Convenience Food


Bei uns stehen so an die zwei Meter Kochbücher und gesammelte Rezepte herum. Alles Ausgaben zum 50 jährigen Jubiläum von Betty Bossi?

Astra Speisefett hat vor 50 Jahren «Betty Bossi» durch eine Werbeagentur erfinden lassen. Die in der Schweiz vermutlich bekannteste Kochtante, war nie geboren worden. Sie wird wohl eingetragenes Markenzeichen beim IGE sein – beim Institut für geistiges Eigentum. Der «arme» Albert Einstein hat ihre bekannten Rezepte leider nie geniessen können. Und er hätte sich vermutlich, als ehemaliger Angestellter des Patentamtes (heute IGE an der Einsteinstrasse 2 in Bern) nie vorstellen können, wie sich diese Rezepte mit annähernd Lichtgeschwindigkeit verbreiteten.

Heute gehört Betty Bossi zur Hälfte dem Medienkonzern Ringier und die andere Hälfte Coop. Die wohl längste Zeit war Frau Bossi für Unilever tätig. Betty Bossi wurde hier angeblich erst 1977 gegründet. Die Familiengeschichte interessiert ja eigentlich nicht so stark, eher der Trend (auch von Betty Bossi) zum Convenience Food, zum Bequemlichkeits-Nahrungsmittel. Damit lässt sich sehr viel Geld verdienen. Nicht bei allen Leuten, einigen sind solche Lebensmittel eher ein Dorn im Auge. Ich selbst kaufe lieber Convenience-Aktien, als deren Produkte.

Es gibt auch Nahrungsmitte, dieser Konzerne, die schon fast herkömmlich sind. Chirat zum Beispiel, obschon es auch in diesem Bereich Feineres gibt, ohne gleich Gurken in Shiraz (gleiche Aussprache wie Chirat) oder Syrah einzulegen. Um sich abzuheben, kann man auch eine Marsanne Noir trinken. Die Vielfalt der Namen spielt keine Rolle. Es ist immer das Gleiche in der Flasche – ein Naturprodukt, das vielleicht im Rebberg mehr oder weniger biologische Spuren hinterlässt.

Convenience Food ist in dieser Beziehung schon unbequemer. Ohne Zusatzstoffe geht hier eigentlich nichts mehr. Schade, aber das ist der Preis der Bequemlichkeit. Die «Tristesse in Schweizer Kochtöpfen» zieht bei uns heute nicht ein, aber die Bequemlichkeit …

Lauch

… der letzte Lauch aus dem Garten – am Sonntag würde eine Marsanne blanc gut dazu passen. Übrigens, bei mir müssen sie keine Betty Bossi Kochbücher ausleihen – wir besitzen keines. Die Uni Kaiserslautern hilft mit Rezepten weiter.

Ich mache – statt ich sollte machen!


Dies ist der Schlussspruch am WEF – Klaus Schwab fordert zu konkreten Taten auf!

Die Gegenveranstaltung zum WEF, das 6. Weltsozialforum in Caracas (Venezuela) beschliesst auch Taten: weltweite Proteste! Irak, Uno und WTO sind die Themen.

Die Schweiz und Russland öffnen die Märkte teilweise, die Gespräche der Schweiz mit den USA sollen weitergehen und die Menschenrechte, so Angelina Jolie, sollen gestärkt werden. Wer die 30 Artikel der allgemeinen Erklärung zu den Menschenrechten noch nie gelesen hat, es steht nichts utopisches darin.

Alles in allem, sind eigentlich alle zufrieden – ob Veranstaltung oder Gegenveranstaltung. Zufrieden nicht mit allem auf der Welt, aber mit den durchgeführten Veranstaltungen und der erzielten Beachtung. Also, packen wir es an!

27. Januar – vom Leben und vom Tod


Heute haben anscheinend viele Leute Geburtstag – zumindest denen, die noch leben gratulieren wir ganz herzlich.

Üblicherweise werden Geburtstage gefeiert, wenn der Jubilar und sei er noch so jung, selbst anwesend ist. Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus ist vor 214 Jahren verstorben – am 5. Dezember. Sinnigerweise habe ich an diesem Datum über Holz geschrieben. Wenn ich dann, sagen wir einmal in etwa 48 Jahren (bin dann wirklich nicht ganz 100) das letzte Kleidungsstück aus diesem Material brauche, dann spielt Mozart – volle 10 Minuten: Fantasie in f-moll (KV 608 – Köchelverzeichnis). Am 3. Oktober 1790 hat Wolfgang Amadeus Mozart beschlossen, dieses Stück nicht für kleine Pfeifen bei mechanischen Orgelwerken zu schreiben. Der Auftraggeber erhielt für das Mausoleum von Feldmarschall Laudon ein Orgelwerk. Eines der eindrücklichsten – leise und leicht und dann hinunter zu den allertiefsten Tönen, dass Wände zittern und auch mal Gläser bersten. «Ein Orgelstück für eine Uhr» – so die offizielle Bezeichnung. Für neue Uhren und für mich bei abgelaufener Uhr. Ludwig van Beethoven, den ich üblicherweise vorziehe, hatte dieses Stück einmal für sich persönlich kopiert. Weil es ihm gefiel, hat er es von Hand abgeschrieben. Fotokopierer und Kopierschutz gab es damals noch nicht – heute leben ganze Branchen davon.

Der Tod ist ein heikles Thema. Viele Vermögensverwalter können nicht über dieses Thema sprechen, geschweige denn schreiben. Aber es ist ein sehr wichtiges Thema. Eigentlich müsste zumindest jeder, der Vermögen besitzt, einmal darüber diskutieren – nach besser selbst etwas dazu schreiben. Mozart brauchte dies nicht zu tun. Als er starb, war er aus Spielsucht stark überschuldet. Nicht nur die Sucht, Musik zu spielen – um Geld zu spielen. Heute hätte er vermutlich mehr Mühe soviel Geld aufzutreiben. Die 2500 Gulden Nettoschulden entsprachen damals rund einem 200-fachen Jahresgehalt einer Magd. Ähnliche Zahlenverhältnisse kennen wir in der heutigen Zeit auch.

Google hat gleich sein Signet Mozart angepasst, denn man schreibt nur Gutes, Schönes über Tote. Das hat dieser grossartige Künstler sicherlich verdient. Aber auch die Schattenseiten soll man anschauen, oftmals begreift man dann einige Sachen besser. Der schönste Artikel (meiner Ansicht nach) in dieser Hinsicht steht im Migros-Magazin – dem Chefredaktor Hans Schneeberger sei an dieser Stelle gedankt, dass er sein Team in dieser Art schreiben lässt. Übrigens, er war Hans der II bei Borsalino.

Von «Kaiser Wilhelm der II» sei nun die Rede. Auch er ist am 27. Januar geboren – 1859. An militärischen Auszeichnungen und Ehrungen (?) hat er es bis zum Oberster Kriegsherr des deutschen Heeres und Chef der Marine gebracht. Tod und Leben standen auch bei ihm nah beieinander. Und am 27. Januar 1945 wurde Auschwitz befreit – der Gedenktag zur Befreiung der Opfer des Nationalsozialismus – der Internationale Holocaust Gedenktag. Und der 27. Januar ist auch der Todestag von Altbundespräsident Johannes Rau – 2006 – heute.

