Piezo – klein und fein


Meldung am Rande:«Drei Forscher erhielten den Deutschen Zukunftspreis – für eine Einspritztechnik, die die Motoren sauberer und sparsamer macht.»

Die Mittelbayrische ist ausführlicher. Dies ist vermutlich nicht nur ein Heimvorteil, sondern man befasst sich in Deutschland mehr mit Autos als in der Schweiz. Wir sind keine Autobauernation – aber es hat einige interessante Zulieferer der Automobilbranche – auch etliche börsenkotierte. Nicht ganz so viele wie Personenwagen pro Jahr produziert werden.

Wie viele es sind? Versuchen sie mal, meinen Überlegungen zu folgen. Vor gut 15 Jahren stand ich als kaufännischer Leiter (CFO würde das heute heissen) bei einem Zulieferer vor einem Rundschalttisch. Alle drei Sekunden wurde im Testlauf eine kleine Baugruppe montiert und geschweisst – zwei Maschinen haben wir gebaut und jedes Auto enthält exakt zwei solche Bauteile. Die produzierten nicht für die Halde, sondern für die verschiedensten Automarken. In Europa gab es damals drei Maschinen.

Die Piezo-Zündung ist klein, bringt aber eine Verbrauchs- und Schadstoffreduktion von bis zu 20 Prozent. Renault, VW-Phaeton, DaimlerChrysler und viele andere bieten bereits die Piezo-Zündung an. Aber erst ein Bruchteil von der Weltproduktion von rund 57 Millionen Fahrzeugen jährlich, wird damit ausgestattet.

Ganz so neu, wie das einige Zeitungsartikel Glauben machen wollten, ist diese Technologie nun auch wieder nicht. Vor über zwei Jahren wurde bereits die 3. Generation vorgestellt und immer noch ist man daran, negative Punkte zu eliminieren. Der Verbrauch ist noch immer nicht das Mass aller Dinge – die Laufruhe ist manchmal eben so wichtig. Dies wird auch der Grund sein, wieso eher 3- und 4-Zylinder-Wagen damit ausgerüstet werden. Die meist billiger sind und deren Kundschaft eher auf den Verbrauch achtet. Zudem ist der Endpreis etwas billiger, weil pro Zylinder (noch) eine Zündung gebraucht wird.

Piezo

Foto: Siemens VDO – klein und fein, aber in der Automobilgeschichte noch nicht erwähnt:

Fusionen – welches Baugeschäft, welche Bank wählen?


Implenia ist keine Hochhaussiedlung an der Costa Brava, sondern die geplante Fusion der Zschokke und der Batigroup.

Es geht mich ja nichts an, auf welchen Namen man «sein Kind tauft» oder welchen Familiennamen man wählt. Aber so in etwa 10 Jahren, wird der Name Implenia vermutlich den meisten an der Börse geläufig sein. Batigroup, der Kleinere, hätte ein gutes Namenskonstrukt gehabt. Zschokke tönt gut, ist in Genf aber nicht so einfach auszusprechen, geschweige denn zu schreiben. Aber wie gesagt, es geht mich ja nichts an.

Aber manchmal ist man von einer Fusion auch betroffen – zum Beispiel «nur bis zu 650 Angestellte»!. Diese werden vermutlich die fünf guten Gründe etwas anders auslegen.

Fusionen sind nicht so einfach zu implementieren, lauffähig zu machen. Dies merkt der noch angestellte Mitarbeiter und in heutiger Zeit oft der Kunde. Da gäbe es Unmengen an Beispielen. Ich möchte nur ein ganz kleines erwähnen.

Da gab es mal eine kleine, aber feine Bank – nennen wir sie Süssenberg. Tolle Kollegen, früher hab ich sie beraten und irgendwann wurde sie zu meiner Hausbank. Auch ein Vermögensverwalter braucht eine solche. Und wie das Leben so Schicksal spielt, kann ich mit dem Wertschriftenchef nicht mehr nach Tschechien und Pferderennen anschauen. Der zweite ist ausgezogen, zur schweizerischen Effekten und Giro AG. Die heisst heute auch nicht mehr so, aber verwahrt immer noch Wertpapiere. Ich werde demnächst etwas darüber schreiben – und den weltersten Wertkarton.

