Ausblick – beim Investieren zählt die Vergangenheit nicht!


Das Wichtigste beim Investieren – nur die aktuelle Situation zählt und was sie in Zukunft daraus machen können. Die Vergangenheit ist nicht massgebend. Eine Aktie mag hoch sein oder tief gefallen sein – das ist alles nebensächlich, Vergangenheit, Geschichte, wichtig ist, was die Aktie ab heute in Zukunft machen wird. Deshalb schauen wir nur in die Zukunft – bei der Investition von Geld genau so wie bei der Gesundheit und beim Famileinleben. Wir wollen leben, Geld verdienen, Freude haben und das geht nur, wenn wir in die Zukunft schauen.

Zugegeben, das ist manchmal nicht einfach und deshalb bringen die meisten Zeitungen, Zeitschriften, Magazine einen Jahresrückblick. Das ist Geschichte und dies kann ganz schön sein. Es bringt auch nichts wenn sie in der Vergangenheit schauen, ob alles richtig gemacht wurde. Jeder weiss, was Klimawandel ist. Überall schreit man nach alternativen Energien. Es ist nicht massgebend, ob die Leute, die innerhalb einiger Monate Gehör erhalten haben, die Wissenschaft, die Tatsachen richtig aufzeigen. Öko-Anlagen werden boomen. Aber aufgepasst, die Masse wird noch verrückter spielen und auf Züge in Sackgassen aufspringen.

Züge? Genau genommen sind es Bergbahnen – es wird an vielen Orten steil hinauf gehen. Und irgend einmal wieder hinunter. Vielleicht reisst sogar ein Seil – und dann geht es sehr schnell hinunter. In diesem Gebiet bin ich über 15 Jahre tätig und habe viel Geld verdient. Aber so schwierig war es noch nie, Entscheide zu treffen. Denn hier spielt extrem die Politik mit. Subventionieren, verbilligen, verbieten, anordnen … Seit ich das Finanzblog verfasse, habe ich immer auf die Politik aufmerksam gemacht. Die gehört heute zum Grundwissen. Und dann das Abschätzen ob der Amerikaner mit seiner Geschäftstüchtigkeit schneller ist, als der Europäer im politisch regulierten Markt.

Den Energie politischen Teil des Adventskalender (1. – 27. Dezember) habe ich ausgewählt. Die Idee wurde schon letztes Frühjahr geboren. Datenmaterial ist noch in Hülle und Fülle vorhanden. Ich werde auch häufiger über solche Fragen nachdenken und schreiben, als in der Vergangenheit.

Heute Zeitungsartikel zu verlinken bringt nichts. Die finden sie selbst zu tausenden. Wie gesagt, nicht in der Vergangenheit nach Rat suchen – die Zukunft ist wichtig. Der Papst weiss dies seit jeher, denn beim Segen «Urbi et Orbi» gewährt er jedem Zuhörder den Ablass – vorausgesetzt er ist guten Willens. Nicht der Papst, der Zuhörer. Dieses Jahr wünscht der Papst den Politikern Weisheit und erwähnte viele Gebiete, in denen es zur Zeit nicht freidlich zu geht. Pakistan, worüber Yahya berichtet, ist bei Weitem nicht das schlimmste Gebiet. Wir hoffen, dass man in Pakistan alles zum Guten arrangieren kann – zu einer echten Demokratie. Es gibt aber leider Gebiete auf der Erde, wo mehr Hunger und Durst gelitten wird.

Vielleicht wird in Zukunft die Schweizer Armee Einsätze in Südsudan tätigen. In der Mittelland-Zeitung ist am 27.12. ein guter Artikel (Passwort geschützt) von Urs Zurlinden. Urs frägt Chrstophe Keckeis über die zukünftige Art von Armeeeinsätzen aus. Anschläge, Terror werden zunehmen und hier begreife ich das Schweizer Fernsehen nicht, das ausführlich über 6.5 Tonnen Dünger berichtet, die von Europa nach Palästina hätten geschickt werden sollen. In Säcken verpackt, in dem sonst meist ein börsenkotierter Rohstoff gelagert wird. Je nach Körnigkeit des Düngers sieht man dies den Säcken schon von aussen an, dass hier das falsche Produkt geliefert wird. Es ist verrückt, das Schweizer Fernsehen sendet – ohne es vielleicht zu merken – eine Bastelanleitung für einen wirkungsvollen Sprengstoff. Oklahoma lässt grüssen! Das Internet ist voll an solchen Anleitungen. Hier geschieht noch viel zu wenig. Diese beiden Grundstoffe finden sie in Lagerhallen zig-tonnenweise neben einander. Genug, um die grössten Anschläge zu machen. Das Sturmgewehr zu Hause, Rauchen und Sex sind Sachen, die unsere Politik heute beschäftigen.

Hoffenblicht bleibt es so und wird nicht schlimmer. Damit wäre das Börsenjahr 2008 einfacher ein zu schätzen. Ich nehme nicht an, dass es ohne politische Einflüsse nach unten dreht, nur wird es nicht mehr so steil gegen oben gehen. Und hier gleichmal einen Rückblick. Meine Performance bei Kunden lässt sich sehen. In etwa das Doppelte von MSCI-World und dort, wo ich nur einen Beratungsauftrag habe und man/frau im ersten Halbjahr nicht ausräumen wollte liegen einige sogenannte Schweizer Bluechips im Depot und die drücken dann auf das Ergebnis.

Zum Schluss eine Reprise vom 27. Dezember und überlegen sie sich einmal, ob der Satz wirklich für eine gute Zukunft sorgen dürfte!

«Sinnvoller wäre es, etwa aus der Kappeler Milchsuppe des 16.Jahrhunderts einen Brauch zu machen. Denn wer gemeinsam isst, vergisst seine Feindseligkeiten schnell. So was hätte die Schweiz nötig.»

Vielleicht gar wie libref. mit der 2. Kappeler Milchsuppe. Über den neuen Bundespräsident Pasqual Couchepin, der diesen Satz sagte, handelt der erste Blogbeitrag von libref. Frau Bundesrätin Micheline Calmy-Rey schrieb uns zur zweiten Kappeler-Milchsuppe dieses Schreiben.

In die Vergangenheit schauen bringt nicht viel, die Zukunft gestalten ist wichtig. Nach dem Essen der (1.) Kappeler Milchsuppe sind die Teilnehmer des Mahls gegeneinander zur Schlacht angetreten.

Ich wünsche, dass ihnen im 2008 die kleinen, feinen aber extrem wichtigen Details nicht entgehen und sie aus diesen ihre Schlüsse ziehen. Massenmeinungen sind nicht unbedingt das, was der Erfolg für das neue Jahren bringen wird. «Lassen sie ihren Bauch sprechen – oder fragen sie meinen.» Alles Gute und viel Erfolg.

Zardari-Bhutto“ – oder eine Sternstunde der pakistanischen Demokratie.


Hier berichtet, Dr. Yahya Hassan Bajwa aus Pakistan per Mail, Eingang: 30. 12. 07, 16.17 Uhr. Die Veröffentlichung erfolgt in Koordination mit Stephan Marti, Finanzblog. H. Odermatt, Personalblog

Zardari-Bhutto“ – oder eine Sternstunde der pakistanischen Demokratie.

yahya hassan bajwa, 30.12.2007, Rahim Yar Khan / Pakistan

Der heutige Tag wird in der Geschichte der PPP eingehen – sie hat einen neuen Parteiführer „gewählt“. Noch bevor Benazir Bhutto nach Pakistan zurückreiste, schrieb sie ihr Vermächtnis. Darin ist enthalten, wie es mit der Partei weitergehen soll, falls sie umgebracht wird.

Mit grosser Spannung wurde das Ergebnis der Pressekonferenz im Bilawalhaus, nach dem Namen des Sohnes von Benazir Bhutto und Asif Zardari benannt, erwartet. Es war spannend, denn die Wahl sollte zeigen, wie demokratisch die PPP ist. Schliesslich stand das Ergebnis fest:

Der 19jährige Oxfordstudent, Bilawal Zardari, der auch gleich beschloss, ab sofort den Namen der Mutter zu tragen – Bilawal Zardari Bhutto -, ist neuer Chairman der PPP.

Zwar hatte Benazir Bhutto im politischen Testament festgehalten, dass ihr Mann, Asif Zardari, gegen den in der Schweiz weiterhin ein Gerichtsfall wegen Geldwäscherei hängig ist, zum Chef ernannt wird. Dieser verzichtete jedoch und gab sein Amt seinem Sohn weiter. Er sagte, dass er diesen Schritt gemacht habe, um die Demokratie zu stärken! Bilawal verkündet in englischer Sprache – eine Sprache, die die wenigsten Staatsbürger in Pakistan verstehen -, dass er das Amt annimmt. Solange er sein Studium im Ausland weiterführt, wird sein Vater das Geschick der Partei in die Hände nehmen. Das ist ein Schachmattzug. Niemand kann sagen, dass mit Bilawal ein Greenhorn die Parteigeschicke übernimmt und für die Fürstenfamilie ist gesichert, dass die Führung zuerst auf Asif Zardari und dann ohne Unterbruch auf Bilawal Zardari-Bhutto übergeht. Spätestens hier sollte man im Westen verstanden haben, was man unter „Demokratie“ in Pakistan versteht. In Pakistan wählt man nicht eine Partei, sondern eine Person. Daher ist auch jeder Parteifürst bedacht, dass nur jemand aus seiner eigenen Familie, aus seinem engsten Kreis, seine Nachfolge antritt – das war auch damals der Wunsch von Zulfiqar Ali Bhutto, der seine Tochter Benazir auf die Politkarriere vorbereitete. Das hat zur Folge, dass wir in Pakistan nur wenige Personen mit Führungsqualitäten haben – sie werden immer rechtzeitig von den eigenen Leuten liquidiert oder unschädlich gemacht, falls sie nicht der eigenen Fürstenfamilie angehören.

In einer Fernsehsendung wurde zu Recht gesagt, dass wir in Pakistan keine
Demokratie haben können, solange nicht die Parteien demokratisch sind. Keine Partei ist demokratisch, ausser vielleicht ausgerechnet die Jamaat-e-Islami, eine islamistische Partei, die ihre Kandidaten zuerst auf Lokal-, dann Distrikts- und Provinzebene in ihren Wahlgremien wählt. Am Schluss wird in Lahore, in ihrer Zentrale die Kandidatenwahl bestätigt. Es ist fast schizophren, dass eine islamistische Partei demokratischer ist als die Politparteien, die vom Westen unterstützt werden! In allen Parteien erkaufen viele Kandidaten ihr „Ticket“ – dabei spielt Führungsfähigkeit oder Ehrlichkeit keine Rolle. Sogar der vorgeschrieben Bildungsabschluss – mindestens Matura für das Provinzparlament und ein Universitätsdiplom für das Nationalparlament – kann umgangen werden, indem man sich das Diplom kauft. Doch, weshalb diese Vorschrift? Pakistan ist wohl das einzige Land, das einst einen Bildungsminister hatte, der weder lesen, noch schreiben konnte.

Doch ist das Demokratie, in einem Staat, in dem 40% der Männer und fast 70% der Frauen Analphabeten sind und kaum 1% einen höheren Schul- oder
Universitätsabschluss haben?

TransCommunication – Research and Communication – Dr yahya hassan bajwa –
POB 1351 – 5400 Baden – Switzerland – www.TransCommunication.info

Pakistan, weiteres Geschehen


Der Schweizer und Pakistani Dr. Yahya Hassan Bajwa berichtet über weiteres Geschehen in Pakistan. Mitteilung per Mail, Eingang 29. 12. 07, 19.57 Uhr. Die Veröffentlichung erfolgt auf Wunsch von Stephan Marti. Leider waren wir vorübergehend «out of service». Der Server hat uns ignoriert… sorry, H. Odermatt, personalblog

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Liebe Freunde
Hier nun der zweite Teil… Danke für das Reinstellen in eure Blogs!

Gruss aus Pakistan
yahya

Grossdemonstrationen und Totengebet für Benazir Bhutto

yahya hassan bajwa, 29.12. 2007, Rahim Yar Khan / Pakistan, 18.30 h

Ich befinde mich in der Innenstadt von Rahim Yar Khan. Nach dem Totengebet, um etwa 11h, an dem, nach Schätzung, einige tausend Leute teilnahmen, bewegen sich zwei Demonstrationszüge Richtung PPP Büro. Im ersten Zug sind verschiedene Parteiführer der PPP dabei – Irfan Abdullah und auch Javaid Waraich. Die Teilnehmer tragen PPP Fahnen mit sich. Im zweiten Zug tragen die Demonstranten schwarze Fahnen – ein Zeichen, dass sie als Schiiten auszeichnet. Diese Leute wirken aufgepeitscht. Sie schlagen sich mit den Händen als Trauer auf ihre Köpfe und rufen laut „Hay, hay Bhutto“.

Unterwegs auch ein älterer PPP Anhänger mit einem Verband am Kopf. Er erzählt, dass er mit seinem Fahrrad unterwegs gewesen sei, als die Polizei ihn zusammenprügelte. Der Grund – er hatte eine PPP Fahne an seinem Fahrrad montiert.

Polizeifahrzeuge fahren dem Demonstrationszug hinterher. Ein PPP Mitglied erzählt mir, dass gestern Abend, als sie mit einem Demonstrationszug am Haus des ex-Ministers, Zafar Waraich, vorbeizogen , hätte man auf sie vom Dach des Ministers beschossen – eine Meldung, die sich als falsch erweist, als ich in das Haus von Waraich fahre und dort frage, ob geschossen wurde.

Der Wachmann sagte mir, dass weder von ihnen, noch von irgendwelchen Leuten auf das Haus geschossen wurde. Auch sei kein Brandanschlag verübt worden. Doch dieses Gerücht mache die Runde. Der Wachmann, der mir dies erzählt, sagt, dass er mitten in der Nacht angerufen wurde. Er sei gefragt worden, ob er verletzt worden sei – zu einem Zeitpunkt, als er am Schlafen war.

Vor dem Büro setzen sich die Leute auf den Boden, um sich für ein stilles Gebet vorzubreiten. Überall Trauer. Menschen am Weinen. Übergross das Plakat mit der winkenden Benazir Bhutto. Dann trifft der harte Kern ein – Schiiten mit ihren schwarzen Fahnen. Sie rufen: „Hai, hai, Bhutto!“ – ein Ausruf, der Schmerz ausdrückt. Einzelne Namen von ML-Q Kandidaten werden aufgerufen und beschimpft. Sie rufen den letzten Slogan Benazirs: „Auch heute lebt Bhutto – auch gestern war Bhutto!“ Ich frage jemanden, wie viele Teilnehmer wohl hier vor Ort sind – 35000. Nun, hochgeschätzt sind es vermutlich 1500 bis maximal 2000. Doch die Wahrnehmung scheint parteiabhängig zu sein. „So lange es den Mond gibt, lebt Bhutto!“ Immer mehr schwarze und PPP Fahnen auf dem Platz. Die Menschen zeigen ihre Trauer.

Im Vorhof des Büros beginnt eine Person mit der Koranrezitation. Die Anwesenden erheben ehrfürchtig die Hände zum Gebet. Verweinte Augen. Die Stimmung ist geladen. Unweigerlich der Gedanke, ob nun demnächst eine Bombe explodiert. „O Gott! Heute stehen hier alle Brüder zum Gebet. Benazir hat ihr Leben als Muslima hingegeben. O Gott! Vernichte die Regierung der Bösen. Du bist mächtig. Rette unser Land. O Gott! Gib uns eine geeignete Führungsperson und gib uns Frieden und Liebe für alle unsere Brüder. Nimm unser Gebet an!“ Die letzten Worte gehen im lauten „Amen“ unter und die Menschen fallen sich in die Arme.

Die Trauer ist ansteckend. Auch mich übermannt es. Eine grosse, politische Führerin ist dahingegangen – egal ob man ihre politische Auffassung teilt oder einer ganz anderen Partei angehört. In einem solchen Moment gilt das Menschenleben, der Mensch, die Person, die einem heimtückischen Attentat erlegen ist. Es ist ein schwarzer Tag. Trauer. Tränen. Hoffnungslosigkeit. Wann hört dieser Irrsinn auf?

TransCommunication – Research and Communication – Dr yahya hassan bajwa –
POB 1351 – 5400 Baden – Switzerland – www.TransCommunication.info

Kontrakräfte Al Qaida, Taliban, Bait Ullah, Masud…


Der Schweizer und Pakistani Dr. Yahya Hassan Bajwa berichtet über Al-Qaida, Taliban, Bait Ullah Masud … per E-Mail erhalten.

Wer ist der Täter von Benazir Bhutto?

yahya hassan bajwa, 29.12.2007, Rahim Yar Khan / Pakistan – Eingang Sa. 29.12.07 – 7.16

Die Frage, die gestern und heute in den pakistanischen Medien diskutiert wird ist: Wer hat Benazir Bhutto getötet? Keine einfache Frage. Zwar haben Al-Qaida und auch die Taliban immer wieder böse Drohungen ausgestossen, doch als sich das Attentat in Karachi bei der Ankunft von Bhutto ereignete, distanzierten sich die Taliban vom Anschlag. Heute berichten die Medien non-stop, dass Bait Ullah Masud, ein Extremistenführer, der Auftraggeber sei. Doch die Regierung las eine Transkription eines Telefongesprächs zwischen Masud und seinen Informanten aus Rawalpindi vor. Darin gratulieren sich Masud und sein Telefonpartner zum Attentat. Er fragt dann, wer den Anschlag durchgeführt hat. Namen werden genannt. Schlussendlich sagt Masud namentlich, wo er sich gerade aufhält und nennt den Namen der Person, bei der sie sich anschliessend treffen wollen.

Unglaublich für einen Topterroristen, auch wenn er ein Mullah ist! Wer sagt schon, wo er sich aufhält und dann auch gleich noch, wo man sich demnächst treffen will.

Unterdessen hat der Spitalsprecher vom Civil Hospital vor den Medien erklärt, dass Bhutto keine Einschüsse aufweist. Sie sei mit dem Kopf gegen das Fahrzeug gestossen und habe sich dabei tödlich verletzt. Interessant, die PPP fordert weitere Untersuchungen, doch die Familie der Verstorben lehnt eine post mortem Untersuchung ab. Im Land herrscht weiterhin Unruhe. Plünderer, die nichts mit der Politik zu tun haben, nutzen die Chance und räumen die Verkaufsgestelle der Läden ab….

Zum Schluss: Bait Ullah Masud hat gerade über Medien erklären lassen, dass er und seine Organisation nichts mit dem Anschlag zu tun habe….

Ich gehe jetzt in die Stadt und werde, falls ich wieder zurückkommen sollte, weiter berichten.

Allah Hafiz – Gott beschütze Euch, das brauch ich wohl jetzt am MEISTEN.

Ein Tag nach der Ermordung von Benazir Bhutto – Pakistan im Schock und Tumult

yahya hassan bajwa, Rahim Yar Khan / Pakistan, 29.12.2007 – Eingang Freitag 28.12.07 – 23.09

Es ist eine Tragödie für Pakistan. Erneut ein prominentes Todesopfer der Politik. Ich fuhr heute früh mit dem Motorrad in die Stadt, die in der Nacht zuvor wie ausgestorben war. Nur die brennenden Büros im Stadthaus und Gebäude des Distriktkommissärs liessen erahnen, was sich hier abgespielt hatte. Ich sah die Feuerwehr und ein Feuerwehrmann fragte laut: „Wo brennt es denn?“ Ein zweites Feuerwehrfahrzeug, das man bei uns in der Schweiz eher im Museum antreffen würde, dreht ab und fuhr von der Brandstelle weg. Mein Begleiter meinte, dass die Stadt neue Feuerwehrfahrzeuge habe, sie aber nicht geschickt hat, weil sie Angst haben, dass sie verbrennen.

Augenzeugen berichten mir, dass Jugendliche in der Nacht das Feuer gelegt hätten. Sie seien dann in Richtung Bank gerannt, um auch dort zu wüten. Die Bankwachen hätten in die Luft geschossen und sie so vertrieben. Die Polizei, die ich vor ihrer Kaserne sah, war die ganze Nacht nicht ausgerückt. Hier und da stand ein Polizeifahrzeug, doch die Polizisten habe nicht reagiert. Erst am nächsten Morgen sah man sie an verschiedenen Kreuzungen – an einigen Orten auch mit Panzerfahrzeugen. Der Diensttuende Polizeioffizier, Junaid Shamshed, sagte auf meine Frage, weshalb die Polizei nicht ausgerückt sei – sie hätte doch einfach die Jugendlichen unter Kontrolle bringen können -, dass sie den Auftrag hatten, sich ruhig zu verhalten. Die Polizei habe den Befehl, sich zurückhaltend zu verhalten und sie würden eingreifen, wenn Gewalt angewendet würde.

Gewalt wurde angewendet. Der Geschäftmann Haroon schüttelt seinen Kopf und sagt, dass er es nicht verstehen kann, weshalb Menschen so sinnlos zerstören können. Schlussendlich muss der Steuerzahler den Aufbau bezahlen. „Hass darf sich nicht auf diese Weise entladen“ meint Durani, Mitglied des Stadtrates. Die herumstehenden Zuschauer sagen, dass man sich nun gemeinsam für Pakistan einsetzen muss. Parteizugehörigkeit darf in einer solchen Situation keine Rolle spielen. Die Trauer darf sich nicht in Gewalt entladen. Doch genau dies geschieht heute in ganz Pakistan – vor allem in den Grossstädten.

Auch ein PPP Parteimitglied will ich interviewen, doch die Stimme versagt und Tränen stehen in den Augen. Eine andere Person ergreift das Wort: „Wir müssen zusammenhalten und die Regierung muss die Verantwortlichen festnehmen. Egal, ob es Al Qaida ist oder sonst eine Organisation. Die Wurzeln des Terrors müssen vernichtet werden.“ Neben mir stoppt Muhammad Somro sein Motorrad. Er schreibt für die Tageszeitung „Express“. „Die Polizei hat unserem Berichterstatter gerade die Kamera abgenommen, weshalb weiss niemand.“ Inzwischen haben sich die PPP Anhänger vor dem Parteibüro versammelt. Unentschlossen bewegt sich der Demonstrationszug zuerst in eine Richtung, dann wieder zurück zum Büro und schlussendlich wird beschlossen, dass sie sich auf der Strasse ederlassen werden, um sie zu blockieren. Asghar Ali, ein PPP Mann, hört dem Gespräch zu und meint, dass die Parteileute die Jugendlichen zu stoppen versucht hätten. Doch die Leute hätten ihre Frustration rausgelassen.

In ganz Pakistan wurden öffentliche Gebäude, Banken, Bahnhöfe und Züge in Brand gesteckt. 24 Stunden berichteten die Medien über die Unruhen. Gleichzeitig wurde der Leichnam von Benazir Bhutto im Sindh, neben dem Grab ihres Vaters, zur Ruhe gelegt.

Erneut ein prominentes Todesopfer der Politik. Doch all die einfachen Menschen, die ihr Leben liessen, wie viel zählen die hier?

TransCommunication – Research and Communication – Dr yahya hassan bajwa –
POB 1351 – 5400 Baden – Switzerland – www.TransCommunication.info

Nachtrag: Hier noch der Bericht von Yahya in der BernerZeitung von heute Morgen: «Man hat die Polit-Elite satt»

Zum Tod von Benazir Bhutto – soeben direkt aus Pakistan


Eben kommt ein E-Mail aus Pakistan von Yahya Hassan Bajwa.

Weitere Berichte direkt aus Pakistan finden sie im Adventskalender von heute – vom 24. Dezember – und bei libref. am 10. Dezember.

Die Präsidentin auf Lebenszeit der Pakistanischen Volkspartei, PPP, ist
heute bei einem Anschlag getötet worden. Immer wieder sagte sie, dass
sie Angst habe, dass es einen solchen Anschlag gibt.
Am Montag war Benazir Bhutto im Sportstadium in Rahim Yar Khan. Von hier
aus begann Benazir Bhutto ihre Wahlkampagne im Punjab. Was mir damals
auffiel, war die grosse Polizeipräsenz und auch die rigorosen
Kontrollen. Unter den Zuschauern waren auch viele Polizisten in Zivil.
Auch die PPP hatte ihre eigenen Sicherheitsmassnahmen ergriffen.
Heute ist es nun in Rawalpindi, in der Zwillingsstadt von Islamabad, der
befürchtete Anschlag geschehen. Ein Anschlag auf Bhutto. Sie wurde aus
nächster Nähe von einem Attentäter angeschossen, der sich in die Luft
sprengte. Sie erlag den Verletzungen im Spital in Rawalpindi. Nicht nur
die PPP Anhänger, sondern ganz Pakistan ist geschockt. Nach der ersten
Lähmung haben nun PPP Anhänger begonnen die Plakate der ML-Q, die
Partei, die Präsidenten Musharraf unterstützt, in Brand zu setzen. ML-Q
Wahlbüros sind angegriffen worden, Tankstellen und PWs brennen. Die
Mobiletelefone funktionieren nicht mehr. Zum Teil gibt es kein Licht
mehr, da der Strom abgestellt wurde dies gilt speziell für Rawalpindi.
In verschiedenen Städten sind die Läden geschlossen worden. Strassen
werden blockiert und es werden Demonstrationen durchgeführt. Die
Menschen haben Angst. Niemand weiss, was nun als nächstes geschehen wird.
Die Polizei und Rangers sind am Abwarten. Sie greifen noch nicht ein.
Zurzeit tagt in Islamabad eine Sitzung, in der Präsident Musharraf
diskutiert, ob die Wahlen abgesagt werden sollen.
Jetzt stellt sich die Frage, ob überhaupt noch Wahlen durchgeführt werden
können. Es ist eine Katastrophe für ganz Pakistan. Stimmen werden laut,
dass es ein Zeitpunkt ist, dass alle Parteien sich zusammen raffen
sollen, um das Land noch zu retten.

Yahya Hassan Bajwa / Pakistan
27.12.2007

mitgeteilt an: Stephan MartiFinanzblog

«Adventskalender mit 27 Fenstern»


Mit echten 27 Fenstern ist der Adventskalender von swissblogpress abgeschlossen – wir danken allen, die mitgeholfen und mitgelesen haben. Beim Thema «moderne Kommunikation» und bei «erneuerbare Energie und Energieeffizienz» werden neue Erkenntnisse kommen, aber ich denke, ich weiss wohin der politische Trend gehen dürfte. Es geht um sehr viel Geld, aber einige Probleme sind immer noch nicht gelöst …

… so ist nicht klar, ab sie die Nussschalen, die der Weihnachtsmann gebracht hat, im Cheminée verbrennen dürfen, weil diese keine drei Jahre trocken gelagert wurden. Und Energiesparlampen können wir immer noch keine kaufen, wenn es um die Backofenbeleuchtung oder die Kühlschrankbeleuchtung geht. Osram Schweiz sucht seit drei Monaten den Fehler und den Staatsmann Leuenberger konnten wir für ein Interview gewinnen. Im gleichen Beitrag kommt Muslim Yahya aus Pakistan zu Wort – ein Erzähler besonderer Gnade. Am 22. Dezember sind in der Bernerzeitung zwei Artikel erschienen, die wir mit freundlicher Genehmigung der Redaktion wieder geben dürfen. Der zweite, Pfarrer Kurt Marti – «Ich weiss nicht, was Gott vorhat» – stammt namensmässig nicht nur vom Kriegsgott Mars sondern auch vom Gott der Vegetation und des Frühlings ab. Ein echt erspriessender Beitrag. Der Name ist nur zufälliger weise gleich und das Personalblog stellt gleich noch eine Analyse meines Vornamens ins Netz. Ich wünsche Euch eine besinnliche Nachweihnachtszeit.

«Mein Glück im Land am Abgrund»

Der Schweizer Muslim Yahya Hassan Bajwa verbringt Weihnachten in seinem Heimatland Pakistan. Er erfährt zwischen der verschonten Schweiz und dem fragilen Leben im asiatischen Staat eine besondere Magie.

«Wer ich bin, wollen Sie wissen? Gute Frage! Ich bin seit 7000 Jahren Inder, seit 60 Jahren Pakistaner, seit 23 Jahren Schweizer. So verwandelt die kulturelle und historische Entwicklung unsere Wurzeln. Ich bin vor 47 Jahren auf indischem Boden zur Welt gekommen, der allerdings seit 1947, als Britisch-Indien zur Republik Pakistan wurde, pakistanisch ist. Als ich zweijährig war, kam ich mit meinen Eltern in die Schweiz. Seit 1984 bin ich auch Schweizer Staatsbürger.

Mein Vater war der erste Imam der ersten Moschee in der Schweiz. Die Ahmadiyya-Moschee in Zürich wurde das Heim meiner Kindheit. Ich erlebte einen Islam ohne Berührungsängste und Abgrenzung. In der Moschee meines Vaters sah ich Christen beten, und manchmal sass einer im Schneidersitz auf dem Boden. Später, als ich mehr über Religionen wusste, wurde mir klar, dass das Buddhisten waren, die in der Moschee meditierten. Sie war ein offenes Haus der Religionen.

Von Illusion zu Vision

Ich war 14 und studierte am internationalen Institut Montana auf dem Zugerberg, als ich auf einem Papier festhielt, was ich werden wollte: Ich will mich für die ärmsten Menschen dieser Welt einsetzen, schrieb ich voller jugendlicher Illusionen auf das Blatt. Aber der Satz wurde zur Vision für mein Leben. Heute tue ich genau das. 2001 gründete ich den Verein «LivingEducation», und seither baue ich mit eigenem und dem Geld von Spenden in Pakistan verschiedene Hilfsprojekte auf – ein Mädchen- und Knabeninternat, Kindergärten, Computerschulen, Frauen-Beratungsstellen, Gesundheitsprojekte.

Mein Leben besteht aus Pendeln zwischen der verschonten Welt in der Schweiz, wo ich als Dozent und Dolmetscher arbeite, und der fragilen Realität von Pakistan, das seit 30 Jahren von Diktatur und islamischem Fundamentalismus geprägt ist. Ich verbringe je etwa die Hälfte des Jahres in der Schweiz und in Pakistan. Im Moment befinde ich mich in der kleinen Vorstadt Bhara Khau etwa 30 Minuten von Islamabad entfernt.

Weihnachten verbringe ich in Pakistan. In meinem Dorf Paran, in der Nähe von Faisalabad, wo ich Bürgermeister bin, leben auch christliche Familien, die natürlich Weihnachten zelebrieren – genau wie die anderen christlichen Feiertage sowie die Sonntagsgottesdienste. Mit den Freiwilligen aus der Schweiz, die in meinen Projekten arbeiten, besuche ich meistens die Kirche, und immer kommt die christliche Gemeinde dann spontan zusammen. Man liest auf Urdu einen Psalm aus der Bibel oder spricht gemeinsam ein Gebet. Die Pakistani staunen aber oft, wie wenig die Besucher aus der Schweiz über das Christentum wissen.

Ausnahmezustand?

Selbstverständlich werde ich in Pakistan auch die Wahlen genau beobachten, die am 8.Januar stattfinden. In der Schweiz wird Pakistan als Land im latenten Ausnahmezustand wahrgenommen, als Land auch, in dem man als Westler und Christ an Leib und Leben gefährdet ist. Ich muss sagen: Ich war im November in Pakistan, als Staatspräsident Pervez Musharraf den Ausnahmezustand verhängt hatte. Davon erfahren habe ich in unserem Dorf allerdings nur, weil ich im Internet Zeitung las.

Ausserhalb der grossen Städte ist im Alltag von den weltpolitischen Spannungen, die der Atomstaat Pakistan, im Würgegriff der Islamisten, verursacht, nichts zu spüren. Die Schwierigkeiten des Alltags haben mit Bush und Bin Laden wenig zu tun. Schon eher mit der schwankenden Elektrizitätsversorgung: Ich habe auch in Pakistan Internetanschluss und kann mit der Aussenwelt kommunizieren und Geschäfte abwickeln. Wenn nicht gerade für ein paar Stunden der Strom ausfällt.