Der 27. Januar bedeutet aber auch Leben, Geburtstag feiern. 1888 wurde die National Geografic Society gegründet und 1920 kam Helmut Zacharias – Geiger und vielen unbekannt, auch Komponist. Vielleicht wird er in 164 Jahren auch weltweit gerühmt. In der klassischen Musik dauert es meist länger, bis der Durchbruch geschafft ist, als bei moderner Musik. Nick Mason – geboren 1945 (der Tag ist wohl klar) in Birmingham – Schlagzeuger bei Pink Floyd.

Another Brick In The Wall – Part 1 – Part 3. Spielt es nach der Fantasie und ich hoffe, nicht nur einen Backstein zu hinterlassen. Auch einige Beiträge im Blog, die manchmal etwas nachdenklich stimmen, manchmal Freude bereiten. Eben so – wie das Leben so ist. Und es gibt immer wieder neue Backsteine, neue Bricks – nur eins von dreien will ich heute erwähnen, das von 1985. Heute Abend an einer Monsterparty in Genf – vielleicht legen sie dir ein Brick auf – oder «Outside the Wall» – oder als Motivation für alle Money von «Dark side of the moon». Und wenn ihr wirklich dorthin gehen wollt, hilft euch sicher James Cromwell mit Star Treck. Regi, dir und all den andern einen guten Flug ins neue Lebensjahr und sorry, dass der Beitrag heute erst spät kommt. Da gab es anderes zu tun – sonst muss halt Mother einmal schreiben. Nimms gelassen, Wolfi ist nur ein Dienstagskind – du bist ein Sonntagskind – und damals rund 20 Grad kälter als heute.

WEF – Open Forum – Public Eye


WEF das World Economic Forum legt mehr Wert auf ökonomische Entwicklung und das Public Eye on Davos eher auf soziale Entwicklung. Rudimentär betrachtet liegt das Open Forum dazwischen.

Die Tagesthemen des WEF sind vor allem dem aufstrebenden China sowie Indien gewidmet – volkswirtschaftliche, finanzielle Themen. In diesen Berichten ist für manchen Anleger mehr brauchbares Material zu finden, als in manch umfassender Länderstudie. Es wird nicht zwischen Chancen und Risiken abgewogen – es wird berichtet, was Sache ist. Zu finden ist auch Nachdenkliches, Humorvolles. Am WEF ist man wirtschaftlich orientiert – so dem Trend nach an einer Davos-Chemie (keine Börsenkotierung gefunden).

Am Publik Eye on Davos wurden aus rund 20 Nominationen die schlimmsten Firmen der Welt gewählt. Hier die PreisträgerChevron – (bei uns ist eher die ehemalige Texaco bekannt) – die Walt Disney Group (ab heute mit Pixar und Nemo) und die Citigroup, welche vor einem Monat als beste Bank Asiens gewählt wurde. Die Meinungen gehen stark auseinander, aber wichtig scheint mir, dass durch die EvB Erklärung von Bern in Davos am Public Eye auf Missstände aufmerksam gemacht wird. Wo nichts angeprangert wird, gibt es auch keine Besserung. Mehr über diese Firmen und den Positive Award. Bei der EvB gibt es auch einen kleinen «Missstand» – die sind in Zürich an der Quellenstrasse und nicht in Bern an der Quelle.

Spass beiseite, die Nestlé war auch schon Preisträger. Zum grössten Teil ist sie für mich ein gutes Unternehmen, aber auch hier schadet es nicht, wenn Missstände behoben werden, weil sie öffentlich kundgetan werden. Das hämische Lachen von Peter Brabeck auf SF1 ist seine Art, stört aber vermutlich extrem viele Leute. Wer aufgepasst hat, Herr Brabeck hat gestern etwas extrem Wichtiges gesagt. Etwa in diesem Sinn: «Wir subventionieren unsere Güter viel zu stark, liefern diese dann in Entwicklungsländer und benachteiligen damit das örtliche Gewerbe.»

Wer versucht, das Geschehen um Davos etwas neutral und vorurteilsfrei zu betrachten, kann von allen Veranstaltern etwas lernen. Jeder hat Gutes zu bieten. Und wer nicht mit den extremen Meinungen leben kann, der wählt in etwa die Mitte – das Open Forum. Die Mitte kann aber auch Nachteile haben – es ist für einige weder Fisch noch Vogel – eben ein Forum, etwas zwischen einer Umplankung (eingehagt) und einem Internet-Forum. Aber auch in der Mitte ist man sich vielfach nicht einig. In Davos wird man im Unklaren gelassen, wo die Kirche steht! Ich sag es gerne noch einmal viel deutlicher:« Wer ist eigentlich die Kirche?» Viele von meinen Lesern sind ein Teil der Kirche. Ich auch – mehrfach sogar: Kirchenmitglied, Kirchgemeinde-Ratspräsident, Vorstandsmitglied der Liberalen … Im Grunde genommen gehen die Meinungen innerhalb der Kirche (egal was jeder darunter versteht) vielfach weiter auseinander als zwischen dem WEF und dem Public Eye.

Wer sich über die Aussage von Peter Brabeck vertiefen will, soll einmal Annex No. 47/2005 lesen. Ein Magazin der Reformierten Presse. Aus Copy-Right Gründen kann ich jetzt nicht einfach einen Scan machen und diesen veröffentlichen – und einen entsprechenden Link habe ich bisher nicht gefunden. Diese 24 Seiten sind etwas vom Feinsten, was ich bisher über die Globalisierung und die «Re-De-Regulierung» gelesen habe.

Wer das gelesen – und vor allem begriffen – hat, der wird vermutlich in Zukunft besser mit allen Seiten diskutieren können, oder zumindest verstehen, dass jeder auf seine Art eigentlich Gutes tun will. Das Verständnis für volkswirtschaftliche Zusammenhänge ist heute zwischen WEF und Public Eye on Davos viel mehr gegeben, als bei Teilen des Open Forums.

Wer meine Zeilen jetzt daneben findet, der soll sich mal «Re- vom De-Regulieren» bei der reformierten Presse besorgen. Eigentlich ein Muss für alle Pfarrerinnen und Pfarrer und Menschen, die in irgend einer Art Entwicklungshilfe leisten – hoffentlich alle!

Kreativer Imperativ, Entlassungsproduktivität und Heuschrecken


Das WEF-Thema, das Unwort des Jahres und das Unwort der Börse

Das Unwort des Jahres ist «Entlassungsproduktivität». Zumindest kennt man dieses Wort an der GV der Feintool in Lyss nicht. Es wird von Kantonsseite sogar zur Anzahl Lehrlinge gedankt und toll wären 10% mehr! Das ist Marketing. Die Entlassungsproduktivität kannte ich bis gestern nicht. Zumindest das Wort, die Tatsache leider schon und die meisten vergessen, dass damit extrem viel Know How verloren geht.

