The First Swiss Digitalday – es lebe das Analoge

Wow! Erster Schweizerischer Digitaltag! Först digtschital Dei. Wow. Wir haben heute den 21. November 2017 nach Christi Geburt! Digitales feiert heuer seinen 180-igsten Geburtstag.

Kinder müssen lernen zu programmieren. Eine Schildkröte wird programmiert. So hören wir es am Radio. BR Johann Schneider-Ammann spricht live – oder heisst es life? Zufälligerweise mal etwas, das nicht auf Englisch dargeboten wird. Digital funktioniert wie anno dazumal nur mit «Strom» und «kein Strom» – meist mit Null und Eins bezeichnet. Und dabei gibt es noch ganz andere Zahlensysteme und Möglichkeiten, wie dereinst ein Computer funktionieren könnte.

BR JSA wird heute Abend vermutlich auch den 1. digitalen Tag ansprechen. Das im Umbau befindliche SRO öffnet für den WVO die Türen. Bild vier spricht mich an. Thomas hält hier nicht nur elektrische Leitungen bildlich fest. Luft, Gas, Wasser und und und … und wird mit viel Digitalem später einmal Leben retten, für Menschen, die in der IPS liegen. Alles muss zusammen passen. Aber wir lernen heute noch an der Schildkröte. Die begreifen wir. Die Schilddrüse sollten wir verstehen und vor allem die vier Nebenschilddrüsen. Die falsche Funktion, falsche Behandlung oder nicht erkennen kann in wenigen Tagen zentrumwärts auf die andere Strassenseite führen. Die erste Operation in der Schweiz hat das Leben um rund zehn Jahre verlängert. Über 100 Seiten Papier ausgedruckt. Ein neugieriger Arzt der es liest und sich gleich an einen Kongress anmeldet. Das ist kein Zufall. Alle sprechen am Radio, schreiben im Netz, wie wenn das Digitale die allerneuste Erfindung wäre.

1972 – vor 45 Jahren habe ich mit Kabeln Lochkartenmaschinen programmieren dürfen. Es freut mich noch heute, dass der Lochkartenchef mir als einzigem Stift dieses Vertrauen schenkte.

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Drei Originalsteckkabel von IBM. Ziemlich genau drei Monate später kaufte ich den ersten für Normalverbraucher bezahlbaren LED-Taschenrechner. Techniker haben gegenüber Büromenschen immer einen digitalen Vorsprung gehabt. Die Kabel habe ich 1975 oder 1976 beim Entsorgen des Riesencomputers gerettet. Es gab eine neue Sperry Rand Anlage. Einige «zig» dieser Kabel wurden im Steuerpult der Musikanlage unserer Disco verbaut. Universell brauchbar.

««Es gibt keinen Grund, warum jeder einen Computer zu Hause haben sollte” behauptete Ken Olsen, Gründer von Digital Equipment Corp. im Jahr 1977. Naja, so ganz Unrecht hat Olsen ja nicht einmal, mitunter reicht ja auch ein Tablet.» Fehlprognosen gibt es hier zu Hauff. Wieso? Die Menschen einzuschätzen, die hinter der Programmierung stecken, das ist verdammt schwierig. Ein Jahr später überlegten wir uns, ob wir den ersten Computer-Shop in Bern eröffnen wollten. Eine solide Weiterbildung war uns zweien dann wichtiger. So kaufte ich halt den ersten programmierbaren Finanzrechner, vermutlich der allererste HP-12C der in die Schweiz kam.

Das erste PC-Geschäft gab es in Zürich. Hannes Keller der Gründer sagte mir einmal, dass wir garantiert keine Konkurrenten geworden wären, sondern uns rund zwanzig Jahre früher kennen gelernt hätten. Dann, Diplomarbeit auf einer Speicherschreibmaschine. Da konnte mann und frau keinen fragen, wie das Ding geht. Gebrauchsanweisungen waren noch viel schlechter als heute. Der PC zu Hause … mit 56-kb-Modem für inter Nettes. Weiter als Erster den Kabelanschluss in Langenthal angeschlossen. Chicco hat geholfen und im Hintergrund Klaus. Gekreuztes Kabel vergisst keiner mehr und in diesem Beitrag ist auch «no Billag» erwähnt – vor zwei Jahren, es braucht keinen Nachtrag mehr. Und dann die oben beschriebenen 100 Blatt ausgedruckt zum analogen Lesen.