Weil ich Urdu und Hindi spreche, bewege ich mich in ganz Pakistan sehr frei. Ich war auch schon in der nordöstlichen Gegend von Waziristan unterwegs, an der Grenze zu Afghanistan, eine No-go-Area, weil dort die Kämpfer der Taliban und von Al-Kaida das Sagen haben. Gut, ich hatte schon ein mulmiges Gefühl, aber ich musste hin, weil Christen, die dort leben, meinen Rat brauchten. Passiert ist mir gar nichts. Man muss einfach sehen: Die existenzielle Sicherheit ist in einem Land wie Pakistan auf viel tieferem Niveau garantiert. Man könnte es, sehr salopp, so formulieren: In der Schweiz debattiert man über die Sterbehilfe, in Pakistan über die Überlebensstrategie. So gesehen kann man, im Vergleich zum Leben in der Schweiz, den Alltag in Pakistan durchaus als permanenten Ausnahmezustand empfinden.

Die Macht der Islamisten

Natürlich sind die islamischen Schulen auf dem Land und in den Städten sehr präsent – aber nicht ausschliesslich als die politischen Dämonen, als die man sie im Westen sieht. Sie sind oft die Einzigen, die etwas für die Bevölkerung tun, den Leuten so etwas wie Bildung verschaffen. Das öffentliche Schulsystem ist praktisch unbrauchbar, Religionsschulen sind für die meisten Jugendlichen der einzige Zugang zur Bildung. Fast die Hälfte der Pakistaner kann weder lesen noch schreiben, bei den Frauen sind es fast 70 Prozent.

Die Leute verstehen nicht, was im Koran steht, sie sind darauf angewiesen, dass ihnen der lokale Imam das erzählt. Und oft sind auch die religiösen Führer in Landgemeinden der arabischen Sprache nur knapp mächtig und auf Ranghöhere angewiesen. So ist dem Religionsmissbrauch Tür und Tor geöffnet. Die Macht der Islamisten fusst nicht auf USA-Hass, sondern auf fehlender Bildung.

Für ein Land, in dem Islamisten immer mehr das Sagen haben, ist der leichte und deshalb verpönte amerikanische Lebensstil aber in den Städten erstaunlich präsent. In Lahore gibt es inzwischen neun Mc-Donald’s-Filialen, original Levis-Jeans-Shops und ein Geschäft, das Porsche-Wagen anbietet. Die Preise in diesen Läden sind aber so hoch wie in der Schweiz, die begehrten ausländischen Markenprodukte nur für die absoluten Eliten erschwinglich.

Da dringt die Heuchelei an die Oberfläche, die vieles im öffentlichen Leben von Pakistan prägt und lähmt: Religiöse Führer beschwören die strenge Einhaltung muslimischer Religiosität, schicken aber die eigenen Kinder auf amerikanische Eliteschulen, die Kinder der Armen hingegen in den Heiligen Krieg. Die religiösen und säkularen Eliten wollen nicht auslöffeln, was sie in ihrem Land anrichten.

Wahlen als Farce

So gesehen betrachte ich auch die Wahlen, die in den nächsten Wochen im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen, weit gehend als Farce. Benazir Bhutto, Nawaz Sharif und Pervez Musharraf sind die drei wichtigsten Figuren, die zur Auswahl stehen, und alle stehen unter Korruptionsverdacht. Abgesehen davon ist klar, dass nur pakistanischer Präsident werden kann, wer den Segen von Washington hat.

Nach dem Sturz von Zulfikar Ali Bhutto 1977 baute Zia ul Haq Pakistan zum islamistischen Staat um – mit dem Plazet der USA. Sie sahen in den Fundamentalisten ein Bollwerk gegen den Kommunismus auf dem indischen Subkontinent. Heute führen die USA gegen die Kräfte, die sie damals entfesselt haben, den Krieg gegen den Terror. In dieser Mangel der Weltpolitik wird seit 30 Jahren die Zukunft der Pakistanerinnen Pakistaner zerrieben.

Realitäten im Atomstaat

Nun, wenn ich genauer hinschaue, sehe ich schon, dass sich Dinge bewegen. Indien und Pakistan sind ja Nachbarn, die grimmig Atomwaffen aufeinander gerichtet haben. Aber im Innern, im Punjab etwa, der durch die Landesgrenze geteilt wird, läuft im Alltag ein reger Grenzverkehr. Das indische Wirtschaftswunder, das weltweit gefeiert wird, entgeht den Pakistani nicht. In kleinen Schritten wächst ein Bewusstsein heran bei den Menschen, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Und nicht dem nächstbesten Mullah zu überlassen.

Vielleicht tragen auch unsere Projekte einen Mosaikstein dazu bei. Natürlich stiess ich in meinem Dorf Paran auf grosse Skepsis, als wir ein Internat für Mädchen einrichteten, wo sie einen höheren Schulabschluss machen können und von Freiwilligen aus der Schweiz unterrichtet werden. Ein mehrfaches Sakrileg für gläubige Muslime! Aber wir hielten durch, zeigten, dass auch die Männer davon profitieren, wenn die Frauen gebildeter und glücklicher sind – und Gott im Himmel nichts dagegen einzuwenden hat. Inzwischen wird unsere Arbeit weitherum in Pakistan anerkannt, und wir bauen beispielsweise in mehreren Landesteilen Kindergärten und Gesundheitsprojekte auf.

Waffenlieferant Schweiz

Ich bin stolz darauf, dass auf dem christlichen Gebetsraum in meinem Dorf Paran weit herum sichtbare Kreuze stehen. Die religiöse Toleranz ist so sichtbar und selbstverständlich. In der Debatte um die Minarette könnte sich die Schweiz ein pakistanisches Vorbild nehmen. Zweifellos hilft mir der solide Ruf der Schweiz in meinen Projekten. In Pakistan ist die Schweiz das Land des Friedens und der Neutralität, dem man vertrauen kann. Dass die Schweiz der pakistanischen Regierung Panzer liefert, ist dort wenig bekannt.

Ich sage Ihnen, wenn man in Pakistan lebt, klappt vieles nicht so, wie man das geplant hat. Und schon gar nicht so schnell, wie man will, und oft glaubt man, es gehe überhaupt nicht. Und dann gelingt doch Unmögliches. Das ist vielleicht die Magie des pakistanischen Alltags, und sie zeigt mir: Es gibt Sachen, die muss man einfach versuchen in seinem Leben.

Ich bin glücklich, das tun zu dürfen.»

Aufgezeichnet: Jürg Steiner Der Autor: Jürg Steiner (juerg.steiner at bernerzeitung.ch) ist «Zeitpunkt»-Redaktor.

Hier noch das pdf-File (gleiches Fenster) mit den Fotos – heute von der BernerZeitung erhlaten. Besten Dank

«LivingEducation»; Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. www.livingeducation.org. – PC 60-223344-6

«Ich weiss nicht, was Gott vorhat»

Der frühere Nydeggkirchen-Pfarrer und Schriftsteller Kurt Marti blickt zurück auf 86 Jahre Leben und voraus auf das, was ihm noch bleibt. Ein Gespräch über Weihnachten, die rasende Zeit, Blocher und AKWs, Junge und Alte, das Sterben und was danach folgt.

1. Weihnachten

Herr Marti, was fällt Ihnen zu Weihnachten ein?

Kurt Marti: Jemand hat mir erzählt, er habe im Internet Sprüche zu Weihnachten gesucht. Da sei ein Satz von mir erschienen: «Die wahre Weihnacht ist nicht die Ware Weihnacht». Ich weiss gar nicht mehr, wo und wann ich das geschrieben habe. Jetzt steht es einfach im Internet.

Freuen Sie sich auf Weihnachten?

Nicht besonders. Für mich als Christ ist Ostern viel wichtiger. Weihnachten ist ein relativ junges Fest in der Geschichte der Christenheit. Aber Ostern war von Anfang an das grosse Fest, an dem man die Auferstehung von Christus feiert.

Was sollten wir an Weihnachten feiern?

Gott wird Mensch an Weihnachten. Gott ist also nicht irgendwie abgehoben, sondern kümmert sich um sein Geschöpf Mensch. Ich habe den Inhalt von Weihnachten immer so verstanden: Der Mensch ist das gefährdetste und experimentellste Geschöpf Gottes. Dieses Experiment droht immer leicht schief herauszukommen. Deshalb ist Gott Mensch geworden. Das ist nicht einfach eine Auszeichnung, sondern eine Art Hilfsaktion von Gott, den Menschen und dadurch die Welt zu retten.

Hat der Mensch solche Hilfe derzeit besonders nötig?

Er hatte es offenbar schon vor 2000 Jahren nötig. Heute kommt verschärfend hinzu, dass der Mensch die erschreckende Fähigkeit hat, die Welt kaputt zu machen. Vielleicht hat der Mensch deshalb Beistand nötiger denn je, damit seine Erkenntnis wachse.

Sie sind skeptisch, ob diese Erkenntnis wächst?

Ich weiss es nicht. Ich bin nicht im Vorzimmer des lieben Gottes. Ich weiss nicht, was er vorhat.

Hat Gott nach christlicher Auffassung überhaupt etwas Bestimmtes vor?

Wenn man von der Bibel ausgeht, ja. Jesus hat das kommende Reich verkündet, und das heisst: eine neue Welt, die nicht zerstörerisch ist, sondern lebt von Gerechtigkeit, Solidarität und Liebe. Das ist, glaube ich, das Projekt Gottes.

2. Bilanz

Hat Gott auch mit jedem Einzelnen etwas vor? Mit Ihnen?

Das kann man nicht wissen. Ich bin alt. Was Gott mit mir vorgehabt hat, ist jetzt passiert. Ich habe als Mensch, als Pfarrer und als Theologe ein erfülltes Leben gehabt. Und ich habe probiert, etwas zu realisieren von dieser Liebe und Solidarität.

Ist es gelungen?

In meiner Ehe ist es glücklicherweise gelungen. Meine verstorbene Frau und ich haben ein erfülltes Zusammenleben gehabt, es war auch sexuell erfüllt. Und darüber hinaus, als Christ und Pfarrer? Es gelingt nie ganz. Ich habe das Gefühl, nicht ganz umsonst gelebt zu haben. Im Grossen und Ganzen ist es besser gelungen, als ich das im Voraus gedacht und gewünscht habe.

Spüren Sie eine Zufriedenheit?

Vor allem eine Dankbarkeit.

Wofür?

Dass es mir möglich war, unter guten Bedingungen zu leben. Stellen Sie sich vor, was in der Welt ringsum die Schweiz alles passiert ist. Was da ganz anders hätte laufen können. Aber wir sind verschont geblieben. Ich wurde 1921 geboren. Ich habe eine richtige Kindheit gehabt. Ich musste erst mit sieben zur Schule, kein Kindergarten, keine Früheinschulung. Trotz Krieg und Hitler hatte ich noch eine Jugend. Für diese glücklichen Umstände kann ich nichts. Aber ich bin dafür dankbar.

Kennen Sie dennoch das Gefühl, etwas verpasst zu haben?

Als ich jung war, hatte man viel weniger Möglichkeiten. Die vielen Möglichkeiten, die man heute hat, irritieren vor allem auch. Ich bin froh, dass ich heute nicht mehr jung bin. Meine Enkelkinder haben es schwieriger, bis sie ihren Weg gefunden haben. Ganz einfach hatten wir es auch nicht. Aber die Welt war übersichtlicher. Was es heute alles für Berufe gibt, das ist ja wahnsinnig. Die Auswahl war kleiner, insofern leichter.

Grosse Auswahl ist doch auch ein Vorteil?

Junge sind heute vielem ausgesetzt: den Medien, dem Fernsehen, dem Internet. Deshalb können sie über vieles mitreden. Es ist aber häufig ein Reden ohne wirklichen Erfahrungshintergrund. Was man nicht weiss, kann man schnell im Internet nachschauen. Ich denke da auch an die Geschichten sexueller Übergriffe im Umfeld des FC Thun etwa, in Zürich-Seebach.

Was denken Sie darüber?

Dass das auch eine Folge oberflächlicher Informiertheit ist. Die Jungen werden zwar heute früher reif, als wir es wurden, aber irgendwie zu früh, so dass sie die Sexualität noch kaum bewältigen können. Dann kann es zu solchen Geschichten kommen. Allerdings: Wir waren früher auch keine Engel. Aber die soziale Kontrolle hat besser funktioniert. Das hat Nach-, aber auch Vorteile. Die soziale Kontrolle war auch eine Hilfe. Man war enger gehalten, hatte aber Leitplanken. Überhaupt war der Respekt vor den Älteren und ihrer Erfahrung früher grösser.

3. Alt und Jung

Interessieren sich Junge heute noch für Ihre Lebenserfahrung?

Es passiert hie und da noch, dass Jüngere auf mich zukommen,

wegen meiner Schriftstellerarbeit. Es ist allerdings schwierig, ihnen zu raten. Ich habe ja nicht den gleichen Erfahrungs- und Erlebnishintergrund wie sie. Es hat mir immer ein wenig widerstanden, Ratschläge zu geben, Berater zu sein. Ich hätte mich nicht geeignet als Eheberater. Es gibt ja Pfarrer und Psychologen, die Eheberatung machen. Ich konnte eigentlich nur sagen: Ich habe Glück gehabt in der Ehe. Das ist aber kein Rezept und keine Hilfe für andere.

Können die Jungen die reiche Erfahrung der Alten am Ende gar nicht brauchen?

Vielleicht. Es geht alles immer schneller. Ich habe das bei den eigenen Kindern gesehen. Als sie 30-jährig waren, hatten sie kaum mehr Kontakt zu den 20-Jährigen.

4. Internet

Das Lebenstempo hat zugenommen?

Und wie. Unter anderem durch die modernen Kommunikationsmittel hat sich vieles verschnellert. Durch Computer, Internet, E-Mail. Ich besitze das alles nicht. Ich bin abgehängt von dieser ganzen Entwicklung.

Sie sagen das mit einem Lächeln.

Ja. Mir ist das gleichgültig. Für andere mag es lästig sein, wenn sie mich nicht erreichen. Meine Kinder haben diese Kommunikationsmittel natürlich.

Sie reden dennoch irgendwie fasziniert vom Internet.

Ich höre, was da Seltsames oder weniger Seltsames über mich im Internet steht. Ich weiss gar nicht, wie das funktioniert und wer das einspeist. Ich komme beim Internet einfach nicht nach. Aber habe nicht das Gefühl, ich müsste das jetzt noch in mein Leben integrieren.

Zum Internet gehört die Vorstellung, dass man zu einer Weltdemokratie vernetzt werde. Spricht Sie das nicht an?

Ich habe immer versucht, unabhängig zu bleiben. Zum Beispiel unabhängig vom Strom. Ich habe bis vor kurzem mit Klinge und Schaum rasiert. Ich war das gewöhnt vom Aktivdienst her, wo man nicht damit rechnen konnte, dass es überall einen elektrischen Anschluss gibt. Ich kann auf meiner mechanischen Schreibmaschine weiterschreiben, wenn die grosse Stromlücke kommen würde. Es ist vielleicht ein illusorisches Gefühl, unabhängig zu sein. Aber es stört mich nicht, dass ich von keinem Netz abhänge und so ein Stück weit autonom bin.

5. Fussball und Kirche

Verstehen Sie als Abgehängter die Welt von heute noch?

Wer versteht denn die Welt noch? Vieles verstehe ich tatsächlich nicht mehr. Es fällt mir gerade ein Beispiel ein. Jetzt haben doch der Kirchenbund und die Bischofskonferenz die geniale Idee gehabt, sich an die Fussball-Europameisterschaft anzuhängen. Das Motto «Die Kirche seit 2008 Jahren am Ball» ist schlicht ein Blödsinn. Es beginnt schon damit, dass dieses Motto gar nicht stimmt. Die Kirche gibt es nicht seit 2008 Jahren. Sie ist erst nach dem Tod von Jesus entstanden.

Die Gemeinde der Fussballfans ist schon selber eine Kirche, da braucht es nicht noch die Landeskirche?

So ungefähr. Gab es vor 2008 Jahren überhaupt schon Bälle? Sicher nicht Fussbälle. «Am Ball sein», das ist für mich eine Anbiederung. Die Kirche soll die Euro geschehen lassen, wie sie ist. Ohne die irrige Hoffnung, mit Grossleinwänden Gläubige zu gewinnen. Die Kirche ist nicht dafür da, den aktuellen Zeitgeist zu befriedigen. Sie hat einen Auftrag und eine Botschaft, unabhängig vom Zeitgeist. Es ist eine Botschaft, die in eine jeweilige Zeit hineingerichtet ist. Aber es geht nicht um Anpassung an eine Zeit.

«2008 Jahre am Ball» ist ein Werbespruch, den man nicht ganz für voll nehmen muss.

Ich halte es dennoch für eine Anbiederung. Heute werden viele Geschichten durch die grössere Verbreitung und die Multiplizierbarkeit so penetrant, dass es für mich aufdringlich wirkt.

6. Politik

Gilt das auch für die Politik? Verfolgen Sie sie noch?

Ja, Politik beschäftigt und ärgert mich weiterhin. Solange man sich ärgert, lebt man noch. Ich stimme immer ab. Aber ich verliere meistens.

Was denken Sie über den Ausgang der jüngsten Wahlen?

Ich bin besorgt über den Populismus der nationalkonservativen SVP. Ich muss aber auch lachen, wenn ich im Fernsehen sehe, wie Christoph Blocher mit den Armen in der Luft herumrudert. Er ist eine Art Clown, Ueli Maurer sein Clownpartner. Sie spielen eine Komödie. Ich bin im Grunde genommen ein konservativer Mensch, aber auf eine etwas andere Art als die SVP. Ich möchte andere Werte erhalten als sie. Die Nationalkonservativen finden, nationales Recht breche Völker- und Menschenrecht. Das ist eine fatale Haltung inmitten einer Welt, in der Völker- und Menschenrechte immer wieder verletzt werden.

Sehen Sie beim nun abgewählten Christoph Blocher auch Fähigkeiten? Er trifft offenbar den Nerv vieler.

Er trifft den Nerv nationaler Nostalgiker und derer, die Angst haben vor der Globalisierung. Natürlich kann er etwas. Er ist ein erfolgreicher Unternehmer. Nur kann man einen Staat nicht auf die gleiche Art managen, wie das ein Firmenchef tut. Eine Firma ist ja keine Demokratie. Blocher ist eine merkwürdige Figur: einerseits weltweit tätiger Unternehmer, andererseits nationalistischer Polterer. Jetzt kann ich ihm nur empfehlen, in Ruhe seine Memoiren zu schreiben. Es verwundert mich übrigens, dass niemand Blochers Verhältnis zur Apartheid in Südafrika untersucht hat. Er war ja ein Verteidiger dieses Unrechtsregimes, das die schwarze Mehrheit unterdrückte.

Interessiert man sich nicht mehr für die jüngere Vergangenheit?

Das Gedächtnis wird vielleicht als Folge der Verschnellerung und Vielfalt der Informationen kurzfristiger. Immer nähere Vergangenheit wird immer schneller vergessen.

7. Atomkraft

Lässt Ihr Interesse an der Zukunft nach?

Das Interesse an meiner individuellen Zukunft lässt nach. Ich lebe von Woche zu Woche. Um die Zukunft der Welt mache ich mir aber schon Sorgen. Was wir mit der Welt anstellen, wie wir die Natur zerstören, ist verrückt. Ich sehe die Zukunft eher apokalyptisch. Immerhin scheint man nun die Klimaproblematik ernstnehmen zu wollen. Aber das in Taten umzusetzen, ist ungeheuer schwer. Man traut sich ja kaum, den Autoverkehr einzuschränken. Jetzt stehen wir vor dem Dilemma, dass man zur CO2-Reduktion wieder Atomkraftwerke bauen will. Nun war ich schon immer gegen AKWs und bin noch heute der Meinung, dass wir auf einer Zeitbombe sitzen. Wir wissen, was ein Unfall, etwa im nahen Mühleberg, bedeuten würde.

Was für eine Alternative zu neuen Atomkraftwerken schlagen Sie vor?

Ich will nicht von der Zuschauertribüne herunter alles besser wissen. Und es stimmt, dass es auch mit unserer Energiesparbereitschaft nicht sehr weit her ist. Deshalb kommen wir vielleicht wieder auf meine mechanische Schreibmaschine zurück.

Hatten Sie ein Auto?

Ich brauchte keins. Ich konnte alles mit dem Velo erreichen.

Wann sind Sie zum letzten Mal Velo gefahren?

Das weiss ich gar nicht. Vor 20 Jahren vielleicht?

8. Sterben

Realisierten Sie das bewusst als Abschied von einer gewissen Bewegungsfreiheit?

Von gewissen Dingen nimmt man schon bewusst Abschied, weil man Angst bekommt, keine Kraft mehr hat. Dieses ständige Abschiednehmen gehört zum Älterwerden. Und es ist gar nicht mit viel Wehmut verbunden.

Nicht?

Ach, das ist ja alles nichts gegen den Abschied von meiner Frau, die vor zwei Monaten gestorben ist. Das ist schlimm, das ist hart. Wenn man 58 Jahre zusammen gelebt hat und einer plötzlich nicht mehr da ist. Sie ist hier in diesem Zimmer, in dem ich jetzt wohne, krank gewesen und am 17. Oktober gestorben. Ich war in ihrer Nähe, bis zuletzt.

Wie nimmt man von der allernächsten Person Abschied?

Der Abschied begann schon damit, dass wir beide eine Patientenverfügung hatten, die festhält, dass wir beide keine lebensverlängernden Massnahmen wollen. Ich sage dem: sterbensverlängernde Massnahmen. Ich habe meine Frau beim Sterben begleitet. Mit dem Rollstuhl, der dort an der Wand steht, konnten wir zuerst noch in der Elfenau spazieren. Dann ging auch das nicht mehr, und sie wurde bettlägerig. Weil ich immer bei ihr war, konnte ich mit ihr reden, solange sie reden konnte. Ich habe dann auch mit ihr geredet, als sie nicht mehr reden konnte. Am Schluss ging es ziemlich rasch. Zuerst konnte sie nicht mehr reden, dann nicht mehr essen, dann nicht mehr trinken und schlucken. Ich sah: Diese Flamme erlöscht nun. Ihr Todestag war eigentlich schön.

Warum?

Der Sohn aus Zürich kam am späten Nachmittag und sagte Lebewohl. Bei einem anderen Sohn spielte die Weltgeschichte in die persönliche Geschichte rein. Er war in Frankreich in den Ferien, und er hörte, dass ein Bahnstreik angekündigt wurde. Er traf verfrüht in Bern ein und kam direkt hierher. Es war, als ob meine Frau mit dem Sterben noch gewartet hätte. Eine Viertelstunde später ist sie gestorben. Wir alle waren bei ihr. Und während sie starb, war draussen vor diesem Fenster ein prachtvoller Sonnenuntergang.

Der Schriftsteller Elias Canetti hatte einen Zorn auf den Tod und nannte ihn den grössten Feind der Menschen. Haben Sie diesen Zorn auch?

Das steht sogar in der Bibel: Der Tod ist der letzte Feind, der besiegt werden muss. Ich spürte keinen Zorn auf den Tod meiner Frau. Für sie war es eine Erlösung. Sie war so krank und hilflos. Es ist ja eine wahnsinnige Demütigung, was man da über sich ergehen lassen muss. Der französische Präsident Charles de Gaulles hat gesagt: «Das Alter ist ein Schiffbruch.» So erlebt man es.

Fühlen Sie sich von Ihrer Frau verlassen?

Ja schon. Wir stritten uns vorher ab und zu und sagten uns gegenseitig: Du stirbst dann bitte nicht vor mir. Ich sagte: Eine Frau kommt bekanntlich allein besser zurecht als ein Mann. Das hat sie bestritten. Sie sagte: Du kannst ja wieder heiraten. Da war sie sehr grosszügig.

Und wie kommt der Mann Kurt Marti nun allein zurecht?

Indem ich vorderhand hier versorgt bin, wo ich gesund zu essen bekomme. Ich lebe jetzt in einem Provisorium. Ich bin nirgendwo richtig zuhause, weder hier noch in meinem Haus, wo meine Frau nicht mehr da ist. Ich weiss noch nicht, wie es weitergeht und was ich bezahlen kann.

9. Hoffnung

Sie sagten, Sie würden von Woche zu Woche leben. Denken Sie noch so: «In fünf Jahren werde ich….?»

Es ist manchmal eine Beruhigung, wenn man sich sagen kann: In fünf Jahren bis du vielleicht gar nicht mehr da.

Haben Sie noch Hoffnung?

Ja. Dass ich noch Kraft habe, solange ich noch da bin. Und dass ich dann sanft und friedlich sterben kann.

Wovor haben Sie noch Angst?

Der Tod ist kein Problem. Man ist dann einfach tot. Aber das Sterben vorher, das macht einem schon Sorgen.

Verdrängt die Angst vor dem Sterben alle anderen Ängste?

Nein, nein. Man kann nicht immer an den Tod denken. Ich habe immer noch Freude an diesem Bisschen Leben, das ich noch habe.

Was bringt Sie heutzutage noch zum Lachen?

Letzthin musste ich lachen über dieses Foto des Jahres mit den Nackten auf dem Aletschgletscher. Die Art dieser Demonstration amüsierte mich.

10. Leben nach dem Tod

Sie sagten, wenn man tot ist, ist man tot. Glauben Sie als Christ und Pfarrer nicht an ein Weiterleben nach dem Tod?

Ich weiss doch nicht, was nachher kommt. Das überlasse ich Gott. Ich gehöre nicht zu denen, die offenbar wissen, was nachher passiert. Ich hatte ein so erfülltes Leben, dass ich es nicht nötig habe, mir da noch etwas auszumalen. Ich warte, ob da was ist oder ob da nichts ist. So oder so, ich vertraue darauf, dass es von Gott gewollt und deshalb gut sein wird. Ich weiss ja auch gar nicht, wie das ist, wenn alles aufhört.

Möchten Sie es denn wissen?

Diese Frage beschäftigt mich nicht heftig. Auch nicht als Christ. Der biblische Glaube orientiert sich nicht an einem Leben nach dem Tod. Das tun andere Religionen wie der Hinduismus. Im neuen Testament gibt es ein paar Auferweckungen vom Tod. Aber auffällig ist, dass die Auferweckten und auch der auferstandene Jesus kein Wort erzählen über das so genannte Jenseits. Es gibt nur ein grosses Schweigen über den Tod.

Was halten Sie von der Sterbeforschung?

Da geht es doch bloss um Vortodeserfahrungen. Meine Frau war nach einer Herzoperation nah am Tod. Sie erzählte, sie habe ein Licht gesehen, habe aber nicht gewusst, dass sie nah am Tod sei. Soll man dieses Licht jetzt schon als das Licht des Jenseits bezeichnen? Das ist einfach vorschnell. Jesus schickte nach seiner Auferstehung die Jünger mit irdischen Aufträgen nach Jerusalem. Das ist die Perspektive der Bibel. Nicht der Blick ins Jenseits. Ich nehme an, dass Gott nach dem Tod etwas macht. Vielleicht etwas ganz anderes, als wir uns das vorstellen können.

11.Schreiben und Lesen

Wir reden vom Verstummen. Schreiben Sie noch?

Es ist noch ein Buch von mir in der Pipeline des Nagel&Kimche-Verlags, das im nächsten Sommer erscheinen soll. Es ist ein Stück Memoiren über meine Jahre 1928 bis 1948, die ich in dritter Person schreibe. 1928 kam ich in die erste Klasse, 1948 wurde ich zum Pfarrer ordiniert, und dazwischen lag eine verrückte Zeit. Das Buch heisst «Ein Topf voll Zeit».

Sie schreiben noch und bestätigen also den Satz, dass man als Schriftsteller nie pensioniert wird?

Ich mache das jetzt einfach noch fertig. Aber am Vorwort laboriere ich enorm herum. Man wird, glaube ich, im Alter selbstkritischer. Unbeschwertheit und Frechheit fehlen einem.

Lesen Sie noch?

Ja. Zur Ablenkung habe ich eine Biografie gelesen über den Schriftsteller Ernst Jünger.

Lesen Sie auch noch Romane?

Nein, das interessiert mich nicht.

Warum nicht?

Ich habe selber genug Leben, was soll ich da mit erzähltem Leben? Meine Frau und ich haben ein anderes Verhältnis entwickelt zur Literatur: Wir haben, auch zum Gedächtnistraining, Gedichte auswendig gelernt. Zum Beispiel das «Abendlied» von Matthias Claudius. Sie kennen es vielleicht: «Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen, am Himmel hell und klar…

… der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget, der weisse Nebel wunderbar.» Aber die anderen Strophen kann ich nicht.

Meiner Frau und mir war das Lied sehr lieb. Damit wir nicht immer nachschlagen mussten, haben wir es auswendig gelernt. Man hat einen Text dann bei sich, er bleibt bei einem, bis zuletzt. Als meine Frau kaum mehr reden konnte, habe ich manchmal das «Abendlied» begonnen, und sie fuhrt fort, so gut sie noch konnte. Sie wusste den Text noch, auch in ihrem Elend. Wir stellten so Kontakt her. Ich schaue öfter, ob ich das «Abendlied» noch auswendig kann.

In meinem Kopf ist ein Durcheinander gelesener Bücher.

Lernen Sie Gedichte auswendig! Gedichte sind kürzer und begleiten einem intensiver als komplizierte Handlungen. Und ich halte mich an kurze Gedichte, weil ich nicht weiss, wie lange ich noch lesen kann. Meine Augen sind krank. Hoffentlich sterbe ich, bevor ich erblinde.

Das ist ein Satz über das Sterben, der sich hart anhört.

Sie sind zu jung, um sich jetzt schon Sorgen über das Sterben zu machen.

Interview:Stefan von Bergen Der Autor: Stefan von Bergen (stefan. vonbergen at bernerzeitung.ch) ist «Zeitpunkt»-Leiter.

Hier noch das pdf-File 1pdf-File 2pdf-File 3 (jeweils gleiches Fenster) mit den Fotos – die mir heute von der BernerZeitung zur Verfügung gestellt wurden – Besten Dank.

Nydeggkirche bern

… Nydeggkirche Bern …

Einen Schluss Satz aus der Berner Zeitung von heute:

«Sinnvoller wäre es, etwa aus der Kappeler Milchsuppe des 16.Jahrhunderts einen Brauch zu machen. Denn wer gemeinsam isst, vergisst seine Feindseligkeiten schnell. So was hätte die Schweiz nötig.»

Vielleicht gar wie libref. mit der 2. Kappeler Milchsuppe. Über Pasqual Couchepin, der diesen Satz sagte, handelt der erste Blogbeitrag von libref.

Adventskalender

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Der Adventskalender darf ins eigene Blog gestellt werden – hier das Word Dokument 27 ( html)

Zusammenstellung, Fotos und Koordination: Stephan MartiFinanzblog

Finanzblog – 1000 Banktage online


Beim 2300 Tage Online-Jubiläum von SandraDie Bloggerin.com war ich exakt 1004 Tage selbst online. Das Jubiläum verpasst? Nein, schliesslich haben wir ja das Finanzblog und da feiern wir doch die Banktage! Klar?

So klar ist das auch wieder nicht. Es gibt nichts Unlogischeres als Daten. Bleiben wir in der Weihnachtszeit. Wann, wenn überhaupt, kam Jesus auf die Welt? Ende des Jahres Null? Und wussten sie überhaupt Anfangs Jahr, dass man neu mit Null beginnen muss? Und warum fängt man nicht mit eins an, wie man das in der Mathematik so pflegt? Und wurde das Jahr Null nicht erst einige hundert Jahre später rückwirkend festgelegt? Und gab es nicht noch irgend einmal etwas mit einem Julianischen und einem Gregorianischen Kalender. Wegen der Schaltjahre?

War 2000 nun ein Schaltjahr oder war es keines? Ich wette praktisch nie. Ich betreibe einen Beruf, wo die Chancen meist höher stehen, als beim wetten oder spielen. Es sei dann eben, man wette nur mit einem Partner. Rechnerisch stehen da die Chancen 50 : 50. Und da Wetten freiwillig ist, mache ich dies nur, wenn ich 100%ig sicher bin. So gesehen, gehen sie beim spielen sogar weniger Risiko ein als beim Kauf von Aktien. Ja, ich habe immer noch eine gräf-liche Kiste Champagner zu gut. Übrigens lernen sie in diesem Beitrag, von Albert Einstein wie die Fenster in den Adventskalender kommen.

