Budgeterfüllung vor dem Weltuntergang


An den eingehenden Telefonanrufen gemessen, müssen in den uns verbleibenden drei Wochen bis zum Weltuntergang vor allem Budgets in der Anlagebranche erfüllt werden.

Der eine ruft zweimal an, weiss aber nicht mehr, dass er bereits vergangene Woche angerufen hat. Garantiert zwei- bis dreihundert Prozent Gewinn. Spottbillig die andere Aktie. Nur 12.50 – nominal 0.50. Eigenkapital je Aktie? Weiss er nicht. Agio? Was ist das, fragt er zurück. Immer wollen sie ein Mail zustellen. PDF’s in Hochglanz, aber überall dasselbe. Nicht zu ersehen, ob es eine Kapitalerhöhung ist oder ob die Altaktionäre abspringen wollen.

Nützt ja eh nichts, denn in rund drei Wochen ist der Weltuntergang. Ich hoffe mal, dass ich den nicht verschlafe oder gar nicht beachte. Die Bernerzeitung rät zu Notvorrat – den braucht es nach dem Untergang auch nicht mehr. Gratiswerbung oder bezahlte PR. Überall will etwas verkauft werden, das gelinge gesagt «undurchsichtig» ist.

Früher hatte jeder Haushalt seinen Notvorrat – Zucker, Mehl, Schnürsenkel, Seife. Man musste sich schon damals fragen, ob einige Notsachen wirklich nötig sind. Heute kauft man Aktien auf Notvorrat, wie es scheint. Möglichst nachhaltige. Sogar die WirtschaftsWoche hinterfragt das heutige Schein-Grün. Oder sollte man Rohstoffe kaufen oder gar Glencore Xstrata International plc – die Bestechung scheint ja schon lange vergessen zu sein.

Nur Brennesseln werden in Frankreich nicht mehr verkauft – hier herrscht der Brennesselkrieg. Gute vierzig Minuten lang, aber sie erfahren etwas über unsere heutige Ethik. Da beachtet man all diejenigen gar nicht mehr, die ausländische Produkte überteuert in der Schweiz absetzen. Der Handel, der arme, muss ja auch was verdienen.

Vielfach hat dies etwas mit dem Führungsstil, dem Management zu tun. Vorgaben, Budgetdruck, Zeitdruck, Kostendruck und oft schlecht ausgebildetes Personal, die aber anscheinend «gute Verkäufer» sind. Vielleicht sollten wir wirklich umdenken: «Unberechenbarkeit ist die erfolgreichste Strategie. Das Erfolgsrezept ist, keins zu haben.» Radikal führen – vom Managementquerdenker Reinhard Sprenger.

… und vergesst den Weltuntergang nicht


Aktuell bei libref. – liberal reformiert: «Der Fermseh-Pfarrer Andreas Peter wird Blogger» – das Passwort habe ich ihm zumindest mal gesandt

Aktuell beim befreundeten Personalblog: «Was uns die Politik beschert «

Vor einem Jahr im Finanzblog:
«Occupy: besetzen oder befassen?»

Vor 2 Jahren erschienen:
Rohstoffmarkt – die Zwiebel

Vor 3 Jahren erschienen:
La Cucaracha – die Kakerlaken-Theorie

Vor 4 Jahren erschienen:
Unterschied der Börse zum Adventskalender

Vor 5 Jahren erschienen:
Abfallentsorung und Recycling müsste man vermindern (können)

Vor 6 Jahren erschienen:
In Kunst oder Wein anlegen
Vor 7 Jahren erschienen:
Trauriges Jubiläum – Todesstrafe

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Marktforschung bringt es wirklich nicht


05:25 Ortszeit:

Zwei Minuten schaue ich in den Fernseher … man darf ja mal in der Nacht erwachen … 275 Stimmen gegen 200. Zu den spannenden 265 Wahlmännerstimmen kommen die entscheidenden dazu. Barak bleibt für vier Jahre. Schön, wir können wieder in Ruhe schlafen gehen. Albträume über Marktforschung sind nicht nötig.