Und der dritte im Bunde ist immer noch dort und hat ganz tapfer schätzungsweise drei Fusionen über sich ergehen lassen. Nennen wir ihn deshalb Herr Tapfer. Die Mitarbeiter-Aktien von Tapfer sind stark gestiegen, meine auch. Die Bank hat mehr verdient, der Kollege vermutlich nicht. Man baut aus, um und vor allem ab. Früher haben wir oft zusammen Wertschriften gekauft, mutig und auch exotisch. Heute darf dieser Wertschriftenspezialist nur noch Schweizer Aktien und Stoxx50-Aktien handeln. Für mich hat er vermutlich gestern fast den Handstand gemacht – ich konnte meine Exoten kaufen.

Das sind Auswirkungen von Fusionen. Die einen machen es gut, die andern weniger. Die Börsenkurse verhalten sich nicht bei allen Banken wie deren Arbeitsqualität. Einige sind trotz steigender Kurse gefallen und man bleibt, weil ja sonst die Kollegen bei einem Abgang persönlich gerügt werden – es ist ja die Schuld der Mitarbeiter, wenn der Konzern mit der Implementation Mühe hat.

Längerfristig wird auch der Börsenkurs in die gleiche Richtung gehen. Entweder nach unten, oder man passt sich den Kunden an. Andere Banken, andere Qualitäten. Fragen sie mich, ich kann echt welche empfehlen. Es gibt solche, die für mich Titel sofort handeln, die ich via Internet nicht kaufen oder verkaufen kann – aber das sind dann wirklich Exoten. Diese Bank hat vor Jahren auch fusioniert. Es ist ganz angenehm dort Kunde zu sein. Und Kollegen habe ich auch dort gewonnen. Man/Frau scheint zusammen zu passen, ähnlich wie IT-Stecker, die flachen viereckigen – sagen wir, die Stecker-Bank hat sich gut implementiert. Und die Tapfer-Bank wird es vielleicht auch wieder einmal machen – beim nächsten Release.

Alle Namen sind rein zufällig genannt, sonst gäbe es am nächsten Verbindungsstamm von einem Lob, vom andern Tadel. Aber diskutieren kann man, damit die einen wieder besser werden und die andern es bleiben.

Gen-Tech-Moratorium – so verschieden kann Ökologie sein


Die Abstimmung über das Gen-Moratorium scheidet die Geister. Aber aus ökologischen Gründen können sie pro oder contra sein – je nachdem, aus welchem Blickwinkel sie es anschauen. Das Martische 6-Eck trägt dem Rechnung – ich will wissen, wie viel Ökologie es für den Anlage-Kunden sein muss, für andere sein darf.

Greenpeace erklärt die Gen-Technik und Novartis erklärt die Gen-Technik. Zugegeben, dass sind zwei Extreme. Aber die meisten Anleger haben eine eigene Meinung gebildet, oder wollen sich eine bilden und sind vermutlich zwischen diesen beiden Positionen angesiedelt.

Stellen sie sich eine Skala von Null bis 100 Prozent vor! Sind sie jetzt für 100 Prozent gentech-frei oder 100 Prozent «gentech-besetzt»? Wobei zu sagen ist, dass letzter vermutlich nie gelingen wird, weil immer natürliche Gene (in der Überzahl) vorhanden sein werden. Es wird garantiert auch nie so schlimm, wie der Greenpeace-Film dies «schmackhaft» machen will – oder eben nicht. Es ist wie bei der Abstimmung: Wer dagegen ist, muss dafür sein und wer dafür ist muss dagegen sein. Oder anders gesagt, wer sich eher als Greenpeace-Tipp versteht, empfehle ich ein JA einzulegen und der Novartis-Tipp muss das Moratorium ablehnen und ein NEIN einlegen.

Meine Kunden kenne ich recht gut und weiss, welche ökologischen Ansichten sie haben. Bei der Gen-Technologie kann ich höchstens Vermutungen anstellen. Man ist ja selbst einmal etwas mehr und einmal etwas weniger «gen-ethisch» belastet. Aus der Bernerzeitung noch zwei unterschiedliche Ansichten – die Bio-Bäuerin und der Nobelpreisträger Werner Arber. Wer hat jetzt Recht – oder wer hat wo Recht?

Bei jedem Kunden muss man herausfinden, ob für ihn Gebiete ausgeschlossen sind und eine Negativliste (z.B. Kernkraft, Erdöl …) berücksichtigt werden muss, oder ob die «best in class» Strategie ausreicht. «Gegen den Umweltschutz ist niemand!» Ein Spruch, den ich nie vergessen werde. Er stammt von einem Fachrat anlässlich seines Einführungsreferats zum Nachdiplom-Studium «Wirtschafts- und Umweltmanagement». Oder anders gesagt, zumindest etwas Umwelt im Depot, schadet keinem – und etwas mehr hat sich langfristig immer besser gerechnet.