Die ganzen mathematischen Einschaltübungen sind nur da, damit wir im Winter immer Winter haben. Der Winter ist doch die kalte Jahreszeit? Zur Zeit minus 6 Grad. Winter kommt von «feucht», also muss einer aus unseren Breitengraden den Kalender erfunden haben, sonst hätten wir nicht den Nordwinter und den Südsommer, weil es zur Zeit in Neuseeland eben heiss ist.

Fragen sie nun ja nicht, wer den Bankkalender erfunden hat. Es gibt weltweit deren neun offizielle Zinsberechnungsmehtoden und wir rechnen genau nach ACT/360, der Euro- oder Französische Zinsmethode. Und fragen sie mich ja nicht, wieso man das im Zeitalter der Computer immer noch macht.

Am 16. März 2005 ging ich online. Vom ersten Tag an ohne Pseudonym aber mit Respekt vor Risiko. Testen sie das Risiko gleich mal selbst. Kommen sie auch auf 1000 Tage? März 2005 – 15 Tage sind vorbei, also müssen es noch 15 sein. April bis Nov 2005 – 8 Monate à 30 Tage gibt 240. Plus zwei Jahre à 360 Tage = 720. Und beim Dezember haben wir bis heute 26 Tage. Gibt 1000? Nein 1001! Nicht das Jahr 1001, als Stefan König von Ungarn wurde oder wie 1001 Nacht (1002 Tage?). Es sind trotzdem nur 1000, da vom ersten und letzten Tag nur einer gezählt wird. Wem es zu kompliziert wird, hat beim Flaschengeist von Alibaba einen Wunsch offen.

Die Flasche wurde übrigens letzte Woche in London gefunden und der Finder wollte nach Hawaii, weil es da so schön und warm ist. Aber auf einer Autobahn, da er Flugangst hat. Der Geist war empört: «Ne, so was mach ich nicht, da muss ich mindestens zwei Jahre bauen.» «Gut, dann erklär mir die Psyche der Frau (Frauen dürfen Männer einsetzten)?» «Die Autobahn, soll die zwei- oder dreispurig sein?»

Wenn sie die Zinstage nicht von Hand rechnen wollen, dann können sie auch einen Zinsrechner nehmen. Wenn sie das Beispiel mit dem Stephans-Tag durchspielen, werden sie ganz Erstaunliches erleben. 997 Tage – der Programmierer ist vermutlich reformiert oder in einem Land, das reformierte Feiertage zu gesetzlichen Feriertagen erklärt hat. Im Kanton Solothurn können Geschäfte heute offen haben …

Solothurner Banken

… Solothurner Banken laden heute nicht zu einem Besuch ein und militärische Brückenköpfe sind wegen langweiligem Eis geschlossen …

Im Kanton Bern haben wir aber noch einige Tage keckes Eis und deshalb führt man am Stephans-Tag als Machtdemonstration ein Armee-Defilée durch. Keckeis weiss, wenn man diesen Text interpretiert, dass vermutlich Piranha-Radschützenpanzer in Zukunft eher gebraucht werden, als Kampfpanzer.

Hellköpfli Raketenbasis

… das Hellköpfli – die ehemalige Raketenbasis einmal von unten und einmal von oben. Von oben haben sie auch den Blick auf obige Bank und die im Advenskalender ist nur auf Glatteis zu erreichen und der Hund gehört demjenigen, der mal mit mir zusammen auf die Abschlussprüfungen gebüffelt hat, um in Mathematik und Betriebswirtschaftslehre nicht ins Schleudern zu kommen. Man trifft sich per Zufall.

Die schöne Sicht von dort oben gestattet auch einen Blick gegen das Ahorn im Napfgebiet, wo es in Eriswil Rückenwind für Windkraftwerke gibt – Frontwind ist aber geeigneter und wenn wir die militärische Front anschauen, ist dort oben, kurz nach Huttwil heute wieder eine der moderneren Einrichtungen.

Militärisch gesehen ist der Stephans-Tag einer der wichtigsten Daten in der ganzen Weltgeschichte.

1898 – die Entdeckung von Radium wird bekannt gegeben

1991 – Michail Gorbatschow tritt ab – die Sowjetunion ist damit aufgelöst, der kalte Krieg zu Ende

Harry S. Truman ein ehemaliger Bankangestellter und verlustreicher Investor in Zinkminen und Ölbohrungen starb heute vor 35 Jahren. Durch seinen Befehl Atombomben auf Hiroshima und Nagasak ab zu werfen starben und litten viele Leute. Der 2. Weltkrieg wurde dadurch beendet – wie viele sonst gestorben oder verwundet wären, weiss man nicht – vermutlich aber wesentlich mehr.

Ob das Todesurteil gegen Sadam Hussein, das am 26. Dezember 2006 bestätigt wurde, einen militärisch positiven Einfluss hatte, wage ich zu bezweifeln. Gleichentags starb Gerald Ford der sich zusammen mit der Sowjetunion um die Menschenrechte gekümmert haben soll. Vor kurzem hat sich auch Bush wieder einmal durchgesetzt. Was heute passiert, weiss ich nicht – der Bericht ist eine Konserve. Ader der amerikanische Präsident wird sicher aktuelle Schlagzeilen liefern. Über Menschenrechte haben wir eh eine andere Meinung – ist sehr treffend am 24.12. bei Yahya über Pakistan nach zu lesen. Auch die Richter der USA sind mit der Regierung Bush 2007 in Sachen Menschenrechte eher unserer Meinung. Und hoffen wir zumindest dass heute in Sachen Katastrophe mein Namenstag etwas Zurückhaltung übt. Da wären wir wieder bei Huttwil angelangt, in Uniform, aber beim Umweltschutz, einem Hauptthema im Adventskalender von 2007. Mit 26 Tagen vielleicht neuer Weltrekord und sollte es nicht langen, dann zur Feier meiner 1000 Banktage, am 27. Dezember über einen ehemaligen Arbeitgeber, bei dem ich 2609 Banktage angestellt war – 27 Fenster im 27. Fenster.

Ihr Stephan am Stephans-Tag

Bank im Winterschlaf

… Bank im Winterschlaf, hat auch heute nicht geöffnet …

Adventskalender 26

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Der Adventskalender darf ins eigene Blog gestellt werden – hier das Word Dokument 26 html)

Zusammenstellung, Fotos und Koordination: Stephan MartiFinanzblog

Heiliger Stephan


Am 16 März 2005, an meinem Namenstag, ist Stephan mit dem Finanzblog online gegangen. Sein Namenspatron, der Erzmärtyrer Stephan war offenbar ein scharfer Kritiker von Gesetz und Tempel…Er setzte sich für seine Ideen ein und musste und konnte leiden… Ein Oppositioneller oder gar Revoluzzer?

Würde der Heilige in der heutigen Zeit leben, er würde wahrscheinlich das «Juristen-Blog» präsentieren und darin «Recht und recht haben, als zwei Paar Schuhe» bearbeiten.

Ich wünsche Stephan noch ein bisschen Intuition und Kreativität.

Dass unser Stephan leiden, dabei aber produktiv arbeiten kann, davon konnte sich seine Leserschaft bereits selber überzeugen. Den «Roten» zum kleinen Jubiläum wird er selber aussuchen – Prost! Und einen Gruss vom Personalblogger.

Eröl, Sandbrot, Wüstenpiloten und digital introvertierte Blogger


Herbie: «Hast du am 25. auch ein Adventskalender-Fenster?» Er hilft mir gleich selbst aus der Patsche. Der Personalblog-ger schreibt selbst. Ich denke, ihn hat es gepackt und er hat auch davon profitiert. Und dann noch ein Merci für alle, die am Adventskalender gearbeitet haben.

Erdölförderung, Hintergrundsdienst

Ein Bericht von Herbert Odermatt – Personalblog

Wir sind uns gewohnt den Stecker in die Dose zu stecken und schon läuft der Rasierer, z.B. ein Sixtant von Braun, der Toaster oder es heizt das Bügeleisen, z.B von Jura, auf.

Wir sind uns gewohnt, an der Zapfstelle den Tiger in den Tank zu fassen, die Petrollampe als Sturmlampe anzuzünden. Wir sind uns auch gewohnt, den Gashahn zu öffnen, die Flamme zu dosieren und schon lässt sich ein Ei kochen, auch nach der «Ogi-Methode».

Wir sind uns gewohnt, im Spätherbst die Heizung einzuschalten und diese erst im April oder Mai wieder auszuschalten. Die Wohnung ist auf 21°C geheizt. Den Slogan «Heizen mit Öl» kann man täglich lesen, als ob alternative, bzw. erneuerbare Energieträger ein Tabu wären. In warmen Zonen werden Geschäfts- und Wohnräume mittels Air Condition von 35-40°C auf 20°C heruntergekühlt. Dabei sind diese Bauten meist nicht einmal so gut gedämmt, wie unsere Häuser. Während man bei uns begriffen hat, dass man nicht ins Freie heizen soll, kühlt man dort auch noch die Umgebung…

Am Beispiel des «Wüstenfliegers», der u.a. in Libyen im Einsatz war, soll gezeigt werden, dass im Hintergrund viel Sisiphus-Arbeit erforderlich war und ist, damit das schwarze Gold sprudelt und letztlich zu den Verbrauchern gelangt. Sein Einsatz liegt zwar schon eine Weile zurück. Er zählt heute zu den alten Piloten (es gibt viele alten Piloten und es gibt viele berühmte Piloten. Aber es gibt nur wenig alte und berühmte Piloten).

Die Wüstenpiloten taten damals ihren Dienst weit ab von der Zivilisation. 4 Wochen Einsatz, 4 Wochen Unterbruch, für Urlaub zu Hause. Während des Urlaubes mussten jeweils Pflichtlektionen im Simulator (Nachtflug, Flüge nach Instrumenten) absolviert werden! Die Mannschaften waren während des Einsatzes hohen Temperaturen ausgesetzt (Klimadiagramm Sheba). Sie flogen im Durchschnitt etwa 100 Stunden pro Monat. Die Tätigkeiten umfassten:

  • Bohrstellen versorgen
  • Wasserstellen bedienen. Man musste 80- 100km weit fliegen, um eine Wasserpumpe ein- oder auszuschalten. Wenn Wasser gefunden wurde, konnte dies aus etwa 20m Tiefe gepumpt werden. Die Wassertemperatur lag etwa bei 10-15° Celsius und das Wasser war von höchster Qualität. Im Umkreis von etwa 150 km oder mehr, gab es aber kein zweites Bohrloch!
  • Unfallpikett
  • Luft-Taxi für den Crew-Change. Man bringt die Leute zum grösseren Flughafen in Sbha,von wo diese mit einem grösseren Flugzeug nach Tripolis und von dort schliesslich nach den Destinationen in Europa weiter fliegen.
  • Ersatzteile zubringen
  • Verpflegung transportieren (Frischfleisch , Gemüse u. Obst)
  • Suche von Pannenfahrzeugen oder solche, die sich verirrt haben, besonders nach dem «Gibli», dem warmen Wüstenwind, der auch Sandstürme auslöst.
  • Transport der Geologen an vorbestimmte Positionen

Das Werk des Gibli, innerhalb von ein paar Stunden

Folge: Blokade für ewa eine Woche, bis das Flugzeug ausgepuddelt und danach mittels Zugfahrzeug auf «befestigten Grund» geschleppt werden konnte. Wasservorrat und Notproviant reichten exakt aus…

Die Start- und Landebahnen waren meist improvisierte Landefelder im Wüstensand, in einem Wadi (ausgetrocknetes Flussbett) oder es wurde einfach eine Strasse benutzt.

Strasse als Start- und Landebahn

Ein eher ungeeignetes Wadi

Der Pilot musste den Platz aus der Luft rekognoszieren! Je nach topografischer Beschaffenheit waren starke Böen, ausgelöst durch Konvektionsströmung bzw. Thermik vorhanden.

Gelände für eine Notlandung ungeeignet!

Die Navigation war meist sehr anspruchsvoll. Es musste viel nach Sicht und Stoppuhr geflogen werden. Das ist umso schwieriger, je stärker der Wind, dessen Stärke und Richtung nur ungenau bekannt waren, blies.

Das Tal ist für die Navigation gut geeignet. Ein Rückmarsch würde Tage dauern.

Man lernte jeden Busch oder Baum kennen, um diese als Navigationspunkte in der endlosen Wüste, verwenden zu können.

Eingesetzte Flugzeutypen: Der Pilatus Porter oder auch Jeep der Lüfte hat sich sehr schnell empfohlen, auch im Einsatz in der Wüste. Daneben waren die Twin Otter, siehe auch im Bild, die BN-2 Islander von Britten Normen sowie auf grösseren Plätzen die Fokker F-27 anzutreffen.

Die Piloten sind für ihre Maschine verantwortlich. Sie erstellen die Flugbereitschaft, Zwischenflugkontrollen und am Abend die Retablierung. Dass trotz grosser Erfahrung hin und wieder der Schlendrian durchbricht, zeigte sich an verschiedenen Flugunfällen. Wer bei der Flugbereitschaft die Steuerlockierungen nicht entfernte, steckte kurze Zeit nach dem Start im Sand… meist mit fatalen Folgen! Und wer seine Ladung nicht richtig verzurrte, der fiel nach Turbulenzen wie eine reife Zwetschge vom Himmel. Und wer die Hinweise der Meteoberatung ausser Acht liess, erlebte ein Flame-out wegen Vereisung, eine Notlandung in ungeeignetem Gelände oder eine Wasserung in der grossen Syrte. Grosse Aufmerksamkeit ist dem Sand zu widmen. Spezielle Filter sind zum Schutz der Triebwerke (Propellerturbine) angebracht. Diese müssen regelmässig gereinigt werden.

Treibstoff wurde mit Lastwagen geliefert. Die Qualität war gut und der Reinheitsgrad hoch, so dass bei der Betankung keine zusätzliche Filterung nötig war.

Die Piloten waren in klimatisierten Containern untergebracht. Entweder war man im Einsatz, oder auf Pikett. Dienst und Pikett dauerte 24 Std/Tg an 7 Tagen jeweils während 4 Wochen! Anfänger wurden systematisch auf die Wüstenfliegerei eingewiesen. Walter hatte gute Voraussetzungen. Er besass Lizenzen für Unterhalt und Wartung sowie eine Instruktorenlizenz für den Pilatus Porter. Der Wüstenkoller konnte ihm nichts anhaben. Schwierig wurde es erst dann, wenn nicht richtig gekocht wurde! Wichtig war, stets genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Er konnte sich gut selber beschäftigen. Als Radioamateur war er mit der Welt verbunden, jedoch nur als Zuhörer. Senden durfte er von Libyen aus nicht! Das wäre streng bestraft worden. Mit der Bevölkerung gab es praktisch keinen Kontakt. Die Arbeitsplätze waren wirklich in der Wüste!

Das Vordringen der modernen Technik hat auch Auswirkungen auf die Nomaden in der Wüste. Jahrtausende war es das Kamel, bzw. das Dromedar, welches Reichtum und Einfluss des Besitzers ausdrückte. Das änderte, als das erste Auto dort auftauchte. Die moderne Welt zerstört Traditionen… Aber selbst modernste Technik kann nie ganz auf bewährtes, altes Wissen verzichten.

Bewährtes mit dem Modernen verbinden… im Hintergrund eine Bohreinheit für die Wasserförderung

Vibratoren im Dienste der Geologen

Die Geologen setzten nicht mehr TNT ein, um die Schichten zu untersuchen. Sie arbeiteten mit Vibratoren und netzartig ausgelegten Sensoren, deren Anzeigen zentral erfasst und in entsprechende Dateien verwandelt wurden. Im Bild sind 4 Vibratoren zu sehen.

Bohrturm für die Ölförderung

Gebohrt wurde bis in Tiefen von 3000m ! Das bedingt mehrmaliges Aus- und wieder Einfahren der Bohrgestänge und Bohrköpfe.

Die Tuareg in Libyen sind eine kleinere Volksgruppe und leben vor allem im Südwesten des Landes. Sie sind heute weitgehend sesshaft geworden. Aber das Brot aus dem Sand wissen sie noch zuzubereiten. Die frühesten Einwohner Libyens sollen mit den Berbern verwandt sein.

Warum wird jemand Wüstenflieger? Es sind mehrere Punkte zu erwähnen: Möglichkeit zu fliegen, Reiz des Abenteuers, Meisterung der Herausforderung, selbständige und eigenverantwortliche Arbeit, fern ab von kleinkarierter Betriebshierarchie, indirekt: Stärkung des Selbstvertrauens, des Vertrauens in sein Wissen und sein Können. Relativ guter Verdienst. Praktisch keine Gelegenheit, das Geld auszugeben. Nachteil: Lange Zeit ohne Familie. Diese hat ihren Anteil am Erfolg des persönlichen Einsatzes geleistet.

Für den Dämmerungs- oder Nachtflug bereit

Zusammenarbeit unter Bloggern

Die Idee mit dem Adventskalender andere Blogs vorstellen ist sicher nicht schlecht – 18 Blog haben etwas beigetragen – manchmal mehr, manchmal weniger. Es spielt keine Rolle. Eine Rolle spielt aber das Thema oder die Themen, die gewählt werden.

Energie, Klimawandel, moderne Kommunikation! Ich stelle es fest, wenn wir am «Stammtisch» diskutieren, jeder kennt die Thematik, jeder weiss viel dazu und jeder weiss es immer besser. Zumindest wenn keiner etwas für die Nachwelt festhält. Wenn dann analog oder gar digital etwas aufzeichnet werden muss, dann wird es langsam und ganz schnell ruhig. Wir haben rund 100 Blogs angefragt, ob sie einen Beitrag bringen – 18 sind es, die etwas publiziert haben – bis auf einen in alfabetischer Reihenfolge:

– Bundesrat Moritz Leuenberger – Notizen zu Politik und Gesellschaft

alliance.yoda.ch – Beobachtungen in der Blogsphäre

Christa Markwalder Bär

Daily Fraggle – ich will doch nur spielen

Citytripnews-blog für flüge und reisen

edemokratie – Der politische Ort im Internet!

Finanzblog – Weiter denken ist unser Beruf

GEBSN

Kirchgemeindeverband des Kanton Bern – kgv adp

Klaus J. Stöhlker weblog – Unternehmensberatung für Öffentlichkeitsarbeit

libref. liberal reformiert – libéral réformé – liberal reformed

Monsieur Fischer L’ART DE LIBERTÉ

Personalblog – in der Balance

«Roll on! Der ganz alltägliche Wahnsinn bekommt eine Chance!» – Roman Angst, Bahnhofkirche Zürich

Sackstark – check daily – don’t miss the best!

Tari Eledhwen – Sandra Infanger – Original Schweizer Qualität Co2 frei gut für Umweltschutz

THINK ABOUT– Mein Schreiben, mein Atmen. (wechselnder Text)

Worldblogforum – Committed to Improving the State of The Blog

Mindestens neun Schreiber haben wir gefunden und mit drei Personen ein Interview geführt. Danke für die Mitarbeit, es hat Spass gemacht. Sollte es nächstes Jahr wieder einen Adventskalender geben, wird der vermutlich anders aussehen. Flashig statt Power Pointig, vielleicht auch ein einfacheres Thema, damit mehr Blogger den Mut finden etwas zu schreiben. Vielleicht hat ein bekannter Blogger recht, der sagt, man bloggt nur für sich selbst, fühlt sich wohl innerhalb der vier Bildschirmrahmen im eigenen Blog. Der digital Introvertierte, der doch so extravertiert ist, dass er ein weltweit einsehbares Blog anbietet. Auch derjenige, der sich nicht gemeldet hat, ist mutiger, als die anderen 7 Millionen Schweizer, die kein Blog führen. Auch ihnen gebührt Achtung.

Wir haben mindestens 30 Personen kennengelernt, angefangen mit dem, der über das Handy spricht bis zu dem der es in der Schweiz eingeführt hat, der andere der 20 000 Fahrzeuge betreut, eine Nationalrätin die bloggt, eine die schon viel länger bloggt und Nationalrätin werden will, einer der mal Nationalrat war und heute Bundesrat ist, einer der Gewerkschaftssekretär war, ein Regierungsstatthalter, ein Bahnhofspfarrer, ein Kommunikationswissenschafter und Journalisten, ein Stadtpfarrer, Professor, Student, Normalsterbliche, einige Pensionierte, Weltenbummler, und und und … und einen Gefängnisdirektor ….

Moderne Kommunikation – Zusammenarbeit mit dem Pfarrverein

… der selbst Pfarrer ist und sagt Pfarrer sind Kommunikatoren und in der Adventszeit beschäftigt, wie in anderen Monaten auch – aber im Dezember nimmt es die Bevölkerung eher wahr. Er wohnte in Grafenried, sein Vater war dort Pfarrer, wir wurden dort von seinem Nachfolger getraut. Dieser kleine Ort haben wir zufälligerweise am 1. Dezember angetroffen, also schliessen wir auch mit ihm. Erwachsenenbildung wird mit mehreren Kirchgemeinden gemeinsam durch geführt. Nun sucht der Pfarrverein weitere Beispiele, wo sich einzelne Gemeinden melden sollen. Ja, vielleicht können wir sogar unsere Erfahrungen vom Adventskalender einbringen. Melden können sie sich bei Pfarrer «frank punkt naumann ät pfarrverein punkt ch».

Es ist nicht einfach, heute Personen zu finden, die gratis arbeiten, Freiwilligenarbeit verrichten. swissblogpress gibt aber ein kleines Dankeschön in Form einer Gratismitgliedschaft von einem Jahr. Wer bis jetzt kein Blog hat und im neuen Jahr eines einrichtet, soll uns darauf aufmerksam machen. Einen Blogger können wir nicht aufnehmen, er hat uns abgesagt. Und das ist auch richtig so. Er muss als Bundesrat neutral bleiben. Aber es hat uns gefreut, dass er mitgemacht hat. Vielleicht stand er sogar etwas mehr unter Druck als all die andern, die wirklich freiwillig mitgeholfen haben.

Besten Dank an alle, es hat trotz Zeitaufwand echt Spass gemacht und ich habe einige ganz interessante Personen kennen gelernt und von anderen mehr erfahren. Und euch, liebe Leser, auch ein ganz herzliches Dankeschön.

Stephan MartiFinanzblog

über den Wolken

Adventskalender 25

… der «Biber« erklärt, warum und wegen welchem Biber ich schreibe – und morgen folgt das 26. Adventskalender-Fenster und das zeigt dann, wie lange ich schon schreibe … ich wünsche eine schöne und fröhliche Weihnachten.

Weiter zum Adventskalender 25

Der Adventskalender darf ins eigene Blog gestellt werden – hier das Word Dokument 25 (html)

Zusammenstellung, Fotos und Koordination: Stephan MartiFinanzblog

Bundesrat Leuenberger antwortet und Demokratie pur, Wahlkampf in Pakistan


Der letzte Tag im Adventskalender? Nein – weltweit gibt es verschiedene Gegenden mit 25 Fensterchen. Sie können sogar wählen ob 24 oder gar 25 Türchen (auf die Bilder klicken). Diese Erkenntnis nehmen wir zum Anlass, dass wir einen Adventskalender mit 26 Tagen machen – Weltrekord vielleicht. Am 26. Dezember, meinem Namenstag, ist ein kleines rundes Spezial-Jubiläum. Heute berichten wir von Wahlen in Pakistan und Albanien, von Polenkindern und Blogger Bundesrat Moritz Leuenberger beantwortet uns einige Fragen im Zusammenhang seiner 26 Massnahmen über Erneuerbare Energien resp. Energieeffizienz. An 26 Tagen schalten wir Beitrage dieser Gebiete auf.

Blog Bundesrat Leuenberger

swissblogpress: Herr Bundesrat Leuenberger, für welche Energieformen sehen Sie die besten Chancen in der Bevölkerung?

Fast 80 Prozent aller privaten Kunden wünschen vor allem Strom aus neuen erneuerbaren Energien und aus Wasserkraft. Das zeigt eine kürzlich vom Bundesamt für Energie durchgeführte Studie zeigt. Das Bewusstsein und die Sympathie für die erneuerbaren Energien sind in der Bevölkerung also stark vorhanden, übrigens nicht nur beim Strom, sondern auch beim Heizen. Hier hat die Nachfrage nach Holzpelletsheizungen und Wärmepumpen in den letzten Jahren stark zugenommen. Mit Anreiz- und Fördersystemen wie der kostendeckenden Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien oder der CO2-Abgabe – die den Konsument/innen ja nota bene zurückerstattet wird – wollen wir diesen erfreulichen Trend weiter verstärken. Einige der erneuerbaren Energien sind heute aufgrund der hohen Öl- und Gaspreise schon wettbewerbsfähig, andere brauchen eben noch einen kleinen Anschub durch entsprechende energie- und klimapolitische Instrumente.

sbp: Sieht die Bevölkerung zumindest in Westeuropa die Dringlichkeit zum Schutz der Umwelt ein? Können wir bis zum Jahre 2050 im Energie-Mix eine weltweite Vorbildfunktion ausstrahlen?

Die Wahlen haben gezeigt, wie ernst die Stimmbürger den Zustand unserer Umwelt nehmen. Sie wollen, dass auch das Parlament sich dieser Sorgen annimmt und Massnahmen gegen die Klimaerwärmung trifft. Ob wir in 40 Jahren vorbildhaft sein werden, kann ich nur hoffen. Europa und die Schweiz haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt zur Förderung der CO2-freien Stromproduktion, des Energiesparens und der erneuerbaren Energien.

sbp: Herr Bundesrat, an der Generalversammlung des Europäischen Zeitungsverlegerverbandes sagten sie, dass Ihre Äusserungen im Blog breiter und demokratischer gestreut werden, als wenn Sie einem einzigen Medium ein Exklusivinterview geben. Verfügen Sie überhaupt über die nötige Zeit, um Blogs für Ihre persönliche Meinungsbildung zu nutzen?

Meinen eigenen Blog lese ich natürlich, auch die sehr vielen Kommentare. Aber so wie ich nicht jede Zeitung und Zeitschrift lese, kann ich nicht alle Blogs dieser Welt lesen. Aber gute Ideen und politische Anregungen nehme ich gern an, ob sie ihren Weg nun über ein persönliches Gespräch, Radio, Fernsehen, Zeitung, Buch oder Blog zu mir finden.

Herr Bundesrat Leuenberger, ganz herzlichen Dank dass Sie sich die Mühe genommen haben, zwei ökologisch, energiepolitisch sehr wichtige Fragen und eine interessante Blogs betreffend zu beantworten. Der Dezember dürfte für Sie reich befrachtet gewesen sein, Bali, Session und Wahlen. Im nächsten Beitrag berichten wir auch über Wahlen und erst noch solche, deren Ausgang mit Methoden gesteuert wird, die wir hoffentlich in vier Jahren in der Schweiz nicht antreffen werden.

So, nun kommen wir meiner Meinung nach zu einem weiteren Höhepunkt im Adventskalender. Der Beitrag ist spannend, hoch brisant und weil lang aber sehr lesenswert, haben wir beschlossen, den Beitrag des Kirchgemeindeverbandes von Bern einen Tag früher zu platzieren – mein Interview-Partner, Walter Riedweg hat heute so wieso keine Zeit – er feiert Geburtstag. Wir gratulieren – «Mein Gott Walter – Handy-Nr. 079.000.00 – Quersumme = 5, folgend, aufsteigend)– Walter wird nun lachen.

Yahya Hassan Bajwa

Yahya Hassan Bajwa von LivingEducation in CH-Baden – zur Zeit in Pakistan. Walter und Yahya werde ich einmal zusammen bringen. Vielleicht an einem öffentlichen Gespräch mit 500 Zuhörern. Den beiden können sie stundenlang zuhören – oder bei Yahya mitlesen. Sprechen sie die ersten 5 Zeilen laut aus und sie erleben etwas von moderner Kommunikation, von Faszination, das sie in der Blogszene selten finden … sie werden bis am Schluss weiter lesen – sorry in Zeile 6 steht das Wichtigste: 08.15 – 11.55, meist ausserhalb der Schweiz. Wir haben eine unsagbar gute Medienlandschaft, sind daran interessiert, dass wir Blogger und die Zeitungen … zusammen arbeiten können. Zeitungen haben die 10 – 100 mal grössere Reichweite. Blogs werden aber intensiver gelesen. 7 BZ-Leser habe ich gefragt ob sie Seite 39 gelesen haben – keiner hat. Ich habe die BZ für die Publikation angefragt – lest vielleicht mal durch den Tag den Kommentar – und gleichzeitig haben wir das Folgende einigen Zeitungen angeboten – jeder darf «klauen – aber bitte Quelle vermerken»:

In Pakistan wird gewählt – Demokratie pur!

Nun kommen sie – all die Medienleute
Bald werden hunderte Journalisten in Islamabad die verschiedenen Fünfstern-Hotels bevölkern. Sie werden ihre Satellitenschüsseln auf den Hoteldächern installieren und von einem Fünfstern-Hotel zum anderen Fünfstern-Hotel pilgern, um dort an Pressekonferenzen teilzunehmen. Das genügt dann meist auch, um umfangreiche und analytische Berichterstattung zurück nachhause zu liefern. Nichts Neues, so war es auch, als sich das grosse Erdbeben im Kaschmir ereignete. Ein Mitarbeiter von der Schweizerbotschaft in Islamabad sprach damals sogar vom „Katastrophentourismus“.
Natürlich brauchen wir Medienleute, die uns zuhause über wichtige Ereignisse informieren. Doch, was hier unter demokratischen Wahlen abläuft, ist nicht ganz identisch, mit dem, was während Schweizerwahlen geschieht. Die meisten Medienleute werden hierher kommen und wieder gehen, ohne verstanden zu haben, über was sie wirklich berichten. Doch dies gehört wohl zu diesem Metier und man muss dies in Kauf nehmen, auch wenn es schmerzhaft ist – schmerzhaft insbesondere für die Leute, über die berichtet wird und für die sich am Schluss nichts ändert.

Um die Wahlen zu verstehen, muss man zuerst das Volk verstehen
Während all den Jahren, in denen man in Pakistan tätig ist, stellt man sich immer wieder die Frage: Wie kann man das pakistanische Volk am besten beschreiben?
Dazu muss man auf den alltäglichen Verkehr schauen. Wer einen protzigen Toyota Pajero oder Cruiser fährt, der darf auch in die Einbahnstrasse einbiegen und sollte es ein Polizist wagen, ihn aufzuhalten, wird er mit den schlimmsten Flüchen eingedeckt oder mit einer Hunderternote, das sind 2 Franken, zum Schweigen gebracht. Hingegen stoppt die Polizei mit Vorliebe korrekt fahrende Suzuki-Kleinwagen oder die unzähligen Motorradfahrer, auf denen manchmal eine ganze fünfköpfige Familie sitzt und kassiert Bakhschisch. Das hat sogar soweit geführt, dass während hohen Feiertagen – wie das Opferfest am 21. Dezember 07, der Polizei verboten ist, Strafzettel zu verteilen.
Übertragen auf die demokratischen Wahlen in Pakistan bedeutet dies folgendes: Bei einer Wahlkampagne kommt es auf die Grösse der Fahrzeuge und deren Anzahl an, mit denen die Kandidaten in die Dörfer fahren, um die Wähler zu überzeugen – Wählerinnen sind praktisch nie zu sehen! Überzeugend wirken auf jeden Fall die grossen 4×4 Pajeros von Toyota, die auch in Pakistan mit den Zollgebühren bald einmal 150000-200000 Franken kosten. Dann aber auch die Pickups, auf denen mit Vorliebe die Gunmen und Bodyguards weit herum sichtbar positioniert werden. Sollte ein Kandidat mit einem mickrigen Suzukifahrzeug aufkreuzen, wird er kaum wahrgenommen. Da fragen sich die Leute: „Was soll schon so einer für mich tun können?“ Mit Macht protzen ist das Wichtigste in diesen Wahlen – schlussendlich geht es ja auch nur um Macht, Machtpositionen und die eigenen Interessen.

