… heute wie meistens in Südfrankreich ein herrlich schöner Tag, damals der Öl-Preis auf 56 USD und heute auf USD 73.50 – über 30 Prozent höher.
Der Taschenrechner, auf dem ich das ausrechne dürfte etwas älter als 500 Tage sein. Der HP 12C gibt es nun schon seit 25 Jahren – und er ist immer noch erhältlich. Das ist eigentlich eine technische Sensation. Sein Vorgängermodel, der HP 38E, genannt der Schnittlauch (chive) hat jahrelang seinen Dienst versorgt. Ich denke, meine Frau hat den heute noch zuhause auf dem Pult stehen.
Dafür habe ich vermutlich den aller ersten HP 38 gehabt, der damals in die Schweiz eingeführt wurde. 1978, Los Angeles, Olympic Sales, 09.00 Uhr, irgendwo fast out of town, über 100 dreiteilig fischgratig gekleidete uniforme Tippen und Marti der Tramp stehen vor dem 300 m langen Schuppen Schlange. Schnittlauch sieht irgendwie ähnlich aus – nur grün und gebüschelt. Jeder hat ein Ziel! Den weltweit ersten programmierbaren Finanzrechner zu ergattern. Vor sechs Monaten angekündigt und am Tag zuvor das erste mal ausgeliefert. In ganz kleiner Anzahl nur erhältlich und eh je Käufer nur zwei Exemplare. Hätte ich doch zwei gekauft, dann hätte ich der HP (Schweiz) einen verkaufen können, denn die wurden erst einige Monate später beliefert. So ging das halt damals noch. Modern waren die Amerikaner damals – den 220-Volt Adapter haben sie mit dem Trottinett zuhinderst in der Halle im Sauseschritt geholt. Europäer waren eher selten.
Ob es heute einfacher ist, derweil die Welt sich ähnlich wie beim olympischen Ausverkauf sich als finanzmathematischer verschulter Mensch mit allen nur erdenklichen softwaremässigen Kurven-, Trend- und Analyseverfahren ausgestattet. Ich denke, in diesen 28 Jahren wurden viel zu viele in Finanzmathematik ausgebildet. Dank meines Rechners war ich der erste, der jemals die sechs von Prof. Maria Camenzind gestellten Finanzaufgaben berechnen konnte. Mit etwas Unlust habe ich sogar Lineare Programmierung bei ihr studiert. Aber vermutlich hatte sie Recht: «Sie müssen eigentlich nur wissen, was man berechnen kann und mit gutem Menschenverstand abschätzen können, wo andere auf die 5. Kommastelle genau falsch liegen.» Fingerspitzengefühl ersetzt manchen Taschenrechner – es kommt eh darauf an, wer eintippt. Und blind tippen kann ich auf dem Rechner nicht – die Tasten waren schon damals zu klein, im Gegensatz zur alten Hermes Precisa oder der moderner 10er-Tastatur wo dies bestens funktioniert. Übrigens bei Rechenkasten finden sie noch manch Interessantes über Büromaschinen aus vergangenen Zeiten und beim Computerarchiv können sie weiter forschen, welche neueren Maschinen allenfalls fehlen.
Wem das alles zuviel ist, der kann sich ja meinen Abakus leihen, auf dem vor Jahren sogar multipliziert und dividiert wurde. Das Wurzelziehen von Hand müssen einige vielleicht eher dem Zahnarzt überlassen, weil man diese Kunst schlicht vergessen hat, da ja mein erster LED-Taschenrechner schon 1974 das wesentlich schneller für mich erledigen konnte. Es sei denn, man habe keinen Strom und das ist abends für zwei Stunden auch mal in Frankreich ganz schön. Da hat eben der Abakus seine Vorteile und es nimmt mich Wunder, ob man in Peking immer noch damit rechnet und was meine Tochter am 21. November 2007 zum 500. Tag schreiben wird.
… am Montag schreibe ich nichts – da sind eh alle Schweizer beim Überstunden kompensieren.