Walter Riedweg, einer der immer lacht (falls er nicht ein seltenes mal an einer Cigarre zieht) und er möchte auch, dass ich aus dem gestrigen Gespräch mit ihm etwas Spass hinein bringe – und natürlich Denkanstösse aufzeige. Ja eigentlich müsste man Dr. Walter Riedweg schreiben (siehe Jahr 2000), Präsident der Synode der Röm.-katholischen Landeskirche des Kantons Bern – der oberste Katholik auf der nicht-theologischen Ebene im Kanton Bern. Sein Vorgänger war Hellmuth Gallati, den kenne ich noch aus meiner CS-Zeit, aber er will am Anfang über die andere Grossbank sprechen.
Über Löhne und die UBS. Auch er lehnt die Kapitalspritze ab. Zumindest konsequent an Ausländer und in dieser Art. Die notwendige Zwangsanleihe wird zu 9 (neun) Prozent verzinst. Das müsste den bisherigen Aktionären geboten werden. «Auch mir, schreib das nur, ich bin Aktionär der UBS. Dies ist nicht nur eine unethische Handlungsweise, es ist eine Diskriminierung der Schweizer Aktionäre.» Der anderen bisherigen Nicht-Schweizern übrigens auch. «Der Lohn darf maximal 2 Millionen betragen und max. 2 – 3 Erfolgsprämie – maximal 5 Millionen. Mehr ist ethisch nicht verkraftbar, das ist Betrug am Aktionär. Kennst du diesen Biedermann, woher kommt der.?» Seine Unterstützung hat er auch. Die Stiftung Ethos ist in Genf. In ähnlichem Zusammenhang habe ich über Néstle berichtet und Henniez erwähnt – und wer hat heute das sagen?
Und die Löhne in der Kirche? «Die haben Privatwirtschafts-Niveau erreicht und dort wo echt gearbeitet wird sind diese gerechtfertigt. Der Kirche fehlt es an innovativen Bürger nahen Freiwilligenprojekten. Regelmässige Mittagstische und Altersnachmittage sind zu begrüssen. Wichtig ist, das vorhandene Know How zu nutzen, andere Ideen suchen und nicht nur Suppe kochen. Zum Beispiel für arme und meist ältere Personen die Steuererklärungen ausfüllen. Anfangs Jahr machen die katholische und die reformierte Kirche das zusammen in Bümpliz …
… meine Kirche, die katholische, etwas fröstelnd und wir haben nur eine Chance, wenn sich alle christlichen Elemente nähern und gemeinsam mit traditionellen Werten Neues, Kreatives schaffen. Ein solches Wertesystem muss in der Wirtschaft Einzug halten, sonst stehen wir vor dem Abgrund. Kreatives kann nur entstehen, wenn man sich Zeit nimmt, sich besinnt – zum Beispiel an Weihnachten. Liberal sein und unbedingt den Neoliberalismus vermeiden. Genau gleich schädlich sind kommunistische Systeme.
Es gibt weltweit vielleicht eine Ausnahme und die habe ich eben erlebt. Kuba müsste jetzt noch marktwirtschaftliche Elemente verpasst bekommen, damit ihre Volkswirtschaft ein höheres Niveau erreichen würde. Aber in diesem Land hat jeder Arbeit, die meisten sind voll zufrieden, sie haben praktisch keine Kriminalität, ein super gutes Gesundheitssystem, jeder hat zu essen. Sie haben eine einfache, aber gesunde Ernährung. Dicke Leute gibt es selten. Die Neoliberalisten sollen ja keine McDonalds und andere Fast-Food-Ketten bringen. Alleine aus Zuckerrohr fertigen die über 100 verschiedene Produkte an, unter anderem auch Treibstoffe.
Solche Treibstoffe sind sogar sinnvoll, wenn die ökologische Bilanz stimmt.» Er lacht über das Bild, das den Adventskalender zieren wird (Bericht von Gestern). CHF 6.80 je Liter sans plomb. «Ja die ehemalige PTT, da gehörte ich auch dazu. Die fiskalische Belastung hat die Schmerzgrenze erreicht. Weitere zusätzliche Abgaben belasten unsere von Mobilität geprägte Wirtschaft. Wir müssen unsinnige Transporte vermeiden. Milch von Hamburg nach Athen und griechische Joghurts zurück nach Madrid. Unsinnig. Der Bund müsste nicht Wasser predigen und Wein trinken. Auf allen Ebenen extrem viel besser zusammen arbeiten. Auch die Bahn und die Post müssen wieder enger zusammen arbeiten, da gibt es noch viele Sparmassnahmen. Ich sehe viel zu viele grosse Post-Fahrzeuge auf den Autobahnen und über Land.» Gemäss Lochbrunner geht der Trend zu kleineren Fahrzeugen – aber alles am Telefon gehörte kann ich erst aufschreiben, wenn die Zeit dazu ist.