Glasfaser für TV und Internet. Das erste private Haus, das in der Schweiz angeschlossen wurde, kenne ich bestens. In der Wohnung meines Vaters gab es zwar nie Internet. Entweder noch nicht erfunden oder dann den Bewohnern zu modern. Die 100 im digitalen rausgesuchten Seiten haben hier geholfen. Glaskabel gibt es schon lange bei mit im Haushalt – DAT-Geräte waren HiFi-mässig das Beste am Digitalen, haben sich aber nicht durchgesetzt. Zu viel mechanisches Innenleben und zu teuer. Einem richtigen Fan könnte ich noch aushelfen. Müsste dann mal digital über den Schatten springen und auf das Qualitätsniveau von CD’s runterschrauben … oder analog. Vinyl wird 100%-ig noch stark an Fans gewinnen. Das ist kein Anlagetipp, das scheint eine Tatsache zu sein. Wieso? Qualität. Die meisten Menschen suchen heute nicht mehr Qualität, sondern Quantität. MP3, Wave etc. Komprimierte Digitaldaten … dabei ist Speicher heute so billig. Ende 2000 habe ich für 128MB Speicherkarte für meine erste digitale Kamera deutlich über 700 Franken bezahlt. Heute hat der gleiche Hersteller Karten, die 250 mal grösser sind – genauer gesagt, 250 mal mehr Speicherplatz aufweisen und 30 mal billiger sind. Ein Megabyte ist heute 7500-mal billiger und das in 17 Jahren. Bilder und Musik werden dadurch aber nicht besser … nur billiger.

Kurz davor habe ich beschlossen, handymässig nicht mehr jeden Schritt mitzumachen. Bei Borsalino erhielten wir von den ersten WAP-fähigen Handys in der Schweiz zur Verfügung gestellt. Meines habe ich einem Mitarbeiter geschenkt. Der ist heute noch näher zu Börsendigitalem als ich. Digitaltag – der Erste. Heute wird jede Menge Unsinn mit Digitalem gemacht. Überall digital. Und viele, die an diesen digitalen Maschinen hängen, brauchen sie oft als Spielzeug. GIS mit digital Abhängigen zu machen, das vergessen wir. Ich wäre schon froh, wenn die Termine aufschreiben und finden könnten.

Geniessen wir die Vorteile des Digitalen. Es hat auch Nachteile. Viel Jobs werden in Zukunft wegfallen. Finanzleute im Bank- und Börsensektor, werden extrem reduziert. Banken forcieren ja Indexprodukte – Index ist Mittelmass, Durchschnitt. All die kann man digital ersetzen. Mathematisch überhaupt kein Problem. Alles schon da, man muss es nur einsetzen. Aber es muss nicht immer digital sein, das heuer eigentlich sein 180-jähriges Jubiläum feiern kann. Samuel Morse lässt grüssen.

Geniesst auch das Einfache, Schnelle, Übersichtliche. Es lebe das Analoge! Vermutlich wird der heutige Digitaltag nicht mehr Erfolg haben, als der Welttag des Fernsehens, der auch heute stattfindet und praktisch keiner kennt – feiern wäre fast schon übertrieben. Denkt lieber an den heutigen  «Welt Hallo Tag» und hofft, dass in diesen kriegsführenden Ländern hoffentlich mal Frieden herrschen möge. Aber dafür scheint das Digitale nicht geschaffen zu sein. Elon Musk hat meine Stimme – analog oder digital – egal.

Noch einen Nachtrag zu später Stunde. Über 170 kommen ins SRO. Der grösste Teil ist umgebaut und wird demnächst eröffnet. Werner testet das Mikrofon. Eins – zwei. Eigentlich wäre jetzt «null – eins» angesagt.

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BR Johann Schneider-Ammann liesst ein Mail oder SMS vor. Kurz zuvor ist er im MRI des Spitals vom Fernsehen interviewt worden. Vermutlich nur im Raum und nicht in der Maschine selbst. Aber von Technik spricht er. Nicht nur vom Digitalen. Er möchte den Venture Capital Sektor in der Schweiz und die digitale Ausbildung aller Alterstufen stärken. Es gilt die Arbeitsplätze zu verlagern, in im Tsunami der Digitalisierung verschwinden werden. Die Schweiz ist Weltspitze und soll es bleiben. Am Donnerstag wird der BR das auch Herrn Junker der EU erzählen. Unter anderem will er es schaffen, dass die Politik nicht in die ETH-Ausrichtung, in die Bildungspolitik der Spitzenschulen eingreifft. Die wissen, was Sache ist. Schön wäre es, wenn wie in Israel viele Venture Capitel Firmen von Frauen geführt werden. Dort sind es 40%, bei uns 3%. Was  mich zum Schmunzeln bringt, auch 1974 hatte er seine ersten Erfahrungen mit dem Digitalbereich gemacht. Er hofft auch, dass die Abstimmung vom Sonntag in Zürich gut über die Bühne geht und der Innovtionspark Dübendorf Zukunft ist. Interessant, was er alles erzählt. Morgen in den Zeitungen zu lesen. Nur eins nicht. Ein Spruch: «Samsung ist Korea. Korea ist Samsung.» Ich darf das schreiben, bin ja keine Zeitung. Sein Ziel: Jobs müssen in der Schweiz bleiben.

Vorher gab es eine interessante Einsicht in ein modern umgebautes Spital. Und am Schluss, beim Nachhause gehen eine Zweierdiskussion. Ueli erzählt, dass er anfange, alles zu vergessen und Zusämmenhänge nicht mehr erkenne. Ja, die Gesundheit ist das Wichtigste. Er fährt mit dem Velo nach Hause, mit einem Gruss an seine Frau. Verschwindet im Dunkeln. Alles Gute … auch einigen andern in dieser Gegend.

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