Gentechnisch hat jeder seinen eigenen Standpunkt. Wenn der wirklich so harmlos ist, könnte man ja auch ein NEIN einlegen. Meiner liegt in Lindau – am Schlagzeilen machenden Bodensee und ist mit dem Standpunkt meiner Frau auch nicht immer identisch – aber wir stammen gen-technisch ja auch nicht aus dem gleichen Zweig.

6-Eck

Verlustzuweisung und Verantwortungsabweisung


Haben sie doch noch eine Chance, die sogenannten Verlustzuweisungsfonds und werden sie jetzt doch nicht anders besteuert, oder nur vorübergehend. Oder nicht, oder wohl, oder doch?

Dann doch noch lieber Schweizer Steuergesetze und -verordnungen – einige Ausnahmen wohlweislich ausgeklammert, als das Dilemma mit der Verantwortung oder der Entscheidungsunfreudlichkeit über die Verlustzuweisung. Anfangs November wollten tagtäglich irgendwelche Fondsverkäufer ihre geschlossenen Fonds mit den schlüpfrigen Schlupflöchern loshaben, resp. Gelder lockermachen, damit ihre geplanten Kapitalziele erreicht werden können.

Jetzt werden sie dann wieder anrufen und verkaufen wollen – Medienfond, bei denen vielleicht die Löcher rückwirkend geschlossen werden, Biomassefond, Schiffsbeteiligungen, Immobilienfond, Windenergiefond, Container Investment und wie sie alle heissen mögen.

Andere Länder andere Sitten und bei der Auswahl geht es noch um einige andere «Dinge», die man im Auge behalten sollte, ausser vielleicht vermeintliche Steuergeschenke. Die am Schluss erzielte Gesamtrendite ist massgebend und da dürfte es noch einige Überraschungen geben – mit und ohne Steuergenuss.

Fussball, Gartenbau und gesunder Virus in der Schweiz


Fussball und Gartenbau haben mehrere Gemeinsamkeiten als man meinen könnte. Ökologische Hightech wird an beiden Orten eingesetzt.

Bern ist mit seinem Fussballstadion «Stade de Suisse» wieder einmal «Weltmeister» – vor der Türkei, der Schweiz, Frankreich, England – zumindest, was die Grösse der Photovoltaik-Anlage anbelangt. Mit o,7 Megawatt Produktion steht diese Anlage auch vor der grössten in Deutschland – in Mainz mit 0,215 MW. Aber die Mainzer haben das bessere Verhältnis zwischen (möglicher) Leistung und (vermuteter) Produktion. Es ist wie bei der Börse und dem Wetter – im Nachhinein weiss man es dann exakt. Aber das stört die Mainzer heute sicherlich überhaupt nicht. Auch ein Teil der Langenthaler hat heute anderes im Kopf: 11.11.11.11 – ein gesunder Virus bricht aus – Fasnachtsbeginn.

Auch morgen Samstag beim Spiel Schweiz .: Türkei wird sicherlich ein guter Virus zum Ausbruch kommen – das Fussballfieber. Und wer krank im Bett liegt, kann sich an diesem Film allenfalls schon heute erholen. Die Hauptperson ist Vitaminverkäufer und vermutlich nützen seine Produkte eher bei einem Fussballspiel, als bei einer Krankheit.

Mein Bruder war nie fussballverrückt – aber ihm (und den andern auch) wünsche ich gute Besserung. Er schluckt jetzt Penicillin resp. ein Antibiotikum (diesen Link unbedingt deinen Kindern zeigen), denn es stellte sich heraus, dass es keine Grippe ist. Meine aktive Fussballzeit ist auch schon lange vorbei – meine Adidas Rio – vermutlich wegen Torweltmeister Pele damals so benannt – die brauche ich heute im Garten. Man hat am Hang so einen guten Stand, um diesen zu mähen.

Und den türkischen Angestellten von Jochen Volkert wünsche ich trotzdem viel Spass beim Zuschauen aus Deutschland – Tickets hab ich keine auftreiben können. Also hab ich halt morgen keine Begleiter und bleibt auch vor dem Schirm. Und vielleicht wissen diese fünf überhaupt nicht, dass ihre Arbeit mit der ähnlichen, moderneren Technologie zu tun hat, die im Gartenbau in unserer Region einfach ihr stilles, unbekanntes Leben hat..