Wähler werden überzeugt
Wir fahren bei Rahim Yar Khan, etwa 700 Kilometer von Karachi entfernt, in das Dorf Kot Soaba. Der aufgewirbelte Staub durch die sechs Fahrzeuge verdunkelt die Sonne. Im Pajero sitzt der ehemalige staatliche Innenminister Zafar Waraich und heutige Kandidat der Muslim League, die Musharraf unterstützt. Im Pickup die eigenen Sicherheitsleute. Das erste Fahrzeug, das auf den Dorfplatz vorfährt, ist ein Polizeipickup – ein Geschenk der Regierung, denn Waraich ist heute nicht mehr Minister und hat somit kein Anrecht auf Polizeischutz. Auf dem Hauptplatz warten bereits Leute im traditionellen Schalwar Kamiz – weite Hosen und Hemd – und Turban auf dem Kopf. Dann beginnt das Höflichkeitsritual – die einladende Person dankt dem Kandidaten, dass er sich die Zeit genommen hat, um hierher zu kommen. Waraich verweist während seiner Kurzrede auf das Erreichte. Während seiner Amtszeit in der Regierung wurden in seiner Wahlgegend neue Strassen gebaut, 197 Dörfer erhielten elektrischen Anschluss, in der Stadt haben heute alle Quartiere Gasleitungen, ein Passbüro wurde eröffnet, ein Notfallambulanzsystem und die Polizeinotfallnummer eingeführt. Dann verweist er humorvoll auf seine Gegenkandidaten. Darunter auch Mian Imtiaz Ahmad, der zuerst der Muslim League vom zurückgekehrten Oppositionsführer Nawaz Sharif angehörte. Daraufhin wechselte er zur ML-Q, als sie an die Macht kam. Nicht mehr als Kandidat aufgestellt, wurde er überzeugtes Mitglied der Pakistan Peoples Party von Benazir Bhutto, die in der Schweiz wegen Geldwäscherei verurteilt ist. Da er aber auch von der PPP fallengelassen wurde, versuchte er sich als unabhängiger Kandidat. Weil chancenlos, biederte sich Ahmad erfolglos mit den islamistischen Parteien an. Schlussendlich kandidiert er heute für eine bedeutungslose Splitterpartei der ML. Kein unüblicher Werdegang für einen pakistanischen Politiker!
Kaum hat sich Waraich gesetzt, werden die Forderungen erhoben: Ein Dorfbewohner ist wegen einem Verkehrdelikt in Haft. Er soll ihn rausholen. Eine andere Person aus dem Nachbardorf ist nicht in Haft. Er soll ihn verhaften lassen. Die Schule braucht eine neue Mauer. Ein zusätzlicher Elektromast wird benötigt. Die Felder erhalten zu wenig Wasser – überlebenswichtige Forderung für Bauern. Waraich soll alles richten und er verspricht es, falls man ihn wählt.

Pakistanisch wählen
Der Sohn des Ex-Ministers, Husnain Waraich, ist Stadtrat in Rahim Yar Khan und besucht mit seiner Entourage Verwandte, Clan- und Sippenleute und bittet sie, für seinen Vater zu stimmen. Kein einfaches Unterfangen, denn innerhalb der Waraich-Familie hat sich eine andere Person losgesagt und sich selber als Kandidat aufstellen lassen. Ich frage einen Wachmann mit Kalaschnikow, wen wohl die Baumwollpflückerinnen auf dem Feld wählen. „Natürlich jene Person, die ihr Herr bestimmt“, war die Antwort. Die Dorfältesten müssen überzeugt werden, dann wird die Dorfbevölkerung geschlossen den bestimmten Kandidaten wählen. Fabrikbesitzer haben Listen der Arbeitnehmer erstellt und fordern sie auf zu versprechen, dass das ihr Wunschkandidat die Stimmen erhält – ansonsten wird mit Entlassung gedroht. Andere Arbeitgeber werden einige Tage vor den Wahlen die ID-Karten einsammeln lassen, so dass die Belegschaft gar nicht wählen kann. Rund fünfzig Prozent der Bevölkerung wird nicht wählen, weil sie die Wahl boykottieren, weil ihre ID-Karte abgelaufen ist oder sie gar keine besitzen. Ein Grossteil der verbleibenden fünfzig Prozent wird Kandidaten oder Kandidatinnen die Stimme geben, wie von ihnen verlangt. Von Staatsbeamten – Polizisten, Lehrern, Ärzteschaft, Pflegepersonal, Geheimdienstleuten – und Armeeangehörigen wird erwartet, dass sie die ML-Q Kandidaten wählen. In den Grossstädten werden einige Wenige aus freien Stücken wählen, wenn sie nicht von den Parteien eingeschüchtert werden.

Wahlbetrug – nichts Neues
Die Oppositionsparteien werfen der ML-Q bereits jetzt Wahlbetrug vor. Sicher nicht zu unrecht, doch Wahlbetrug gehört zum pakistanischen Politsystem. Keine Partei schreckt vor Wahlmanipulation zurück. Das haben die Muslim League von Sharif und die PPP von Bhutto bewiesen, als sie jeweils an der Macht waren. Kein Unterschied zur jetzigen Situation. Paradox ist, dass die meisten islamistischen Parteien sich die grösste Sorge um die Demokratie machen und deshalb die Wahlen boykottieren – ein kalkulierter Selbstausschluss, denn sie fürchten, vollends auf der Strecke zu bleiben. Enttäuscht von der Politik sagte der Strassenarbeiter, aber auch ein Goldschmied, dass sie ihre Stimme nicht abgeben werden, denn nichts würde sich im täglichen Leben ändern. Jede Partei, die an der Macht ist, sorgt nur für sich und nicht für die Bevölkerung.
Wahlen sind ein Zeitvertreib für die reiche Oberschicht, die um ihre Interessen und Pfründe kämpft. Kandidaten werden mit persönlichem Einsatz, Geld und Pajeros unterstützt, weil es eine Investition ist. Politik ist nichts anderes als ein Geschäft und Kandidaten eine Aktie, auf die man setzt – manchmal werden sie auch wertlos, dann versucht man es mit einer anderen Aktie und einer neuen Investition.

Wer ist der Gewinner dieser Wahl
So wie es aussieht, wird weder die regierende Partei unter Musharraf und dessen Verbündete, noch die Opposition eine absolute Mehrheit erringen. Der Gewinner wird Musharraf sein, der dann als Präsident eine Regierung nach seiner Wahl zusammenstellen wird. Ein weiterer Sieger ist die USA, die mit Musharraf ihren Mann wieder an die Spitze gebracht hat. Sollte Bhutto Premier werden und nichts spricht dagegen, ist der amerikanische Traum für Pakistan in Erfüllung gegangen. Mit Benazir Bhutto ist eine weitere Person an höchster Regierungsstelle, die absolute USA-Treue zeigt. Die Verlierer dieser Wahl ist das Volk – wie immer.

Und dann gibt es noch die absoluten Wahlverlierer
Es hiess einmal „one man – one vote“ – ein Mann, eine Stimme, später wurden die Frauen auch mitgezählt. Doch in der pakistanischen Wahllandschaft gibt es noch eine Gruppe, pakistanische Bürger und Bürgerinnen, für die Wahlen seit 1974 keine Rolle mehr spielen – die Ahmadiyya Muslim Gemeinde. Unter Zulfiqar Ali Bhutto, dem Vater von Benazir, der heutigen Vorsitzenden der PPP, wurde die Ahmadiyya Muslim Gemeinde durch einen Parlamentsbeschluss zu einer nicht islamischen Minderheit erklärt. Die Ahmadis, die sich selbst als Muslime bezeichnen, dürfen unter Strafandrohung nicht an Wahlen teilnehmen, solange sie nicht schriftlich erklären, dass sie sich als Nicht-Muslim bezeichnen. Das hat dazu geführt, dass rund 12 Millionen pakistanische Ahmadis ohne Stimme sind. Kein Kandidat sucht sie auf, erkundigt sich um ihre Probleme oder verspricht sogar, ihnen zu helfen. Als Menschen ohne Wählerstimme, wird man in Pakistan von den Politikern gar nicht als Mensch wahrgenommen. Auch dies gehört zur pakistanischen Demokratie und den Wahlen am 8. Januar 2008.

Yahya Hassan Bajwa ist Kommunikationswissenschafter und pendelt zwischen Pakistan und Schweiz. Er hat in Pakistan mit Gleichgesinnten verschiedene Sozialprojekte für Waisenkinder und die ärmsten Mädchen aufgebaut und ein Menschenrechtsbüro für Frauen. Jedes Jahr kommen SchweizerInnen und unterstützen die Arbeit von LivingEducation vor Ort in Pakistan. 2007 wurde LivingEducation als Stiftung in Pakistan eingetragen. In der Schweiz ist LE ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Baden.

Und da fehlt noch etwas – PC 60 – 22 33 44 – 6, LivingEducation, Baden. Yahya, eigentlich würde jetzt Albanien vom Thema besser passen, aber du wirst (dir werdet) einige CHF erhalten. Wir haben einen Verein aufgelöst – Link ist SP-lastig, aber wir gleichen aus. Und ich habe noch etwas aufgerundet. Die Welt ist ja klein, das haben wir im Adventskalender mindestens zwei mal bisher feststellen müssen. Die Tamara, die bei dir in Pakistan die Diplomarbeit für die FH Luzern erstellt hat, ist die Kollegin unserer Vereinssekretärin.

Nun lassen wir Res Ryser berichten, wie es zur Auflösung des Vereins Polenkinder kam. Res ist SP durch und durch, von alter Schule. Vermutlich verstehen wir uns deshalb so gut:

Polenkinder
Was wir nach der Wende mit Freude und Enthusiasmus begonnen haben, hat nun sein Ende gefunden. Vor 17 Jahren haben wir mit viel Kraft die Sammlung für Kinder in Polen begonnen. Es war eine wunderbare Zeit, wir waren einige Male in Lublin und haben auch liebe Freunde gewonnen. Die Kinder hatten es damals auch bitter nötig und es war nötig, dass man sich für sie einsetzte. Inzwischen hat sich der polnische Staat extrem verändert, die Situation für die Kinder hat sich entschärft, aber vor allem unsere Situation hat sich drastisch verändert.

Nach meiner Pensionierung habe ich schnell bemerkt, dass mir der Zugang zu den Spendern immer weniger gelang. Also versuchte ich mit einem Verein dieses Vakuum zu stopfen. Das ist mir nur schlecht geglückt. Dann kam unser Gesundheitszustand dazu. Käthy und ich können nicht mehr so weit reisen, also haben sich die Kontakte zwischen den Menschen im Heim und uns verflacht. Es kam dazu, dass unsere Übersetzerin in Lublin weggezogen ist und Kazik, im Heim aufgewachsen, sein Studium abgeschlossen hat und mit ihm der letzte deutschsprechende Ansprechpartner wegzog.

Wir haben den Spendern immer versprochen, dass wir periodisch hingehen und schauen, wie die Spendengelder eingesetzt werden. Das können wir nicht mehr, also haben wir schweren Herzens das Dossier Polenkinder geschlossen.
Das wenige Geld, das auf dem Konto verblieb haben wir LivingEducation überwiesen.

Eines weiss ich seit langem – Ethik und Ökologie ist Partei übergreifend. Und wenn es noch etwas Ökonomie beinhaltet, ist es eigentlich für alle gut – echte Demokratie. Aber es läuft nicht immer alles rund. Manchmal sind auch technische Pannen schuld. Eine Bloggerin haben wir angefragt, ob sie über über die ökologische Isolation mit Hanf berichten würde. Nicht nur die Technik versagt, manchmal auch die Linie unserer Hauspartei. Politik und einiges mehr ist halt eben doch parteigreiffend. Frau hat es versucht, irgendwann wird Christa Markwalder auch hier Erfolg haben. Aber schauen sie noch die spezielle Seite von Christa über die Wahlbeobachtungen in Albanien an. Es braucht Fingerspitzengefühlt in diesen wogenden Wellen …

Christa Markwalder

… auch hier wogende Wellen. Eines der grafisch schönsten Blogbanner, das ich kenne – die anderen mögen vielleicht lieber meine zufälligen Walbeobachtungen auf bewegter See. Es ist nicht genau das gleiche, zugegeben, aber beides macht Spass. Herzlich Dank an alle, die heute etwas zum Adventskalender beigetragen haben – und nicht vergessen, es geht noch zwei Tage weiter. Swissblogpress will den Weltrekord brechen<<br />
Adventskalender 24

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Der Adventskalender darf ins eigene Blog gestellt werden – hier das Word Dokument 24 (html)

Zusammenstellung, Fotos und Koordination: Stephan MartiFinanzblog

Mein Gott Walter, du hast die mobile Telekommunikation in der Schweiz aufgebaut!


Mein Gott Walter – der «1. Katholik im Kanton Bern» hat tatsächlich die mobile Telekommunikation in der Schweiz aufgebaut. Ein Gespräch ums Handy, um viel zu hohe Löhne, der kubanische Kommunismus, der neue Mercedes F700, Oldtimer, die Kirche … Sachen die ihn beschäftigen, wo er seine Meinung sagen will.

Dr. Walter Riedweg

Walter Riedweg, einer der immer lacht (falls er nicht ein seltenes mal an einer Cigarre zieht) und er möchte auch, dass ich aus dem gestrigen Gespräch mit ihm etwas Spass hinein bringe – und natürlich Denkanstösse aufzeige. Ja eigentlich müsste man Dr. Walter Riedweg schreiben (siehe Jahr 2000), Präsident der Synode der Röm.-katholischen Landeskirche des Kantons Bern – der oberste Katholik auf der nicht-theologischen Ebene im Kanton Bern. Sein Vorgänger war Hellmuth Gallati, den kenne ich noch aus meiner CS-Zeit, aber er will am Anfang über die andere Grossbank sprechen.

Über Löhne und die UBS. Auch er lehnt die Kapitalspritze ab. Zumindest konsequent an Ausländer und in dieser Art. Die notwendige Zwangsanleihe wird zu 9 (neun) Prozent verzinst. Das müsste den bisherigen Aktionären geboten werden. «Auch mir, schreib das nur, ich bin Aktionär der UBS. Dies ist nicht nur eine unethische Handlungsweise, es ist eine Diskriminierung der Schweizer Aktionäre.» Der anderen bisherigen Nicht-Schweizern übrigens auch. «Der Lohn darf maximal 2 Millionen betragen und max. 2 – 3 Erfolgsprämie – maximal 5 Millionen. Mehr ist ethisch nicht verkraftbar, das ist Betrug am Aktionär. Kennst du diesen Biedermann, woher kommt der.?» Seine Unterstützung hat er auch. Die Stiftung Ethos ist in Genf. In ähnlichem Zusammenhang habe ich über Néstle berichtet und Henniez erwähnt – und wer hat heute das sagen?

Und die Löhne in der Kirche? «Die haben Privatwirtschafts-Niveau erreicht und dort wo echt gearbeitet wird sind diese gerechtfertigt. Der Kirche fehlt es an innovativen Bürger nahen Freiwilligenprojekten. Regelmässige Mittagstische und Altersnachmittage sind zu begrüssen. Wichtig ist, das vorhandene Know How zu nutzen, andere Ideen suchen und nicht nur Suppe kochen. Zum Beispiel für arme und meist ältere Personen die Steuererklärungen ausfüllen. Anfangs Jahr machen die katholische und die reformierte Kirche das zusammen in Bümpliz …

kath. Kirche Bümpliz

… meine Kirche, die katholische, etwas fröstelnd und wir haben nur eine Chance, wenn sich alle christlichen Elemente nähern und gemeinsam mit traditionellen Werten Neues, Kreatives schaffen. Ein solches Wertesystem muss in der Wirtschaft Einzug halten, sonst stehen wir vor dem Abgrund. Kreatives kann nur entstehen, wenn man sich Zeit nimmt, sich besinnt – zum Beispiel an Weihnachten. Liberal sein und unbedingt den Neoliberalismus vermeiden. Genau gleich schädlich sind kommunistische Systeme.

Es gibt weltweit vielleicht eine Ausnahme und die habe ich eben erlebt. Kuba müsste jetzt noch marktwirtschaftliche Elemente verpasst bekommen, damit ihre Volkswirtschaft ein höheres Niveau erreichen würde. Aber in diesem Land hat jeder Arbeit, die meisten sind voll zufrieden, sie haben praktisch keine Kriminalität, ein super gutes Gesundheitssystem, jeder hat zu essen. Sie haben eine einfache, aber gesunde Ernährung. Dicke Leute gibt es selten. Die Neoliberalisten sollen ja keine McDonalds und andere Fast-Food-Ketten bringen. Alleine aus Zuckerrohr fertigen die über 100 verschiedene Produkte an, unter anderem auch Treibstoffe.

Solche Treibstoffe sind sogar sinnvoll, wenn die ökologische Bilanz stimmt.» Er lacht über das Bild, das den Adventskalender zieren wird (Bericht von Gestern). CHF 6.80 je Liter sans plomb. «Ja die ehemalige PTT, da gehörte ich auch dazu. Die fiskalische Belastung hat die Schmerzgrenze erreicht. Weitere zusätzliche Abgaben belasten unsere von Mobilität geprägte Wirtschaft. Wir müssen unsinnige Transporte vermeiden. Milch von Hamburg nach Athen und griechische Joghurts zurück nach Madrid. Unsinnig. Der Bund müsste nicht Wasser predigen und Wein trinken. Auf allen Ebenen extrem viel besser zusammen arbeiten. Auch die Bahn und die Post müssen wieder enger zusammen arbeiten, da gibt es noch viele Sparmassnahmen. Ich sehe viel zu viele grosse Post-Fahrzeuge auf den Autobahnen und über Land.» Gemäss Lochbrunner geht der Trend zu kleineren Fahrzeugen – aber alles am Telefon gehörte kann ich erst aufschreiben, wenn die Zeit dazu ist.

altes Schloss Bümpliz

Im alten Schloss Bümpliz, dahinter das neue Schloss, dazwischen mein ehemaliger SchulwegCementit und Ted Scapa kommen aus der Vergangenheit in Erscheinung. Walter schaut die heutige Post an – eine Weihnachtskarte von Luginbühl – Walters Worte könnten aus dem Blog sein (genau sechs Jahre nach 9/11) aber übers Militär diskutieren wir nicht auch noch. «Luginbühl hat sehr gute Arbeit geleistet. Ich wünsche ihm alles Gute und Erfolg als Vertreter des Standes Bern.» Der Kirchgemeindeverband hat auch ein Schreiben vom Vorsteher der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion im Zusammenhang mit den Registern. Aber dazu will er sich erst äussern, wenn alles unter Dach und Fach ist – ich schmunzle und wünsche Adrian von der Gesamtkirchgemeinde Bern schöne Festtage. Vielleicht kommt er auch mal zu einer Flasche Wein ins alte Schloss – und Cigarrenraucher werden demnächst im Pavillon bedient. Bloggen sowie Red und Antwort geben, scheint nur was für Lebenskünstler zu sein. Walter ist einer.

«Sprit! Stimmt das, dass die mit Schokolade von London nach Timbuktu fahren wollen?» Ja, die Naschkatze gibt mit ihren Krallen einen schönen Kommentar ab. Aber abgesehen davon, industrielle Schokoladen-Abfälle entstehen bei jeder Produktion. Diesen Abfall kann man aber bestens im Tier und Viehfutter verwenden. Jedes Tierfutter musst du selbst einmal austesten, ob es schmeckt. Wenn nicht, fressen es auch Haustiere oder Nutztiere nicht. Aber da könnte ich noch viel erzählen. Als Finänzler habe ich sechs zum Teil grundverschiedene Branchen erlebt und von den Chefs oder Eigentümern viel erfragt. Das ist unser Beruf. «Der Hund meiner Schwägerin ist echt verwöhnt» (sie vermutlich auch, sie erhält heute einen schönen Chelsea Traktor), «der frisst keine Schweizer Salami – nur Citterio. Und bei den unsinnigen Transporten möchte ich noch zufügen, Tiertransporte sollten nur über kurze Distanzen stattfinden. Es ist für das Tier ethischer und die Qualität des Fleisches ist wesentlich besser, wenn es nicht hunderte von Kilometern, zusammengepfercht herum gekarrt wurde.»

Sorry, aber mit Walter ist es unmöglich ein Interview zu führen – den müssen sie live erlebt haben. Ich habe jetzt die undankbare Aufgabe, alle die vielen Seiten Kreuz- und Quer-Notizen ab zu arbeiten. Mit was fahren wir weiter – jetzt lacht er 100%-ig, wenn er dies liest. Ich mag Walter richtig. Könnte stundenlang mit ihm diskutieren. Vermutlich sogar, ohne Streit zu bekommen und deshalb lege ich ihm mal den HTR Hightechreport 2/07 von Daimler vor. Hat er noch nie gesehen. Etwas vom Feinsten, das es in der Automobilindustrie gibt. Er wird es in Zukunft auch erhalten – als Merz-Fahrer seit Menschengedenken. Ich bekomme es vermutlich, weil dieses Unternehmen bei einem ehemaligen Arbeitgeber in der Debitoren-Liste vorkam. Übrigens, heute börsenkotiert und ganz ganz schön angestiegen.

«Seite 11 … das sind auch nicht Lebensmittel-Verbrenner!» Ja, das war wohl die letzte Frage, die er nicht nur mit ja oder nein beantwortete. Das Heft fasziniert ihn. Der F 700 fesselt ihn. Sagenhaft schönes Fahrzeug. Gross, schwer, luxuriös und schnell – und säuft sagenhafte 5,7 Liter Benzin auf 100 kmda müssen sie sich den Film ansehen. Umwerfend – aber vermutlich etwas teuer.

Merzedes Benz F 700

… ich denke, in Anbetracht wer Heute im Adventskalender Red und Antwort stehet, wage ich es, dieses Foto zu publizieren, kopiert im sonst recht Blogger feindlichen Deutschland, aber billiger können sie nie PR betreiben – Werbung ist vielleicht übertrieben, denn nicht ganz jeder kann Anfangs Januar diesen Wagen kaufen – aber Walter wird seinen Hightechreport in Zukunft erhalten und sonst gibt es noch einen Kontakt bei Xing – viel Spass als Zweitleser bei der letzten Ausgabe …

Halbliter-Fiat

… er hat einen kleinen durstigen Bruder. Und Durst gibt auch die Diskussion, ein Amarone wäre jetzt gut, wenn man nicht noch fahren müsste – Faktor 1,5 des Ladenpreises. Den Weinkeller haben wir natürlich auch besucht. Über 3 Millionen Umbaukosten, aber die Lüftung ist zu schwach, die öffentliche Hand …

«Ökonomisch gesehen brauchen sie mit diesem kleinen Verbrauch relativ lange, um bei den Gesamtaufwendungen ein Kleinfahrzeug zu unterbieten. Aber ökologisch gesehen braucht dieser Luxuswagen einen Liter weniger Benzin, als der neue Fiat 500. Der Kleine nimmt nur Super, der Merz Normal.» Und unser Bundesrat Sch-Merz will sogar Lebensmittel nehmen. «Der kleine ist nicht mehr ein 5dl, ein …-Rucksack (als das noch normale Umgangssprache war) – 1368 cm2 – 1,4 Liter, der Luxusschlitten 1,8 aber Diesotto– Raumzündungsverbrennung heisst das dämliche, aber korrekte Wort. Das Ziel ist, gleicher Verbrauh bei Diesel und Benziner. Walter ist beim Bluetec E 320, angeblich das einzige Dieselfahrzeug, das in Kalifornien zugelassen ist. Daimler-Benz PR-Sprüche hin oder her, in Kalifornien fahren nicht nur Benzin-Lastwagen…

… aber früher gab es viele Lastwagen mit Benzinmotor.» Ja, GMC lässt grüssen – zwischen 40 und 120 Liter Verbrauch je 100 km. Die Nebenaggregate elektrisch statt mechanisch zu betreiben, hätte vermutlich keine Verbrauchseinsparung gebracht. Da waren vermutlich ausser dem Anlasser keine. Pro Kilometer hat die Schweizer Armee diese Fahrzeuge nach dem 2. Weltkrieg den Amerikanern abgekauft. Gebaut wurden sie für 5000 km – in der Schweiz musste man zuerst einmal einen Ölablass einbauen. Meine Oldtimer brauchen auch mehr Most. Zumindest pro Kilometer, gefahren werden sie wenig und da verbraucht ein Kleinstwagen meist wesentlich mehr pro Jahr. Mit Oldtimern kann man Zeitdokumente und Kulturgüter erhalten. Ich kenne eigentlich niemand, der nicht einem alten Auto auf der Strasse nachschaut. Ich habe einen Rolls Royce, der ist 5 Jahre älter als du, einen Silver Down.» Wow, ich bin immer noch per Du mit ihm – Foto besorge ich mir irgend einmal zwischen Mai und September – hoffe ich. Morgendämmerung heisst der Wagen – oder Silberhirsch. Es ist noch schwierig zu beurteilen, was jetzt. Aber aufgrund Walters Haarfarbe und des Temperaments wegen doch eher Hirsch.

«Oldtimer sind auch unfallverhindernd. Er fährt nicht mehr als 80 Stundenkilometer. Nur innerorts bei Radarkontrollen eine Gefahr. Und Abgasvorschriften müssten nur neue Fahrzeuge betreffen, denn irgend einmal werden alle ersetzt. Wir müssen moderne Technologien fördern die Emissionen vermeiden, statt Emissionen fiskalisch zu verteuern. Keine Subventionen, sondern realistische, aber anspruchsvolle Energie-Effizienz-Vorgaben. Wie damnals beim Kat – da waren wir Schweizer Pioniere!.» Jules Verne hat schon gesagt, dass wir einmal aus Wasser Energie machen werden. Vermutlich hat man am meisten Erfolg mit der thermischen Sonnenenergie oderder Kernkraft – hart, aber es dürfte der Realität entsprechen.

«Der defensive Fahrstil ist wichtig. Ein Spar-Mobil kann man vielleicht mit 6-8 Litern betreiben – aber das Doppelte ist bei allen Wagen problemlos möglich. Es wäre sinnvoller, statt das einzelne Fahrzeug mit Steuern zu belasten oder im aller schlimmsten Fall die Steuern pro Liter herauf zu setzen, den Fahrstil zu ändern. Lastwagenfahrer müssen jetzt alle 5 Jahre einen Wiederholungskurs absolvieren – bei PW-Fahrern wäre dies alle 10 Jahre angesagt – vermutlich bei vielen bitter nötig. Zudem könnten mit dieser Art von Unterstützung auch Unfälle verhütet werden. Und das Gewerbe, vor allem wenn es Anhänger ziehen muss, sollte auch auf hochvolumige Fahrzeuge zurück greifen können Aber ich gehe lieber einmal einen hochvolumigen in Hershey auf dem weltgrössten Oldtimer-Markt anschauen. Das ist Musik in meinen Ohren.»

Der direkten Art von Walter könnte man noch lange zuhören. Er nimmt sein Handy. «Das war meine Ida – wir haben jetzt einen Liter Sprit gespart. Dank dem Handy. Ich muss nicht mehr zu einer Telefonkabine rennen und zu Hause anrufen. Jetzt weiss ich sofort, wo ich sie abholen muss und wann. Wir sparen Geld und viel Zeit. Die Mobile Telekommunikation hat nicht nur den privaten Informationsaustausch durch Gespräch und SMS beeinflusst. Das Handy hat den grössten Produktionsschub in unserer Dienstleistungs-Gesellschaft gebracht.»

Mister Handy (Schweiz) wie wir ihn eigentlich liebevoll anreden sollten. Er war Direktor der Radiocam, der damaligen Telecom PTT, der heutigen Swisscom AG – Chef für die Einführung der mobilen Telekommunikation in der Schweiz. Einer der echt die Schweiz rationalisierte. Damals mit dem mit dem 17 Kilo schweren Natel A, heute mit einigen Gramm. Damals kundenfreundlich und seit dem Beitrag Natel mit Drehscheibe hat sich viel verändert – und heute sind wir wieder brandaktuell – und der Finanzblog meist sehr schnell.

Kirche Bümpliz

Bümpliz – Weihnachtsbaum-Markt mit Blick auf die Kirche Bümpliz, die der katholische Walter sogar besser von innen kennt als ich, ich dafür die Post links von uns, damals die grösste Filiale der Schweiz, der Chef damals hiess gleich wie ich, wir sehen uns an Weihnachten, heute ist nicht mal Zeit einen Abstecher zu machen und dabei wohnt man direkt neben dem alten Schloss, hoch oben, vielleicht haben sie heute eher Sonne, als wir unten und vermutlich wird dieses Bild in wenigen Jahren ein Zeitdokument sein – eine der letzten Telefonkabinen. Mein Gott Walter.

Handy Power

… das gelbe Handy ist relativ einfach zu bedienen, da kenne sogar ich alle Funktionen – und übrigens, es ist auch in anderen Farbtönen und Varianten erhältlich

Ein Gespräch zwischen Walter Riedweg dem CFO des Kirchgemeindeverbandes des Kantons Bern

Kirchgemeindeverband Bern

und Stephan Marti vom Finanzblog und Medien- und Internetverantwortlicher vom Kirchgemeindeverband Bern (aktuelle Pressemitteilung)

Marti+Partner

Adventskalender 23

Weiter zum Adventskalender 23

Der Adventskalender darf ins eigene Blog gestellt werden – hier das Word Dokument 23(html)

Zusammenstellung, Fotos und Koordination: Stephan Marti – Finanzblog

«Unsere Mobilität wird sich massiv verändern»


(sorry, hier etwas spät – man müsste «draft» in «published» ändern)

«Unsere Mobilität wird sich massiv verändern» sagt Martin Lochbrunner, der das Transport-Business besser kennt als ich …

… ich, als Kleinewicht hatte einmal das Vergnügen (echt) 138 Fahrzeuge, zum grössten Teil Trucks, im Raume Bern, Aarau, Luzern ein zu setzten. Im Einflussgebiet von Planzer (Alinghi lässt grüssen, aber der Klabautermann Heinz Holliger ist eher meine Welt), Galliker (dort wo der nächste noch grössere Weinberg ist) , Schöni (mit dem ich schon Sauerkraut gegessen habe), Dreier (diesem Namen sind wir auch schon begegnet) und wie sie alle heissen und auch Marti ist mir nicht verwandt – alles «kleinere Fische». Lassen wir einmal einen wirklich Grossen, eher Unbekannten über Mobilität zu Wort kommen – und dann noch etwas zur Mobilität von Bloggern.

«Flottenmanagement und Klimawandel – Unsere Mobilität wird sich massiv verändern

Beim Thema Klimawandel steht immer auch die Mobilität im Brennpunkt. Ob ein Unternehmen seinen Fuhrpark selbst verwaltet oder das Flottenmanagement in externe Hände legt: Hier bestehen gewaltige Potentiale in Hinblick auf die Ökologie. Wie diese sich umsetzen lassen und wo Unternehmen auch wirtschaftlich profitieren können, erklärt Martin Lochbrunner, CEO der Mobility Solutions AG, im Interview.

Die „Klimadiskussion“ bleibt weiter voll im Gange. Die Mobilität ist dabei ein wichtiges Thema: Die Wirtschaft kann kaum Einschränkungen in Kauf nehmen, doch jeder Kilometer bedeutet unterm Strich eine Belastung für die Umwelt. Was kann modernes Flottenmanagement beitragen, um diese Belastung so gering wie möglich zu halten?

M. Lochbrunner: Jedes nicht produzierte Fahrzeug bedeutet in der Gesamtenergiebilanz eine geringere Belastung. Ziel muss also die höhere Produktivität und Auslastung der vorhandenen Fahrzeuge sein. Dafür müssen wir die entsprechenden Konzepte schaffen. Dies bedingt den Einsatz neuester Technologie im Bereich Telematik und Verkehrsleitung. Wir brauchen optimale Routenführung und effiziente Fahrzeuge für unsere Transporte. Hier müssen wir sicher weiteres Know-how entwickeln, gleiches gilt auch für den Bereich der alternativen Antriebstechnologien und Treibstoffe, wie Benzin mit Alkoholzusatz oder Diesel mit Biozusatz.
Für den Eigentümer des Fuhrparks ist ein Reporting über die Ist-Daten entscheidend; man kann keine Nachweise über CO2-Einsparungen bringen oder neue Massnahmen einleiten, ohne die entsprechenden Daten zu kennen.
Wir können nicht ohne Mobilität leben, aber wir können Sie effizienter gestalten.