Egal ob man abbaut oder eine extreme Fluktuation hat. Je «kopflastiger» ein Unternehmen, desto gefährlicher. Eine Fluktuation von 10% bedeutet, dass die Mitarbeiter im Schnitt 10 Jahre bleiben – eine Fluktuation von 100% dem entsprechend, dass man durchschnittlich ein Jahr in der gleichen Firma bleibt. Unmöglich? Doch. Ich habe das selbst erlebt, in einem Betrieb, der nun zur Feintool-Gruppe gehört. Das gehört längst der Vergangenheit an. Das war zu Zeiten, wo man sich seinen Job noch aussuchen konnte. Ein sicherer Arbeitsplatz hält heute die Fluktuation niedrig.

Diese Zahlen hören sie aber nie an der Generalversammlung oder einem Analystenmeeting. Genau so wenig wie die Kostensätze der Mitarbeiter oder die Maschinenstundensätze. Das betriebliche resp. interne Rechnungswesen ist im Aussagegehalt viel interessanter, als das finanzielle resp. externe Rechnungswesen. Aber auch viel komplexer und meist wird es nur mit einem gewissen Widerwillen studiert. Für mich war es zumindest gut, dass ich in einem industriellen Unternehmen das betriebliche und finanzielle Rechnungswesen (und was so noch alles dazu gehört) IT-mässig aufbauen musste.

Einige Zahlen im Geschäftsbericht aus dem betrieblichen Rechnungswesen zu zeigen, das wäre Kreativer Imperativ – hier etwas versteckter, aber auf etwas anderem Niveau. Freiwillig geht auf der Welt fast nichts, dies scheint man mit dem Kongressthema am WEF auch anzudeuten. Der Imperativ
hiess zu meiner Schulzeit noch die Befehlsform. Ein Beispiel gefällig? Auf Berndeutsch: «Hopp!». Auf Kreativ: «Sofort, die Entlassungsproduktivität tangiert dich dann weniger!» Das Börsen-Unwort des Jahres 2005 «die Heuschrecken», vom damaligen SPD-Chef Franz Müntefering gewählte Bezeichnung für Finanzinvestoren, dürfen sich dies vermutlich weniger erlauben, als mancher Chef einer Behörde. Aber das hat dann eben nur mit Produktivität zu tun.

Grille

… bei solchen Unwörtern kommt manchem Hirn eher Fridolin, unsere Garten-Grille in den Sinn!

Bravo, WEF – die gleichen Gäste


Bravo Bravo – ganze 50 Jahre alt ist das Kult-Journal für Jugendliche, das die Stars durchleuchtet, welche dieses Jahr das WEF beleuchtet.

The Show must go on. Hand auf Herz, welche der über 2000 Gäste, die ab Morgen am WEF – World Economic Forum an zu treffen sind, kommen ihnen in den Sinn? Vermutlich die Dame, über die am meisten geschrieben wird – die Schauspielerin Angelina Jolie. Das sind Persönlichkeiten, die unsere Welt anhimmelt. Ob Brad Pitt auch nach Davos kommt, wissen andere vermutlich besser als ich, aber dass Angelina Jolie auch für das UNO-Flüchtlingswerk arbeitet, wird wohl eher vergessen. Das sind aber die wichtigen Dinge, die in Davos vernetzt werden. Nicht die Schlagzeilen «Jolie erleidet Schwächeanfall» wird das Bündnerland bewegen. Nur die meisten Nicht-Finanzmedien, die eine Schwäche für Nebensächlichkeiten haben.

In Davos ist anderes gefragt – Globalisierung, Verbindung, Zusammenarbeit. Das WEF ist die eine Seite, die Globalisierungs-Gegner die andere Seite.

Und dazwischen irgendwo liegt theoretisch das «Public Eye on Davos», das eine Globalisierung nicht verhindern kann – und viele auch nicht verhindern wollen. Sie legen «… den Finger auf die wunden Punkte des Alltagsverhaltens der Konzerne. Damit Unternehmensverantwortung kein leeres Schlagwort bleibt.»

Wer jetzt wo ein zu ordnen ist, scheint keine einfache Aufgabe zu sein. Es gibt überall Extremisten und die sind eindeutig fehl am Platz.

Eine extreme Position hat auch Bravo vor 50 Jahren schon eingenommen – hat Trends aufgezeigt und damit verstärkt. Es täte vielleicht so manchem Analysten gut, einmal ein Bravo durch zu blättern und zu sehen, was heute Mode, angesagt ist. Trends zu erkennen ist an der Börse auch nicht verboten. Die Probleme der Jungend und von Davos, welche vermutlich in Jahrzehnten die Probleme der heutigen Jugend sein werden, kann «Dr. Sommer» nicht lösen. Nicht weil es entgegen seinem Namen unpässlich kalt werden soll. Die Probleme, die in Davos 35 Jahre nach der Gründung des WEF immer noch anstehen, können nicht ganz so einfach gelöst werden – Diskussionen, Konfrontationen und Netzwerke sind wichtig. Auf allen Seiten – ausgenommen auf der Randaliererseite. Die schaden der Schweiz im Ruf und der Welt in einer sinnvollen und hilfsreichen Globalisierung, die nicht aufzuhalten ist. Diverse Punkte sollen aber durchaus kritisch hinterfragt werden. Mithelfen, eine bessere Welt zu gestalten.

6000 Paar Schuhe – vor drei Jahren eine publikumsträchtige Information während des WEF. Wir waren und sind keine WEF-Gegner, wie in einem einzigen Historischen Jahrbuch fälschlicherweise geschrieben wurde. Derjenige hätte lieber Dr. Sommer und sein Netzwerk gefragt. Die Globalisierung können wir nicht aufhalten – aber gut und fair mitgestalten.

100 Paar Schuhe

Idee, Realisierung, Finanzierung: Kolumbien aktuellBethlehem-Missionmeine eigene Wenigkeit (dank eines Legates einer meiner Kunden) – und andere Mithelfer

Neuauftritt der Credit Suisse


Die Credit Suisse, vor knapp 150 Jahren als Schweizerische Kreditanstalt gegründet, ändert ihr Erscheinungsbild.

Im Sommer, wenn die Credit Suisse ihr 150-jähriges Jubiläum feiert, werden wir unser 10-jähriges Jubiläum haben. 10 Jahre Marti + Partner. Aber es sind dann auch 10 Jahre her, dass ich das Credit Suisse Private Banking verlassen habe. Diese Bezeichnung war damals für eine Tätigkeit reserviert – seit 140 Jahren hiess das Unternehmen immer Schweizerische Kreditanstalt.

Seither hat es einige Namenswechsel, einige Umstrukturierungen, mehrere Firmenübernahmen und einige verschiedene Signete gegeben. Die Banken-Szene ist in den vergangenen Jahren sehr schnelllebig geworden. Es gibt immer Kunden, denen ich Anfangs Jahr erklären muss, dass «ihre» Bank nicht mehr am gleichen Ort ist, den gleichen Namen oder das gleiche Erscheinungsbild hat oder nicht durch ein grösseres Institut geschluckt wurde.