In Oeschberg-Koppigen, an der Gartenbauschule steht ein kleiner unauffälliger Holzkasten. Tausende fahren vorbei und praktisch keiner kennt die Sensation – ein Porenbrenner.

Wenn der Brenner von Promeos in die Serienproduktion übergeht, dann sollte man dort beteiligt sein – eine ökologische Weltsensation im Verbrennungs- und Energiebereich.

Allen viel Spass und Erfolg – oder rufen sie an, vielleicht kann ich diesmal was für jemanden tun.

Porenbrenner

USD und Bretton Woods – frostige Aussichten?


Bretton Woods bestimmte den USD 1944 zur Leitwährung für ein möglichst stabiles Währungssystem. Existiert und funktioniert das mehrheitlich asiatische Bretton Woods II tatsächlich?

Der US-Dollar hat schon manchen Börsianer oder Finanzchef frösteln lassen oder in einen Nervenzusammenbruch (humorvoll) gestürzt. Ich habe Kollegen, die haben heute bei Fremdwährungen nur noch mit Notenkursen zu tun – und das nur während der Ferienzeit.

Über das historische Bretton Woods gibt es verschiedene Meinungen und Ansichten – eine nicht nur lesenswerte ist von Attac.at – sie dürfte auch zum Nachdenken anregen. Es ist mir bewusst, dass sich nicht alle mit ihren Ideen begeistern können – die meisten weniger, die andern mehr. Dies versuche ich bei meinen Kunden mit dem Martischen 6-Eck herauszufinden, denn gerade bei Ethik hat jeder ein anderes Bedürfnis. Diese sind beim Dollar meist einfacher. Entweder hat man keine oder man will sie billig kaufen und teuer verkaufen. Und da gibt es auch welche in Bretton Woods, die denken nur im US-Dollar. Tippisch amerikanischer Werbefilm und dabei sind die Zeiten in
Bretton Woods frostiger geworden, denn das Wetter hat gestern umgeschlagen.

Werden die Temperaturen auch beim USD frostiger – wir werden sehen, ob der erwartete Wechselkurs schon in 6 Monaten bei CHF 1.14 ist. Minus 13% in einem halben Jahr, das dürfte manchem zu schaffen machen. Vergleichen sie mal, was ihre Bank prognostiziert. Heute gehen die Meinungen stark auseinander.

Die Frankfurter Allgemeine, die FAZ hat recht:

«Die Dollar-Stärke entzweit die Ökonomen

09. November 2005 Der Dollar steigt und steigt. Zum Euro hat er seit Jahresbeginn schon rund 14 Prozent an Wert gewonnen, handelsgewichtet immerhin gut vier Prozent. Die Kursentwicklung straft damit die große Zahl der Dollar-Pessimisten Lügen, die zu Jahresbeginn eine Fortsetzung der 2004 verzeichneten Dollar-Schwäche vorhergesagt hatten.» … weiter

Crash und Zahlen


Börsen-Crashs werden immer wieder mathematisch differenziert um den nächsten Crash-Termin aus dem Zahlenmaterial abzuleiten. Hilft uns die Mathematik wirklich immer weiter?

Über Crash muss ich nicht viel schreiben, das hat mein «Blog-Götti» gestern in den Rolotec-Blog gestellt. Den Dot-Com-Bubble haben wir zusammen erlebt und vor allem als eins der wenigen Beispiele in der Geschichte überlebt: www.borsalino.ch – immer noch eine der schnellsten und übersichtlichsten Startseiten ins weite Web. Wie man als zweite Seite das personalisierte Google einstellen kann, erklärt Cash gleich selbst im Blog von Wolf.

Ein kleines Zitat aus dem Süde-See-Crash:

«Ich kann zwar die Bahn der Gestirne auf Zentimeter und Sekunden berechnen, aber nicht, wohin eine verrückte Menge einen Börsenkurs treibt.»

Isaac Newton

So nach einigen Jahren oder Jahrzehnten haben Börsencrashs immer etwas faszinierendes an sich – warum und wieso? Für Jung und Alt, ob Wertpapierbesitzer oder nicht. Die über 45/50-Jährigen mögen sich vielleicht noch an die Sendung «Adrian der Tulpendieb» erinnern. Die Serie hat begeistert, noch mehr als «La Tulipe noire» von Alexander Dumas. Dies weil ich bei Lehrer Schmid und Grossrat die Lektüre von A-Z ins Deutsche übersetzte. Das einzige mal, als Französisch in der Schule echt Freude machte.

