Das Finanzblog mal als «Katzenblog»


Einen echten «Katzenblog» wird es bei mir nicht geben, aber über mein «Kätzchen» muss ich mir schon einige Gedanken machen.

Katzenblogs sind nicht nur Blogs über das Thema Katzen, sondern in der Umgangssprache die Bezeichnung für ein Blog, das weder Fisch noch Vogel ist, die einfach schreiben, was das Büsi so tut – ein Blog ohne Inhalt (viel schöner kann man es nicht beweisen). Sie glauben es noch immer nicht? Aber es gibt auch den Katzenblog zum Schmunzeln, zumindest, wenn es um die Wurst geht. Katzenblogs kann man gar gratis aufschalten – nur die meisten Blogs und die Anzahl der Beiträge sind echt für die Katze.

Wer den Link mit dem Fahrbericht (Kätzchen – Fazit) gelesen hat, merkt, dass der Jaguar X-Type tatsächlich werder Fisch noch Vogel ist. Teils ein echter Jaguar und teilweise der grosse Bruder des Ford Mondeo. Aber einen imposanten Vorteil hat er. Er ist, wenn man Gleiches mit Gleichem vergleicht rund 20 Prozent billiger, als wenn man einen BMW, Mercedes, Audi oder gar Volkswagen kauft. Nur eben, diese Firmen haben nicht die gleichen finanziellen Probleme wie Ford. Und der grosse Nachteil gegenüber deutschen Wagen ist der Wiederverkaufspreis. Aber das ist nicht weiter schlimm, wenn man den Wagen viele Jahre brauchen möchte. Irgendwie hängt man an diesem Fahrzeug und ich möchte ihn nicht missen.

Bei Simca, BMM und Volvo, meinen europäischen Festlandwagen war ich ein Autobesitzer, der so dem Anschein nach, dem Garagisten oft den Tag verderben konnte. Bei den Japanern ein Kunde und bei Jaguar bin ich eher König, als nur Kunde. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Aber wie sieht nun die Zukunft aus? Falls Jaguar (und Landrover) wirklich von einer Beteiligungsgesellschaft wie Cerberus oder Alchemy Partners übernommen wird, müssten diese fast zwangsläufig weiterhin mit Ford zusammenarbeiten, denn das teuerste Teil am X-Type, das Chassis (aber nur in etwa von Achse zu Achse) stammt vom Ford Mondeo. Und wenn sie im neuesten und teuersten Mondeo sitzen, einem Amerikaner, kommt ihnen das Cockpit sehr Englisch vor.

Investment- und Privat Equity-Gesellschaften haben mehrheitlich die Tendenz, einen guten Aktiengewinn zu realisieren. Die Frage ist dann, wie wird dies erreicht? Durch Umsatzsteigerung oder durch Kostensenkungen. Vermutlich werden sie die Kosten senken können, ohne dass der Kunde viel davon merkt. Es sind zwar einige Jahre verstrichen, seit ich eine Jaguar-Fabrik angeschaut habe, aber die englische Machart wird noch heute nicht ganz auf international ausgerichtet sein. Die Holzblenden wurden zum Beispiel von Hand geschnitten, geleimt, gepresst und lackiert. Diejenigen vom X-Type werden wesentlich schneller produziert. Die Unterschiede im Resultat sind nicht riesengross und vermutlich wird man auch die ganze Fabrik für die gemeinsame Teepause nicht mehr abstellen.

Vor allem aber dürfte der Verkauf gepuscht werden. Nicht höhere Preise, sondern höhere Stückzahlen. Die Marge zwischen Produktionskosten und Wiederverkaufspreis sind in dieser Branche gewaltig (wenn man es richtig macht). Jeder Wagen, der zusätzlich verkauft werden kann, bringt dem Hersteller recht viel Liquidität. Und genau aus diesem Grund erkennt man am Endverkaufspreis, ob der Hersteller finanzielle Probleme hat und die Wagen verbilligt, um grössere Stückzahlen zu verkaufen. Aber der Analyseaufwand dazu ist gewaltig. Wenn sie ein Auto kaufen wollen, so zahlt sich dies aus, beim Kauf von Aktien sind eher die teureren Hersteller vor zu ziehen, wo am Umsatz mehr hängen bleibt.