Geburtstag hat die Credit Suisse am 5. Juli, an einem Mittwoch, wie mein alinghi Kalender der UBS verrät. Und bis dahin werden auch die letzten wissen, dass beide Schweizer Grossbanken auf ihre Art, den «Wind in den Segeln» haben.

Die Frage ist höchstens, welche Segel länger am Wind bleiben, diejenigen des Sponsors des Alinghi-Teams oder das neue Erscheinungsbild der Credit Suisse mit den Segeln, die von der First Boston stammen. So werden auch in Zukunft die Zeiten ändern und schon heute wissen viel mehr Leute, dass Ska nicht einfach Musik in den Ohren ist – Ska ist eine Lebensphilosophie.

Saxophon und SKA

Eins für mich der besten Werbeplakate der SKA (Abkürzung und Signet für die Schweizerische Kreditanstalt) hängt noch heute in meinem Büro: «Der Mensch lebt nicht vom Geld allein.» Das ist die Lebensphilosophie, die zu oft vernachlässigt wird.

Chirac – Vasella – Marti – Neue Wege. Jetzt!?


Will Chirac den Atom-Waffen Einsatz, Vasella am meisten Lohn und Marti in den Grossen Rat?

Chirac, so meinen (wie)-viele, hätte schon lange zurücktreten sollen und dann hätte er nämlich gar keine Atom-Drohung äussern können (NZZ auf deutsch). Eine solche Warnung ist nicht neu, diese hat er schon vor einigen Jahren gemacht. Vermutlich denkt er nicht im Traum daran, eine solche Warnung in die Tat um zu setzen. Drohen nützt sehr oft. Aber gleich auf diese Art. Das ist mehr als nur übertrieben. Die Geschichte hat leider schon oft bewiesen, dass es Führer mit Grössenwahn gab.

Es ist wie in einer Familie. Der Vater warnt, die Kinder nerven weiter – hoffen wir, dass Frankreich siegt. Aber nur durch Worte.

Bei Vasella sieht es etwas anders aus. Hier werden sich viele Familien (und andere) einig sein. Mit seinem Gehalt von 21,3 Mio. CHF könnten ganz gut mal 400 Familien leben. Das entspricht einem Monatslohn von CHF 4100. Ob diese auch eine Lohnerhöhung von 2,4% erhalten? Anhand der Anzahl der Optionen, die Vasella noch erhält, kann man davon ausgehen, dass mit allen Mitteln versucht wird, den Kurs der Novartis Aktie zu steigern – damit der Verdienst noch höher ausfällt.

«Neue Wege. Jetzt!» geht die FDP. Die Schweiz, der Kanton Bern und andere haben es nötig. Nicht gleich alles auf den Kopf stellen, aber an einigen Festungen müsste schon gerüttelt werden. Die Wirtschafts-, Bildungs- und Finanzpolitik muss so gestaltet werden, dass wir wieder zu einem attraktiven Kanton aufsteigen und eine zukunftsgerichtete Wirtschaft ermöglich. Mehr zu meiner Kandidatur als Grossrat …

otcday in Bern


Nachfolgeregelung und going public – vielleicht ist das für manches Familienunternehmen «die» Lösung.

«Going public», an die Öffentlichkeit gehen, hat an Veranstaltungen wie dem zweiten otcday in Bern zwei verschiedene Bedeutungen. Publikumsfähige Unternehmungen, so der Ausdruck in meinen Lehrbüchern und zweitens so nebenbei auch «sehen und gesehen» werden.

Die nicht tagesorientierte Presse ist mitorganisierend und deshalb heute morgen im Internet noch nicht vertreten (obiger Link bringt vermutlich in den nächsten Tagen etwas). Einerseits das Swiss Equity magazin, zu finden auch unter www.se-magazine.ch – per se früher als Nebenwerte-Journal, so wie es heute nach der Aufspaltung noch in Deutschland heisst und ganz früher hiess es meiner Erinnerung nach schlicht Nebenwertjournal. Und andererseits die Finanz und Wirtschaft mit einem Titel, der Sache ist – und das seit 78 Jahren. Hoffentlich sucht man zumindest nicht im Namen nach einer Nachfolgelösung.

Swiss Equity, tönt gut, hat aber eigentlich den falschen Titel. Es gibt rund 175 000 verschiedene Aktiengesellschaften, aber von den betroffenen ausserbörslichen Nebenwerten sind heute rund 450 verschiedene Titel über mehrere Banken verteilt handelbar. An Unternehmen dürften es wesentlich weniger sein, denn hier trifft man noch zu Hauff Namen-, Inhaber-, Stamm-, Prioritäts-, Stimmrechts-, Vorzugs-Aktien und wie sie sonst noch heissen mögen und selbstverständlich sind noch Partizipationsscheine vorhanden und welcher «Genuss-, auch diese -Scheine gibt es noch. Da ist die Schweizer Börse swx, zumindest im Bereich der Schweizer Aktien (rund 280) wesentlich übersichtlicher. Wie viele einzelne «Produkte» gehandelt werden, weiss ich nicht auswendig – es ändert eh täglich. An der Berne eXchange sind noch rund 20 zusätzliche Titel auf dem Haupttableau.

Nebenwerte sind nicht jedermanns Sache. Die finanziellen Informationen sind manchmal etwas dürftig, oder gar sehr dürftig. Dafür sind oft die Produkt- und Marketing-Informationen umfassender, als bei börsenkotierten Titel. Dementsprechend diskutiert man bei einem Kauf eines Nebenwertes öfters mit Bekannten, dem Bankangestellten oder einem Vermögensverwalter. Die Risiken und Chancen sind hier entsprechend grösser.

Viele Firmen lassen sich oft erst over the counter handeln, nachdem eine Nachfolgeregelung gefunden wurde. Verfolgen sie die Pressemeldungen in den nächsten Tagen, denn vielleicht findet sich das Referat von Nationalrat Otto Ineichen, dem Gründer von Otto’s oder dass die Bieler Espace Real Estate AG gestern den otc transparency award 2006 gewonnen hat (die Meldungen des Bieler Tagblattes werden sehr schnell gelöscht). Wer lieber etwas über seine eigene Nachfolgeregelung diskutiert, kann dies mit mir machen. Je nach Grössenordnung ziehen wir den Spezialisten zu – zum Beispiel den Referenten Dr. Leonhard Fopp mit eigenem Buch über die «Herausforderung Unternehmer-Nachfolge».

Auch mit andern ehemaligen Dozenten kam ich ins Gespräch. Aber über den Entscheid von Prof. Maria Camenzind ob der vermutlich aller erste programmiere Finanzrechner 1978 für Proben und Prüfungen an der HWV Bern zugelassen wurde, ein anderes mal.

Forschung in der Schweiz


«In der Schweiz arbeiten rund 52’000 Personen in der Forschung und Entwicklung. Das entspricht etwa 1.2% der Erwerbstätigen.

Nach über 10 Jahren wirtschaftlicher Stagnation in der Schweiz und einem Aufschwung, der derzeit so schwach ist, dass die Arbeitslosenquote kaum sinkt, soll die Forschung für mehr Wachstum sorgen. Technologischer Fortschritt ist der wichtigste Faktor für langfristiges Wachstum und steigende Löhne. Auch ermöglicht erst die Entdeckung neuer Verfahren und Technologien mehr Umweltschutz. Der Text beschreibt, wie viel in der Schweiz im Vergleich zum Ausland geforscht wird und wo die aktuellen Probleme liegen.