Unternehmen suchen neue Lösungen
Dass ein Anbieter von Flottenmanagement das nötige Know-how hat, bedeutet längst nicht, dass bei den Unternehmen auch der Wille vorhanden ist, dieses umzusetzen. Wie stark kann hier überhaupt Einfluss genommen werden?

M. Lochbrunner: Das beginnt natürlich in der Beratung – und wir stellen mittlerweile generell fest, dass die Kunden hier schon recht sensibilisiert sind, aber schlicht nicht wissen, was sie tun können. Deswegen muss ein Anbieter von Flottenmanagement in der Lage sein, entsprechend zu beraten. Beispielsweise muss man sagen können, was es bedeutet, im Kurzstreckenverkehr Fahrzeuge mit Partikelfilter einzusetzen, oder welche Probleme sich aus dem Hybrid-Betrieb ergeben können. Die meisten Kunden sind grundsätzlich für solche Lösungen offen.

Ein Anbieter für Flottenmanagement oder Full Service Leasing kümmert sich darum, dass Mitarbeiter per Auto mobil sind. Wird es für die Zukunft auch Teil der Aufgabe sein, Alternativen aufzuzeigen, falls es für bestimmte Strecken sinnvolle gibt?

M. Lochbrunner: Es gibt zwei Aspekte: Erstens ist die ideale Kombination der verschiedenen Verkehrsträger zu suchen – beispielsweise gibt es für die Strecke Bern-Zürich nichts besseres, als den Zug zu nehmen und erst in Zürich ins Auto zu steigen, das dann von einem Car-Sharer zur Verfügung gestellt wird. Wir kooperieren hierfür mit den grössten Car-Sharern in der Schweiz und in Deutschland, mit Mobilty und der Deutschen Bahn. Zweitens ist die Auslastung der Fahrzeuge bedeutend zu erhöhen. Sicher gilt es auch, kreative Lösungen zu finden: Zum Beispiel können Fahrzeuge, die über das Wochenende nicht genutzt werden, für den privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt werden. Denn wie gesagt: Jedes Fahrzeug, das nicht produziert werden muss, bedeutet eine geringere Belastung für die Gesamtenergiebilanz.

Der richtige Verkehrsträger
Was insgesamt heisst, dass sich das Flottenmanagement immer mehr in Richtung Mobilitätsmanagement weiterentwickeln wird…

M. Lochbrunner: Das ist richtig. Es beginnt damit, zuerst das einzelne Fahrzeug bezüglich Kosten zu optimieren, dann die gesamte Flotte zu durchleuchten, wo sich Fahrzeuge abbauen lassen, und dann ein echtes Mobilitätsmanagement zu entwickeln, also die richtigen Verkehrsträger einzusetzen. Die Zukunft verlangt diesen Weg und unsere Branche wird sich entsprechend entwickeln müssen.

Wird sich an unserem Mobilitätsverhalten Ihrer Einschätzung nach grundlegend etwas verändern?

M. Lochbrunner: Mittlerweile stehen bei der Mobilität nicht mehr nur das reine Bedürfnis und die Ökonomie im Vordergrund, sondern eben auch die Ökologie. Diese beiden Ansprüche müssen keine Widersprüche sein: Gesparter Treibstoff ist bare Ökonomie. Das Problem liegt vielmehr in unserer Gesellschaft: Mobilität ist einerseits ein Grundbedürfnis, andererseits sind hier pure Emotionen im Spiel. Wenn wir es schaffen, diese Emotionen herauszunehmen, also nicht übermotorisiert und mit viel zu breiten Reifen herumzufahren, nur dann können sich Ökonomie und Ökologie ergänzen. Dies ist aber ein Prozess, welcher über Jahre oder möglicherweise erst über einen Generationenwechsel erfolgen kann. Sie sehen an den Fahrzeugen auf der Strasse, wie viel Emotion heute noch drinsteckt. Meine Kinder urteilen da schon viel rationaler als meine Generation.

Kann ein Anbieter von Flottenmanagement es sich überhaupt leisten, seinem Kunden so etwas zu sagen?

M. Lochbrunner: Es ist doch auch unsere Pflicht, die Unternehmen darauf aufmerksam zu machen, dass die eingesetzten Fahrzeuge einen Einfluss auf die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit haben. In einer Öffentlichkeit, die ökologisch derzeit enorm sensibilisiert ist. Ich denke nicht, dass es geschätzt wird, wenn man bei der Kundschaft mit einem grossen SUV vorfährt. Wir sehen es als unsere Aufgabe, den Kunden auf den Verbrauch und den CO2-Ausstoss, aber auch auf das damit verbundene Image aufmerksam zu machen.

Die Fahrzeugflotte als CI-Element…

M. Lochbrunner: Ganz genau. Unser Konzern achtet beispielsweise darauf, dass seine Fahrzeuge in der Öffentlichkeit als angemessen, effizient und einsatzgerecht wahrgenommen werden. Und umgekehrt können Sie mich als Beispiel nehmen: Wenn bei uns ein Lieferant mit einem dicken Schlitten vorfährt, gehe ich immer davon aus, dass wir noch Potential bei den Preisen haben, schliesslich kennen wir als Flottenmanager ja die damit verbundenen Kosten…

Mobilität wird teurer
Lassen Sie uns noch einmal auf das geänderte Mobilitätsverhalten zurückkommen: Was wird denn konkret anders werden?

M. Lochbrunner: Es gibt genau drei Elemente, die mobil sein müssen: Personen, Güter und Informationen. Diese stehen untereinander in gegenseitiger Abhängigkeit. Sie können etwa einen Personentransport einsparen, indem Sie Informationen richtig verteilen, oder indem Sie ein persönliches Gespräch durch ein Telefonat ersetzen. Solche Substitutionen, intelligente Kombinationen und effiziente Transporte werden immer wichtiger. Hier liegen grosse Möglichkeiten, es setzt aber auch moderne Technologie voraus: Sie müssen wissen, wo Ihre Fahrzeuge sich befinden, ob sie beladen sind oder noch Kapazitäten haben. Natürlich bedingt dies auch grosse Investitionen, deswegen sind sinnvolle Kooperationen unerlässlich.
Die Mobilität ist heute sehr günstig, was sich aber in absehbarer Zukunft ändern wird. Ich bin überzeugt, dass sich nicht mehr jeder Mobilität im heutigen Massstab wird leisten können. Freizeitmobilität wird zu Gunsten der zur Grundversorgung benötigten Mobilität eingeschränkt werden. Ich erwarte, dass dies in einer ersten Phase sicher über den Preis beziehungsweise über neue Abgaben wie z.B. Road-Pricing gesteuert wird. Es wird auch eine selbständige Verknappung geben: Die asiatischen Märkte saugen Ressourcen wie Energie ab. Dass diese damit auch ohne Abgaben automatisch teurer werden, versteht sich von selbst. Deshalb bin ich überzeugt, dass sich das Verhalten bezüglich der Mobilität massiv verändern wird.

Martin Lochbrunner (martin.lochbrunner at post dot ch) ist CEO der Mobility Solutions AG. Das Unternehmen ist eine Konzerngesellschaft der Schweizerischen Post und für das Flottenmanagement des Konzerns verantwortlich. Seit dem 1. Januar 2005 bietet es seine Dienstleistungen für umfassende Mobilitätslösungen auch Dritten an.»

(obenstehendes Interview wurde auch in der Zeitschrift Blickpunkt KMU, Ausgabe 5/2007, veröffentlicht)

Mobility Solution

Da wäre noch eine ketzerische Frage. Wieso arbeiten die Post, die Bundesverwaltung, die Bahn (wird vermutlich auch einen eigenen Zug mit Fahrzeugen fahren) und das Militär nicht zusammen. Hier könnte man Know How und Macht bündeln, gegen die Lieferanten noch grösser antreten. Aber diese Frage wird uns am 24. Dezember nicht beantwortet. Sie ist Departements überschreitend und vermutlich ist die Massnahme Nr. 17 noch nicht einmal richtig andiskutiert worden. Nebst der Umwelt würden wir auch grosse Summen an Steuern einsparen können, denn all die öffentlichen Fahrzeuge bezahlen sie und ich … gar nicht zu denken an all die Goldrand-Lösungen der 26 Kantone und der Einwohner- und Burgergemeinden. Das wäre ein Job für mich, da würde ich den selbständigen Vermögensverwalter glatt an den Nagel hängen – einzige Bedingung: 10 Prozent der Ersparnisse sind für mich!

Nur über die Biotreibstoffe, die alles andere als Bio sind, müssten wir noch einmal diskutieren. Vor 25 Jahren ungefähr habe ich den CEO Martin das letzte mal in Grafenried gesehen, der Ort, der etwas mit dem 1. und dem letzten Fenster im Adventskalender zu tun haben wird. Nicht dass dort per Zufall Paul «mein wandelndes Lastwagenlexikon» wohnt – ganz anders – eben zufälligerweise, oder dank den Suchmaschinen, wie so oft in diesem von swissblogpress organisierten 24 Tagen. «Unsere Mobilität wird sich massiv verändern» – nicht nur Transport mässig, auch die Mobilität, Flexibilität und Vernetzung der Schweizer Bloggerszene. Rund 100 Blogger haben wir angefragt, etwas zu schreiben. Etwelche mobile haben wir engagieren können – herzlichen Dank. Die meisten bloggen in ihrem Scheckenhaus und dabei liefern sie so viele Rohstoffe, dass man viel mehr vernetzen könnte. Das wird die Zukunft sein – vielleicht beginnt ein neues Kapital mit dem World Blog Forum vom 11. – 13. Juli in Bern. Ob Energie politische Massnahmen oder Web 2.0-Vernetzung – kreative Köpfe sind gefragt. Und gut organisiert müssen sie sein und schnell schreiben und Gedanken fassen können, diese vernetzen. Ein Beitrag, wie der vorliegende sollte nicht viel mehr alszwei Stunden Arbeit in Anspruch nehmen – das Telefon gestern Nachmittag nicht eingerechnet.

Roman und Daniela haben eine Hilfe – die Blog-Praxis – als Beispiel das Sammeln von Daten – Ideen haben, mobil bleiben. Der Adventskalender ist hier nicht unbedingt eine Anfangsaufgabe – aber hat Spass gemacht – die Ideen für die letzten zwei Tage sind schon im Kopf … aber wir müssen extrem mobil bleiben. Danke an alle, die mitgeholfen haben und denjenigen, die die letzten zwei Tage noch bestreiten werden.

Adventskalender 22

Weiter zum Adventskalender 22

Der Adventskalender darf ins eigene Blog gestellt werden – hier das Word Dokument 22 (html)

Zusammenstellung, Fotos und Koordination: Stephan MartiFinanzblog

Heute unbedingt Bernerzeitung kaufen – morgen mehr


(sorry, hier etwas spät – man müsste «draft» in «published» ändern)

«Unsere Mobilität wird sich massiv verändern» sagt Martin Lochbrunner, der das Transport-Business besser kennt als ich …

… ich, als Kleinewicht hatte einmal das Vergnügen (echt) 138 Fahrzeuge, zum grössten Teil Trucks, im Raume Bern, Aarau, Luzern ein zu setzten. Im Einflussgebiet von Planzer (Alinghi lässt grüssen, aber der Klabautermann Heinz Holliger ist eher meine Welt), Galliker (dort wo der nächste noch grössere Weinberg ist) , Schöni (mit dem ich schon Sauerkraut gegessen habe), Dreier (diesem Namen sind wir auch schon begegnet) und wie sie alle heissen und auch Marti ist mir nicht verwandt – alles «kleinere Fische». Lassen wir einmal einen wirklich Grossen, eher Unbekannten über Mobilität zu Wort kommen – und dann noch etwas zur Mobilität von Bloggern.

«Flottenmanagement und Klimawandel – Unsere Mobilität wird sich massiv verändern

Beim Thema Klimawandel steht immer auch die Mobilität im Brennpunkt. Ob ein Unternehmen seinen Fuhrpark selbst verwaltet oder das Flottenmanagement in externe Hände legt: Hier bestehen gewaltige Potentiale in Hinblick auf die Ökologie. Wie diese sich umsetzen lassen und wo Unternehmen auch wirtschaftlich profitieren können, erklärt Martin Lochbrunner, CEO der Mobility Solutions AG, im Interview.

Die „Klimadiskussion“ bleibt weiter voll im Gange. Die Mobilität ist dabei ein wichtiges Thema: Die Wirtschaft kann kaum Einschränkungen in Kauf nehmen, doch jeder Kilometer bedeutet unterm Strich eine Belastung für die Umwelt. Was kann modernes Flottenmanagement beitragen, um diese Belastung so gering wie möglich zu halten?

M. Lochbrunner: Jedes nicht produzierte Fahrzeug bedeutet in der Gesamtenergiebilanz eine geringere Belastung. Ziel muss also die höhere Produktivität und Auslastung der vorhandenen Fahrzeuge sein. Dafür müssen wir die entsprechenden Konzepte schaffen. Dies bedingt den Einsatz neuester Technologie im Bereich Telematik und Verkehrsleitung. Wir brauchen optimale Routenführung und effiziente Fahrzeuge für unsere Transporte. Hier müssen wir sicher weiteres Know-how entwickeln, gleiches gilt auch für den Bereich der alternativen Antriebstechnologien und Treibstoffe, wie Benzin mit Alkoholzusatz oder Diesel mit Biozusatz.
Für den Eigentümer des Fuhrparks ist ein Reporting über die Ist-Daten entscheidend; man kann keine Nachweise über CO2-Einsparungen bringen oder neue Massnahmen einleiten, ohne die entsprechenden Daten zu kennen.
Wir können nicht ohne Mobilität leben, aber wir können Sie effizienter gestalten.

Unternehmen suchen neue Lösungen
Dass ein Anbieter von Flottenmanagement das nötige Know-how hat, bedeutet längst nicht, dass bei den Unternehmen auch der Wille vorhanden ist, dieses umzusetzen. Wie stark kann hier überhaupt Einfluss genommen werden?

M. Lochbrunner: Das beginnt natürlich in der Beratung – und wir stellen mittlerweile generell fest, dass die Kunden hier schon recht sensibilisiert sind, aber schlicht nicht wissen, was sie tun können. Deswegen muss ein Anbieter von Flottenmanagement in der Lage sein, entsprechend zu beraten. Beispielsweise muss man sagen können, was es bedeutet, im Kurzstreckenverkehr Fahrzeuge mit Partikelfilter einzusetzen, oder welche Probleme sich aus dem Hybrid-Betrieb ergeben können. Die meisten Kunden sind grundsätzlich für solche Lösungen offen.

Ein Anbieter für Flottenmanagement oder Full Service Leasing kümmert sich darum, dass Mitarbeiter per Auto mobil sind. Wird es für die Zukunft auch Teil der Aufgabe sein, Alternativen aufzuzeigen, falls es für bestimmte Strecken sinnvolle gibt?

M. Lochbrunner: Es gibt zwei Aspekte: Erstens ist die ideale Kombination der verschiedenen Verkehrsträger zu suchen – beispielsweise gibt es für die Strecke Bern-Zürich nichts besseres, als den Zug zu nehmen und erst in Zürich ins Auto zu steigen, das dann von einem Car-Sharer zur Verfügung gestellt wird. Wir kooperieren hierfür mit den grössten Car-Sharern in der Schweiz und in Deutschland, mit Mobilty und der Deutschen Bahn. Zweitens ist die Auslastung der Fahrzeuge bedeutend zu erhöhen. Sicher gilt es auch, kreative Lösungen zu finden: Zum Beispiel können Fahrzeuge, die über das Wochenende nicht genutzt werden, für den privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt werden. Denn wie gesagt: Jedes Fahrzeug, das nicht produziert werden muss, bedeutet eine geringere Belastung für die Gesamtenergiebilanz.

Der richtige Verkehrsträger
Was insgesamt heisst, dass sich das Flottenmanagement immer mehr in Richtung Mobilitätsmanagement weiterentwickeln wird…

M. Lochbrunner: Das ist richtig. Es beginnt damit, zuerst das einzelne Fahrzeug bezüglich Kosten zu optimieren, dann die gesamte Flotte zu durchleuchten, wo sich Fahrzeuge abbauen lassen, und dann ein echtes Mobilitätsmanagement zu entwickeln, also die richtigen Verkehrsträger einzusetzen. Die Zukunft verlangt diesen Weg und unsere Branche wird sich entsprechend entwickeln müssen.

Wird sich an unserem Mobilitätsverhalten Ihrer Einschätzung nach grundlegend etwas verändern?

M. Lochbrunner: Mittlerweile stehen bei der Mobilität nicht mehr nur das reine Bedürfnis und die Ökonomie im Vordergrund, sondern eben auch die Ökologie. Diese beiden Ansprüche müssen keine Widersprüche sein: Gesparter Treibstoff ist bare Ökonomie. Das Problem liegt vielmehr in unserer Gesellschaft: Mobilität ist einerseits ein Grundbedürfnis, andererseits sind hier pure Emotionen im Spiel. Wenn wir es schaffen, diese Emotionen herauszunehmen, also nicht übermotorisiert und mit viel zu breiten Reifen herumzufahren, nur dann können sich Ökonomie und Ökologie ergänzen. Dies ist aber ein Prozess, welcher über Jahre oder möglicherweise erst über einen Generationenwechsel erfolgen kann. Sie sehen an den Fahrzeugen auf der Strasse, wie viel Emotion heute noch drinsteckt. Meine Kinder urteilen da schon viel rationaler als meine Generation.

Kann ein Anbieter von Flottenmanagement es sich überhaupt leisten, seinem Kunden so etwas zu sagen?

M. Lochbrunner: Es ist doch auch unsere Pflicht, die Unternehmen darauf aufmerksam zu machen, dass die eingesetzten Fahrzeuge einen Einfluss auf die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit haben. In einer Öffentlichkeit, die ökologisch derzeit enorm sensibilisiert ist. Ich denke nicht, dass es geschätzt wird, wenn man bei der Kundschaft mit einem grossen SUV vorfährt. Wir sehen es als unsere Aufgabe, den Kunden auf den Verbrauch und den CO2-Ausstoss, aber auch auf das damit verbundene Image aufmerksam zu machen.

Die Fahrzeugflotte als CI-Element…

M. Lochbrunner: Ganz genau. Unser Konzern achtet beispielsweise darauf, dass seine Fahrzeuge in der Öffentlichkeit als angemessen, effizient und einsatzgerecht wahrgenommen werden. Und umgekehrt können Sie mich als Beispiel nehmen: Wenn bei uns ein Lieferant mit einem dicken Schlitten vorfährt, gehe ich immer davon aus, dass wir noch Potential bei den Preisen haben, schliesslich kennen wir als Flottenmanager ja die damit verbundenen Kosten…

Mobilität wird teurer
Lassen Sie uns noch einmal auf das geänderte Mobilitätsverhalten zurückkommen: Was wird denn konkret anders werden?

M. Lochbrunner: Es gibt genau drei Elemente, die mobil sein müssen: Personen, Güter und Informationen. Diese stehen untereinander in gegenseitiger Abhängigkeit. Sie können etwa einen Personentransport einsparen, indem Sie Informationen richtig verteilen, oder indem Sie ein persönliches Gespräch durch ein Telefonat ersetzen. Solche Substitutionen, intelligente Kombinationen und effiziente Transporte werden immer wichtiger. Hier liegen grosse Möglichkeiten, es setzt aber auch moderne Technologie voraus: Sie müssen wissen, wo Ihre Fahrzeuge sich befinden, ob sie beladen sind oder noch Kapazitäten haben. Natürlich bedingt dies auch grosse Investitionen, deswegen sind sinnvolle Kooperationen unerlässlich.
Die Mobilität ist heute sehr günstig, was sich aber in absehbarer Zukunft ändern wird. Ich bin überzeugt, dass sich nicht mehr jeder Mobilität im heutigen Massstab wird leisten können. Freizeitmobilität wird zu Gunsten der zur Grundversorgung benötigten Mobilität eingeschränkt werden. Ich erwarte, dass dies in einer ersten Phase sicher über den Preis beziehungsweise über neue Abgaben wie z.B. Road-Pricing gesteuert wird. Es wird auch eine selbständige Verknappung geben: Die asiatischen Märkte saugen Ressourcen wie Energie ab. Dass diese damit auch ohne Abgaben automatisch teurer werden, versteht sich von selbst. Deshalb bin ich überzeugt, dass sich das Verhalten bezüglich der Mobilität massiv verändern wird.

Martin Lochbrunner (martin.lochbrunner at post dot ch) ist CEO der Mobility Solutions AG. Das Unternehmen ist eine Konzerngesellschaft der Schweizerischen Post und für das Flottenmanagement des Konzerns verantwortlich. Seit dem 1. Januar 2005 bietet es seine Dienstleistungen für umfassende Mobilitätslösungen auch Dritten an.»

(obenstehendes Interview wurde auch in der Zeitschrift Blickpunkt KMU, Ausgabe 5/2007, veröffentlicht)

Mobility Solution

Da wäre noch eine ketzerische Frage. Wieso arbeiten die Post, die Bundesverwaltung, die Bahn (wird vermutlich auch einen eigenen Zug mit Fahrzeugen fahren) und das Militär nicht zusammen. Hier könnte man Know How und Macht bündeln, gegen die Lieferanten noch grösser antreten. Aber diese Frage wird uns am 24. Dezember nicht beantwortet. Sie ist Departements überschreitend und vermutlich ist die Massnahme Nr. 17 noch nicht einmal richtig andiskutiert worden. Nebst der Umwelt würden wir auch grosse Summen an Steuern einsparen können, denn all die öffentlichen Fahrzeuge bezahlen sie und ich … gar nicht zu denken an all die Goldrand-Lösungen der 26 Kantone und der Einwohner- und Burgergemeinden. Das wäre ein Job für mich, da würde ich den selbständigen Vermögensverwalter glatt an den Nagel hängen – einzige Bedingung: 10 Prozent der Ersparnisse sind für mich!

Nur über die Biotreibstoffe, die alles andere als Bio sind, müssten wir noch einmal diskutieren. Vor 25 Jahren ungefähr habe ich den CEO Martin das letzte mal in Grafenried gesehen, der Ort, der etwas mit dem 1. und dem letzten Fenster im Adventskalender zu tun haben wird. Nicht dass dort per Zufall Paul «mein wandelndes Lastwagenlexikon» wohnt – ganz anders – eben zufälligerweise, oder dank den Suchmaschinen, wie so oft in diesem von swissblogpress organisierten 24 Tagen. «Unsere Mobilität wird sich massiv verändern» – nicht nur Transport mässig, auch die Mobilität, Flexibilität und Vernetzung der Schweizer Bloggerszene. Rund 100 Blogger haben wir angefragt, etwas zu schreiben. Etwelche mobile haben wir engagieren können – herzlichen Dank. Die meisten bloggen in ihrem Scheckenhaus und dabei liefern sie so viele Rohstoffe, dass man viel mehr vernetzen könnte. Das wird die Zukunft sein – vielleicht beginnt ein neues Kapital mit dem World Blog Forum vom 11. – 13. Juli in Bern. Ob Energie politische Massnahmen oder Web 2.0-Vernetzung – kreative Köpfe sind gefragt. Und gut organisiert müssen sie sein und schnell schreiben und Gedanken fassen können, diese vernetzen. Ein Beitrag, wie der vorliegende sollte nicht viel mehr alszwei Stunden Arbeit in Anspruch nehmen – das Telefon gestern Nachmittag nicht eingerechnet.

Roman und Daniela haben eine Hilfe – die Blog-Praxis – als Beispiel das Sammeln von Daten – Ideen haben, mobil bleiben. Der Adventskalender ist hier nicht unbedingt eine Anfangsaufgabe – aber hat Spass gemacht – die Ideen für die letzten zwei Tage sind schon im Kopf … aber wir müssen extrem mobil bleiben. Danke an alle, die mitgeholfen haben und denjenigen, die die letzten zwei Tage noch bestreiten werden.

Adventskalender 22

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Lastwagen-Romantik und Reise zu den Sternen


On the Road again (scrollen) und «darüber nachgedacht» – THINK ABOUT. Kein Zweifel, da scheinen zwei gerne zu reisen und Kurt wird demnächst seinen Reisebericht über Australien aufschalten – die vorletzte Reise führte in die Mongolei und schiesst wie immer wunderschöne Fotos. Damals erzählte er am letzten Tag über den Mini – rund dreissig Jahre ist es her, dass ich eine solche Maschine gefahren bin. Im gleichen Jahr über 10 000 km «non paved» mit dem helblauen Opel Kadett Sport durch die Wüsten und Steppen der USA – und wenn mal eine harte Unterlage da ist, da kommt so ein Asphalt Cowboy, überholt einem und die Träumerei beginnt: so ein Reisending möcht ich einmal fahren

… übrigens, die drei Könige zogen damals noch mit Kamelen durch die Wüste, dem Stern von Bethlehem folgend. Aber zuerst lassen wir THINK ABOUT über die Lastwagen schreiben. Danke Kurt, für diesen Beitrag – das Fernweh zieht …

Die besondere Lastwagen-Romantik

Für Güter die Bahn, heisst es bei uns. Moritz Leuenberger weibelte früher und meiert nun für diesen edlen Grundsatz durch die politischen Lande, und in der Tat macht in der Enge unserer Täler ein grosser LKW oft wenig Sinn, mag die Autobahn noch so nett ausgebaut sein.

Das sehen die Australier ein wenig anders. Dort verkehren regelrechte Lastzüge auf den Verbindungsstrassen durchs Outback. Sie heissen denn auch sinnigerweise Road Trains und müssen entsprechende Warntafeln tragen, sobald sie 36,5m Gesamtlänge überschreiten. Ja, Sie lesen richtig. Es gibt sogar welche im Transitverkehr, die bis zu 100 m lang sein können. Monströse Zugmaschinen ziehen ganze Anhängerzüge mit 90 bis 100 km/h durchs Land. Einem Road Train sollten Sie wenn möglich selbst ausweichen. Er selbst kann es nicht, und mit dem Bremsen ist es auch schwierig. Die schwersten Ungetüme haben einen Bremsweg von bis zu 1,5km – unter Beihilfe der Motorbremse, die beim runter Schalten in jedem Gang genutzt werden muss, weil sonst die Bremsen überhitzen.

Nun sind diese Ungetüme der Landstrasse für die Australier aber kein Ärgernis. Mir scheint viel mehr, sie sind ein Teil der Kultur. Und die Fahrer sind stolz auf ihre Babys, und sie geniessen den Respekt aller Verkehrsteilnehmer (in den Städten sind sie nicht anzutreffen). Nicht selten können Sie auch spätabends nach langer Fahrt und kurzer Pause einen Lastenzug vor sich haben, der blank gewienert scheint und in dessen Chrom die Sonnenreflexe blitzen: Die Chauffeure sind eifriger mit Schwamm und Kerosin-Lappen bei der Hand (und vergessen auch die Felgen nicht) als bei uns die eingefleischtesten Samstag-Nachmittag-Lackpolierer.

Doch auch in Australien macht die Eisenbahn Boden gut. Auf der Strecke Darwin – Alice Springs, von der Nordküste ins Zentrum des Kontinents, fuhren die grössten Landstrassen-Trecks. Sie sind selten geworden, seit dieses Stück von der Eisenbahn erschlossen ist.

Thinkabout – www.thinkabout.ch

Soeben von seiner dritten Australienreise zurück gekehrt. Reiseerzählung beginnt in Kürze auf www.thinkabout.ch/gereist

Think about

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… so nun den Gunter Gabriel auf den Plattenteller und wir haben Country und Lastwagen-Songs und vor mir fährt der 30 Tonner Dieslel – ja er ist ein Kerl – und fährt mit seinem gelben Lkw samt Anhänger Richtung Bethlehem – den Sternen folgend (unterstes Bild). Anständig und vorsichtig fahrend, den ökologischen Fahrkurs garantiert absolviert. Er fährt nicht zu den Sternen, biegt vorher ab. Er geht garantiert zu einem meiner ehemaligen Kollegen – Stift Martin hat nach für mich Zahlungsborderaux geschrieben und vielleicht durfte er den gleichen Mini fahren.

So ein Adventskalender und die Recherchen bringen spannendes zu Tage. Eine aus unserem Clan ist «abgedriftet», nix Trucker, historische Bahnen und vermutlich hat der pokerspielende Stapi von gestern den Gruss noch knapp ausrichten können. Mal schauen, ob ein Weihnachtsgruss hilft, sich wieder einmal zu sehen. Einmal mit ihm auf einem Truck und einmal mit ihr auf einer Bahn. Es wäre nicht das erste mal, dass wir zusammen Bahn fahren. Disney Land und Achterbahn. Man hat sich zufällig getroffen. Die USA ist ja auch so klein, dass man resp. frau sich wirklich einmal über die Quere laufen muss – und natürlich quer durch LA (Los Angeles) mit besagtem hellblauem Wagen …

… die Welt ist klein und deshalb finde ich auch den Stern von Bethlehem – kurz vor Fünf. Frau stempelt die Pressemitteilungen . Danke vielmals. Der Link ist korrekt, der Brief ungenau – wir sehen darin, wer am 24. im Adventskalender antworten wird. Der Trucker, wir diskutieren noch eine Viertelstunde, nimmt die Briefe mit. Auch ihm besten Dank. Die Welt ist in Ordnung – genau gesagt wieder in Ordnung oder man hat sich daran gewöhnt, die Kundenzufriedenheit sehr hoch und alle happy. Vermutlich auch der Empfänger, der auf dem Brief im Adventskalender abgedeckt ist – kein Stempel von 3027 Bethlehem. Aber mit Beetagg und Stempel mit Datum und Uhrzeit. Die Aufgabe muss nach verfolgt werden können, denn bei seiner Weihnachts-(Visiten)-Karte denke ich sofort an den Baumarkt und den Sprengstoff TrinitrotoluolTNT Swiss Post. Darüber gäbe es auch eine Geschichte, aber die kommt zum Jubiläum am Stephanstag.

drei Könige

… welche drei gingen exakt vor 2000 Jahren nach Bethlehem? Was man exakter weiss, ist, wann das Kreuzworträtsel erfunden wurde – heute vor 94 Jahren. Sieht doch einen Beetagg ähnlich und da ich die moderne Kommunikation nach 21 noch drei Tage pflegen muss (darf – manchmal halt etwas später, weil anderes zum Teil vorgeht), habe ich bei meiner Weihnachtskarte auf Retro zurückgestellt …

Adventskalender 21

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Der Adventskalender darf ins eigene Blog gestellt werden – hier das Word Dokument 21 (html)

Zusammenstellung, Fotos und Koordination: Stephan MartiFinanzblog

Umweltschutz zu «Höherem» missbraucht + World Blog Forum


Die Umwelt mit ihren Menschen ist eigentlich ungerecht. Sackstark schrieb über die Raucher und der Personalblog skizzierte die entsprechenden Rauchertippen dazu und «ernet» die Loorbeeren. Bei ihm wird diskutiert – etwas heftiger und die hätten sich gleich hingemacht. Hoffentlich trifft die Wahrsagung nicht ein und es besteht für den Homo Sapiens – zumindest die Spezies der Homo Bloggis – doch noch eine Chance ans World Blog Forum nach Bern zu kommen. Gehen wir mal davon aus, dass wir nicht zu «Höherem missbraucht werden». Viel Spass und diejenigen, die überleben, können ihre Erfahrungen kommentieren.

Der Umweltschutz wird zu ‹Höherem› missbraucht

Es wird viel von ‹Klimaschutz› geschwafelt, obwohl man das Klima nicht schützen kann. Hier zeigt sich wieder einmal, wie größenwahnsinnig wir Menschen geworden sind. Wir können uns höchstens vor dem Klima, je nach Region mit warmer oder keiner Bekleidung, mit dem Bau von Deichen oder Häuser, mit Regen- oder Sonnenschirmen schützen – was wir aber definitiv nicht können, ist das Klima schützen.

