Gen-Tech-Moratorium – so verschieden kann Ökologie sein


Die Abstimmung über das Gen-Moratorium scheidet die Geister. Aber aus ökologischen Gründen können sie pro oder contra sein – je nachdem, aus welchem Blickwinkel sie es anschauen. Das Martische 6-Eck trägt dem Rechnung – ich will wissen, wie viel Ökologie es für den Anlage-Kunden sein muss, für andere sein darf.

Greenpeace erklärt die Gen-Technik und Novartis erklärt die Gen-Technik. Zugegeben, dass sind zwei Extreme. Aber die meisten Anleger haben eine eigene Meinung gebildet, oder wollen sich eine bilden und sind vermutlich zwischen diesen beiden Positionen angesiedelt.

Stellen sie sich eine Skala von Null bis 100 Prozent vor! Sind sie jetzt für 100 Prozent gentech-frei oder 100 Prozent «gentech-besetzt»? Wobei zu sagen ist, dass letzter vermutlich nie gelingen wird, weil immer natürliche Gene (in der Überzahl) vorhanden sein werden. Es wird garantiert auch nie so schlimm, wie der Greenpeace-Film dies «schmackhaft» machen will – oder eben nicht. Es ist wie bei der Abstimmung: Wer dagegen ist, muss dafür sein und wer dafür ist muss dagegen sein. Oder anders gesagt, wer sich eher als Greenpeace-Tipp versteht, empfehle ich ein JA einzulegen und der Novartis-Tipp muss das Moratorium ablehnen und ein NEIN einlegen.

Meine Kunden kenne ich recht gut und weiss, welche ökologischen Ansichten sie haben. Bei der Gen-Technologie kann ich höchstens Vermutungen anstellen. Man ist ja selbst einmal etwas mehr und einmal etwas weniger «gen-ethisch» belastet. Aus der Bernerzeitung noch zwei unterschiedliche Ansichten – die Bio-Bäuerin und der Nobelpreisträger Werner Arber. Wer hat jetzt Recht – oder wer hat wo Recht?

Bei jedem Kunden muss man herausfinden, ob für ihn Gebiete ausgeschlossen sind und eine Negativliste (z.B. Kernkraft, Erdöl …) berücksichtigt werden muss, oder ob die «best in class» Strategie ausreicht. «Gegen den Umweltschutz ist niemand!» Ein Spruch, den ich nie vergessen werde. Er stammt von einem Fachrat anlässlich seines Einführungsreferats zum Nachdiplom-Studium «Wirtschafts- und Umweltmanagement». Oder anders gesagt, zumindest etwas Umwelt im Depot, schadet keinem – und etwas mehr hat sich langfristig immer besser gerechnet.

Gentechnisch hat jeder seinen eigenen Standpunkt. Wenn der wirklich so harmlos ist, könnte man ja auch ein NEIN einlegen. Meiner liegt in Lindau – am Schlagzeilen machenden Bodensee und ist mit dem Standpunkt meiner Frau auch nicht immer identisch – aber wir stammen gen-technisch ja auch nicht aus dem gleichen Zweig.

6-Eck

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