Im alten Schloss Bümpliz, dahinter das neue Schloss, dazwischen mein ehemaliger Schulweg – Cementit und Ted Scapa kommen aus der Vergangenheit in Erscheinung. Walter schaut die heutige Post an – eine Weihnachtskarte von Luginbühl – Walters Worte könnten aus dem Blog sein (genau sechs Jahre nach 9/11) aber übers Militär diskutieren wir nicht auch noch. «Luginbühl hat sehr gute Arbeit geleistet. Ich wünsche ihm alles Gute und Erfolg als Vertreter des Standes Bern.» Der Kirchgemeindeverband hat auch ein Schreiben vom Vorsteher der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion im Zusammenhang mit den Registern. Aber dazu will er sich erst äussern, wenn alles unter Dach und Fach ist – ich schmunzle und wünsche Adrian von der Gesamtkirchgemeinde Bern schöne Festtage. Vielleicht kommt er auch mal zu einer Flasche Wein ins alte Schloss – und Cigarrenraucher werden demnächst im Pavillon bedient. Bloggen sowie Red und Antwort geben, scheint nur was für Lebenskünstler zu sein. Walter ist einer.
«Sprit! Stimmt das, dass die mit Schokolade von London nach Timbuktu fahren wollen?» Ja, die Naschkatze gibt mit ihren Krallen einen schönen Kommentar ab. Aber abgesehen davon, industrielle Schokoladen-Abfälle entstehen bei jeder Produktion. Diesen Abfall kann man aber bestens im Tier und Viehfutter verwenden. Jedes Tierfutter musst du selbst einmal austesten, ob es schmeckt. Wenn nicht, fressen es auch Haustiere oder Nutztiere nicht. Aber da könnte ich noch viel erzählen. Als Finänzler habe ich sechs zum Teil grundverschiedene Branchen erlebt und von den Chefs oder Eigentümern viel erfragt. Das ist unser Beruf. «Der Hund meiner Schwägerin ist echt verwöhnt» (sie vermutlich auch, sie erhält heute einen schönen Chelsea Traktor), «der frisst keine Schweizer Salami – nur Citterio. Und bei den unsinnigen Transporten möchte ich noch zufügen, Tiertransporte sollten nur über kurze Distanzen stattfinden. Es ist für das Tier ethischer und die Qualität des Fleisches ist wesentlich besser, wenn es nicht hunderte von Kilometern, zusammengepfercht herum gekarrt wurde.»
Sorry, aber mit Walter ist es unmöglich ein Interview zu führen – den müssen sie live erlebt haben. Ich habe jetzt die undankbare Aufgabe, alle die vielen Seiten Kreuz- und Quer-Notizen ab zu arbeiten. Mit was fahren wir weiter – jetzt lacht er 100%-ig, wenn er dies liest. Ich mag Walter richtig. Könnte stundenlang mit ihm diskutieren. Vermutlich sogar, ohne Streit zu bekommen und deshalb lege ich ihm mal den HTR Hightechreport 2/07 von Daimler vor. Hat er noch nie gesehen. Etwas vom Feinsten, das es in der Automobilindustrie gibt. Er wird es in Zukunft auch erhalten – als Merz-Fahrer seit Menschengedenken. Ich bekomme es vermutlich, weil dieses Unternehmen bei einem ehemaligen Arbeitgeber in der Debitoren-Liste vorkam. Übrigens, heute börsenkotiert und ganz ganz schön angestiegen.
«Seite 11 … das sind auch nicht Lebensmittel-Verbrenner!» Ja, das war wohl die letzte Frage, die er nicht nur mit ja oder nein beantwortete. Das Heft fasziniert ihn. Der F 700 fesselt ihn. Sagenhaft schönes Fahrzeug. Gross, schwer, luxuriös und schnell – und säuft sagenhafte 5,7 Liter Benzin auf 100 km – da müssen sie sich den Film ansehen. Umwerfend – aber vermutlich etwas teuer.