Früher sprach man über das lokale Wetter, also das regionale Klima im Klima. Heute genügt das nicht mehr um ins Gespräch zu kommen. Nein, heute muss man schon mit irgendwelchen Theorien und Zahlen um sich werfen können, damit es dann auch mit der Nachbarin klappt.

Man spricht heute also nicht mehr vom Klima sondern von sämtlichen weltweit existierenden Klimata, was wiederum angeblich nichts mit Klimakterium zu tun haben soll, obwohl unsere demographische Alterspyramide dies vermuten lassen könnte.

Per Definition, zumindest noch zu Zeiten als ich die Schule besuchte, ist das Klima eine Abfolge von meteorologischen Ereignissen an einem bestimmten Ort oder in einer bestimmten Region, gemessen über die Zeitachse eines Jahres oder auch nur einer Stunde mit entsprechenden statistischen Mittel-, Spitzen- oder Tiefstwerten. Unter Berücksichtigung spezieller geographischer Besonderheiten konnte man diese Klimata dann besonderen Klimazonen zuordnen. Heute wird das Klima für alles Mögliche missbraucht und keiner weiß eigentlich wovon er da spricht.

Die Umwelt, also das, je nach Dioptrienzahl oder Größe der Polypen gerade noch mit den Augen oder der Nase Wahrnehmbare, kann man wohl pflegen, indem man keine Abfälle, egal welcher Art, hinterlässt. Hierbei von Umweltpflege zu sprechen wäre wohl der korrekte Ausdruck. Wenn man aber die Chinesen oder Amerikaner zum respektvollen Umgang mit dem Netzwerk Natur anhalten will, dann ist auch dieses Wort deplatziert, denn beide Länder liegen nicht gerade um die Ecke, wo man seine Zigaretten oder Frühstücksgipfeli zu holen pflegt.

Zu Beginn der 1980er Jahre, als gerade das Waldsterben, Lederkravatten und die Birkenstockschuhe groß in Mode waren, pöbelte mich mal einer dieser frustrierten Fanatiker an und meinte lauthals an einer Busstation, ich würde doch tatsächlich mit meinem bisschen Zigarettenrauch das Waldsterben beschleunigen. Mein zugegeben etwas heftig ausgefallener Lachanfall ließ ihn die Flucht ergreifen, was zur Wahrung seines Gesichtes wohl angesichts der Mitwartenden noch das Klügste für ihn gewesen war. Ich bin überzeugt, dass er heute im militanten Lager der Antiraucher zu finden sein wird.

Hier sei mir ein kurzer Witz gestattet:

In den unendlichen Weiten des Universums begegnen sich zwei Planeten, die sich schon seit Ewigkeiten nicht mehr getroffen haben. «Na sag einmal», meint der eine, «Dich habe ich ja schon seit über drei Millionen Jahren nicht mehr gesehen, wie geht es Dir denn?» – «Drei Millionen Jahre?», antwortet der andere, «Von wegen: Es sind jetzt schon fast fünf Millionen Jahre her. Wie es mir geht, willst Du wissen? Offen gestanden, gar nicht gut. Mein Klima heizt sich stark auf, meine Polkappen und Gletscher schmelzen weg, und meine Artenvielfalt geht täglich massiv zurück.» «Das klingt aber gar nicht gut – Was hast Du denn?» – «Homo sapiens.» – «Ach du grüne Neune! Das ist wirklich arg. Aber nicht tragisch. Hatte ich auch schon mal. Geht wieder von allein weg!»

Der einzig wirksame Beitrag zu einem Klima, das für die Menschen erträglich bleiben soll, wäre in meinen Augen die rigorose Limitierung der Bevölkerungszahl. Alles andere scheint mir Symptombekämpfung. Hier sind uns die Chinesen als einziges Land der Welt mit ihrer Einkindpolitik, bereits 1979 implementiert, weit voraus. Es muss mehr als befremdlich wirken, wenn die Amerikaner, die über mehr als zwei Jahrhunderte hinweg den Planeten plünderten und verseuchten, um ihren heutigen Wohlstand und Militärapparat aufzubauen und so ganz beiläufig eklatant-despektierlich der Natur gegenüber, wie es sich für einen echten Ami-Flegel gehört, die konstante, weltweite, in Sieverts gemessene Radioaktivität mittels Atombombenabwürfen, über- und unterirdischen Atomtestexplosionen noch vor Tschernobyl für die nächsten 50’000 Jahre innert wenigen Jahrzehnten um das Zweieinhalbfache erhöht hatten und dies mittels Depleted Uranium (DU), also Kriegsmunition mit angereichertem Uran noch weiter praktizieren, den Nerv besitzen, von den Chinesen am Klimagipfel (ein weiteres, irreführendes Unwort!) in Bali zu verlangen, dass sie sich nicht erst zu einer Industrienation entwickeln dürfen, sondern gleichzeitig mit den Amerikanern ihre Emissionen zu reduzieren hätten. Wäre ich chinesischer Delegierter, so hätte ich geantwortet: «Zuerst führt Amerika die Einkindpolitik ein und bringt sie auf den Stand von 1979!»

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Fast allen ist bekannt, dass zwischen Europa, Amerika und China ein Handelskrieg wütet. Somit wäre zumindest für Amerika der Beweis erbracht, dass es auch beim Klima nur um handfeste wirtschaftliche Interessen geht. Die Fiskalpolitik der Industrienationen tendiert eh von der direkten Steuer zum Raubrittertum, oder zur Steuer über Bussgeldbescheide. Somit profitiert auch die Wirtschaft vom Kindermädchenstaat, denn es entlastet auf diese Weise den Geldbeutel der politisch einflussnehmenden Reichen enorm und nimmt auch dem letzten Bettler nebst Kippe gleich auch noch seine Pulle weg. Pure WHO-Politik! (Wealth vs Hobo Organisation).

Jeder einigermassen clevere Ingenieur dieser Welt, der irgendwas CO2- oder Energie-Reduzierendes oder ein sonst wie auf der Klimawelle reitender Konzernangestellter, der irgendwas Innovatives auf den Markt bringt, verdient sich zurzeit an diesem Modetrend dumm und dämlich. Nicht umsonst gibt es seit dem ersten Schweizer Öko-Fond, lanciert 1995 von der Bank Sarasin in Basel, heute deren Unzählige. Was ist hier Ursache und was Wirkung? Hatten Banken Interesse am Umweltschutz (undenkbar) oder hatten sie eine Kristallkugel die sagte, «mach auf Öko!» (etwas weniger undenkbar) und als es nach fünf Jahren noch immer nicht so recht mit der Performance klappte, wurde da politisch in Bundesbern lobbyiert? (……….) Ich lass die Klammer offen. Wer will, hat die Möglichkeit, am Ende dieses Artikels einen Kommentar zu hinterlassen.

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Chef mit Verstand?

Elektrische Öl-Heizungen, aber auch Kühlschränke, Wasch- und Spülmachinen, die noch einwandfrei funktionieren, müssen per Gesetz oder über Abgaben, Bussen gleich, noch vor ihrem Ablaufdatum ersetzt werden und lassen die Amortisationsrechnungen in die Höhe schnellen, eine staatliche Zwängerei, das das gesamte Budget eines Wohneigentums- oder Häuschenbesitzers über den Haufen werfen kann. Vor demselben Problem steht der Zuivilschutz seit dem Fall der Berliner Mauer. Eine ganze Ansammlung von zahlreichen Zivilschutzkohorten, welche mit der Milizarmee um Arbeit konkurriert und die alleine in meinem Kanton in einem 7-jährigen Tournus sämtliche Bunker inspiziert um hernach kostenträchtige Reparaturbefehle gleichzeitig mit einer lokalen Handwerkerliste an die Eigentümer auszustellen, weiss ganz genau, wie man das einheimische Gewerbe schützt und wie man den einfachen Bürger ohne Steuererhöhung noch mehr abzockt. Als ehemals dieser Organisation Angehöriger darf ich jedem versichern, dass das ökonomische Maximalprinzip für den Teilnehmer nirgends derart gut umgesetzt ist wie beim Zuivilschutz. Es locken von einem bis maximal fünf Tage Freistellung vom Arbeitgeber, kostenlose Verpflegung und überhöhte Taggelder. Verpflegung um 09:30, 12:00 Uhr und um 15:00 Uhr mit Gebäck, Sandwiches, Café Schnaps oder Bier vom lokalen Bäcker oder Beizer, die das natürlich freut. Antreten 08:00 Uhr – Abtreten 17:00 Uhr. Das wahre Schlaraffenland liegt tatsächlich in der bodenständigen Schweizer Vetterliwirtschaft. Die Zahlen der Zivilschutzkosten sind mir gerade nicht präsent, doch ich wette 20 zu 1, dass man bei der längst überfälligen Abschaffung dieser heute absolut überflüssigen Institution den, mit der 5. IV-Revision geprellten, 81’000 Ehepaare ihre Renten locker wieder auszahlen könnte und dem Bund erst noch eine Ersparnis von Hunterten von Millionen jährlich bescheren würde. Doch anscheinend subventioniert man lieber die Handwerker, denn diese sind noch nicht invalid und sche
inen das Geld eher zu benötigen.

Oft wird vergessen, dass die Produktion neuer Maschinen und sonstiger, durch die Wirtschaftslobby über den Staat vorgeschriebene Produkte (analog des Zuivielschutzes mit ihren zivilschutzgeschützen Handerwerkern) wiederum Energie zu deren Herstellung benötigen – ob wir wohl deshalb drei neue, das Vierfache an Strom produzierende Atomkraftwerke ab 2020 benötigen werden? Ich denke die Antwort ist «ja», um das Perpetuum Mobile der Wirtschaft am Laufen zu halten mittels künstlich durch die Staatsraison oktroyierten Bedürfnis-Neukreationen, durch simple Verbote alter, noch einwandfrei funktionierender Produkte und zu Gunsten noch nicht gesättigter oder gar dadurch neu geschaffener Märkte für Produkte, die sonst keiner je kaufen würde – fröhlich fanatisch indoktriniert, stets sinkende Grenzwerte und stupide Verbote fordernd, wird die Wirtschaft durch die heere Politik geschmiert wie ein neuer Schindlerlift. Der Staat als Steigbügelhalter der Wirtschaft durch einen Kindermädchenstaat. A propos Grenzwerte: Es gibt für alles Emittierende einen Grenzwert, bloss für ‹Passiv-TABAK-Rauch› gibt es keinen! Warum nur? Dumme Frage, nicht? Es geht schliesslich um die Bekämpfung von Rauch und nicht um Nikotin. Da kämen die Grenzwertfestleger echt ins Schwitzen, bei solch homöopathischen Dosen. Wie würde man einem Luxushotel erklären, dass es in der Lounge kein Cheminée mehr unterhalten dürfte oder dem Bauern, dass seine Kühe das Furzen unter freiem Himmel zu unterlassen hätten? Tja, eine echte Zwickmühle zwischen der Compliance der WHO und dem gesunden Menschenverstand.

Beispiel von heute aus dem Handelsblatt:

Die EU-Kommission hat am Mittwoch den schon im Vorfeld umstrittenen Entwurf für ein Gesetz beschlossen, nach dem Neuwagen ab 2012 im Durchschnitt nur noch 120 Gramm Kohlendioxyd (CO2) je Kilometer an die Umwelt abgeben dürfen. Derzeit liegt der Durchschnitt bei 160 Gramm. Die Klimaschutz-Auflagen verteuern den Preis eines Neuwagens nach EU-Berechnungen um durchschnittlich 1.300 Euro. Durch sinkende Spritkosten könnten jedoch über die Lebenszeit eines Autos durchschnittlich 2.700 Euro eingespart werden. (Da wird wohl auch noch der Ölpreis am Spotmarkt ein Wörtchen mitreden wollen – Anm. CM!)

Interessiert es jemanden, dass keine Dimmer (Schalter zur stufenlosen Regulierung des Lichts und des Stromverbrauchs) mit Energiesparlampen funktionieren? Kommuniziert wurde dieser Fakt meines Wissens den Konsumenten bisher nirgends. Nicht mal beim Konsumentenschutz! Existiert bereits eine, als geheim klassierte Staatszensur, von der wir alle noch nicht informiert wurden? Ich werde auf jeden Fall vor dem Verbot von herkömmlichen Glühbirnen erst noch einen saftigen Vorrat anlegen und später meine asiatischen Freunde bitten, mir die notwendigen Glühbirnen mit in die Schweiz zu bringen, notfalls zu schmuggeln, wenn sie ihren jährlichen Besuch bei ihren Verwandten absolvieren.

Die Freiheit wird munter weiter beschnitten, Tag für Tag, Tropfen für Tropfen, so dass es keinem auffällt, wenn er schleichend weiter eingeschränkt und weiter werbeprofessionell und staatsinteressenkonform bearbeitet wird. Es werden sämtliche Negativaspekte entweder in verkaufspsychologischer Überredungskunst ins Gegenteil gekehrt oder gleich ganz totgeschwiegen, wie beispielsweise das anstehende neue deutsche Sexualstrafrecht, um die bestehende Gleichschaltung der traditionellen Medien nicht zu gefährden und um die Bevölkerung nicht zu empören. Die (Werbe)Psychologie hat in den letzten 20 Jahren Riesenfortschritte erzielt, kein Zweifel. Einst war Psychologie eine Humanwissenschaft im Dienste des Menschen und unter dem hipokritischen hypokratischen Eid stehend heilend- heute ein Staats- und Wirtschaftsmanipulationsinstrument und womöglich bald unter Geheimstufe 1 stehendes Wissen, das nur noch besonders verdienten Nanny-Staatsbeamten oder Geheimdiensten (SS) zugänglich sein wird. Kein Staat hat es schließlich gerne, durchschaut und schon gar nicht, vom Volk nicht mehr geliebt zu werden.

Jeder weiß beispielsweise, dass die NZZ zur FDP, die Neue Luzerner Zeitung zur CVP, die Weltwoche zur SVP und der Tagesanzeiger zur SP gehören und sie allesamt sich an die völlig verfehlte Politcal Correctness halten. Nicht mal mehr der BBC wird heute noch getraut. Ein gutes Beispiel dazu liefert auch Wikipedia, das sich Lexikon schimpft und in einer ‹Studie› besser als der Brockhaus abschnitt. Wikipedia hat gute historische oder gar altpolitische Artikel. Wikipedia schreibt aber auch gelegentlich aus dem Brockhaus ab. So weit alles normal. Sobald es sich aber im Wiki-Beitrag um ein aktuelles politisches Thema handelt, ist dieses «Wissenswerk» der Steigbügelhalter des Nanny-Staates par excellence, als ob dort unsichtbare Werbefläche verkauft würde. Wie sonst wäre zu erklären, dass Wikipedia bei einer Sucheingabe des Wortes «Passivrauch» im Beitrag nur regierungsnahe, offizielle, von der deutschen Regierung abgesegnete Quellen angegeben werden? Von einem ausgewogenen, neutralen Text mit pro und konträren Ansichten ist absolut nichts zu finden und der Verdacht ist evident offensichtlich, dass hier die deutsche Regierung proliferiert wird. Wichtige konträre Studien scheinen für die Wikianer einfach nicht zu existieren.

Auf www.netzwerk-rauchen.de sind sämtliche Studien im Originaltext aufgeführt, und das sind notabene unabhängige, renommierte Veröffentlichungen, von neutralen, aber oft auch nicht raucherfreundlichen Institutionen, welche klare Beweise liefern, dass Passivrauch in keinem kausalen Zusammenhang zu irgendwelchen gesundheitlichen Risiken steht. Nachzulesen im British Medical Journal. Doch den eingangs dieses Abschnittes erwähnten, eminent wichtigen Link sucht man in Wikipedia unter Quellen vergebens. Von 23 Studien gibt es gerade mal eine, die eine gesundheitliche Relevanz mit dem Passivrauch in Verbindung bringen konnte. Und diese scheint erst noch im Verdacht, aus der Ecke von, wie Pilze aus dem Boden schießende, Junk Science Studien zu stammen. Die anderen 22 werden nirgends aufgeführt. Auch die WHO selbst unterdrückt die Veröffentlichung eine ihrer eigenen, über sieben Jahre erhobenen Langzeit-Studie (1991-1998) über Passivrauch noch immer, und das nun schon seit zehn Jahren, bloß weil sie die WHO, gelinde gesagt, unglaubwürdig erscheinen lassen würde – eine Tatsache, die heute auch so schon jeder Wahrheitssuchende weiss, denn die WHO ist nichts anderes als eine große, mit den riesigen Pharmaunternehmen dieser Welt verbandelte Propaganda- und Lobby-Maschine, die nur möglich wurde durch die publikumswirksamen Prozesse gegen die Tabakmultis Ende der 1990er Jahre, in denen sie zu Abermilliarden Dollars an Bussen verdonnert wurden und diese noch heute abstottern müssen. Gleichzeitig wurde ihnen per Gerichtsurteil beschieden, dass sie jegliche Einflussnahme oder öffentliche Wortmeldung zu Gunsten des Tabaks zu unterlassen hätten – ob diese nun der Wahrheitsfindung dienten oder nicht. Mich deucht, mit der Wahrheit kann man heute kaum noch einen hinterm Ofen hervorlocken und e
in jeder verlässt sich äußerst fahrlässig auf das täglich gewollt oder ungewollt Zensurierte. Erstaunlich wenn man bedenkt, dass die Gerichte die Wahtheit und nicht als die Wahrheit einfordern. Ist die Wahrheit in Zukunft nur noch in Gerichtssälen politisch korrekt und erlaubt?

Fazit

Wenn man Meldungen über ‹Klimaschutz›, ‹Passivrauch›, ‹Studien›, neue Ge- und Verbote wie das als Beispiel angeführte Glühbirnen- oder kommende Rauchverbot (unter vielen anderen vorgesehenen, salamischeibchenweise verabreichten, die aufzuzählen jedoch den Rahmen dieses Beitrages sprengen würden) in einen Gesamtzusammenhang mit der Weltwirtschaft, insbesondere der der Pillendreher, und deren Gesundheitsfaschismus bringt, unterstützt von Politkern weltweit, bei Drittweltstaaten meist gekauft durch Weltbankkredite zu Schleuderzinsen oder Investitionsversprechen der IMF, dann muss es einem wie Schuppen von den Augen fallen: Durch den Wegfall des Kalten Krieges ist uns ein wichtiges Feindbild verloren gegangen und dessen Vakuum wird nun durch das Volk ersetzt. Ja, der neue Feind heißt: Das Volk! Hat das bisher noch keiner bemerkt? Nicht umsonst wird in sämtlichen Industrieländern die Entwaffnung des Volkes derart vehement vorangetrieben, wie es bisher nur in Diktaturen der Fall war.

Wer weiß, dass der Hauptharst der Tötungsdelikte durch Messer geschehen, der hat absolut keinen Grund, hysterisch ein Schusswaffenbesitzverbot einzufordern! Wer eine Schusswaffe will, kriegt sie auch ohne Erlaubnis vom Kindermädchenstaat, genauso wie die 850’000 Cannabis-Konsumenten der Schweiz ihren Stoff kriegen. Eine intelligente, nicht von der WHO gegängelte Regierung würde sauberen Stoff legal bereitstellen und als Gegenleistung die Risikoprämien auf dem Kaufpreis der Mafia durch eine Cannabis-Steuer in gleicher Höhe ersetzen. Bezugsberechtigt wären Personen über 18 Jahren gegen Ausweis in Apotheken und Drogerien. Damit ließe sich das Bundesbudget um einiges effektiver in die Richtung bedienen, als wenn man 81’000 Schweizer Ehepaaren die IV-Zusatzrente von durchschnittlich 27 Prozent der bisherigen Rente streicht – ab 1. Januar ist es soweit und der ‹Run› auf die Sozialämter wird beginnen,angeführt von den unzähligen Auslandschweizern, die mit über einem Viertel weniger an Rente auch in Billiglohnländern nicht mehr überlebgensfähig sind. Diese Schweizer wurden von Bundesrat Pascal Couchepin (FDP) schlicht und einfach vergessen.

Es geht direkt in Richtung Neudenkstaat (Orwell 1984 – Edition 1948). Wie sonst sind die steigende Bevormundung mündiger Bürger und die Gleichschaltung der Medien zu erklären und was eignet sich hierzu besser als der ‹Umweltschutz›, die ‹Passivrauchlüge› oder das Schüren von unzähligen weiteren Ängsten? Und das ist erst der Anfang – es kommt noch viel schlimmer!

Kämpfen wir dagegen an, oder geben wir und demnächst gleich die Kugel? Eigentlich müssen wir nur wieder lernen, eigenständig zu denken und besser einmal zu oft als einmal zu wenig die Werbung, die staatlichen und privaten TV-Sendungen, die Politik, die Radioberieselung und vor allem die Printmedien zu hinterfragen.

[Carolus Magnus]

Sackstark

Ein Beitrag von Sackstark und wer zumindest seinen Witz verdaut hat, kann heute unten beim Link Daniel wortverwandt weiterlesen … mögliche Tags wären: missbraucht, zu Höherem und natürlich unnatürlich kreidebleich …

… und nun noch schnell den 11. bis 13. Juli 2008 reservieren – 1. World Blog Forum in Bern. Berner wird es nicht viele haben, denn seit gestern wissen wir aus gut unterrichteter Quelle dass diese in der ersten Woche der Sommerferien einen Citytrip gebucht haben. Willkommen im Berner Kursaal und lassen sie sich beim Kuren von Höherem überraschen und pokern sie nicht zu hoch. Rund zwanzig Homo Sapiens waren bei einer Veranstaltung mit Gratis-Pokerkurs eingeladen. Drei haben diskutiert und Apéros getrunken – und dem bekanntesten der drei hat es dann doch den Ärmel herein genommen – dem Sieger, Alexander Tschäppät – vielleicht hat der Dritte mal Lust auf ein Apéros nach der Adventskalender-Zeit, denn-er ist Cigarillo-Tipp und Cigarrenlieferant.

Das erste World Blog Forum findet vom 11. bis 13. Juli 2008 im Kursaal zu Bern statt. Das Forum versteht sich als globale Plattform für Blogger und den “artverwandten Publizisten”, aber auch für Partner, Sponsoren, Vermarkter, Journalisten und weitere Zubringer und Dienstleister rund um die Welt der Blogger.

Heute habe ich mich mit Daniel getroffen, der seit einiger Zeit mit einer Idee arbeitet, zu der er mich begeistern konnte. Im Wesentlichen geht es um ein fest installiertes Forum in Form einer Stiftung, welches sich primär den Anliegen der Blogger und dem Umfeld widmen soll. Menschen, die bloggen, treffen sich und tauschen sich untereinander aus, stossen auf andere Menschen, die Dienste und Angebote unterhalten, welche wiederum für alle interessant sein könnten. Vorbild für Daniel ist das WEF – weder inhaltlich noch dem elitären Gedanken folgend, sondern organisatorisch und strukturell. Es dient als Treffpunkt für Menschen, die aus den verschiedensten Gebieten stammen, sich aber gegenseitig unterstützen und von einander lernen und natürlich auch Geld verdienen können. Das Forum selbst ist bloss ein Gefäss, eine Plattform des Treffens und soll nicht weiter als nötig (ver)institutionalisiert werden.

wbf.jpgDas World Blog Forum will die globale Bewegung der Blogger fördern, unterstützen und weiterentwickeln. In einer ersten Phase wird das Forum im deutschsprachigen Raum aktiv werden und dort die ersten Wurzeln setzen. Dazu braucht es ein paar Opinion Leader und Blogger-Persönlichkeiten, die sich dafür begeistern wollen. Wir haben denn auch heute die nächsten Schritte besprochen und werden nun das Forum erstmals in Bern im Kursaal starten. Und so haben wir uns heute auch darüber ausgetauscht, welche “Blogger-Persönlichkeiten” aus dem deutschsprachigen Raum für uns wichtig sind, um sie für die Idee gewinnen zu können. Wir werden auf jene Menschen zugehen.

Aber auch den Bloggern nahestehende Firmen sind auf der Liste und ein paar finanzkräftige Grossunternehmen, welche die nötige flüssige Substanz bereitstellen könnten. Wir haben uns heute auf ein paar Punkte geeinigt, von denen ich hier einige nennen möchte. Das Forum gebären wir in der juristischen Person einer Stiftung. Damit sind die wichtigsten Eckpunkte in Sachen Haftung und Aufsicht geklärt. Als Informationskanal möchten wir die Domain worldblogforum.org nutzen. Ich steuere dazu meine mixxt-Plattform bv.mixxt.ch bei, welche entsprechend umgebaut wird, allenfalls auch in die Hauptdomain eingebunden. Die Plattformen werden in den kommenden Tagen mit den Informationen bestückt.

Am ersten Forum zu Bern sehen wir zunächst eine Austausch- und Diskussionsrunde mit professioneller Unterstützung aus den Medien und der Vermarktung. Das Forum selbt wird wohl ein geschlossener Event sein. Weiter wäre am Sonntag eine offene Ausstellung der Sponsoren denkbar, die sich hauptsächlich auf die breite Bloggerschaft ausrichten soll. Dies sind im Moment die Ideen, welche sich aber noch fliessend verändern können.

Nun möchte ich noch gerne ein kleine Bitte platzieren: Schreibt und bloggt über dieses Forum, so der Event zu Bern bekannt wird und sich die Menschen Gedanken dazu machen können. Bei Fragen stehen zurzeit Daniel und ich zur Verfügung; es werden aber sicherlich sehr bald weitere Damen und Herren dazustossen, die das Forum unterstützen. Danke!

Danke auch dem neuen Yoda’s – Text einfach geklaut – vor zwei Wochen war dem «kleinen Kerl» nicht an zu sehen, dass er vier jungen Yoda’s Platz machen muss.

Bierkur im Kursaal

… wohl eine Bierkur im Kursaaal – übrigens, in Bern sagt man das Kursaal und nicht der Kursaal …

Adventskalender 20

Weiter zum Adventskalender 20

Der Adventskalender darf ins eigene Blog gestellt werden – hier das Word Dokument 20 (HTML)

Zusammenstellung, Fotos und Koordination: Stephan MartiFinanzblog

Sex, Kokain und Kackvögel auf energieeffizientem Citytrip


Kokain – auf was lassen wir uns hier wieder ein. Gestern gab es schon Kommentare in rauester Art über Raucher. Aber Kommentarschreiber können heute etwas lernen, ohne gleich jedem über den Kopf zu kacken – zwei VIP’s kommen zu Wort. Gebsn macht ein Interview vor dem Spiegel – mit sich selbst. Und der Citytrip ist um keinen Deut besser. Will mir weiss machen, wie ich meine Ferien verbringen soll. Energie Effizient reisen heisst das und wenn das so weiter geht, muss ich demnächst nach Indien fahren, nur um den nächsten tata … tatsächlichen Service am meinem Wagen vornehmen zu können. Viel Spass und merci den beiden Schreibern – beides lehrreich. Es sei denn sie lassen sich im Reiseverhalten oder Bloggen nicht mehr belehren – oder kennen das Meiste schon. Nur, ich denke, die sind (noch) recht wenig gestreut.

Energieeffizient reisen dank richtiger Transportwahl

Dieser Eintrag erscheint als Gastbeitrag im Rahmen des Adventskalender von swissblogpress.

Wer in alltäglichen Dingen versucht ein möglichst umweltverträgliches Leben zu führen, der wird auch auf Reisen mehr Wert auf Energieeffizienz als auf „Klimakompensation“ legen. Was aber nicht bedeuten soll, dass man die Klimaschutzprogramme nicht mit einem Beitrag unterstützen soll.

Ein direkter Vergleich der Engergieeffizienz und der damit zusammenhängenden Umweltbelastung pro Personenkilometer ist sehr schwierig. Die Transportmittel basieren auf verschiedensten Modellen und sind sehr unterschiedlich ausgelastet. Hier ein paar Beispiele unterschiedlicher Verhältnisse:

  • Ein vollbesetzter Toyota Hybrid verbraucht pro Personenkilometer weniger Treibstoff als eine Person in einem Jaguar. (Anmerkung des Koordinators: hier fehlt mein Link!)
  • Ein vollbesetztes Flugzeug der neuesten Generation braucht pro Personenkilometer weniger Treibstoff als eine halbleere Caravelle.
  • Ein 45 Kilogramm schweres Supermodell benötigt zur Fortbewegung weniger Energie als ein 130 kg schwerer Sumo-Kämpfer.

Schadstoffbelastung im Marketing

Den Umstand der schwierigen Berechenbarkeit machen sich die Transportträger zunutze. Jeder versucht sein Transportmittel ins Rechte Licht zu rücken und es wird auch mal etwas geschummelt. So hat der Chef einer europäischen Airline kürzlich behauptet, dass das Flugzeug für Reisen über 350 km, das am besten geeignete Transportmittel sei. Ich glaube das nicht! Ich glaube auch nicht, dass der Reisebus umweltverträglicher als die Bahn ist, wie neulich in einer Car Publikation zu lesen war.

Solange für die einzelnen Transportmittel keine wirklich nachvollziehbaren Faktoren für die Bemessung von Schadstoffbelastung pro Personenkilometer existieren, sollte man mit solchen Vergleichen sehr vorsichtig sein und verlässt sich besser auf den gesunden Menschenverstand.

Die Umweltverträglichkeit einzelner Transportmittel

Ohne die zu zurückzulegende Strecke zu berücksichtigen und ohne wissenschaftliche Grundlage würde ich in punkto Umweltverträglichkeit folgende Transportmittel favorisieren:

  1. Die Bahn
  2. Den Reisebus
  3. Das Schiff
  4. Das Flugzeug
  5. Das Auto

Das geeignete Transportmittel je nach Distanz

Wenn man die Distanzen und die Transportmittel gegenüberstellt, so ergibt sich aus meiner Sicht folgendes Bild:

  1. Bis zu ca. 600 km ist die Bahn oft das am besten geeignete Transportmittel.
  2. Ab ca. 500 – 600 km (und je
    nach Angebot) ziehe ich das Flugzeug vor.
  3. Das gilt nicht für Strecken mit Nachtzugverbindungen und High-Speed-Zügen.

Über Nachtzug-Verbindungen

Mit dem Nachtzug kann man in einer Nacht gut und gerne Strecken bis ca. 1200 km zurücklegen. Mit Ausnahme von City Night Line, einer Tochterunternehmung der Deutschen Bahn, vernachlässigen aber fast alle europäischen Bahnen ihre Nachtzüge. Vielerorts ist das Rollmaterial erneuerungsbedürftig und das Image angestaubt. So werden Strecken, z. Bsp. nach Süditalien eingestellt. Nachtzugverbindungen entsprechen ganz klar einem Kundenbedürfnis und ich selbst bevorzuge den Liegewagen. Weitere Möglichkeiten sind die Reise im Schlafwagen oder Ruhesessel. Für sehr empfehlenswert halte ich die Reisevariante: Mit dem Nachtzug hin und mit dem Flugzeug zurück. Viele europäische Bahnen haben den „Nachtzug als Chance“ noch nicht wiederentdeckt und müssen wachgeküsst werden.

Nachtzuege und Superschnellszuege

Die Illustration soll aufzeigen, dass Nachtzüge und Superschnellzüge auch auf Distanzen über 600 km eine gute Alternative zum Flugverkehr bieten können.

Über Superschnell-Züge

Mit den modernen Schnellzügen kann man heute bequem z. Bsp. von Zürich nach Paris und weiter nach London reisen. Zuerst gehört natürlich TGV erwähnt, der Pionier der Superschnellzüge. Der deutsche ICE ist auch nicht von schlechten Eltern und soll schon bald bis nach Kopenhagen fahren. Dann gibt es den Eurostar, der unter dem Ärmelkanal durch, England mit Frankreich verbindet und am Geschäftsreiseverkehr zwischen London und Paris einen Marktanteil von sagenhaften 70 % hält!

Über Reisebusse

Viele Leute wissen nicht, dass es konzessionierte Buslinien gibt, die fahrplanmässige Punkt zu Punkt Verbindungen anbieten, wie z. Bsp. Alsa-Eggmann/Eurolines. Die Umweltverträglichkeit von Reisebussen würde ich gleich nach der Bahn ansiedeln. Eine Busreise würde ich für Strecken bis ca. 800 km, vielleicht sogar 1000 km in Erwägung ziehen.