Gefunden im Newsletter von Vernunft Schweizweiter
Eine gute Möglichkeit, Anlagemöglichkeiten zu finden, die relativ unbekannt und der Unternehmen teilweise aufgrund eigener Forschung Produkte anbieten sind ist der Over the Counter Markt (OTC). Heute findet im Kursaal Bern der zweite otcday statt.

Kursaal

Chart Lehrgang (1) – der Punkt


Charts – für die einen ein Buch mit sieben Siegeln, für die andern, das Allein-Seelig-Machende. Für mich ein ergänzendes Finanzanlyse-Tool.

Gestern haben wir einen Nagel eingeschlagen. «Mach einen kleinen Kurs in Chart-Analyse – in lockerer Folge.» Die Idee ist von Aficionado. Er ist bedeutend mehr als «nur» Blogger-Kollege. Und was macht man, in einer Bar in Herzogenbuchsee, Face to Face bei einer guten Cigarre. Mann diskutiert, mit von noch früher bekannten Gästen – schön, sie wieder einmal gesehen zu habe. Man wägt ab, was im Netz Erfolg haben könnte. Ja, das hier ist meine Art Werbung, denn auch wir können noch einige Kunden bedienen und suchen sogar welche. Und den Blog schreibe ich nicht aus Langeweile, sondern eben aus werbetechnischen Gründen und weil es Spass macht. Entschuldigen sie bitte, wenn ich nicht einen perfekten, wissenschaftlichen Schreibstil pflege – aber dafür habe ich wiederum zu wenig Zeit. Mein Wissen kann ich nicht stundenlang zusammentragen – es muss präsent sein und mit einigen Links unterlegt, damit der Blog-Leser weitere Informationen erhält (sofern er die sucht). Und wer weitere Informationen will, oder auch eine kleine weitergehende Beratung, der kann telefonieren oder schreiben (bitte aussagekräftiger «Betreff» im E-Mail – aber die Problematik mit Spam kennen sie ja..

Wir wissen jetzt wenigstens, wieso es «Bar» heisst – bar bezahlen, Karte wird nicht akzeptiert, egal, ob man früher rechts und links von Banken nur so eingeengt war. Jeder macht was er will oder für gut hält. Jeder viel-osophiert wie er weiterkommen will, auch Hörbie, der demnächst (?) Farbe bekennen müsste. Einen Nagel einschlagen.

Der Aficionado würde jetzt wieder sagen: «Was hat dies nun wieder mit Charttechnik zu tun.» Zieh einmal den Nagel heraus. Was siehst du?

Der Punkt

Der kleinste gemeinsame Nenner. Roche zum Beispiel hatte gestern einen Schlusskurs von 199.

In den meisten Chartlehrgängen wird der Punkt als solcher nicht, oder zu wenig behandelt. Der Punkt fehlt, weil die gerade zuerst die Gerade behandeln. Diese ist die kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten – aber meist eben nur zwischen zwei Schlusspunkten. In unserer Bar ist vergleichsweise der Tagesumsatz – wie hoch das Ergebnis am Ende des Tages war. Der Umsatz an der Börse, die Volumen, entsprechen bei einem Vergleich eher der Anzahl getrunkener Getränke.

Also, vermutlich nächste Woche wieder etwas über Charts – in lockerer Folge, nicht wissenschaftlich perfekt, aber mit genügend Kenntnissen, um dieses Instrument sinnvoll einsetzten zu können. Als Ergänzung oder als Suchkriterium – auf keinen Fall nur auf die Charttechnik abstellen.

Sonnenfinsternis

… die Sonne – nur ein Punkt? Sonnenfinsternis – jetzt wird es mit den Punkten schon komplizierter … – weitere Bilder bei Visipix.

Tiermehl wird bald zu Diesel


Not macht bekanntlich erfinderisch, denn Schlachtabfälle sind seit Aufkommen von BSE «Sondermüll».

Heute von Beatrix Mühlethaler in der Berner Zeitung gefunden: «Seit BSE werden Tiermehle verschmäht und verbrannt. Doch bald werden sie wieder zum begehrten Rohstoff: Entsorger wie die GZM in Lyss wollen Schlachtabfälle nutzen, um Diesel und Dünger zu erzeugen.» … weiter

Bio-Diesel aus Schlachtabfällen wird wohl die Energiekrese nicht beseitigen, aber zumindest ein Problem aus der Neuzeit umgestalten – Symptome bekämpfen, aber nicht Ursachen lösen. Auf der ethischen Seite dieser Abfallentsorgung möchte ich nur kurz auf den «Katzen-Diesel» hinweisen. Und aus chemischer Sicht betrachtet vermutlich eines der interessantesten Themen, denn durch die Katalyse von Kohlenwasserstoffen möchten viele Diesel , Biogas oder andere Kraftstoffe gewinnen.

Hier noch für einen Leser, der sich mit Venture Capital im Bereich von Biokraftstoffen und Tankanlagen beschäftigt, einen Link zu einer umfassenden Diplomarbeit (wenn er sie kauft, lese ich sie dann auch ganz gerne einmal – danke).

Der Stoff, aus dem Banknoten sind


«Über Geld wird nicht gerne gesprochen. Besonders die Hersteller von Banknoten hüllen sich in Schweigen, denn Sicherheit geniesst bei der Produktion allerhöchste Priorität.»

Im emagazin der Credit Suisse ist der Artikel über die Schweizer Banknoten erschienen:

Von Rebecca Schraner: «Papiergeld ist also streng genommen gar kein Papier, sondern Stoff. Kämmlinge sind ein Abfallprodukt der Spinnerei. «Bezüglich Festigkeit und Faltbarkeit sind sie dem Papier überlegen», erklärt Andreas Stock, Leiter Ausbildung bei Landqart. In einem aufwändigen Verfahren werden die Kämmlinge zerstückelt, gequetscht und mit Füll-, Leim- und Farbstoffen vermengt und zu Bahnen aufgerollt. Ein Chemikalienbad macht das Papier bedruckbar und erhöht die Sicherheit. Bereits bei der Landqart wird das Wasser…» … weiter

Wenn sie Schweizer Banknoten nachstricken wollen, werden sie ihre Mühe daran haben. Versuchen sie es doch zuerst mit der Österreichischen Stickereimarke. Wem dies zu wenig wertvoll ist, kann sich die Swarovski Kristallwelten Briefmarke mit den Glitzersteinchen besorgen.

Stickereibriefmarke

Bern a Leiden


Vielleicht gehen 107 Jahre Berner Geschichte zu Ende – und vielleicht hat ein langes Leiden nach einem schlechten Sommer sein Ende.