Mathe hätte da schon ein ganz anderes Gewicht gehabt, aber darüber ein andermal. Wann der nächste Börsencrash kommt, verrate ich nicht, ich schreibe dann im Nachhinein darüber, dass wir immer noch nicht viel schlauer als Isaac Newton sind – hier noch der aktuellste Crash 2005.

In der Versicherungsbranche tut sich etwas


Talanx beabsichtigt die Übernahme (pdf) der operativen Versicherungsgesellschaften der Gerling-Gruppe.

Reuters kommentiert diese beabsichtigte Übernahme. Meiner Ansicht nach ist dies ein schöner Zug, wenn einmal ein Unternehmen nicht in die USA verkauft wird, sondern in Deutschland bleibt.

Den Hinweis habe ich von meiner Frau erhalten und wer sie und einige Details kennt, weiss wieso – die andern können raten.

Talanx

19.55 Uhr: Börse im Ersten – Talanx, grösste Versicherungs-Gruppe in Deutschland – die Werbung «sitzt», aber die Mitteilung fehlt. Übrigens, das Kleeblatt hab ich am Vortag zu diesem Blogbeitrag in Deutschland gefunden und meiner Frau geschenkt!

«Zinserhöhung und Zahlenreigen»


«In der kommenden Woche werden mehr als ein Drittel der Dax-Schwergewichte ihre Quartalszahlen präsentieren – in der Mehrzahl gute, prognostizieren Analysten. Aus Amerika dagegen kommen gemischte Signale. Insgesamt aber nimmt die Hoffnung auf eine Jahresendrally zu.»

Im Manager-Magazin.de werden in der Wochenvorschau(pdf) – nicht nur die nächsten fünf Tage prognostiziert – es wird auf ein Jahresendrally spekuliert.

Ähnlich tönt es in der Netzzeitung, in der Börse.ARD und auch gemäss Yahoo ist ein Rally möglich.

Das weltbekannteste Jahresend-Rallye Paris – Dakar macht zur Zeit wesentlich weniger Schlagzeilen, als die Unruhen in Paris. Paris-Match und das Office de tourisme (7.11.05 – kein Hinweis) sehen das zwar aus einem recht unterschiedlichen Blickwinkel – es sind nicht alle Vororte – les banlieus – gleich betroffen. Zum Glück.

Hier scheiden sich die Geister – neue Wege gehen. Jetzt.


Das Arbeitsgesetz entfacht hitzige Diskussionen um Art. 27 Abs. 1ter. Im Grunde genommen geht es aber um Angst von der Zukunft oder um Zuversicht für die Zukunft.

Bei der Gentechfrei-Initiative geht es eigentlich um einen wesentlich wichtigeren Entscheid, als bei der Änderung des Arbeitsgesetztes. Aber hintergründig sieht es ganz anders aus. Es wird wesentlich mehr über die Beschäftigung von Personal am Sonntag diskutiert, als über das fünf-jährige Gen-Moratorium. Warum?

Weil die Schweiz in Bewegung ist. Wir zählen immer noch zu den Reichsten auf der Welt – zumindest im Durchschnitt. Aber davon profitiert heute jeder.

Die Denkhaltung von vielen Einwohnern der Schweiz (gilt ähnlich für Deutschland und Österreich):

«Uns geht es schlecht!»

Aber das auf extrem hohen Niveau.

Die Denkweise sollte aber sein:

«Uns geht es gut. Wir wollen das beibehalten oder noch verbessern!»

Wenn es der Schweiz, Deutschland und Österreich gelingt, Optimismus auszustrahlen und nicht am konservativem Besitzstanddenken festzuhalten, dann wird es allen noch besser gehen. Das ist keine philosophische Frage, das ist Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft.

Es geht mir nicht darum, die Kirche zu denunzieren, abzubauen oder zu schwächen. Im Gegenteil. Die Kirche, egal welche, gehört zur menschlichen Kultur und wer Kultur hat, wer zufrieden ist, der kann besser arbeiten und hat eine bessere Lebensqualität.

Eigentlich wollte ich heute über die neue Finanzierungsrechnung der SNB (pdf) schreiben, aber die laufende Diskussion zeigt besser, denn Statistiken, wie sich die Schweiz entwickeln dürfte.

Den Trend zu erkennen ist für mich wichtig. Die Schweiz ist nicht nur mein Heimat- und Wohnland. Die Schweiz muss im Vergleich mit andern Ländern attraktiv sein, sonst investieren meine ausländischen Kunden nichts mehr in Schweizer Aktien, oder in europäische Titel. Aber meine Kunden aus Asien und Amerika dürfen beruhigt sein – auch in diesen beiden Kontinenten gibt es Länder, wo man investiert, oder eben nicht.