Dann gibt es noch den Schiffsverkehr und die Fähren, die im interkontinentalen Personenverkehr aber eine untergeordnete Rolle spielen. Erwähnenswert sind die Frachtschiffreisen.ch / Globoship.

Über Flugreisen

Die Flugindustrie verursacht 2 – 3 % der
weltweiten CO2 Belastung, wird aber unverhältnismässig stark ins Gericht genommen. In jedem Zeitungsartikel über Klimaschutz wird der Flugindustrie in die Suppe gespuckt, während andere „Sünder“ einfach ungeschoren davonkommen. Es ist nun mal so, dass es für die meisten Arten von Langstreckenreisen gar keine Alternative zum Flugzeug gibt. Es bringt also nichts, die Flugindustrie zu verteufeln. Vielmehr sollte jeder Ferienreisende für sich selber überlegen, ob er für Fernreisen nicht besser 3 als nur 2 Wochen Ferien einplanen sollte. Geschäftsreisende sollten versuchen, ihre Reisen zu bündeln und wenn immer möglich durch Videokonferenzen zu ersetzen.

Stephan äussert sich in seinem Finanz Blog über den Bali Rummel und ich frage mich ernsthaft, ob man diesen Weltklimagipfel nicht besser und glaubwürdiger als Videokonferenz abgehalten hätte?

Abschliessend möchte ich sagen, dass jeder für sich selber seine Ökobilanz machen sollte. Wenn er das für ihn geeignete Transportmittel gewählt hat, möge er seine Reise unbeschwert geniessen.

Flüge und Städtereisen - citytrip.ch

citytrip.ch 17Dez07/rf

Hier noch etwas Aktuelles für Träumer

warmer Badestrand

… Ferien, da denken viele an einen warmen, Sonnenständer überfluteten Strand – Londoner Citytrip – es muss nicht immer nur der «Londoner Strand» sein …

Kokain, Kackvögel und die ignorante Blogosphäre – ein Interview mit Gebsn
Seit drei Jahren führt Gebsn sein Gebsn» TARGET=»»>gleichnamiges Weblog. Er hat für das inzwischen eingestellte Blick-Städteblog geschrieben, unzählige Beiträge über Politik und Humor verfasst und kennt die Blogosphäre wie seine eigene Westentasche. Grund genug, dem unermüdlichen Blogger zu treffen und ein paar Fragen zu stellen.
Zuallererst eine formelle Frage: Wie sollen wir Sie nennen? Herr Gebsn? Oder ist Gebsn Ihr Vorname? Wir sind etwas verwirrt!
Herr Gebsn gefällt mir gut. Früher war’s Gebbi Gebsn, den Vornamen Gebbi habe ich irgendwann gestrichen. Nun gibt es nur noch Gebsn. Als Vorname für diejenigen, die mich duzen wollen und als Nachname, wenn siezen angebracht ist.

Wir entscheiden uns für Herr Gebsn. Herr Gebsn, wieso benützen Sie ein Pseudonym? Wir behaupten mal etwas provokativ, Sie getrauen sich nicht, zu Ihren Texten zu stehen.
Ich stehe absolut zu meinen Texten. Nur möchte ich es den fröhlichen Profilbastlern von Staat und Privatwirtschaft nicht zu einfach machen. Ich bin da vielleicht etwas paranoid, aber wenn ich bei Google meinen «richtigen» Namen eintippe, finde ich ohnehin viel zu viele Daten über mich.

Trotzdem haben Sie sich entschieden, Ihre Texte ins Internet zu stellen. Wie und warum sind Sie Blogger geworden?
Ich hatte bereits zuvor ein Art Humor-/Satiremagazin im Internet veröffentlicht, dass aber – man glaubt es kaum – sogar noch weniger Besucher hatte als mein aktueller Blog. Die Seite hatte ich mit meinem sehr bescheidenen Webdesign-Wissen selbst gebastelt. Entsprechend war die Seite ziemlich dilettantisch aufgebaut. Und es war auch immer eine Heidenarbeit, neue Beiträge online zu stellen. So suchte ich nach einer Möglichkeit, einfach und regelmässig mein Geschreibsel zu veröffentlichen. Und da bin ich auf die Blogs gestossen.

Sind Blogs für Sie demnach ein reines Medium, um Inhalte ins Internet zu stellen?
Mehr oder weniger schon. Blogs ermöglichen zwar mit Kommentaren, Feeds, Verlinkung etc. einen vernetzten Austausch. Aber ich kann die Blogger nicht verstehen, die das Gefühl haben, mit Blogs und dem ganzen Web 2.0-Käse würde die Welt oder zumindest die digitale Welt revolutioniert. Facebook, myspace und Co. … da pfeif› ich drauf! Ich habe zwar auch einen Flickr-Account, aber den brauche ich lediglich zur Einbindung von Fotos in meinen Blog. Die ganze Vernetzerei kann mir gestohlen bleiben.

Kommen wir zurück zu den Blogs? Blogs werden oft als Online-Tagebücher definiert …
Bei dieser Definition krieg› ich sooo einen Hals! Selbstverständlich gibt es auch Blogger, die ihren Blog als Online-Tagebuch nützen und darin ihre Gedanken, Wünsche und Erlebnisse festhalten. Das ist aber nur ein Teil der so genannten Blogosphäre. Daneben gibt es Fachblogs zu allen möglichen Themen: es gibt Medienblogs, Blawgs [Anm. d. Redaktion: Blawgs sind Blogs zu juristischen Themen], politische Blogs und und und. Solche Blogs als Online-Tagebücher zu qualifizieren würde ja keinem vernünftigen Menschen in den Sinn kommen.

Nun zu Ihrem Blog. Sie schreiben Kurzgeschichten, äussern sich zu politischen Themen, stellen Fotos und Zitate ins Netz, verfassen Tipps. Glauben Sie wirklich, dass Sie mit diesem «Sammelsurium» gegen die so genannten A-List-Blogger und die Themenblogs ankommen?
Es geht mir ja überhaupt nicht darum, zu den zehn bekanntesten Bloggern der Schweiz zu gehören. Natürlich wäre das prima, aber gewiss kein Ziel. Sicher, ich könnte für einige der Themen spezielle Blogs zu führen. Aber das bedeutet nicht nur eine Menge zusätzliche Arbeit, sondern widerspricht auch meiner ursprünglichen Idee, auf «Gebsn» alles zu veröffentlichen, was mich interessiert. Und schliesslich und endlich verliert man so auch Besucher und Ranking.

Für Sie sind Ranking und Besuchszahlen also wichtig?
Ich glaube, das kann kein Blogger bestreiten. Jeder möchte doch möglichst viele Besucher und Kommentare, sprich möglichst viel Aufmerksamkeit. Wer nur für sich schreiben will, würde das Geschriebene kaum ins Netz stellen. Heute eröffnen die Jugendlichen einen Blog, früher kauften sie sich eine Gitarre.

Ein interessanter Vergleich. Aber kann man mit Bloggen Mädchen beeindrucken und Eltern schocken?
Zugegebenermassen, wenn man sich als Blogger outet, werden keine Frauenherzen schwach. Rockstar, das hatte einen Hauch von Rebellion und ein bösen Bube-Image. Bloggen findet sogar meine Grossmutter langweilig. Aber der hauptsächliche Antrieb ist meiner Meinung nach schon derselbe: Das Verlangen nach Aufmerksamkeit.

Als erfahrener Blogger können Sie uns sicher ein paar Tipps verraten, wie man diese Aufmerksamkeit erhält?
Nun, ein Mittel sind sicher kurze, schlagkräftige Titel. Am besten natürlich aus dem Themenbereich VIPs, Sex und Verbrechen. Das zieht auch und gerade bei Blogs.

Sie liefern sich gerne Schlagabtausche mit politisch anders gesinnten Blogs. Denken Sie wirklich, dass diese Diskussionen etwas bewirken?
Keine Ahnung. Ich selber bin gerne bereit, meine Meinung zu ändern, wenn mir gute Gründe dafür präsentiert werden. Ich wäre ja nicht nur sackarrogant sondern auch strunzblöd zu glauben, meine Ansichten seien die allein selig machenden. Ob das meine Diskussionspartner ähnlich sehen, kann ich nicht beurteilen. Bei einigen hat der missionarische Eifer aber zu einer – sagen wir’s mal so – gewissen Argumentationsresistenz geführt.

Wenn man Ihre Kommentare liest, könnte man behaupten, der missionarische Eifer ist Ihnen auch ganz gut bekannt.
Nun, das mag teilweise stimmen. Ich kann’s einfach nicht haben, dass unwidersprochen irgendwelcher argumentfreier Quark in die Welt posaunt wird. Das könnte man vielleicht schon als missionarischen Eifer qualifizieren. Ich versuche dabei, sachlich zu argumentieren. Aber manchmal muss man halt die Urheber von grenzdebilem Unfug als das benennen was sie sind: Kackvögel. Das können Sie ruhig so aufschreiben.

Hitzige Debatten sind zeitintensiv. Genau wie das Schreiben eigener Beiträge. Wie viel Zeit setzen Sie für das Bloggen ein?
Oje. Ich befürchte, dass dürften fast zwei Stunden am Tag sein, wenn man die Lektüre aller Blogs, die ich abonniert habe, mitzählt. Ich frage mich, wie das andere Blogger machen, die mehrere grössere Beiträge am Tag verfassen und auch noch in der ganzen Weltgeschichte herumkommentieren. Ich bin überzeugt, dass bei einer grossen Mehrheit der Output zulasten der Arbeitszeit geht, da muss mir keiner was anderes behaupten! Würde man z.B. ein solches Interview erfinden möchten, Gott weiss, wie viel Arbeitszeit das in Anspruch nehmen würde.

«Blogs sind die Klowände des Internets». Wie stehen Sie zu dieser Aussage?
Gegen den Vergleich ist nichts zu sagen, wenn ich an die gute alte Studienzeit zurückdenke. Da konnte man von den Klowänden nicht selten Geistreicheres erfahren als in den Hörsälen.

Aber sind denn nicht – zumindest in der Schweiz – die Blogs auf einem deutlich tieferen Niveau als die traditionellen Medien?
Wenn man berücksichtigt, unter welchen Umständen die privaten Blogs geführt werden, finde ich, schneiden die Blogs im Vergleich sehr gut ab. In so manchem Blog findet man qualitativ Hochstehenderes als in vielen Tageszeitungen. Allerdings sind zu viele Blogs in der Schweiz nur reaktiv, sprich sie nehmen Themen aus Fernsehen, Zeitungen oder aus anderen Blogs auf. Leider geht es zu oft nur darum, wer die neuste Sau am schnellsten durchs Bloggerdorf treibt. Zum Glück gibt es aber noch Blogger, die nicht nur die aktuellsten Neuigkeiten weiterverbreiten, sondern sich auch grundsätzliche Gedanken machen und die in aller Gelassenheit Lesenwertes produzieren.

Was ist Ihrer Meinung nach die Zukunft der Blogs?
Ich könnte mir gut vorstellen, dass es für Jugendliche normal wird, einen eigenen Blog zu führen. Die Abgrenzung von «normaler» Internetseite und Blog wird wohl auch immer schwieriger. Besonders für die Medien sind schon jetzt RSS-Feeds und Kommentarmöglichkeit Pflicht. Politiker- und Zeitungsblogs könnten gross rauskommen, ebenso Zusammenschlüsse von Blogger und professionelle «Blogunternehmen» wie z.B. blogwerk. Die kleinen Blogs werden kaum durchstarten.

Unsere letzte Frage: Wie sehen Sie die Zukunft Ihres eigenen Blogs?
Oh, ich habe so viele Ideen und so wenig Zeit, sie anzupacken. In Kürze möchte ich einen Ableger-Blog starten. Oder auf gut neudeutsch: Ein Spin-Off. Es geht um eine wöchentliche Serie von kurzen, fiktiven und hoffentlich lustigen Dialogen zweier Jugendlicher. Eine Art Mini-Comedyserie halt. Und natürlich in Form eines Blogs. Man darf gespannt sein, ob das funktioniert. Ich bin es auch.

Herr Gebsn, wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihr Unterfangen und danken für das Interview.

Das Interview führte Gebsn.

Gebsn

persönlichen Kackvögel

… es dürfte noch seine Zeit dauern, bis ich meine vier persönlichen Kackvögel, trotz Klimaerwärmung, im Dezember bei uns so auf dem Bild festhalten kann – exakt Minus 3 Grad …

Adventskalender 19

… lange Wanderferien sind ja schön und Umwelt schonend, aber beim Fahrzeug könnte es Stillstandsschäden geben … weiter zum Adventskalender 19

Der Adventskalender darf ins eigene Blog gestellt werden – hier das Word Dokument 19 HTML)

Zusammenstellung und Koordination: Stephan MartiFinanzblog

Umweltziele von Tari Eledhwen und Psychografie der Raucher


Gestern haben wir über die Raucher berichtet – ironisch, sarkastisch, kurz gesagt: sackstark. Er berichtet gestern selbst noch über die Urinprobe am Arbeitsplatz. Ob der Thuner Garanoir , der Gamaret, welcher übrigens in der Weinkarte nicht zu finden ist, oder des Lachens wegen der Aschenbrüder auf die Blase drückte …

… spielte bei diesem 7ner-Gremium keine Rolle. Geraucht hat kein Einziger. Auch die beiden Blogger, die heute berichten, rauchen nicht (mehr). Aber über andere aus einem 7ner-Gremium haben wir schon berichtet. Ja da ist sie, Sandra Infanger und wie ich lese, muss ich sie einmal zu einem Öufi-Bier in Solothurn einladen. Mal schauen, ob sich der Alex noch an den Schulkollegen seines Bruders Oli erinnert. Die Welt ist ja bekanntlich klein und so habe ich in einem Kommentar im Personalblog (der zweite heutige Beitrag über die Psychognomie der Raucher schrieb er) Josi digital kennen gelernt. Sie glauben gar nicht, wie viele verschiedenste Leute man beim Bloggen irgend einmal sogar persönlich kennen lernt. Bloggen sie doch auch einmal und vor allem, machen sie dies einmal so lange wie Tari Eledhwen (ist Elbisch und heisst Königin der Elfen/Elben) aus Berlin und Solothurn. Herzliche Gratulation, 2300 Tage online und nur einmal im Monat keinen Beitrag /Samso inklusive. …

Sandrainfanger

Umweltpolitik (Teil 1) – Meine Ziele

Heute gehe ich auf eines meiner Lieblingsthemen ein, die Umweltpolitik, die mir selbst sehr am Herzen liegt. Wir haben nämlich nur eine Welt!

(Diskussion auch im Forum)

Die Fakten:

Die Welt ist kurz davor, zu Kollabieren!
Es gibt immernoch Menschen, die dies alles für ein Hirngespinst halten
Es braucht klare Gesetze und Regeln
Vorbild sein, ist besser, als Wasser predigen und Wein Saufen!
Umweltschutz geht jeden an!
Jeder kann was dafür tun, und bekommt auch noch was dafür!

Fangen wir mal ganz vorne an:

Ich bin der Meinung, das ich als Umweltpolitikerin, die ich zu sein meine, ein Vorbild sein muss. Ich kann nicht von meinen Wählern etwas fordern, was ich selbst nicht bereit bin, zu geben. Deshalb liste ich nun auf, welche Maßnahmen ich bereits traf und welche ich noch treffen werde.

Bereits getroffene Maßnahmen:

Alle Glühbirnen und Lichterquellen durch Stromsparlampen ersetzt. Stromrechnung wurde dadurch um 18% tiefer. CO2 Ausstoß entsprechend um 18% gesenkt.
Alle Geräte an eine Steckleiste gehängt, die man ganz ausschalten kann. Somit ist kein Gerät mehr im Standby, ausser der HP Tintenstrahldrucker, der mehr Energie im Reinigungsmodus verbraucht, als in 8 Stunden Standby. (Wenn er dauernd an ist, ist der Reinigungsmodus nicht täglich) Stromrechnung dadurch um ca. 5% Gesenkt. CO2 Ausstoß ebenso.
Kühlschrank von Stufe 3 auf Stufe 1 zurückgestellt, ca. 20% weniger Stromverbrauch.

Alleine dadurch habe ich insgesamt ca. 38% weniger Strom, den ich verbrauche, als im Vorjahreszeitraum. Netter Nebeneffekt: Meine Dreimonatsrechnung ist von 120 Fr. auf 80 Fr. gesunken, und dies obwohl die Strompreise gestiegen sind!

Heizung von 22.5C im Wohnzimmer auf 20.5C zurückgestellt, und im Schlafzimmer von 19.5C auf 18.0C, in der Küche von 20C auf 18C. Gesamte Ersparnisse ca. 12% CO2 weniger in der Atmosphäre. Da das Öl teurer wurde, werde ich im Geldbeutel nichts merken, aber auch kein Anstieg!

Stromsparender TV, der 50% weniger Strom als sein gleichgroßer Vorgänger braucht, wurde ebenfalls angeschafft.

Das Gerät, das bei mir am meisten läuft, ist der PC. Dies ist ein einfacher Rechner, der nur 100W pro Stunde braucht, im Maximalfall. Damit ca. 1/4 von dem, was ein Durchschnittspc heute braucht.

Die Ersparnisse an CO2 sind groß. Doch, was kann ich in der Zukunft noch tun?

Autofahren kann ich nicht, und will ich nicht können, somit fahr ich mit der Bahn und dem ÖV.

Aber, sollte ich je ein eigenes Haus besitzen, wird es keine Öl oder Gasheizung geben. Und auf dem Dach werden Solarzellen sein.

So, nun zu meinen Forderungen in der Politik:

Auf jedes Dach gehören Solarzellen!
Damit könnten bestimmt 20-30% der Energie erzeugt werden, die wir verbrauchen.

Kippfenster sollten verboten werden!
Viele Menschen lassen den ganzen Tag ihr Fenster gekippt, und verschwenden so unnötig Energie, das ist schlecht für unsere Umwelt!

Schulfach Umweltschutz
Schüler sollen früh lernen, wie man Energie sparen kann, und das dies oberste Pflicht aller Menschen ist.

Pro Windkraft!
Es sollten, wo immer möglich, Windkraftwerke aufgestellt werden
Aber auch die Wasserkraft kann besser genutzt werden.

Unternehmen, die Umweltfreundlich sind, sollen Belohnt werden, jene, die es nicht sind, gnadenlos bestraft!
Unternehmenssteuer sollte auch einen Steuereffekt haben. Wer Umweltfreundlich ist, soll belohnt werden, wers nicht ist, soll bestraft werden, und zwar saftig!

Noch ist längst nicht alles zusammengetragen. Darum ist dies nun Teil 1 der Ziele. Es wird ein zweiter Teil folgen.

So und nun ist ein Crash-Kurs in Psychographie angesagt – nicht dass mir das Probleme gibt, es sei denn man bedenke, dass ich mir Gedanken zu Bildern im Adventskalender machen muss. Aber lassen wir von Hörbie die unterste Stufe der Menscheit des 21. Jahrhunderts zerfelddern, die Raucher …

Solarzellen

Die Sippe des blauen Dunstes mal mit anderer Brille gesehen, man darf neben den ernsten Aspekten auch schmunzeln:

Der Zigarettenraucher ist der einzige, der den Rauch in sich hinein saugt, um das Gefühl der Leere auszufüllen (Angst vor der reizlosen Langeweile). Am Beispiel des Marlboro man, er ist der einflussreichste Mann, der nie gelebt hat, kann man abschätzen, was die Werbeindustrie investiert, um diese Angst gesellschaftsfähig zu machen. Wer glaubt, ein besonders Besonderer Zigarettenraucher zu sein, dreht diese selber. Ein Joint kann man als abgewandelte Zigarette sehen. Das Rauchen eines Joints dient eher der Flucht von der Wirklichkeit (Angst vor der Realität und der Gegenwart).

Der Kielzigarrenraucher (Villiger Kiel) ist alles andere als ein Geborgenheitslutscher. Zwischen den Lippen kaut er, wie ein anderer am Bleistift, an seinem Blasrohr, aus dem er meist wortlos wohlgezielte Gedankenpfeile abschiesst. Den «Kiel» steckt er sich wie einen Stachel in den Mund, als ob er sich durch einen langen Dorn abschirmen wollte, damit niemand in sein Denkrevier einbreche. Aus den Augenwinkeln beobachtet er jede Einzelheit. Kritisch und schlau, wie ein Sherlook Holmes, lässt er sich nicht in die Enge treiben. Er will sich und den anderen beweisen, dass er aus der Sackgasse findet. Das Signal der Kielzigarre drückt die Eigenschaft von Selbstbehauptung gegen jede geistige Einengung oder Abhängigkeit aus. Übrigens: Der «Kiel» wurde von einer Frau erfunden!

Wer eine Brissago dem Kiel vorzieht, kommt ohne Mundstück zurecht. Es gibt «Weibchen» mit dickerem «Rauchröhrchen) und «Männchen». Das Anzünden erfolgt mittels des im «Rauchröhrchen» befinden Halmes in graziöser Zeremonie.

Der Cigarrenraucher verhält sich völlig anders als beispielsweise der nervös und gierig inhalierende Zigarettenfritz. Selbstgefällig schmaucht und pafft er mit dem dicken Lutscher vor sich hin. Er kann sich das dicke Vergnügen zeitlich und finanziell leisten, ist die unausgesprochene Aussage. «Mir kann keiner» oder «mir können alle», scheint er zu denken, wenn er die dicke Cigarre mit gespreizten Fingern ins Gesicht steckt. Aus Angst der Überreizung greift er nach dem glimmenden Schnuller und suggeriert sich eine buddhaähnliche Zufriedenheit, die ihn gegen allen Ärger abschirmen soll. Das Signal der Kopfcigarre demonstriert den Anspruch auf Selbstzufriedenheit. Dass die Cigarre gar zu einem existenziellen Lebensinhalt werden kann, sei am Beispiel von Herrn Herzog angedeutet.

Die «ganz harten» Männer greifen zur Toscani oder zur Toscanelli. Die sind jedoch nicht gleich salonfähig wie die «richtigen» Cigarren (Angst vor Minderwertigkeit).

Ich verstehe, dass einer dem edlen Duft einer «Havanna» und einem feinen Cognac kaum widerstehen kann.

Der Pfeifenraucher hingegen, der sich am Pfeifenkopf festhält und mit seinen Kultinstrumenten stochert, stopft und anzündet, bevor er sich zu einer Stellungnahme bequemt, sucht für sein Selbstgefühl einen festen Halt. Seine Unsicherheit wurzelt in der Angst vor Weite und Verlorenheit. Er hat Angst vor dem Verlust an Einfluss und Geltung gegenüber der Umwelt. Besonders peinlich ist es ihm deshalb, was er als gesellschaftliche Zurücksetzung oder als Blamage auslegt. So wie er sich an der Tabakpfeife festhält, ist es ihm ein Bedürfnis, sich an irgend eine solide Sicherheit, an einen Glauben (Gott, Geld, oder Gesllschaft) anzuklammern, um harmonische Ruhe zu finden. Der Geborgenheitsdrang, der Hang zur friedvollen Sicherheit, führt die Kinderhand zur Mutterbrust, die Männerhand zum Pfeifenkopf, die Frauenhand…. Eine psychosoziale Betrachtung zeigt noch eine andere Sicht.
Tipps und Tricks deuten darauf hin, dass das Ritual von Anfang an gepflegt sein will.

Geräuchert hält länger! Da muss etwas dran sein. Ansonsten würden nicht Senioren für’s Peifenrauchen werben…

Ob sich die Pfeifenraucher an die Friedenspfeifen der Indianer erinnern? Eine besondere Zelebration stellt das Rauchen einer Wasserpfeife (Shisha) dar. Mit dem Bong wird auch Cannabis geraucht. Auch da gilt, was schon zum Joint bemerkt wurde.

Wir wissen heute, dass das Passivrauchen für Betroffene schädlich ist. Auch ist bekannt, dass grosse Gesundheitsrisiken mit dem Rauchen verbunden sind. Es gibt gute Gründe dafür, damit aufzuhören. Das ist einfacher gesagt, als getan. Einsicht, den Willen es zu tun und ein bisschen Durchhaltewillen sind schon erforderlich. Ich habe das 1977, nach durchzechter Nacht im Militärdienst geschafft (von ca. 50 Zigis pro Tag auf Null) und durchgezogen. Es ist bekannt, dass Tabakrauch sehr viele hochgiftige Schadstoffe enthält. Mittlerweilen setzen sich rauchfreie Zonen in öffentlichen Gebäuden, Gaststätten und an Arbeitsplätzen durch. Doch die Massnahmen bringen manch eine Gaststätte in Schwierigkeiten.

Andere Länder, andere Sitten. Beispiel Singapur: Rauchen: Man beachte, daß in Singapur das Rauchen in Bussen, Taxi’s, Aufzügen und öffentlichen Gebäuden sowie in allen klimatisierten Restaurants und Bars gesetzlich verboten ist. Vorbild für Europa: Jagd nach Raucher in Singapur:
Im Stadtstaat Singapur machen zivil gekleidete Polizisten Jagd auf Raucher. Wer erwischt wird, wo er nicht rauchen darf, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 1’000 Singapur-Dollar (rund Fr. 1’000.–) rechnen. Rauchen ist in Singapur praktisch in allen geschlossenen Gebäuden verboten, aber auch in der Warteschlange vor Taxen oder Bussen.

Quelle: singemäss, u.a.: Prof. Dr. Max Lüscher, „Signale der Persönlichkeit“ rororo 6942

«Magwin cuia er» und für die ganz widderlich Sprachbegabten gibt es noch einen Gratistipp. Und wenn der Tipp des «Schulfachs Umweltschutz» umgesetzt werden soll, dann gehört Sandra 2011 in den Nationalrat – egal, welches Parteicouleur sie tragen und wenn man VEntilation und LUX anschaut, werden wir beim 11-Bier was zu erzählen haben …

Adventskalender

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Sackstark: Nicht-/Raucher, Totengräber und Aschenbrüder


Halt! Sie mögen Ironie nicht. Dann lesen sie auf eigene Gefahr weiter und beachten sie die Nebenwirkungen. Fressen sie die Packungsbeilage und beruhigen sie sich bei ihrem Arzt oder Apotheker. Der Tod ist für viele ein heikles Thema und ich stelle ihnen heute zwei prämierte Kurzfilme vor, die ganz offen mit dem Tod umgehen können. Ich streue Asche über mein Haupt – aber die eine Pointe erzähle ich ihnen noch. Raucher verursachen auch Asche und Feinstaub und das erst noch CO2 neutral, aber es ist zur Zeit wohl die meist verdammte Schicht der Menschheit. Zudem ist Rauchen ungesund, dass wissen alle Raucher – zumindest diejenigen, die die Packungsaufschrift lesen können. Ja, wenn Sir Winston Churchill, unser Vorbild, nicht geraucht hätte, könnte er vermutlich heute auch keinen staatsmännischen Rat mehr erteilen …

… der Kreislauf des Lebens schliesst sich mit dem Tod oder rechtlich beim Fehlen der Leiche vielfach mit 113 Jahren. Alt Elend Gebrechlich – es mag wohl eher Zufall sein, dass die AEG nach 113 Jahren aufgelöst wurde. Schauen sie selbst wie viele weltweit bisher älter als 113 Jahre alt wurden und beachten sie auch die statistische Auffälligkeit, dass Männer früher sterben, weil sie mehr rauchen. Sackstark, unser Gastblogger setzt sich auch mit der Geburt auseinander – die etwas modernere Weihnachtsgeschichte.

Sackstark

WHO – Ursprung allen Übels

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Der heutige Raucher ist der Sündenbock für die Frustrationen der Anti-Raucher! Dahinter steckt die WHO, die Fanatiker aller Länder für ihre Zwecke instrumentalisiert. Geht es den Anti-Tabaklern nicht gut, dürfen andere natürlich auch keinen Spass haben. Gebt ihnen sinnvolle Arbeit und das Phänomen verschwindet von selbst. Gebt ihnen einen Lebensabschnittpartner, und die irregeleitete, kompensatorische Fanatismus-Energie erfährt die Energieabfuhr dort, wo sie auch hingehört.

Die Raucher sind zur Zielscheibe einer fundamentalistischen Bewegung geworden, zum Sündenbock, der für alle Übel der Welt verantwortlich gemacht wird. Diese Diffamierung wird in bisher beispiellosem Maß (Nazizeit nicht berücksichtigend) durch pseudowissenschaftliche Argumente untermauert.

Bei einem glücklicherweise recht kleinen Teil der Bevölkerung fallen die polemischen Parolen auf einen wirklich fruchtbaren Nährboden, doch auch unter Menschen, die dieser gesteuerten Kampagne noch kritisch gegenüber stehen, wächst die Verunsicherung, denn wer getraut sich beispielsweise einem schweizerischen Bundesamt für Gesundheit (BAG) oder dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zu misstrauen? Das DKFZ wird offiziell als “Kollababorationszentrum der WHO” bezeichnet, eine Bezeichnung, die ich längere Zeit als einen sarkastischen Witz betrachtete und es dauerte mehrere Monate, bis ich realisieren musste, dass dem nicht so ist. Diese Bezeichnung, so unverschämt frech und ehrlich zugleich sie ist – ist tatsächlich der offizielle Name dafür in Deutschland und 18 andern Orten dieser Welt!

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Die Mehrheit, der mit der Sache nicht so vertrauten Menschen denken: “Also wenn das BAG es sagt…” oder “Also, wenn das DKFZ es sagt, dann muss es schon irgendwie stimmen”, ohne zu wissen, welchem lügenverbreitenden Bären sie aufsitzen!

Früher durfte man diesen Institutionen trauen, ja gar blind vertrauen, dass sie wissenschaftliche Studien und deren Resultate auch korrekt kommunizieren. Doch seit der Einmischung der WHO ist dem in keinem Land mehr so! Auch die Tatsache, dass, laut Martina Pötschke-Langer, 166 Staaten diese dubiose Konvention unterschrieben hätten, machen die Lügen nicht wahrer, es zeigt bloß auf, wie ignorant und blind unsere Politiker inzwischen geworden sind. Der Mann der Strasse denkt sich zwangsläufig: “Da muss doch was Wahres dran sein über die bisher unauffindbaren, jährlich anfallenden deutschen 3301 ‘Passivrauchtoten‘, denn schließlich liest und hört man täglich stets von neuem, wie enorm gefährlich und schädigend Tabakrauch für Nichtraucher sein soll.”

NEIN – man muss nicht alles glauben! Das Beste wäre, sich fundiert aus unabhängigen Quellen selbst zu informieren und sich in die Materie einzuarbeiten. Nicht jeder hat natürlich die Zeit, Möglicheit oder die geeigneten Grundkenntnisse dafür. Ihnen sei allgemein gesagt: Hütet euch von blinder Obrigkeitsgläubigkeit, denn den sogenannten Autoritäten und Obrigkeiten ist in Bezug auf die Gesundheit und Glaubwürdigkeit nicht mehr zu trauen. Sie wollen euch überwachen, manipulieren und bald auch schon in euer Wohnzimmer lauschen, gucken oder euren Computer ausspionieren. Finden wird man stets etwas, und sei es nur etwas von einem Hacker auf jemandes Computer Platziertes. Auch das Rauchverbot in Mehrfamilienhäuser ist in den USA bereits Tatsache und in Grossbritannien kurz vor dem landesweiten Gesetzesabschluss! In Deutschland wird gar, getreu der bestehenden EU-Richtlinie und teilweise gar mittels wörtlich aus dem puritanisch-verklemmten Amerika blind abgeschriebenem Gesetzestext ein neues Sexualstrafrecht verabschiedet, das uns wieder direkt ins Mittelalter zurück katapultiert und weder die Medien noch Politiker kommunizieren es. Es wird einfach totgeschwiegen. Herrscht in Deutschland bereits wieder Staats-Zensur und wir alle wissen es bloss noch nicht?