… ich denke, in Anbetracht wer Heute im Adventskalender Red und Antwort stehet, wage ich es, dieses Foto zu publizieren, kopiert im sonst recht Blogger feindlichen Deutschland, aber billiger können sie nie PR betreiben – Werbung ist vielleicht übertrieben, denn nicht ganz jeder kann Anfangs Januar diesen Wagen kaufen – aber Walter wird seinen Hightechreport in Zukunft erhalten und sonst gibt es noch einen Kontakt bei Xing – viel Spass als Zweitleser bei der letzten Ausgabe …
… er hat einen kleinen durstigen Bruder. Und Durst gibt auch die Diskussion, ein Amarone wäre jetzt gut, wenn man nicht noch fahren müsste – Faktor 1,5 des Ladenpreises. Den Weinkeller haben wir natürlich auch besucht. Über 3 Millionen Umbaukosten, aber die Lüftung ist zu schwach, die öffentliche Hand …
«Ökonomisch gesehen brauchen sie mit diesem kleinen Verbrauch relativ lange, um bei den Gesamtaufwendungen ein Kleinfahrzeug zu unterbieten. Aber ökologisch gesehen braucht dieser Luxuswagen einen Liter weniger Benzin, als der neue Fiat 500. Der Kleine nimmt nur Super, der Merz Normal.» Und unser Bundesrat Sch-Merz will sogar Lebensmittel nehmen. «Der kleine ist nicht mehr ein 5dl, ein …-Rucksack (als das noch normale Umgangssprache war) – 1368 cm2 – 1,4 Liter, der Luxusschlitten 1,8 aber Diesotto– Raumzündungsverbrennung heisst das dämliche, aber korrekte Wort. Das Ziel ist, gleicher Verbrauh bei Diesel und Benziner. Walter ist beim Bluetec E 320, angeblich das einzige Dieselfahrzeug, das in Kalifornien zugelassen ist. Daimler-Benz PR-Sprüche hin oder her, in Kalifornien fahren nicht nur Benzin-Lastwagen…
… aber früher gab es viele Lastwagen mit Benzinmotor.» Ja, GMC lässt grüssen – zwischen 40 und 120 Liter Verbrauch je 100 km. Die Nebenaggregate elektrisch statt mechanisch zu betreiben, hätte vermutlich keine Verbrauchseinsparung gebracht. Da waren vermutlich ausser dem Anlasser keine. Pro Kilometer hat die Schweizer Armee diese Fahrzeuge nach dem 2. Weltkrieg den Amerikanern abgekauft. Gebaut wurden sie für 5000 km – in der Schweiz musste man zuerst einmal einen Ölablass einbauen. Meine Oldtimer brauchen auch mehr Most. Zumindest pro Kilometer, gefahren werden sie wenig und da verbraucht ein Kleinstwagen meist wesentlich mehr pro Jahr. Mit Oldtimern kann man Zeitdokumente und Kulturgüter erhalten. Ich kenne eigentlich niemand, der nicht einem alten Auto auf der Strasse nachschaut. Ich habe einen Rolls Royce, der ist 5 Jahre älter als du, einen Silver Down.» Wow, ich bin immer noch per Du mit ihm – Foto besorge ich mir irgend einmal zwischen Mai und September – hoffe ich. Morgendämmerung heisst der Wagen – oder Silberhirsch. Es ist noch schwierig zu beurteilen, was jetzt. Aber aufgrund Walters Haarfarbe und des Temperaments wegen doch eher Hirsch.
«Oldtimer sind auch unfallverhindernd. Er fährt nicht mehr als 80 Stundenkilometer. Nur innerorts bei Radarkontrollen eine Gefahr. Und Abgasvorschriften müssten nur neue Fahrzeuge betreffen, denn irgend einmal werden alle ersetzt. Wir müssen moderne Technologien fördern die Emissionen vermeiden, statt Emissionen fiskalisch zu verteuern. Keine Subventionen, sondern realistische, aber anspruchsvolle Energie-Effizienz-Vorgaben. Wie damnals beim Kat – da waren wir Schweizer Pioniere!.» Jules Verne hat schon gesagt, dass wir einmal aus Wasser Energie machen werden. Vermutlich hat man am meisten Erfolg mit der thermischen Sonnenenergie oderder Kernkraft – hart, aber es dürfte der Realität entsprechen.