Entschuldigen sie, aber heute habe ich Lust auf etwas Zynismus. Ich weiss, dass man dies tunlichst meiden sollte. Aber vielleicht wurde mit dem gestrigen Beschluss, dass Crucell die Berna Biotech übernehmen kann, wieder einmal eingeläutet, dass ein Stadt-Berner Unternehmen auf den Weg zum Friedhof getragen wird. Spass beiseite. Gar nicht so schlimm, denn ganz in der Nähe des Industriegeländes befindet sich einer der weltschönsten Friedhöfe, die ich kenne. Das ist kein makrabes Hobby von mir, aber ein Friedhof zeigt die Kultur der Menschen in Minutenschnelle. Sagen sie mir, wie ich in einem fremden Ort schneller die noch lebenden Menschen beurteilen kann. Ich lerne gerne dazu.

Auf dem Friedhof Bümpliz kann man verweilen und Kunst von Schang Hutter geniessen. Lebendig vermutlich besser, als nachher. Wobei ich mir dies vorstellen könnte – Sicht auf zwei Häuser, in denen ich einmal gelebt habe.

Aber was soll’s, die Berna Biotech ist noch lange nicht zu Grabe getragen. Den Chart im Link habe ich zum Kaufen benutzt – privat, für meine Kunden hatte ich den Mut nicht, das Risiko war zu hoch. Die Kurse waren halt vielleicht tief wegen eines schlechten «Sommers» – oder zumindest dass der CEO Kuno Sommer seinem Namen nicht gerecht wird und nicht saisonal entscheidet, sondern langfristig. Dies ist aber zur Zeit an der Börse überhaupt noch nicht gefragt – das Shareholder-Denken überwiegt immer noch. Und andererseits ist ein langfristiges Denken extrem viel schwieriger zu beurteilen, als das in der heutigen Zeit stark überwiegende kurzfristige Denken.

Über das «Sumpfinstitut» (ehemals Serum- und Impfinstitut) habe ich vermutlich in den letzten dreissig Jahren mehr Entscheidungsprobleme gehabt, ob man kaufen oder verkaufen soll, als bei der Basler Grosspharma. Manchmal sind die «Kleinen» ganz schön wechselhaft. Warten wir ab, was geschehen wird. Gestern waren nur 18 Prozent der Aktien an der ausserordentlichen Generalversammlung vertreten – und die Crucell möchte auf 67 Prozent Anteil kommen. Vielleicht kommt, wie eben jetzt nach mehreren Tagen wieder einmal, ein Sonnenschein. Nebel war da, aber den hat es auch in Leiden, dem Hauptsitz von Crucell (hat nichts mit Q-Cells zu tun).

Buchstabenklaubereien kann man auch mit dem Titel machen: Bern a Leiden – mir kommen mindestens fünf Varianten in den Sinn. Und beim heutigen Blogthema zwei Bekannte. Der eine arbeitet mit Sicht auf die Berna und wird hoffentlich nicht mehr Arbeit erhalten – er arbeitet beim RAV, der regionalen Arbeitsvermittlung und im Kunstgarten müsste ich schon lange eine Karte von Schang Hutter abholen – leider keines seiner grossen Werke.

Übrigens, wenn ihr «Bern a Leiden» nicht in meiner Mundart interpretieren könnt, so habt ihr doch die Möglichkeit, morgen bei uns etwas zu lernen – die CD-Taufe «blauäugig» der «Mundartisten».

2006 – das Jahr der Informationen


Information soll ja nicht nur sachlich, richtig und zeitgerecht sein – sie soll Spass machen oder interessant über Nachdenkliches berichten. Und möglichst pannenfrei sein.

Dieses Jahr wird mit Informationen nicht gegeizt. Printmedienmässig und auch fernsehmässig ist für die meisten das Jahr erst 10 Tage alt. Das Internet ist aktueller, hat aber die Tageszeitung und die Abendsendungen im TV noch bei weitem nicht ersetzt. Bei Informationen jeder Art, muss man immer etwas Vorsicht walten lassen. Sind sie wirklich korrekt? Die Meisten geben sich Mühe, Informationen der Wirklichkeit entsprechend an die Frau, den Mann zu bringen. Schriebfheler, Schreibfehler sind das eine, Pannen das andere. Für meine Fehler und Pannen die es nur schon statistisch gesehen, auch geben dürfte, entschuldige ich mich ganz herzlich. Die sind nicht absichtlich.

Vermutlich auch nicht, dass es heute in der Region München minus 34 Grad Celsius kalt werden wird. Zumindest so die ARD-Wetterprognose von gestern – jetzt korrigiert. Solche Infopannen sind sofort erkennbar.

Andere Pannen sind dieser Tage meist schon auf der Titelseite angekündigt. Die Affäre zum Beispiel über den CIA – Central Intelligence Agency. Schwierig wird hier die Abschätzung, was die Schweiz jetzt machen sollte. «Der Druck auf den Bundesrat wächst» (Stellungnahme von Ernst Mühlemann – letzter Teil – nach Trennungslinie). Und weitere Informations-Pannen werden folgen, falls nicht informiert wird und die Menschenrechte nicht beachtet werden. Gründe dafür gibt es, unbestritten. Aber hoffentlich sind es Pannen, wie in Bern Menschrechte von Polizisten mit Fäusten traktiert werden, eher die Ausnahme.

Soll, kann, darf man den USA noch Glauben schenken, wenn es um die Atomanlagen von Natanz / Iran geht. Werden dort einmal Kernwaffen hergestellt, oder soll die Kernenergie für friedliche Zwecke genutzt werden. Wollen die Iraner «nur» zur Kernenergie Elite aufsteigen. Überlegt einmal, wie manches «Atomenergie Hightech Land» auf der Welt in den letzten Jahren in keinen Krieg verwickelt war oder eigene Soldaten in Kriegsschauplätze zum Kampf entsandte. Vermutlich gibt es keine Handvoll.

Wem soll man Glauben schenken! Bei vielen Informationen kann man gar nicht sachlich zu einem Urteil kommen – man kann sich nur eine Meinung, ein vermeintliches Urteil, vielleicht gar ein Vorurteil bilden. Die Stiftung Warentest kritisiert Sportstadien. Auch Kaiser haben sich schon täuschen lassen, weil sie auf falsche Informationen gesetzt haben – hoffen wir nur, dass Frank Beckenbauer Recht hat, oder in meiner Art der Informations-Interpretation, dass keine Panne geschehen möge. In diesem Fall würden ihm dann die Gesichtscreme und die Staubsauger auch nicht mehr viel helfen. Vielleicht beruhigt ihn dann ein Münzentee, der von Ktipp getestet wurde.

Informationen muss man immer etwas misstrauisch gegenüber stehen. Zudem weiss man, dass in hitzigen oder unter Kostendruck stehenden Zeiten viel mehr Infopannen geschehen. Nach Möglichkeit hole man sich die Info immer vor Ort um sich eine eigene Meinung zu machen. Es ist genau gleich wie mit dem Pfefferminztee – es gibt verschiedene Qualitäten. Hier kann ich zumindest behaupten, alle im Testresultat zu schlagen. Meine Minze, nur Blätter, ist im Gefrierfach und schmeckt herrlich. Zumindest werde ich von diesem Artikel profitieren, dass in Zukunft meine Tochter keinen «genügenden» Tee für CHF 4.20 mehr einkaufen wird, sondern Gratis-Bio-Tee nimmt.