Mein Freund ist Raucher und von Beruf Chemiker. Er sagt, er weiß genau, welchem Risiko er sich selbst aussetze. Er weiß aber auch, welche anderen Risikofaktoren sein Leben und das der Mitmenschen beeinträchtigen.’ Passivrauch’ ist eine vernachlässigbar kleine Schadstoffquelle. Nichts deutet darauf hin, auch nicht wissenschaftlich, dass die minimalen Spuren chemischer Substanzen, die seine oder meine Zigarette emittiert, irgend jemandem Schaden zufügen könnte – außer höchst zweifelhaften epidemiologischen Hochrechnungen, die jeder naturwissenschaftlichen Erfahrung widersprechen. Lasst euch also nicht von Glaubensfanatikern, und nicht anderes sind diese Passivrauch-Phobiker, missionieren oder einer Gehirnwäsche unterziehen. Sie wollen eure Angst schüren um euch zu instrumentalisieren, damit ihr die Drecksarbeit für sie übernehmt.

Ihr seid ok, so wie ihr seid.

Die Dosis macht das Gift, denn alles im Übermaß ist toxisch! Diese Erkenntnis gilt, seit Paracelsus sie formuliert hat, uneingeschränkt. Es gibt keinen Grund, weshalb Tabakrauch von allen unzähligen andern Räuchern eine einmalige, besondere Ausnahme darstellen sollte. Rauch ist Rauch – oder eben auch nicht! Genau dafür haben wir seriöse Wissenschaftler, die dies untersuchen – unabhängig und nicht durch Interessengruppen bezahlt.

Aus den Dosiskonzentrationen, isoliert vom generellen Rauch eines Cheminées, eines Grills, einer öffentlichen Feuerstelle am Fluss oder im Wald, im Garten während der Sommerzeit oder den Autoabgasen einer Strasse, bloß eine exklusive Gefährlichkeit auf den Tabakrauch zu reduzieren, ist nicht nur einfältig und extrem dumm, sondern es lässt sich auch wissenschaftlich seriös keine realistische Gesundheitsgefährdung für Nichtraucher ableiten.

Es wäre lächerlich, irgendwelchen Verbrennungs-Rauch separat von Tabakrauch zu beurteilen. Hier kommt das Sektenhafte ins Spiel, wo es nur um pathologische Kompensation von ohnmächtigen (ohne Macht im alltäglichen Leben – also machtsüchtige Kleingeister) Wirren geht, die den Mut nicht finden und den Weg zum Psychiater scheuen.

Denn der größte Irrtum ist, dass nun plötzlich militante Anti-Raucher, eh schon mental derangiert, plötzlich die rauchfreien Kneipen erobern oder sie gar, wie weiland die Pariser Bastille, mit Herzblut stürmen würden, als hätten sie bislang allerorten ein Hausverbot in Kneipen gehabt, welches man nun uns Rauchern aufzwingen will. Das Gegenteil ist der Fall: Rauchfreie Kneipen in Basel sind ab 21:30 Uhr allerorten leer und man sieht nur noch nägelkauende Kellner und gähnende Leere währenddessen im 50 Meter entfernten, proppenvollen Raucherbistro täglich die Post bis 01:30 Uhr abgeht. Ein altes Sprichwort sagt, “Neid muss man sich verdienen” und wer fröhlich ist, dem wird entweder fröhlich oder eben mit fanatischem Neid begegnet.

Die Passivrauch-Hysterie, eifrig in Co-Union mit den Regierenden geschürt und von geldgeilen Autoritätsgläubigen der ehemals stolzen “Vierten Gewalt”, denen diese Autorität und diesen Titel ihnen heute aberkannt werden muss, bis zu ihrer Rückbesinnung zum ehemals echten Journalismus, denn sie befinden sich bereits auf konstantem B-Niveau. Konzerne mit mannigfaltigen Blättern unter ihrer Holding, allesamt gleichgeschaltet und voneinander Artikel abkupfernd, Medien, die das Wort “Recherche-Journalismus” nicht mehr kennen wollen oder denen er zu aufwändig, zu teuer ist, und weil Kostensenkungsmaßnahmen für die ebenfalls desorientierten Aktionäre wichtiger und modern sind. In den meisten Fällen liegt also die Schuld, nebst den Medien selbst, bei den kreditgebenden Banken, die die von Aktionären abgetretenen Wahlstimmen schamlos und einzig zur Profitmaximierung nutzen. Banker sind keine Journalisten und Freidenker, denen ist der Erhalt einer Demokratie völlig wurst solange die Kasse klingelt – bis sich die Geschichte wiederholt und sie im Namen des Staates oder einer Revolution wieder zwangsenteignet werden. Kurzsichtigkeit wird langfristig immer bestraft und einiges mehr an Kosten oder Verlusten verursachen, als eine verantwortungsvolle journalistische Tätigkeit mit redaktionell unabhängiger Geschäftsführung.

Die Medien, dem Kindermädchenstaat unterwürfig, schleimend und gebisslos dienend, bis zum Exzess mit dem Staat oder dem vorherrschenden Trend unhinterfragt kollaborierend, sowie den Nanny-Staat in seinem Unterfangen sowohl unterstützend als auch ungeniert in den Arsch kriechend mit ihren vermeintlich ‘aktuellen’ und doch irgendwo beim Schwesterblatt abgekupferten, gekauften und langweilig, jährlich oder gar monatlich wiederholenden Beiträgen das Volk langweilend und gezielt manipulierend bis zum “Geht nicht Mehr”; unfähig über die Deadline der, um 03:00 Uhr morgens angeworfenen Druckerwalze hinauszusehen, unfähig aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts zu lernen und paradoxerweise voll im Dienste der US-oktroyierten Political Correctness sich instrumentalisieren lassend, auf der Suche nach noch mehr Macht-Befriedigung durch gezielte Verdummung der Leser, von ein paar Hundert lautstark geifernden Anti-Tabakianer grölend beflügelt, die bereits peinlich an Mitglieder der Scientology Church erinnern, haben sie noch immer kaum den Mut, sich als ehemals unabhängige Instanz auf Ihre publizistische Verantwortung zurückzubesinnen. Charles Baudelaire schrieb mal angesichts solcher Ungeheuerlichkeiten: “Die Hoffnung die Besiegte, weint und grause Angst pflanzt herrisch auf meinem gesenkten Schädel ihre schwarze Fahne auf.”

Das sind unrealistische, unreflektierte, das Wissen und den Intellekt eines Jeden demütigende Artikel um einen höchst gefährlichen Modetrend, der hoffentlich weitherum nur solange halten wird, wie das Dritte Reich. In der Zwischenzeit jedoch werden unzählige Klein- und Mittelbetriebe (KMUs) in der Gastronomie und ihrer Zulieferer vernichtet und deren Angestellte beziehen teilweise bereits Arbeitslosengelder oder Hartz IV. Wofür das alles? Bloss um der WHO zu dienen und dafür die einmal hart erkämpfte Demokratie aufs Spiel zu setzen? Ein hoher Preis! Sie dürfen sich dann, ruinös vom Staat gedrängt und auf dem Arbeitsamt dazu verführt, einen Ein-Euro-Jobs als Denunziant suchen gehen oder mit ihrem kärglich angehäuften Altersgeld sich in einer Einmann-AG versuchen, bis das Geld aufgrund eines anderen, als das des Rauchverbotes draufgeht. Ein Perpetuum Mobile, das nicht mehr aufzuhalten ist und die armen Schweine mucken noch nicht mal auf.

In Anbetracht der Entwicklung in Irland, welches seit dem 1. Januar 2007 ein Rauchverbot in Pubs kennt, wo diese, durch staatlich verordneten Bankrott unter Mitwirkung der Banken niedergewalzt werden um großen Restaurant-Ketten oder billigeren China-Outlets Platz zu machen, können wir uns auf eine noch trostlosere Gemeinschaft einrichten, eine spass- und genusslose Mormonengemeinschaft, die nirgendwo mehr die Möglichkeit findet, in Lebensfreude, Übermut und sozial akzeptabler Konfliktbewältigung zusammenzukommen. Die Irländer werden noch mehr Probleme mit der eh schon prekären Partnersuche der Landbevölkerung kennen lernen und der Auftrag der katholischen Kirche, Sex zu verteufeln, wird unbedacht-ungewollt im Zölibat aller Irländer, zumindest denen auf dem Lande, enden. Die WHO wird irgendwann für den Beitrag der Bevölkerungsreduktion allen beteiligten Irländer danken und zeichnet das Land vor allen UNO-Mitgliedern an der Hauptversammlung in New York mit einem Orden für diese hohen Verdienste aus. Ein Regierungsmitglied, in wenigen Jahren bereits wieder vergessen, wird diese Auszeichnung entgegennehmen, es in einer dreifach gesicherten, besucherzugänglichen Reliquien-Krypta für die nur noch kärglich erscheinenden Touristen verstauben lassen, währenddessen sich das gemeine Volk vor dem Fernseher weiter manipulieren und verblöden lässt. Es werden Weekend-Partys am Wochenende in regelmäßigem Tournus in den eigenen vier Wänden stattfinden, Partys die nun einfach etwas früher als sonst beginnen, da keine Pubs mehr existieren um zuvor etwas Dutch Courage zu tanken; und die Menschheit wird noch schizoider und distanzierter als dies bereits der Fall ist. Die Arbeitszahlen sind im dritten Quartal 2007 um 9.0 Prozent bei den Catering Services gestiegen, während die Vollzeitstellen in der Gastronomie um 4.1 Prozent sanken, was diesen Trend eindeutig beweist.

Es werden große, unpersönliche, McDonalds ähnliche Restaurant-Ketten oder ganze Großkonzernpaläste aufgebaut, in denen man, wie bei bei der Fütterung der Säue, sich maximal 45 Minuten aufhalten darf, ansonsten die hungrige Sau eine Parkbusse riskiert. Hier geht es um mehr als Ökonomie. Hier geht es um die Elimination einer, während vieler Jahrhunderte gewachsenen Kneipentradition, einem geselligen Ort, wo bisher die besten wirtschaftlichen Innovationen, hochstehende Literatur und philosophische Anstösse genauso wie sogenannte ‘Bierideen’ geistig geboren wurden und wo auch gleich oft die Finanzierung dafür gefunden und geregelt wurde – zwischen Zigarren-, Stumpen oder Zigarettenrauch, zwischen Bier, Wein und Schnaps. Diese Kultur der friedlichen, zwischenmenschlichen, jahrhundertealten und äußerst bewährten Koexistenz mit ihrer unbewusst subtilen Hackordnung beim Stammtischgehabe zu eliminieren fördert die, von den Medien so gerne aufgegriffene Gewalt im Alltag um einiges mehr, als beispielsweise militärisch-gewalttätige Computerspiele, deren Prohibition auch bereits in Vorbereitung ist. Doch das alles treibt die Auflagen und Quoten der Medien in die Höhe, ganz im Sinne des Shareholder Value, dafür leider vielfach ohne relevanten Wahrheitsgehalt. Unangenehme Wahrheiten und Tatsachen, gelegentlich mal eher unwillig oder unfreiwillig gemeldet, kommen jedoch selten neutral, sondern mit manipulierenden, zusätzlich versteckter Häme, erhobenem Zeigefinger, Zynismus oder mit konträr emotial eingewobenen Kommentaren daher. Auf dass es doch noch irgendwie ‘politisch korrekt’ bleibt.

Leute, wachet auf!

[Carolus Magnus]

Das ist weder eine Aufforderung zum Rauchen, noch auf Nichtraucher keine Rücksicht zu nehmen und schon gar keine Verneinung, dass zumindest das Suchtrauchen nicht gefährlich ist. Der Genussraucher liest diesen Artikel sehr wahrscheinlich aus einem anderen Blickwinkel als andere. Es ist ein Versuch, auf der einen Seite Rücksicht auf Nichtraucher zu nehmen und auf der andern Seite ein wenig Toleranz gegenüber den schwer kriminellen Rauchern an den Tag zulegen. Wir wünschen auch keinem dass er stirbt, auch nicht gesund stirbt, sondern dass er noch lange leben möge und ungeachtet seines persönlichen Schicksals möglichst lange noch viel Freude haben möge.

In meinem Beruf als Vermögensverwalter kommt man nicht umhin, über den Tod zu sprechen. Er ist unumgänglich. Selten hat jemand Angst vor dem Tod – aber vor dem Sterben. Je früher sie dieses heikle Thema selbst anschneiden, desto früher fühlen sie sich wohler, denn mit einem erstellten Testament zum Beispiel, wissen sie, dass die Zukunft geregelt ist – und dies befreit manchen Druck im Körper. Aufgeschlossene Fachleute können ihnen bei dieser Angelegenheit behilflich sein …

«Die Aschenbrüder»

… damit die Erben einmal zu wissen bekommen, was sie erwartet. Die «Aschenbrüder», ein preisgekrönter Kurzfilm, sollten sie sich bei einer möglichen Gelegenheit anschauen. Ein Film, der echt berührt und genau aus diesem Grunde ohne Ängste angeschaut werden kann. Ich werde den Film heute wieder im kleinen Kreise von verschiedenen Landeskirchen anschauen. An einer Veranstaltung könnte nämlich dieser Film zu recht geringen Kosten gezeigt werden und würde damit helfen, die Filmszene Schweiz zu unterstützen. Kurzfilme erstellen kostet auch Geld und die Produzenten, Schulen etc. sind meist froh, wenn wieder ein Betrag zurück fliesst. Ein Zuschauer hat mir gesagt: «Weisst du, vor zwei Tagen haben wir meinen Vater beerdigt, aber ich musste einfach lachen, ich konnte nicht anders …

… der Autofahrer sagte zu seinem gehbehinderten Bruder: «In meinem Auto wird nicht geraucht, die Asche soll den Wagen nicht verschmutzen.» Man fährt weiter, weil die Asche in der Urne, die der Beifahrer in den Händen hält, auf dem Creux du Van (im vent) verstreut werden soll. Eine Kuh auf dem Feldweg, darauf eine Vollbremsung und man sieht die total verdreckte Windschutzscheibe von aussen. Die Schweibenwischer gehen an, nützen aber nichts. Darauf sieht man zwei Hände, die kreisend im Wageninnern Asche von der Scheibe entfernen …

Aschenbrüder

Hier lesen sie noch mehr über die Aschenbrüder. Die beiden Brüder schweigen sich nicht mehr an. Der Kurzfilm ist eine Kommunikationsart, die heute wieder modern ist – hier einige Auszeichnungen und einige Bilder.

«Totengräber»

«Der einsame Totengräber wohnt bei einem Pfarrer auf dem Land. Er pflegt tagsüber Gräber und macht frisch Verstorbene für ihren letzten Auftritt zurecht. In der Nacht jedoch streift er über den Friedhof und musiziert mit den Geistern. Dieses Gleichgewicht zwischen Dies- und Jenseits wird auf die Probe gestellt.»

Die «Totengräber» dürfte für die meisten der etwas anspruchsvollere Kurzfilm sein. Absolut sehenswert. Das Verbindende sind nicht nur die eingesammelten Preise und in einer gewissen Art die Filmtitel, sondern dass sich auch Namen überschneiden – die Filmbrüder Markus und Stephan Heiniger. Wir geben ihnen auch gerne die Adressen an, wo sie sich diese im Handel nicht erhältlichen Film beschaffen können.

Gräber

Adventskalender

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Zusammenstellung und Koordination: Stephan MartiFinanzblog

«Reformiert», Fussball und 70 Handlungsfelder im Klimawandel


Die heute zweit grösste Gratiszeitung der Schweiz erschien das erste mal am 30. Juli 1942 und stammte aus der «gleichen Küche» wie «Die Tat», das Sprachrohr einer neu gegründeten Partei – die erste Nummer erschien am 13. November 1935. Der 13. hat schon früher Unabhängigkeit gebracht. «Reformiert», unabhängig von den Kirchen in eigener Rechtsform, wird mit einer Startauflage von 710 000 Exemplaren am Markt erscheinen und verglichen mit den heutigen Zahlen «20 Minuten» übertreffen. Über den Klimawandel stellen wir ihnen heute – fast nebenbei – 70 Handlungsfelder vor, die von uns auch ausserhalb des Kantons Bern zum Lesen empfohlen werden.

Reformiert

Die fünf grössten Zeitungen der Schweiz sind alle samt Gratiszeitungen. Nicht berücksichtigt werden reine PR-Publikationen, denen man den Werbecharakter gleich ansieht.

1. Platz – die «Coopzeitung» – 2,44 Mio gemäss WEMF-Report Nov. 07 (mit Pfeiltasten scrollen)

2. Platz – das «Migros-Magazin» – ehemals «Wir Brückenbauer» – wer über die Geschichte und «die Tat» des unabhängigen Landesrings mehr lesen will, dem empfehle ich das Buch «Das Abenteuer Migros» von Alfred A. Häsler – im Buchantiquariat praktisch gratis zu bekommen – 2,15 Mio.

3. Platz «Touring» – 1,38 Mio

Über den neuen 4. Platz lassen wir Martin Lehmann vom saemann Red und Antwort geben:

sml: Gratiszeitungen und -zeitschriften wachsen in der Schweiz fast wie Pilze aus dem Boden. Die meisten findet man in der Nähe des öffentlichen Verkehrs. Daneben gibt es aber noch eine andere Art Gratiszeitung, die seit Jahrzehnten nach Hause gesandt wird weil man Genossenschafter oder Mitglied ist. Dazu gehört die Auflagen stärksten Zeitung der Schweiz, das Migros-Magazin und Coopzeitung und nicht zu vergessen, der Saemann (in den Kantonen Bern, Jura, Solothurn), meines Wissens die zur Zeit grösste kirchliche Zeitung. Darf man dem, was in einigen Monaten von der reformierten Kirche an die Öffentlichkeit tritt, fast von einem paradigmahaften Quantensprung sprechen?

Lehmann: Ein Quantensprung ists alleweil, und hätte man mir vor drei Jahren, als das Projekt gestartet wurde, gesagt, ab Mai 2008 würden tatsächlich vier verschiedene reformierte Mitgliederzeitungen zusammenspannen, ich hätte müde gelächelt: Die Reformierten bilden sich ja ansonsten auf ihre Autonomie und Souveränität und lokale Unverwechselbarkeit ziemlich viel ein. Aber mit der neuen Zeitung «reformiert.» ist uns halt fast ein bisschen die Quadratur des Kreises geglückt: weil die Publikation sowohl gemeinsame überregionale als auch lokal unterschiedliche Seiten beinhaltet. Will heissen: Die Zeitung sieht zwar zwischen dem Bünder Unterland und dem Berner Oberland gleich aus, hat aber nicht auf allen Seiten dieselben Inhalte. So wird der reformierten Unabhängigkeit Genüge getan.
Apropos Unabhängigkeit erlaube ich mir eine kleine Korrektur Ihrer Frage: Die Zeitung wird ja – mindestens in Bern – nicht von der reformierten Kirche herausgegeben, sondern von einem Verein, und die beteiligten Zeitungen – der Aargauer, Bündner und Zürcher «Kirchenbote» sowie der «saemann» – sind ja nicht Hofberichterstattungs- und PR-Organe, sondern von JournalistInnen gestaltete, redaktionell unabhängige Publikationen. Auch «reformiert.» wird kritisch und mit der journalistisch geboteten Distanz über Kirchliches berichten – auch wenn das nicht alle goutieren sollten.

sml: Der K-Tipp ist das grösste Magazin auf Abonnementsbasis. Man bezahlt dafür und die Vermutung dürfte nicht ganz abwegig sein, dass man auch darin liesst um vielleicht mit einigen Ratschlägen den Abonementspreis wett zu machen. Wie sieht dies mit «Reformiert» aus? Was planen Sie, damit eine Auflage von 710 000 Explemplaren gelesen oder zumindest durchgeblättert wird?

Lehmann: Als ich vor acht Jahren meine Stelle als Redaktor der evangelisch-reformierten Berner Monatszeitung «saemann» antrat, klopfte mir manch eineR auf die Schulter und sagte: «Streng dich bloss nicht zu fest an – der «saemann» wird ohnehin nicht gelesen». 2003 liessen wir, des Vorurteils überdrüssig, eine repräsentative Leserschaftsbefragung durch das Meinungsforschungsinstitut isopublic machen – und siehe da: Der «saemann» (aktuelle Auflage: 310 000 Expl.) erreicht 77 Prozent aller Reformierten und 54 Prozent aller Nichtreformierten, die älteren lesen ihn sowieso und sogar 53 Prozent der 15-34-Jährigen, und für viele Kirchendistanzierte ist er der letzte und einzige Bezug zur Kirche. Warum: weil er undogmatisch, mit freiem Blick und einem grossen Herz Themen zur Diskussion stellt, die alle, ob kirchennah oder kirchfern, angehen.
Und jetzt könnte die Zeitung «reformiert.» noch mal besser und attraktiver und vielfältiger und interessanter werden: vierfarbig, mit einem modernen, starken Layout, dank des Zusammenschlusses mit ausgebauten redaktionellen Ressourcen und mit regionalisierten Gemeindebeilagen. Nehmen Sie mal eine Nase voll vom neuen Auftritt, auf unserer provisorischen Internetseite: www-reformiert-online.ch.

sml: 710’000 Visits pro Auflage, ab der ersten Ausgabe. Die meisten brauchen mehrere Jahre, bis sie auf eine solch hohe Zahl kommen und es gibt nicht viele in der Schweiz, die das innerhalb eines Jahres schaffen? Hat da ein Blog überhaupt noch eine Chance, eine Rechtfertigung?

Lehmann: Auch «reformiert» wird auf der zu konzipierenden Website Blogs haben. Eine Zeitung ist ja nie mehr nur einfach eine Zeitung, es geht ja um einen umfassenden Auftritt, der auch das Web erfasst. Idealerweise werden also die vereinigten RedaktorInnen nicht mehr einfach für die 12 Seiten der Printausgabe planen, sondern stets auch fragen: Und was heisst das fürs Netz? Der Webauftritt der Zeitung «reformiert.» (wird ca. ab Februar aufgeschaltet: www.reformiert.info) ist eine Ergänzung zu Print: aktueller, umfassender, bildlastiger, interaktiver – klar, dass da auch ein Blog dazu gehört.

sml: Wenn ich die letzte Ausgabe des Brückenbauer und der Konsumzeitung, wie sie im Volksmund noch oft genannt werden durch blättere, stösst man auf ein gemeinsames Thema. Fussball. Können Sie sich vorstellen, dass man in «Reformiert» auch darüber berichten wird?

Lehmann: Darüber streiten wir RedaktorInnen uns seit Monaten, zumal die erste Ausgabe der neuen Zeitung «reformiert.» am 30. Mai, also tatsächlich wenige Tage vor der EM, in den Briefkästen liegen wird. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder schreiben wir grad äxtra am Allerweltsthema Fussball vorbei und versprechen eine «garantiert fussballfreie Ausgabe» (womit wir uns von allen anderen abheben), oder dann suchen wir den ultimativen, noch nie gesehenen Zugang zum Thema – und veranstalten zum Beispiel einen Match zwischen reformierten und katholischen PfarrerInnen, die in der Spielpause über den Stand der Ökumene diskutieren…

Herzlichen Dank Herr Lehmann für das Interview und viel Erfolg bei «Reformiert»

Themenwechsel – Ökologie, genau genommen der Klimawandel – das Tagesgespräch schlechthin. International wird dieses Thema diskutiert – mit Kevin an der Wallstreet, mit Leuten in Frankfurt und Hamburg und der Pariserin in London. Aber mit dem SVP-Politiker und Regierungsstatthalter Martin Lerch, der zwei Häuser entfernt wohnt nicht. Dank dem Telefon ist dies ja schon viel zu weit entfernt. Und dank dem Internet brauche ich nicht mal an zu rufen – seine Masterarbeit befindet sich in Sekunden schnelle auf meinem Bildschirm.

«Klimawandel – Handlungsbedarf für den Kanton Bern» zur Einsicht möglich dank espace.ch – «Klimawandel: Studie ortet Handlungsbedarf» – «Chancen des Klimawandels»

Die Studie ist nicht nur für all die anderen Kantone lesbar. Ab Seite 101 (pdf-Seitennummerierung) finden sie die 70 Handlungsfelder des Klimawandels. Zu 67 Punkten habe ich nichts bei zu fügen – es sind die Auswirkungen und Massnahmen gegen die Klimaerwärmung. Zum Punkt 69 gibt es nur eine Verständniserklärung – PM 10 (Particulate Matter) wird für einige geläufiger als 10 ppm bezeichnet (Parts per Million – in Bezug auf einen Meter). Der Punkt 57 (Seite 108) über die Biotreibstoffe dürfte eine Diskussion wert sein. Wer das Finanzblog verfolgt hat, weiss, dass ich das Wort «Bio» lange bevor die Bezeichnung «Agrotreibstoffe» aufkam, in Frage gestellt habe. Unter dem Stichwort «Salatölralley» habe ich schon einige Male auf den Unsinn dieser Treibstoffe hingewiesen. Ich scheue mich auch nicht, mich mit Bundesrat Merz und gar Max Deml von Ökoinvest über die Idee, Nahrungsmittel als Treibstoff ein zu sezten, anzulegen. Ein anderes Thema ist das Investieren in solche Produkte, denn hier geht es darum, Geld zu verdienen. Ethisch gesehen, müssten mir wohl beide Recht geben, es sei denn, man gewinne diese Produkte aus Abfallstoffen. Ökologisch gesehen, liegen in der Zwischenzeit Berechnungen der EMPA vor, die auf der ganzen Welt zur Kenntnis genommen wurden und vermutlich auch Max gesehen hat. Aber wie gesagt, wenn es ums Geld verdienen geht, sind wir zum eigenen und zum Vorteil der Kunden in der Investitions- und Anlagebranche manchmal inkonsequent.

Der Punkt 57 – die Atomenergie – ist diese Woche genau so in der Presse geschildert worden, wie es Martin Lerch vorgeschlagen hat und ich noch vor wenigen Tagen geschildert habe, dass es so kommen wird: In der Schweiz sind zwei neue Kernkraftwerke geplant. Der Adventskalender unter der Federführung von swissblogpress liegt voll im Tagesgeschehen.

Kirchgemeindeverband

… das Interview mit Martin Lehman wurde durch die Beziehungen des Kirchgemeindeverbandes des Kantons Bern ermöglicht – die erste Freischaltung erfolgt im Blog von www.kirchgemeindeverband-bern.ch.

Hochwasser

Adventskalender 16

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Zusammenstellung, Fotos und Koordination: Stephan MartiFinanzblog

Bali-Rummel und Holzfäller


Etwa gleich lang habe ich im Internet einen Artikel gesucht, wie die wirklich notwendige Verhandlung in Bali gedauert hat – einige wenige Minuten …

… dank den Amerikanern. Oder müsste es nicht eher heissen, weil die Amerikaner den Einwänden der Inder erst in den letzten Minuten zustimmten? Für einige Politiker scheint die ganze Bali-Übung noch mühsamer gewesen zu sein, als die politischen Holzfällermethoden, die wir zur Zeit in der Schweiz geniessen.

Schade, dass viele engagierte Personen darunter leiden müssen, dass immer wieder diejenige Grossmacht quer steht, der zur Zeit über alles betrachtet, zu den aktivesten Klimaerwärmern gehört. «Nusa dua-mer’s halt. Gas gewe, lenger lewe.» Ich hör ihn schon, einer der ab und zu einen Kommentar abgibt der in dem Land wohnt, wo ich den Artikel gesucht habe. In Deutschland, genau genommen in der Wirtschaftswoche letzte Woche – Bali-Rummel.

Dieser verlinkte Artikel ist absolut lesenswert und zeigt, dass viele der erst kürzlich dazu gekommenen Umweltschützer, meist fanatische Bio-Grüne gegen Energie-Grüne sind. Seit über 10 Jahren schreibe ich, dass Umweltschutz nur funktioniert, wenn er über den Geldbeutel geht und zwar am einfachsten, wenn man Geld einsparen kann – ohne Subventionen. Und die Reise der Teilnehmer an die UN-Klimakonferenz wurde vermutlich in den meisten Fällen gesponsort, der Flug wurde bezahlt.

10 oder 14 Tage hat die Konferenz gedauert, aber die genaue Zahl der Tage ist fast nebensächlich denn die letzte Halbe Stunde – nach dem offiziellen Schluss – hat erst das wichtigste Ergebnis gebracht. 10’000 (über zehntausend) sind hingegangen um den Erfolg zu erleben, zu feiern – etwas Gutes für die Klimaerwärmung gemacht zu haben. Die durchschnittliche Flugdistanz dürfte rund 20 000 km betragen (hin und zurück) und einige mussten sogar zwei mal hin. Das sind 200 Millionen Killometer – 4500 mal rund um die Welt. Und mit diesem Flugzeug konnten sie nicht fliegen, die haben allesamt Erdölprodukte in die Luft geblasen und mit CO2 in Hülle und Fülle die Klimaerwärmung angeheizt. Aber wie auf dem Foto unterhalb des Flugzeugs zu sehen ist, gibt es dieses Vergnügen vermutlich auch in Bali.

Ob politisch oder aus Umwelt-Gründen. die Erde scheint zur Zeit nicht ganz richtig zu drehen – ob es an den vielen Sternschnuppen oder der Mars-Jupiter-…-Konstellation liegt? Auf alle Fälle wird in den vergangenen und kommenden Wochen mit starker Steigerung des agressiven Verhaltens von Menschen gerechnet. Und vielleicht sollte man ab und zu die Sterne fragen, denn solche sehen zumindest die Deutschen, wenn sie bemerken, wie viel sie die Umwelt in Zukunft zu kosten kommt.

Und auf mich zeigt man mit dem Finger, weil ich ein Cheminée habe. Genau vierzehn Tage bleiben ihnen noch, um ein nicht geprüftes ein zu bauen. Aber auf diese Heizungsart und ganz speziell die Eiche, werden wir vermutlich noch nächste Woche zurückkommen … aber erst einmal, was man mit Tannenbäumen auch noch machen könnte …

Tannenbaum

… man nehme einen Tannenbaum – übrigens die Bahnhofkirche habe ich besucht aber der bloggende Pfarrer Angst war nicht dort – ich versuch es wieder einmal …

Holzfäller

… der Holzfäller für den Weihnachtsbaum wartet schon neben Gleis 18. Und wenn ich mich nicht täusche ist dies Bild von Ferdinand Hodler und irgendwo habe ich schon mal aus (oder bei) Ignoranz eine Fälschung gesehen. Da kommt mir noch der makabre Witz vom Holzfäller in den Sinn, der zum Scharfrichter befördert wurde und nach dem Schlag auf ein hämisches Grinsen des Verurteilten nur sagte: «Nick doch einisch!»

«Kämpfer wider den Zeitgeist» – die meiner Ansicht nach korrekteste Würdigung der Arbeit von Bundesrat Christoph Blocher (NZZ 14.12.07 – Seite 17 – falls der Artikel zu einem Dead link führen würde).

Im Adventskalender finden sie einen passenden Gegenstand zur Adventskrippe – eine gute Stunde nach dem Holzfäller aufgenommen. Und nach Bali muss man nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben, dass dieses fast weisse Schaf mit der Elektro-Kettensäge statt mit dem Beil bearbeitet wird. Einige Minuten zuvor habe ich den Blogbeitrag mit der Eiche zugesprochen erhalten und kurz vorher Staatskundeunterricht genossen. Die Frage von gestern ist geklärt – die Fraktion kann selbst entscheiden, sie ist in der Rechtsform eines Vereins organisiert. Rechtlich versucht man aber in der Adventszeit zu klären, ob Nationalräte zwei Fraktionen angehören können und ob sie der Mutterpartei angehören müssen, und und und … Es war interessant und es dürfte in Zukunft auch noch spannend bleiben. Von wem ich das weiss? Vom Grossrat, der gestern im Adventskalender erwähnt wurde. Zufälligerweise auf dem Weihnachtsmarkt getroffen, zehn Minuten mit ihm, sorry eher mit der Frau gesprochen. Er war vier mal am Telefon. Eine kleine Pause ist ihm zu gönnen. Er arbeitet zur Zeit wie die Deutschen – 35-Stunden-Woche. Nur das in zwei Tagen und mehrmals die Woche. Am Samstag auch. Wir gratulieren – nicht ihm, der gewählt wurde – seiner Tochter, die heute 2-jährig wird.

Adventskalender

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