Bitte diskutieren sie weiter, es geht um mehr, als dass man am Sonntag am Bahnhof eine Musik-CD kaufen kann – es geht um neue Wege. Jetzt.

Die Liberalen in der Politik: www.wirliberalen.ch – zwei Zitate daraus:
«Wir sind die positive Kraft der Schweiz.» Fulvio Pelli, Präsident FDP Schweiz, «Ich bin liberal, weil ich nicht konservativ bin.» Anna Folliet, Anwältin – für mich der beste Spruch – meine Variante hiess bis jetzt: Ihr seid nicht liberal, ihr seid konservativ. Ich hab was gelernt, man muss nicht nur positiv denken, man muss auch positiv formulieren.

Die Liberalen in der Kirche: libref – von lib-eral ref-ormiert. Die exakte Internet-Adresse müssen sie nicht auswendig merken, ganz einfach bei Google nach «libref» suchen und wir stehen jetzt an erster Stelle. Das gleiche funktioniert auch mit «finanzblog». Einfacher geht es, wenn ein Lesezeichen in die Bookmarks Toolbar Folder (bei Mozilla Firefox) oder ein Favorit unter Links (Microsoft) gesetzt wird – oder gar via RSS.

Bei Google weltweit an erster Stelle! Falls sie an diesem Know How interessiert sind – www.blogknowhow.com kann vermutlich auch ihnen weiterhelfen.

Die beiden letzten zwei Tage zeigen es deutlich – liberal in der Politik und der Kirche verträgt sich ganz gut. Und es gibt immer mehr Anhänger.

Arbeitsgesetz (Sonntagsverkauf) – Abstimmung vom 27. November 2005


Zugegeben, ob ein «JA» oder «Nein» bei der Abstimmung über die sonntäglichen Ladenöffnungszeiten in Zentren des öffentlichen Verkehrs abgegeben wird, dürftedie Börsenkurse kaum bewegen. Aber es scheint ein Machtkampf zwischen Kirche und Politik zu sein – zu Recht?

Als Grossratskandidat der FDP für den Kanton Bern darf ich heute die Ladenöffnungszeiten in Zentren des öffentlichen Verkehrs (ÖV) präsentieren. Weniger als ein Prozent der Menschen, die heute schon an Sonntagen arbeiten, werden betroffen sein – rund 2000 Personen.

Auf der andern Seite bin ich in Langenthal Präsident des Rates der reformierten Kirche. Und die Kirche ist geschlossen dagegen. Wer ist die Kirche oder l’église? Darüber haben wir schon oft diskutiert! Ein Gotteshaus – der Franzose benützt das treffende Wort «le temple» – die Pfarrerinnen und Pfarrer, die Kantonsobrigkeit, die kantonale Kirche? Oder sind es gar die Mitglieder, die Steuerzahler? Davon haben wir in Langenthal, der Durchschnittsgemeinde der Schweiz, «Gott sei Dank» noch rund vier mal Personen, als von der Abstimmung betroffen sein werden. Ob die alle mit der eindeutigen Meinung der «Kirche» einverstanden sind, wage ich ernsthaft zu bezweifenl.

In dieser eingeklemmten Lage fühle ich mich gar nicht so unwohl, denn mein Beruf als Vermögensverwalter ist eigentlich nie so ganz eindeutig dafür oder eindeutig dagegen – man muss an der Börse abschätzen was die Zukunft, die Reaktion der Masse und der Menge bringen wird. Und wie beim Sandwich – das Beste ist das Eingeklemmte – der Schinken. Es ist immer nur eine Frage der Sichtweise.

meine Power-Point-Präsentation «Arbeitsgesetz»

Weitere Unterlagen und Links:

Volksabstimmung
Die Volkswirtschaft und weiteres vom SECO
Presserohstoff
– die 25 grössten Bahnhöfe mit mehr als 20 Mio. Umsatz
Schweizerische Evangelischer Kirchenbund SEK
katholische Kirche

FDP

Design Preis Schweiz


Morgen werden die Preisträger nominiert. Werden darunter börsengängige Produkte sein?
Was hat Design mit Börse zu tun? Sehr viel, den ein Produkt, das es in die Endrunde der nominierten Projekte beim Design Preis Schweiz schafft, gefällt und hat Eigenschaften, die beim Kauf eines Produktes entscheidend sind.