Natanz

… Luftbild der Kernenergieanlagen von Natanz/Iran bei Globalsecurity gefunden.

Übrigens, nicht nur als Grossratskandidat (da können sie schon mal eine Stimme vergeben) mache ich mir über politische Entscheide meine Meinung – sie beeinflussen langfristig auch die Börsen (Länderfonds lassen grüssen).

UBS: Vorzeichen sprechen für ein turbulentes Jahr


«Die Vorzeichen sprechen für ein turbulentes Finanzjahr 2006, das mit einigen Überraschungen aufwarten wird. Trotz einer «guten Ausgangslage» rät die UBS anlässlich ihrer Pressekonferenz zum Ausblick 2006 in Zürich zu einer «gewissen Vorsicht» und empfiehlt diversifizierte Anlagestrategien.»

… gefunden bei MoneycabArtikel weiterlesen (als pdf). Wer hätte noch seinen Spass, wenn es nicht wieder einmal turbulent werden würde. Es gibt doch nichts Langweiligeres, als eine langweilige Börse. Und wenn wir ehrlich sind, gibt es so was eigentlich nur an Feier- und Festtagen.

Den Moneycab-Newsletter lese ich seit langer Zeit und allen Unkenrufen zum Trotz im HTML-Format . Wer das «Nur-Text» Format vorzieht hat vor PC-Viren noch mehr Angst als vor einem Börsencrash – rein statistisch gesehen haben diese durchaus Recht.

Für diejenigen, die am Donnerstag nach Solothurn pilgern, noch ein Moneycab Interview mit Fritz Gantert über Schaffner – so als kleine Vorbereitung. Und mit einem der Gewinner aus dem Adventskalender treffe ich mich dann in der 1. Absinth-Bar der Schweiz. Wieso? Weil der «Rechtsunterzeichnende» auf dem Wertpapier der gleiche ist, wie derjenige, der «die Grüne Fee» zusammen geschweisst hat.

Und wer unsere Philosophie noch nicht kennt, Schaffner wird hier nicht als Aktientipp empfohlen, denn es könnte ja sein, dass man alte Bestände loswerden möchte. Empfehlungen bleiben unseren Kunden vorbehalten und dazu müsst ihr über keine Spionage oder Sateliten-Abhörsysteme verfügen – E-Mail oder Telefon reicht und wir diskutieren persönlich darüber – und Kunde werden ist auch nicht verboten. Das hat sich letztes Jahr für beide Seiten gelohnt, denn die Zahlen in den Depotauszügen scheinen realistisch zu sein. Turbulenzen hin oder her, wir werden auch dieses Jahr alles daran setzen, die bisherige Erfolgsserie nicht abbrechen zu lassen. Und ein Merci an die Banken, mit denen wir zusammen gearbeitet haben und ein ganz spezielles Dankeschön ans FIM-Desk der UBS in Bern – mit Turbulenzen können wir im Mittelland ganz gut leben.

Schweizer Immobiliengespräche


Bewertungen von Immobilien: Ein Buch mit sieben Siegeln?

Am Montag haben wir gleich zwei Nachrichten – eine gute und eine «schlechte».

Die gute zuerst: Den Newsletter der Schweizer-Immobiliengespräche werden sie in Zukunft im Finanzblog einverleibt finden. Wer darauf zählen will, dass er jeweils sofort informiert wird, kann den Newsletter direkt abonnieren. Im Finanzblog wird sicherlich noch der eine oder andere spezielle Kommentar darüber abgegeben.

Nun die schlechte Nachricht: «Die Bewertungen von Immobilien: Ein Buch mit sieben Siegeln?» – Diese Veranstaltung wurde innert Minuten ausgebucht. Das nenn ich einen tollen Erfolg für die Veranstalter, zudem sich Personen aus der ganzen Schweiz angemeldet haben.

Die Bewertung von Liegenschaften ist ein nicht ganz einfaches Thema – wir werden in Zukunft vermehrt über Immobilien berichten. Ein Thema, das jeden Vermögensverwalter interessieren dürfte. Es betrifft seine Kunden. Vermutlich einen grossen Teil der Kunden bis hin zu 100 Prozent. In meiner Kundschaft kommt mir kein einziger Kunde in den Sinn, der weder ein Haus sein eigen nennt, in einer Eigentumswohnung wohnt, ein Ferienhaus (oder vielfach Anteil) hat oder einmal eine Immobilie erben kann.

Gerade im letzten Fall ist es wichtig, wenn man die verschiedenen Möglichkeiten eine Immobilie zu bewerten kennt, ganz zu schweige denn noch steuerliche, unternehmerische oder familiäre im Einzelfall mit ein zu bezieht.

Schweizer Immobiliengespraeche

Schweizer Immobilien-Gespraeche

Rock in Church – 6. und 7. Januar in Langenthal


Das vierte «Rock in Church» in Langenthal findet neu an zwei Abenden statt.

Gestatten sie mir, zum heutigen Tag wieder einmal etwas über «Vorlieben» zu schreiben.

Hier finden sie die Details: www.rockinchurch.ch

Die Bands – in alfabetischer Reihenfolge:

Groombrigde
– zu Deutsch: die Pferdepflegerbrücke oder die Bräutigams-Brücke – gemeint ist aber vermutlich die Ortschaft in East Sussex – Church in Groombrigde

Lama
– wir waren im Zoo und dort hat uns ein Lama angespuckt, da haben wir gedacht, cooles Tier, so heissen wir….

O.M.S.
– gemeint ist diesmal nicht die OMS Organisation Mondial de la Santé – the WHO

QL – cool

Suiceside
– «… ein solcher Name in unserer Kirche …» – der Ausruf stammt nicht von einem Liberalen

Tomazobi
– TObi MAze und OBI

Nach einem Jugendgottesdienst der ref. Kirchgemeinde Langenthal wurde die Idee eines Rock in Church im Jahre 2002 geboren. 4 Jugendliche, welche mit ihrer Band am Jugend-Gottesdienst mitgespielt hatten, organisierten im November 2002 das 1.Rock in Church in der ref. Kirche Langenthal mit 2 lokalen Jugendbands unter dem Motto Jugendkultur in der Kirche von Jugendlichen für Jugendliche. Im Januar 2004 folgte das 2. Rock In Church, welches nun im Kirchgemeindehaus in grösserem Rahmen (3 Bands:Mundartisten, Foolz, Funkonnection) stattfand. Im Januar 2005 ging das 3.Rock In Church mit Mauro Grossud feat. Voices, Anemon und Nervous erfolgreich über die Bühne.

Nun wünsche ich viel Erfolg und Spass am vierten «Rock in Church» und danke allen Beteiligten für ihren Einsatz und ein ganz spezielles Merci geht an die Sponsoren:

x-Light & Sound
Friedrich Witschi AG
– sound garden
Ammann Group
die Mobiliar
BEKB | BCBE
Ernst & Nyffeler ArchitektenAG

… in einem ihrer Häuser werde ich am Freitag- und Samstag-Abend nicht anzutreffen sein, sondern an der Veranstaltung der Reformierten Kirche Langenthal-Untersteckholz und werde bereits mein fünftes Rock in Church erleben dürfen – das erste vor rund 35 Jahren in der Kirche Bern-Bethlehem

… und in einer Woche, am Freitag den 13. «Blauäugig» in den gleichen Räumen zur Plattentaufe der Mundartisten.