«Der defensive Fahrstil ist wichtig. Ein Spar-Mobil kann man vielleicht mit 6-8 Litern betreiben – aber das Doppelte ist bei allen Wagen problemlos möglich. Es wäre sinnvoller, statt das einzelne Fahrzeug mit Steuern zu belasten oder im aller schlimmsten Fall die Steuern pro Liter herauf zu setzen, den Fahrstil zu ändern. Lastwagenfahrer müssen jetzt alle 5 Jahre einen Wiederholungskurs absolvieren – bei PW-Fahrern wäre dies alle 10 Jahre angesagt – vermutlich bei vielen bitter nötig. Zudem könnten mit dieser Art von Unterstützung auch Unfälle verhütet werden. Und das Gewerbe, vor allem wenn es Anhänger ziehen muss, sollte auch auf hochvolumige Fahrzeuge zurück greifen können Aber ich gehe lieber einmal einen hochvolumigen in Hershey auf dem weltgrössten Oldtimer-Markt anschauen. Das ist Musik in meinen Ohren.»
Der direkten Art von Walter könnte man noch lange zuhören. Er nimmt sein Handy. «Das war meine Ida – wir haben jetzt einen Liter Sprit gespart. Dank dem Handy. Ich muss nicht mehr zu einer Telefonkabine rennen und zu Hause anrufen. Jetzt weiss ich sofort, wo ich sie abholen muss und wann. Wir sparen Geld und viel Zeit. Die Mobile Telekommunikation hat nicht nur den privaten Informationsaustausch durch Gespräch und SMS beeinflusst. Das Handy hat den grössten Produktionsschub in unserer Dienstleistungs-Gesellschaft gebracht.»
Mister Handy (Schweiz) wie wir ihn eigentlich liebevoll anreden sollten. Er war Direktor der Radiocam, der damaligen Telecom PTT, der heutigen Swisscom AG – Chef für die Einführung der mobilen Telekommunikation in der Schweiz. Einer der echt die Schweiz rationalisierte. Damals mit dem mit dem 17 Kilo schweren Natel A, heute mit einigen Gramm. Damals kundenfreundlich und seit dem Beitrag Natel mit Drehscheibe hat sich viel verändert – und heute sind wir wieder brandaktuell – und der Finanzblog meist sehr schnell.
… Bümpliz – Weihnachtsbaum-Markt mit Blick auf die Kirche Bümpliz, die der katholische Walter sogar besser von innen kennt als ich, ich dafür die Post links von uns, damals die grösste Filiale der Schweiz, der Chef damals hiess gleich wie ich, wir sehen uns an Weihnachten, heute ist nicht mal Zeit einen Abstecher zu machen und dabei wohnt man direkt neben dem alten Schloss, hoch oben, vielleicht haben sie heute eher Sonne, als wir unten und vermutlich wird dieses Bild in wenigen Jahren ein Zeitdokument sein – eine der letzten Telefonkabinen. Mein Gott Walter.
… das gelbe Handy ist relativ einfach zu bedienen, da kenne sogar ich alle Funktionen – und übrigens, es ist auch in anderen Farbtönen und Varianten erhältlich …
Ein Gespräch zwischen Walter Riedweg dem CFO des Kirchgemeindeverbandes des Kantons Bern …
und Stephan Marti vom Finanzblog und Medien- und Internetverantwortlicher vom Kirchgemeindeverband Bern (aktuelle Pressemitteilung)
Weiter zum Adventskalender 23
Der Adventskalender darf ins eigene Blog gestellt werden – hier das Word Dokument 23(html)
Zusammenstellung, Fotos und Koordination: Stephan Marti – Finanzblog
… morgen wird es fast noch interessanter. Es wird über Wahlen in Pakistan, über Autos berichtet. Wahlbeobachtungen vor Ort. Von einem Schweiz-Pakistanischen Doppelbürger, der kein Blatt vor den Mund nimmt … und dann machen wir einen neuen «Weltrekord», der Adventskalender wird wie teilweise im englisch-sprachigen Raum oder früher auch in der Schweiz, am 25. Dezember fortgeführt – und dann halt auch noch gerade am 26.12., am Stephans-Tag – 1000 Finanz-Tage Online-Jubiläum
Stephan