Die «LebensArt», ein Magazin das uns neu – wie die Leserbriefschreiber erwähnen – zugemutet wird, hat mich etwas über Luxus nachdenken lassen. Gute Qualität, Fun, Sicherheit, etwas Understaitement und nobles Aussehen braucht nicht immer extrem teuer zu sein. «Feel the difference» sagen die einen – ich bin eher der Meinung das Luxus verpflichtet. Luxe oblige, darüber könnte man auch mal etwas schreiben. Am Lager ist eine Idee über Handtaschen. Und wenn ich es mir genau überlege, müsste ich eigentlich mal auf zwei Damen zurückgreifen.

Jaguar

… noch scheint es sich um eine Raubkatze zu handeln …

Aufräumen

… aber wischt hier jemand schon Scherben zusammen – man spürt den Unterschied …

Jaguarfront

… und vielleicht wird Jaguar in Zukunft etwas schlanker auftreten.

6 thoughts on “Das Finanzblog mal als «Katzenblog»”

  1. Jemand hat mir gesagt, der Jaguar sei ihm zu teuer und der Februar zu kalt. Es ist heute so, dass verschiedene Automarken Teile der Karozze oder des Chassis von anderen verwenden. Nur so bleiben die Autos letztlich bezahlbar. Ein BMW bleibt ein BMW, obwohl das Zündsystem von Bosch ist und der Radio von Blaupunkt. Und die Radmuttern werden nicht bei Mercedes hergestellt, sondern bei einem Lieferanten, der sich darauf spezialisiert hat. Und die Felgen am Audi passen auch an andere Fahrzeuge. Citroen wird wohl Michelin-Reifen verwenden…. Mir reicht es, beim Japaner «nur» Kunde zu sein. Die Zuverlässigkeit ist so gross, dass ich mit kleinsten Wartungs- und Unterhaltskosten auskomme. Die Rechnungen sind so klein, dass sich der Garagier kaum König-Kunden-Allüren leisten kann. Dafür hat er aber jeweils Zeit für einen Schwatz. Mit über 75 Jahren immer noch im blauen Gwändli zeugt dafür, dass er gebraucht wird! Man sagt, dass, wenn man mit einem Mercedes zum Service fährt, die ersten dreihundert Franken schon weg sind, wenn man über die Schwelle des Grageneingangs fährt…
    Mein erstes Auto war ein Ford Fairline V8, Jg. 38, ehemaliges Direktionsfahrzeug von Pilatus. Fr. 150 plus 4 zusätzliche gute Pneus und ein Tank voll Benzin (60l) war es wert. Damit zog ich mit meinen Kollegen unser Segelflugzeug ins erste Fluglager nach Samedan. Das nächste Auto war ein Citroen «Legère», die bekannte «Gangster-Citrone». Vorderradantrieb, tiefer Schwerpunkt und grosse Michelin Niedruckreifen verleihten dem Ding eine besondere Note mit guter Bodenhaftung. Wenn’s heiss war, konnte man einfach die Frontscheibe etwas nach vorne öffnen. Leider brauchte das Fahrzeug mehr Wasser als Benzin wegen einer defekten Dichtung am Zylinderkopf und die Oxidation ging so schnell vor sich, dass man das Rosten förmlich sehen konnte…. Der Chevrolet de Luxe schliesslich brauchte bei strammem Fahren bis 27 Liter Benzin auf 100 km. Ein richtiges «Ami-Fass». Weil die Öldruckanzeige defekt war, kam es wie es musste: Die Kurbelwelle hat «gefressen», die Lager waren zerstört. Darauf folgte ein Abschleppmanöver zum Alteisenhändler. Ich bekam noch Fr 150.- dafür. Der Simca Etoile, 1300 ccm, mit Flash-Motor gab den Geist auf, weil eine Pleuelstange brach und gleich auch das Motorgehäuse durchschlug. Dann folgte ein Simca Arronde «Monthlery», 1300 ccm mit Rush-Motor und 5-fach gelagerter Kurbelwelle. Auch da war der Rost schneller als der Kilometerzähler… Dann folgten einige VW-Typen und schliesslich zwei Volvos (gross, fast wie gepanzert). Die waren sehr langlebig. Nun bringt mich ein Madzda 626 zuverlässig von A nach B. Ich fahre das bereits 18-jährige Fahrzeug im zehnten Jahr. Der einzige Wunsche wäre eine Klimaanlage, aber das hatte ich ja die letzten 46 Jahre auch nicht und bin gut über die Runden gekommen. Meine Autos waren nie teuer und meist war ich der letzte der das fahrzeug gefahren hat. Andere haben für mich jeweils grosszügig den ersten grossen «Abschreiber» übernommen…! Und_ meine Autos werden immer bar bezahlt.