Design ist nicht nur das formschöne Aussehen eines Gegenstandes. So werden etwa folgende Kriterien bei einem Design-Produkt gefordert:

– formschönes Aussehen
– funktioneller Zweck
– sichere Handhabung
– Benutzerfreundlichkeit
– verwendete Rohmaterialien
– kostengünstige industrielle Fertigung
– umweltschonende Entsorgung

Diese Aufzählung ist nicht rein zufällig. Sie stammt aus «Freiwillige Vereinbarungen – Chancen und Gefahren eines neuen umweltpolitischen Instruments am Beispiel der «Design Szene Oberaargau»» und vorgelegt haben diese Idee Urs Glanzmann, Peter Häfeli und ich 1996 als Semesterarbeit beim Nachdiplomstudium «Wirtschaft- und Umweltmanagement». Einer oder «der» aus der Szene lachte damals über uns, hat aber unsere Idee viele Jahre später als seine eigene verkauft. Dabei waren schon damals praktisch alle Oberaargauer Firmen, die im Design Center mitgemacht haben, ökologisch orientiert oder zumindest sensibilisiert. Das Unternehmen mit dem ausgeprägtesten Ökologie-Verständnis, und dies seit 124 Jahren, ist die Teppichfabrik Ruckstuhl AG. Auch dieses Jahr wieder mit nominierten Teppichen dabei. Ja vielleicht lässt sich sogar unser Wohnzimmer-Teppich mit einem neuen Gestaltungsdetail nachrüsten – Filzteppich mit Scharnier oder Reisverschluss!

Danke an Herrn Ruckstuhl für die damalige Hilfe bei unserer Arbeit und danke auch für die Vorabführung durch die nominierten Produkte, von welchen ich einige herauspicke:

Zeiss Ferngläser – börsenkotiert sind nur Spin-Offs der Stiftung von Carl Zeiss – bei meinem Feldstecher läuft in ca. 5 Jahren die Garantie ab (30 Jahre) – die Design-Kriterien sind eingehalten, aber umweltschonend muss er vermutlich noch lange nicht entsorgt werden

GeorgFischer+GF+ – für mich ein Favorit für einen der Preise

Phonak – «dank» der Swiss Army gehöre ich «leider» auch zu ihrem Kundenkreis – aber den grössten Anteil muss ich trotz Militärversicherung selbst berappen, wenn ich in einer gewissen Qualität hören will. Das Sturmgewehr 90 hätte niemals einen Preis erhalten – der Dezibel wegen und der Hörschutz nicht, weil der total ungenügend war. Einige hundert Unfälle während mehrerer Jahre, bis endlich besseres Material eingesetzt wurde – das ist auch eine eigene Art von Ethik. Aber so was wird nicht gerne publik gemacht.

– und die schönste Nespresso-Maschine, die ich je gesehen habe – aber für wilden Kaffee nicht geeignet und deshalb steige ich nicht um

Und zum Schluss noch die 3-Dimensionale-Maus – meiner Meinung nach eher als Idee, denn für eine Serienproduktion gedacht – auf diesem Gebiet sind billigere Lösungen denkbar, die vermutlich das «Rennen» auf dem Markt machen werden. Wer hier Näheres erfahren möchte, muss sich mit mir treffen. Am Telefon können wir über anderes diskutieren oder einen Termin abmachen.

Computer- und Softwarepannen häufen sich


Eine Informatik-Panne legte die Börse Tokio lahm. Einzelfälle wie dieser, könnten in den nächsten Jahren zu nehmen.

Die exakten Gründe für IT-Pannen wird man höchst selten in der Öffentlichkeit bekannt gegeben. Meist heisst es nur: menschliches Versagen oder Kurzschluss. Menschliches Versagen wird es geben, solange es Menschen gibt. Wenn aber Gesamtsysteme «aussteigen», dann haben mehrere Systemverantwortliche und/oder Entscheidungsträger gleichzeitig versagt oder es liegt am Alter der Informationstechnologie.

