) …

Wasserflugzeug

… der Mittelpunkt zwischen Europa und Amerika …

Wal

… der Lampenölproduzent Europas …

Pico

… mit einmaligen Kulissen …

Pico Wolken

… und herrlicher Sicht auf das Wetter, das für Europa «vor Ort produziert» wird – vom höchsten Berg Portugals, dem 2350m hohen Pico …

Lava

… mit langfristigen Trends …

Wellen

… und kurzfristigen Wellen …

Thunfisch

… bereit für Konservendosen …

45 grad

… und den etwas unüblichen Verkehrswegen.

Alles in Allem eine Inselgruppe die gefällt. Entschuldigen sie bitte die teilweisen Bildflecken, aber dasWetter scheint wirklich hier zu entstehen. Wer die täglichen Regengüsse nicht mag, bleibt lieber zu Hause.

Und noch eine Warnung zum Pico ist angebracht. Dieser Vulkan kann es in sich haben – Regen und Nebel sind in Minutenschnelle vorhanden und dann kann es gefährlich werden. Letzte Woche ist eine Amerikanerin tödlich verunglückt. Vielleicht hat sie – wie ich – auch den ausgeschilderten Weg genommen, der am Anfang sogar als Bergweg markiert ist und dann die eigentlich gesperrte Strecke genommen. Der richtige, leichtere, etwas längere, aber ohne Kletterkünste zu meisternde Weg ist nicht ausgeschildert – das ist eben Portugal. Aber ein fantastisches Erlebnis. Und der Wind darf nicht ausser Acht gelassen werden. Bei schönstem Wetter können innert Minuten langanhaltende Sturmböen von weit über 100 km/h überraschen.

Alles hat sein Ende


Alles hat sein Ende – nur die Wurst hat zwei. Für die Römer galt Limes, selbst in Germanien.

Die Bibel spricht vom Ende der Zeit an verschiedenen Stellen, und viele Sekten befassen sich intensiv mit dem Thema. Es gibt Interpretationen. Die universale Harmonie wird die Erde und ihre Sonne vergehen lassen. Das scheint festzustehen. Ob das direkt mit dem Ende des Universums zu tun hat, ist unwahrscheinlich. Falls die Raumzeit möglicherweise endlich wäre, jedoch keine keine Grenzen hätte, würde das bedeuten, dass es keinen Anfang des Universums geben würde. Einen Zeitpunkt der Schöpfung würde es dann kaum geben…. das ist eine Option der Kosmologen. Die Kirchenmänner freut so etwas weniger, denn es könnte ihren Machtanspruch und Einfluss erschüttern.

Unser Schreibermeister wird sich mit einem kleineren Ende befassen und sich bald wieder dem Emmentaler und dessen Löchern, es gibt spezielle «Lochstudien», widmen, anstatt «azorischen» Schlemmereien zu frönen.

Ich habe gehört, der Emmentalerkäse hätte deswegen so grosse Löcher, dass man dazwischen Brot essen könne.

Der Schreibermeister wird froh sein, dass er seinen Blog wieder nach seinem Gusto bewirtschaften kann und, dass ihm da niemand unkontrolliert Schaden beschert.

Da Blogs langfristig gehortet werden lohnt es sich zu überlegen, was man wann, wie und warum von sich gibt. Es wird bestimmt ein «Fichenwärter» darauf warten, dass er Rückschlüsse ziehen kann, um den Blogger zu katalogisieren oder zu enttarnen.

Die Privatsphäre wird immer dünner.

Es ist letztlich eine Frage des persönlichen Rückgrates, seine Ansicht Kund zu tun.

Der Schreibermeister ist zurück. Sicher wird er soviel an Energie aufgetankt haben, dass er uns wieder regelmässig mit interessanten Artikeln und kritischen Bemerkungen bedienen wird.
Die Ferien sind zu Ende, es beginnt ein neuer Alltag. E guete Start i di neu Wuche!

Neues Land …

Neues Land ...

Dieser Teil der Erde ist sogar jünger als ich – der Vulcano dos Capelinos wurde 1957 bis 1958 geboren. Am westlichsten Zipfel der Insel Faial (Fayal) ist eine der faszinierendsten Landschaften der Welt – so kann man sich den Mond vorstellen. Unwirtlich und doch hat sich wieder Leben eingefunden – Pflanzen und Vögel. Weitere Bilder – nicht via Handy – in einigen Tagen …

Azoren und Wein


Irgendwo zwischen Zürich und New York wachsen mitten im Atlantik Reben und wird Wein produziert.

