«Schnellstrasse zum Mount Everest»


108 Kilometer Länge, Bauzeit vier Monate und Kosten von 26 Millionen CHF und das auf eine Höhe von 5200 m über Meer.

Für den Preis der Wirtschaftsstrasse von 170 Mio. CHF würden die Chinesen über 700 km bauen – Langenthal – spanische Grenze. Zugegeben, vom qualitativen Endergebnis wird man im Tibet einige Abstriche machen müssen. Diese Strasse wird vermutlich ohne unsere Deckbeläge auskommen müssen. Dafür wird sie in der Nacht und bei Regen heller sein, als unsere tiefschwarzen Autobahnen, die jegliches Licht sofort verschlucken, aber das Oberflächenwasser liegen lassen. Moderne Beläge gibt es, die machen es umgekehrt, schlucken das Wasser und brechen das Licht im besseren Winkel. Wenn sie nachts fahren, schauen sie sich einmal die kantonalen Unterschiede an. Wie in Frankreich, aber dort nur auf Nebenstrassen und meist nur, wenn man von einem «reichen» in ein «armes» Departement kommt.

Und seit meinem etwas aufmüpfigen Artikel über die Baukosten in der Schweiz ist meine Leserzahl recht stark angestiegen. Vermutlich wird es Zufall sein wie die recht vielen Gespräche mit Personen aus der Baubranche. Erstaunlich nur, dass die mir Recht geben. Am meisten Angst haben sie von den «Grünen». Für diese, sorry für deren behütete Frösche, Hasen und Igel geht das anscheinend nicht. Ein Umdenken müsste in der Schweiz sofort stattfinden. Lieber Heute als erst Morgen. Nicht dass ich die Viecher nicht mag, im Gegenteil. Und vermutlich würde es noch vielen Personen gut tun, Betriebswirtschaft und Umweltmanagement oder Ökologie zu studieren. Es ist eine alte Weisheit, dass Ökologie nur Erfolg hat, wenn sie Kosten einsparen kann – oder wenn sie amtlich verordnet wird. Übrigens, sie lesen eine «Konserve», ich bin zur Zeit mit Strukturen, Ökologie, Sonnenenergie und hoffentlich auch ab und zu mal mit einem Schluck Baden-Württemberger beschäftigt.

Ob die Chinesen auch so planen, wie die Berner – vermutlich etwas schneller, wenn sie in vier Monaten Bauzeit fertig sein wollen. Aber sie haben genau das gleiche im Sinn, wie bei der Wirtschaftsstrasse. Die Wirtschaft soll angekurbelt werden. Nur ist die Payback Zeit bei den Chinesen viel kleiner. Ich schätze einmal, dass die Strasse in zehn Jahren durch den Tourismus auf den Mount Everest amortisiert ist. Die Besteigung auf der Nordseite ist gefährlicher aber rund 20’000 USD billiger. Nicht dass ich das aus eigener Erfahrung wüsste, aber die 8850 Meter muss ich nicht selbst erleben. Der höchste Berg Portugals reicht schon vollkommen. Dieser Vulkan war etwas anstrengender, als das Vulkangebirge, auf dem ich mich heute aufhalte. Aber es wird mir auch nicht in den Sinn kommen, auf den höchsten Gipfel mit einer Olympia-Flamme zu laufen. Aber die Zahlen nach zu prüfen, das kommt mir in den Sinn. Und die 150 000 000 CNY, die für den Bau der Strasse erwähnt wurden, entsprechen in etwa 24,5 Mio CHF – schon wieder etwas gespart.

Ponys on the Pass

… ab 5200 m geht es dann nicht mehr so schnell weiter. Und noch sind die Chinesen nicht bis in den Süden vorgedrungen, aber im Tibet haben sie schon arg gewütet haben, aber dieses Thema gehört in die Kategorie «Ethik» und das scheinen die Chinesen noch nicht begriffen zu haben. Dort geht es nicht um Frösche und Igel – um Menschen.

Das Foto ist wohl auf meinem Computer gespeichert, aber es stammt von Regula, die mehrere Monate in Nepal, Ladhak und Indien unterwegs war.

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