  2. Hörbie, du hast schon recht, dass dies eigentlich gang und gäbe ist. Aber dann sind es Joint Venture, die funktionieren und genau da hat Ford ein Riesenproblem. Die sprechen wohl in Leeds und Detroit die gleiche Sprache, aber verstehen ist eine andere Sache. Wenn Ford wirklich verkauft, dann wird es ihm vielleicht das Überleben sichern, aber sicher ein schlechter Stern am Horizont bedeuten. Ford hat die Chance nicht genutzt, die europäische Mittel- und Hochpreisklasse anzuzapfen und in die USA zu importieren.

    BMW und Audi haben in den USA Fuss gefasst. Mit Jaguar hat Ford viel zu wenig erreichen können. Diese Fahrzeuge muss man nicht nur in die USA importieren, da hätte man diese Technologie nutzen müssen, um die eigenen Fahrzeuge zu verbessern. Nicht viel besser haben es Chrysler und General Motors gemacht. Die Autos nach alter Amerikanischer Bauart haben langsam ausgedient.

    Die Amerikaner und die Europäer sollten zusammen Autos bauen, dann kommt auch etwas ganz vernünftiges und nicht zu teures heraus – der X-Tipp ist das Paradebeispiel. Aber über Autos habe ich schon oft geschrieben – da kommt das martische 6-Eck zum Zug – die Vorlieben, die Markentreuheit. Diese hatte ich bisher nie – das wird sich vielleicht ändern.

    Früher war das Spiel mit den Chassis und Motoren umgekehrt. Da haben die Briten «nackte» Autos verkauft und jeder konnte sich seine Karosserie selbst erstellen. Zugegeben, nicht ganz jeder. Ein gewisses handwerkliches Meistergeschick war von nöten, denn ein Rolls Royce musste es am Schluss sein (siehe Link).

    Übrigens, Ford und GM betrachte ich seit Anfangs dieses Jahrtausends intensiv und habe entsprechend auch nie mehr eine dieser Aktien angerührt. Und «feel the difference», 1989 fuhr ich in den USA zeitweise einen europäischen Wagen – hier ist ein Foto von ihm – http://finanzblog.kaywa.com/p56.html . Und die Amerikaner haben schon damals ohne Znüni-Pause Autos hergestellt, z.B. den Ford Mustang.

  3. … es gibt zum Glück immer wieder Menschen mit Ideen. Bei obigem Katzenblog-Kommentar finde ich fast mehr Pferde, Seesterne und Krokodile als Katzen. Bei sbp diskutiert man des öftern über eben so genannte Katzenblogs und die digitalen Tagebücher. Das Blog von Françoise – geschrieben hauptsächlich – ist ein wirklich schönes Beispiel eines digitalen Tagebuches.

    Dann steht noch etwas im Impressum: «blog von françoise und kuba und was so alles nicht passiert in unserer freizeit.» Nicht passiert? Erfinden die jetzt alles? Sind die Beiträge erstunken und erlogen, die Bilder digital montiert? Mit wird es ja auch nie langweilig, aber bei den beiden könnte doch der eine oder andere eifersüchtig werden, was frau/man in der Freizeit alles erleben kann – und vor allem «wo» überall auf diesem Planeten – und dann schreiben sie noch, dass es daheim am schönsten ist …

    … schauen sie mal in dieses Blog, reisen sie auf der Welt herum. Ich muss ja vielleicht demnächst schon nach Indien, einige Fotos der Eltern meines sechsjährigen Büsis aufnehmen (tata.com) …

  4. … nur den ersten Teil des Satzes richtig lesen …

    «Katzenblogs sind nicht nur Blogs über das Thema Katzen, sondern in der Umgangssprache die Bezeichnung für ein Blog, das weder Fisch noch Vogel ist …»

    Ich habe schon einige Bogs über Katzen gesehen, die sensationell sind und ich kenne auch «sogenannte Katzenblogs», die es ebenso sind – obiger Link ist nur ein Beispiel, es gibt noch viele andere gute Beispiele.

    Am liebsten hätte ich in den nächsten zwei drei Tagen noch einen Beitrag von einem Katzenblog aus der Schweiz, den ich im Adventskalender von swissblogpress (Kopie beim Finanzblog und anderen) aufschalten könnte.

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