Zugegeben, das Burgund ist etwas einfacher zu erreichen und hat den besseren Namen und was ich bisher auf den Azoren versucht habe, gerechtfertigt es auch den bekannteren Ruf. Die Rebberge auf der Insel Pico sind aber das Eindrücklichste, was ich bisher gesehen habe. Da lassen einem die herrlichen Gebiete auf dem portugiesischen Festland fast ein müdes Lächeln übrig. Pro Rebstock ein eigenes Clos. Und trotz UNESCO-Weltkultur-Erbe wird hier viel dem Schicksal überlassen – diese Anbaumethode ist viel zu teuer. Aber sehr eindrücklich und die Resultate lassen sich geniessen …

… zum Beispiel beim Schreiben einen weissen Terras de Lava 2004 als Apero – EUR 6 im echten Viersternhotel – nicht das Glas, die Flasche und der Rest kann morgen weiter genossen werden … mit Blick aufs Meer, die Rebberge sind hinter dem Hotel. Offenen Wein sollten sie auch einmal versuchen – amerikanische Reben die im Gegensatz zu Frankreich ganz offiziell angepflanzt werden.

Wein Azoren

… Clos des Clos … umgeben von Basalt, Lava, Vulkanen …

… Essen und Geniessen …


Portugal ist nicht der französischen Küche gleich zu setzen.

Zum Glück ist nur das Frühstück im Hotelpreis inbegriffen. Oder anders gesagt, zum Glück sind wir in mehreren Hotels. Vom Kontinent zum Inselhüpfen ist Eines geblieben. Die Portugiesen sind keine alte Hochkultur in Sachen Essen und Trinken. Aber sie werden immer besser – zumindest nehmen die guten Küchen laufend zu. Suchen sie aber einmal echt amerikanisches Fastfood, so reicht ein Städteflug nach Lissabon und sie werden an jeder Ecke „verwöhnt“. Es ist ähnlich wie mit den Aktien, die wirklich guten Sachen werden selten empfohlen – suchen ist angesagt. Es lohnt sich und das zu Preisen, die einem das Suchen echt zur Freude machen.

Uebrigens, die Ess-Kultur lässt viel auf ein Land und dessen zukünftige Entwicklung schliessen. Wer kann sich was leisten, was lässt man stehen … solche Indices sind selten in Börsenblättern aufgeführt.

Spanferkel

… es braucht nicht immer Fisch zu sein …

Portugal und Essen …


Am portugiesischen täglichen Menuplan können wir beim SMI profitieren …

… denn die herrlichen Früchte der Azoren sind höchstens via Givaudan in den Yoghurts vertreten und das im 4-Stern-Hotel, das sich beim Eingang mit grosser Tafel als 3-Stern-Hotel präsentiert und höchstens deren zwei wert ist. Terra Nostra Furnas – auf „unserer Erde“ herrschen verschiedene Ansichten, verschiedene Rating-Methoden und verschiedene Geschmäcker.

In ganz Portugal werden ihnen von Morgens bis Abends Nestle-Produkte feilgeboten. Der Nestle-Aktionär darf sich ruhig freuen. Eigenes Suchen lohnt sich meistens des Geschmacks wegen … gestern gab es Blutwurst mit Ananas. Sensationell, vergessen sie unsere Blutwürste und frisch geerntete Ananas aus Mittelamerika und schon gar nicht die, welche man bei uns kaufen kann. Geniessen sie das nicht ganz einfach zu findende gute Essen und lassen sie ihre Aktien an den Essgewohnheiten der Portugiesen teilhaben.

Essen auf den Azoren

… Endverarbeitung, Zwischenverarbeitung und „Produzent“…

Schweizer Immobilienbrief Nr. 14


Der Bauboom herrscht auch in Portugal und auf den Azoren

Derivative sind im 14. Brief das Hauptthema und wer es lieber etwas anschaulicher mag, der schaut sich den Artikel über Sihlcity an.

Schoppingcenters gibt es auch in Portugal, aber nicht ganz auf jeder Insel der Azoren-Gruppe. Wenn, dann haben sie eines gemeinsam: Luxusläden – das sogenannte Nachholbedürfnis. In Zukunft dürfte dies ein Thema in China und in Indien sein. Wer die Rieseneinkaufsläden nicht mag, der schaut sich die Zusammensetzung halt einmal aus der Sicht eines Aktionärs an – und plötzlich sieht man Sachen, die man sonst am einfachsten von den Jugendlichen erfahren kann. Am Abendesse zuhören, wenn die Kinder berichten, was in und out ist.

… weiter als pdf Datei im gleichen Fenster

… oder zum herunterladen auf …

Immobrief

Architektur in Portugal

… fast zwei arichtektonische Vexier-Bilder aus Portugal …

Wenn einer eine Reise in die Freiheit tut


Mannigfaltige Gründe veranlassen mich, eine Reise zu tun. Geschäft, Familienanlass im Ausland, Besuch von Freunden, Ferien, Reiselust, letzte Reise in die ewigen Jagdgründe usw. Damals lud uns der ältere Sohn zu sich ein. Er stellte uns seinen Schatz vor. Später reisten wir wieder hin, zur Hochzeit. So lernten wir Singapur und auch etwas von Malaysias Ostküste am chinesischen Meer kennen. Der jüngere Sohn stiess mit seiner Frau aus Canada auf der Pazifikroute zu uns. So umkreiste unsere Familie praktisch gleichzeitig im «Teamwork» den Globus.