Pressemitteilung und Projektbeschrieb von Christian Lehmann (jüngstes Ratsmitglied – Ressort Jugend) und Jugend-Pfarrerin Franziska Möri

Textzusammenstellung: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

2006 – das Jahr der Zahlenakrobatik


Ein Fingerspitzengefühl für Zahlen ist in unserer Branche sehr hilfreich – aber manchmal sind alle überfordert.

Zahlen müssen nicht gleich willentlich gefälscht sein, wie dies bei Panalpina der Fall zu schein scheint. Keiner hat es bemerkt. Die Geschäftsleitung nicht, die Revisionsgesellschaft nicht und die Emissions-Bank beim kürzlichen Börsengang bestimmt nicht, sonst wäre vermutlich das IPO abgeblasen worden.

Gestatten sie mir die Frage, ob ich als Analyst so etwas feststellen kann? Bei Leibe nicht, denn die Zahlen, die wir vorgelegt bekommen, sind meist nicht überprüfbar. Es muss ein Vertrauensverhältnis bestehen. Die Buchhaltung ist eine ganz andere als exakte Disziplin. Und all die Rechnungslegungsrichtlinien können sie nicht kennen. US-GAAP Generally Accepted Accounting Principles oder IAS International Accounting Standards und sie können problemlos einige Tage im Internet surfen und wissen noch lange nicht alles.

Eines weiss ich aus meiner Revisionszeit. Es gibt zwei Sachen, die beim Beurteilen eines Unternehmens interessant zu wissen wären:

die rund 100 letzten Buchungen am Ende des Geschäftsjahres
die rund 10 Buchungen, auf die verzichtet wurde

Zahlen sind sehr oft extrem schwierig zu interpretieren. Sie finden Tag täglich Beispiele, denen sie nicht ganz trauen oder die sie einfach mal so hinnehmen. Bad Reichenhall ist ein trauriges, aber aktuelles Beispiel. In diesem Link wird von einer Belastung von 300 kg je Quadratmeter gesprochen, was einer Schneehöhe von 50 cm entspreche. Das ergibt 600 kg je Kubikmeter – dies würde aber zumindest ganz nassem Schnee oder altem Firn entsprechen. Auf der andern Seite würde das Gewicht von 300kg/m2 rund 200 cm Schneehöhe entsprechen.

Eis, die kompakteste Schneemasse schwimmt, also wird das Gewicht kleiner als eine Tonne je m3 sein und mit frisch gefallenem Pulverschnee lässt sich wie mit Federn spielen. Hier ist es wie bei einem Geschäftsbericht. Es müssen und können nicht alle Zahlen überprüft werden – aber die wichtigsten sollte man annäherungsweise abschätzen können um nicht zu übersehen, dass sie um Potenzen, Faktoren oder Kommastellen daneben liegen. Bei der Schneelast ist die Bandbreite so gross, dass sie ruhig mal annehmen dürfen, dass 10 Newton grob gerundet einem Kilo entsprechen und dass es für die Tag tägliche schnelle Analyse von Zahlen keine Rolle spielt, dass wir nicht von Gewicht sondern eigentlich von Gewichtsdruck sprechen sollten.

Oder anders gesagt:
Misstrauen sie Zahlen, die auf die Kommastelle genau gerechnet sind und eigentlich auf den Tausender genau gerundet sein könnten. Budget, Business Plan, Marktforschung ….

Viel Spass all denen, die jetzt wieder die transitorischen Buchungen in Angriff nehmen. Wie bucht man jetzt …? Das ist eher nebensächlich, am Schluss muss es nachvollziehbar, belegbar und der Wahrheit entsprechen, ohne dieselbige frei zu interpretieren. Und übrigens, die Kaffeepreise werden immer noch 100-fach zu teuer gemeldet.

Schnee Simplon-Dorf

… so sehen 250 cm Pulverschnee nach rund einer Woche aus. März 1980 – 10 Tage in Simplon-Dorf (1500 m) von der Aussenwelt abgeschnitten – weitere Bilder bei Visipix

2006 – das Jahr der Buchstabenakrobatik


Buchstaben sind zumindest bei Abkürzungen eher eine Lotterie, denn eine exakte Wissenschaft.

Der Mensch lebt heute von Abk. (Abkürzungen) und AGSNVAG (auch Götter sind nicht vor Abkürzungen gefeit). Zumindest in unseren Berufskreisen hat man sich damit längst abgefunden. CIG und CIGN gibt es seit neun Jahren nicht mehr. Und trotzdem ist eine Erklärung, zumindest für Schweizer, praktisch nicht nötig – Ciba Geigy und N für Namen-(Aktien). Dabei ist ja Ciba selbst eine Abkürzung «Gesellschaft für Chemische Industrie Basel», ehemals «Bindschedler und Busch» (siehe – s. 1877). Mit einem 11-Stunden-Tag, Sechstage-Woche wohlgemerkt, hatte man noch Zeit, da konnte man auf Abkürzungen verzichten. Wie unsere Zeit so ist, es gibt nun eine Cibasc, die Ciba Spezialitäten Chemie, bei uns CIBN und den Deutschen CGI genannt. Die letzte Abkürzung vergessen sie bitte gleich wieder, denn diese ist international gesehen, mehr als nur verwirrend.

Wissen sie was UBS heisst? UBS ist aber auch ein Flughafen in Mississippi. Suchen sie einmal eine Bahnaktie mit Bern oder Simplon . Da stossen sie auf die Gurtenbahn oder die BOB, die Berner Oberland Bahnen. Die Fusionsgeschichten von Jungfraubahn und Novartis dürften Ähnlichkeiten aufweisen. Wenn sie aber die BLS, die Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn, wirklich finden wollen, müssen sie mit der Abkürzung oder am einfachsten mit Lötschberg suchen.

Regiomobil oder Bern-Rail wird die BLS vielleicht in Zukunft heissen. Regiomobil hat wenigstens den Vorteil, dass irgend wer mit irgend wem in Zukunft fusionieren kann und Bern-Rail kann ja auch bis London durch den Ärmelkanaltunnel, den Eurotunnel. Allenfalls wäre Malta, auch Englisch sprechend, eine Alternative. Wieso nicht einfach Bern-Bahn oder Berner-Bahn, BB – zumindest eine vielseitig interpretierbare Abkürzung.

Lassen wir uns überraschen, was das 2006 an neuen Abkürzungen und Firmennamen bringt die sich fast keiner mehr merken kann. Erstes Beispiel könnte die BB sein – die Berna Biotech natürlich – und unnatürlich natürlich auf Englisch.

Bahn

… auch ohne Abkürzungen kann Bahnfahren ganz schön anstrengend sein – zwei meiner Dias, die bei Visipix aufgeschaltet wurden (rund 20’000 müssten noch aussortiert und verarbeitet werden)