Nach 111 Jahren sollen schrittweise unter dem vorläufigen Namen «Energie West» die Atel und die EOS (Energie Ouest Suisse) sowie auch die schweizerischen Aktivitäten der EDF (Energie de France) zusammengeführt werden. Die Wörter «vorläufiger Name» geben zu Spekulationen Anlass – Ärger mit der energiewest?
Die Broschüre «111 Jahre Motor-Columbus». die dem Geschäftsbericht 2005 beiliegt, ist um Einiges interessanter als die nüchternen Zahlen, obschon einige beim Dividendensprung von CHF 50 auf 80 Freude haben dürften. Aus der Chronik picke ich nur einige Stichworte heraus:
– Dr. h.c. Walter Boveri
– Staumauer Emosson und ihre Dinosaurier
– Projekt Kernkraftwerk Kaiseraugst
– das KKG – «KKW Gösgen»
– und nicht zu vergessen ist der Einzelkämpfer Michael Kohn, hier in einem Interview über 20 Jahre nach Tschernobyl. Viele werden sich daran stören, doch eins wird Tatsache bleiben, dass in Zukunft vermehrt wieder Atomstrom im Gespräch sein wird.
Die Bernischen Kraftwerke sind auf Einkaufstour in Italien, derweil sich die Berner Regierung überlegt, ob sie die Aktien abstossen soll. Meine Meinung dazu ist klar. Die öffentliche Hand ist nicht da, um Strom zu produzieren, sondern um wichtige Richtlinien fest zu legen. Wenn er beides macht, kommt er immer wieder in Zielkonflikte. Als Erinnerung sei an dieser Stelle nur an Graben gedacht und ich bin nicht unfroh, wenn ich jetzt aus dem Büro durch die Bäume schaue und die fehlenden Blätter keine Wasserdampffahne des KKW Graben verdecken müssen. Hier noch etwas zur Geschichte der Kernkraft aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.
Kernkraft hat zwei Seiten und wenn wir schon bei der Kernenergie sind, dürften sich heute einige über die USA oder zumindest deren heutige Regierung aufgeregt haben, denn die legt für sich andere Massstäbe an, als für die übrige Welt. Die Zukunft wird zeigen, was war und da kommt mir ein kleiner Gallier in den Sinn, der sagt. «Die spinnen, die Römer.» Der Geschichte nach, sind die Römer dann irgendwann mal als Weltmacht verschwunden.