Wenn einer eine Reise tut, dann vielleicht nur, um seinen Freiheitsdrang zu befriedigen. Er entflieht in die Freiheit, oder er befreit sich von widerlichen oder belastenden Umständen. Die Motivation sucht ihre Kompensation.
Das ist ein Bedürfnis der inneren Freiheit. Funktionell versucht die Psyche, das «Danfossventil», im unterbewussten Bereich den Ausgleich zu schaffen.

Eine «versilberte» Reise bringt Erkenntnisse, Abstand zum Alltagstrott und wirkt wie Dünger in der grauen Masse.

Es kann sein, dass ich eine rein geistige Reise tue. Dann allerdings sollen nicht Illusionen dominieren und die gute alte Zeit nehmen wir als Erfahrungsschatz mit, mehr nicht.

Als Bürger eines «freien» Landes stelle ich fest, dass ich gar nicht so frei bin, weil alles und das letzte geregelt ist.
Als persönliche Freiheit bleibt vom gesamten Handlungsspielraum, abzüglich der vorhandenen Einschränkungen, zum Beispiel physische, rechtliche materielle/ökonomische oder moralische Beschränkungen, nicht mehr viel übrig.

Im Arbeitsprozess ist jemand weitgehend fremdbestimmt, sowohl als Arbeitnehmer, als Vorgesetzter wie als Unternehmer. Als Arbeitnehmer gilt: «Wessen Brot ich ess›, dessen Lied ich sing› «. Als Vorgesetzter ist er nach unten Chef und nach oben Untergebener, also im Sandwich. Dem Unternehmer bestimmen die Kunden, die Konkurrenz und die Globalisierung den Takt. Was wird globalisiert? Der hohe Lebensstandard oder die Armut? Die Kapitalisierung der Renditen oder die Sozialisierung dessen, was keine Gewinne abzuwerfen vermag? Das Gefälle reich – arm? Die Verslumung? Der Stress? Die Ideologie des Stärksten? Das Ökonomische Prinzip in Reinkultur ohne ökologische und ohne soziale Komponente? Die Unternehmung hat ihre eigene Philosophie, besser Ideologie, denn letztlich dient sie der Gewinnmaximierung.

Wer gläubig ist, sieht sich mit Geboten konfrontiert, den Gehirnpickern «du darfst nicht» (aber man kann!) , «du sollst» (warum soll ich?). Wer Auto fährt, dem werden viele «Abzockersteine» an den Wegrand gelegt. Auch werden ihm vermehrt die Parkplätze streitig gemacht. Wer fliegerisch aktiv ist, dem wird bald der Luftraum rationiert und die Bürokratisierung nimmt kein Ende. Den Rauchern werden die Aschenbecher weggenommen, was mich keineswegs stört. Wegen der Mobilität werden immer mehr Strassen gefordert. Der Prozess ist abgeschlossen, wenn jede freie Fläche zubetoniert oder asphaltiert ist. Dafür werden die zulässigen Geschwindigkeiten dauernd herabgesetzt. Der Prozess wird abgeschlossen sein, wenn die Geschwindigkeit Null erreicht ist. Dann erst wird das sinnlose Treiben durch leere Strassen sichtbar werden. Da die Strassen nichts mehr nützen, wird man sie wohl abreissen – um sie später wieder zu bauen…Die Sicherheitsexperten und die Statistiker werden sich freuen. Bei Geschwindigkeit Null, müssen auch die Verkehrsunfälle Null sein.

Wer Politik macht, wird von aussen bedrängt. So meint Frau Bundesrätin Leuthard, die Milliarde an die Osthilfe müsse bezahlt werden, allein schon wegen den guten Beziehungen zur EU. Wenn die Politiker das Volk nach seiner Meinung gefragt hätten, bevor sie Versprechungen gemacht haben, wären sie nun freier im Entscheid – und, wenn soviel bundesrätliche Abstimmungswerbung nötig ist, mahnen die inneren Gefühle zur Vorsicht. Man droht mit Erpressung von aussen, um seine Politik schmackhaft zu machen. Verbreitung von Angst nach dem Muster: Wenn du nicht glaubst, dann hat es Konsequenzen.

«Letztlich verstehe ich unter Freiheit das Vermögen, gegen die Statistik zu handeln (es gibt nur statistische Ursachen); und das wäre in der Tat ein Kennzeichen aller lebendigen Materie» (Antoine de Saint Exupéry, Carnets)

Kehren wir von unserem «geistigen Ausflug» oder «Handstand» zurück zur Realität. Die Arbeit ruft und nimmt mir ein bisschen Freiheit, während sie mir auch welche gibt.