Einerseits sind etwelche Grosssysteme in einem beängstigend greisen IT-Alter und andererseits sieht es mit der Software oft ähnlich aus. Neue und alte Technik und Software gemischt verlangt nach durchdachten Lösungen und die sind nicht immer ganz einfach zu realisieren. Es gibt drei Gründe, um ein System zu ersetzen . In der Praxis gibt es zwei Gründe, wieso dies ab und zu mal unterlassen oder zu spät realisiert wird: nicht Erkennen des Problems und fehlende finanzielle Mittel. Die schlimmsten Ausfälle sind aber auf einen andern Grund zurück zu führen. Man kennt die Problematik des Kunterbunts an technischen und software-mässigen Installationen, aber man ist schlicht nicht imstande, diese Vielfalt an Wirrwarr neu aufzugleisen – oder man ist daran, dieses Problem zu lösen, aber man ist zu spät, der Computer-Gau ist schon eingetroffen. Aber es ist beruhigend zu wissen, dass man die allermeisten Probleme im Griff hat – oder richtig improvisiert hat.

Ganz alle IT-Lösungen kann man mit dem Notebook nicht lösen, es braucht Grosshersteller die man heute (dank der PC-Technik) viel weniger kennt, als früher. Da gab es Sperry Rand, Univac, Honeywell, Bull, NCR und viele mit den «kleinen Maschinen» wie Burrough, Philips, Prime, Data General usw. Einige Namen dürften heute noch geläufig sein, andere kennt man nicht mehr – sind verschwunden oder irgendwo integriert worden. Einer ist den Grosssystemen treu geblieben (nicht ganz ohne Lehrgeld zu bezahlen): IBM.

Längerfristig dürfte es sich auszahlen, die richtigen Gross-System- und Software-Aktien dem Depot beizumischen.

Synchrotron

Schaltschränke vor dem Beschleunigungsring im Synchrotron des Paul Scherrer Instituts (PSI) – (übrigens nicht als Beispiel für Pannenanfälligkeit gezeigt – aber so eine Anlage hat auch noch nicht jeder IT-Profi in «Natura» gesehen)

Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr auch noch alle da?


73 Prozent der Deutschen haben keinen Spass an ihrer Arbeit.
Informationen aus x-ter-Hand müssen nicht immer falsch sein. Auf alle Fälle, sind die Weiterträger vermutlich Leute, die gerne arbeiten – nur rund jeder vierte Deutsche gehört zu dieser Minderheit. Via Forumsleiter von openBC, wo sich jeder über sechs Ecken kennt, kamen die vom Institut für Demoskopie Allensbach gemachten Resultate dieser Befragung, die er in einem Newsletter (vermutlich diesem) gelesen hat, bis zu mir. Eigentlich sind wir alle geschockt, denn die meisten leben anscheinend nach dem Motto: Arbeit verdirbt den ganzen Tag.

Schade, etwas mehr (oder deutlich mehr) Motivation würde bessere, billigere und schönere Produkte ergeben – und das für eine grosse Nation wie Deutschland. In der Schweiz dürfte es vermutlich auch nicht extrem viel besser ausschauen. Ob die Marktforschung wieder einmal falsche Zahlen liefert?

Das soll jeder für sich entscheiden ob er heute Morgen, vielleicht nach mehreren Staus das Lied von Jürgen von der Lippe «Guten Morgen liebe Sorgen» anhört oder lieber gemäss «Geier Sturzflug» das «Bruttosozialprodukt» steigern will. Wer mit der SBB heute wie üblich verspätet ans Ziel kommt, der kann ja noch im Horoskop nachlesen – und die sind meist positiv formuliert – oder sich freuen, dass einige weniger Bonuns erhalten.

Wenn diese 73 Prozent in China wären, hätten sie andere Sorgen – 50 Rappen Lohn pro Stunde – und das unter anderen Arbeitsbedingungen. Übrigens, erinnern sie sich, der Newsletter ist «wegen Reichtum» geschlossen – ja uns geht es wirklich schlecht und das auf extrem hohen Niveau. Einige müssten jetzt mal umdenken, sonst geht es denen mit der Zeit dann wirklich schlecht.

Dann viel Spass bis zum nächsten Wochenende – wenigstens für diejenigen, die zur Minderheit gehören. Ich werde ihn haben. Oder rufen sie an und versuchen mich doch vom Gegenteil zu überzeugen.

Geiz ist immer noch geil – und nicht so schlecht


Performance kann man an der Börse und im täglichen Leben haben. Performance zu messen, ist im Vergleich zur Messung von Qualität, eigentlich schon fast einfach.
Wenn man oder Frau die Zeitungsberichte über Aldi anschaut, nehme ich an, dass gestern die vier neu eröffneten Geschäfte nur mit Journalisten gefüllt waren. Entweder waren sie nicht an der Pressekonferenz, oder es gab gar keine oder sie wollten sich vor Ort ein Bild machen und Preisvergleiche anstellen. Das ist gar nicht so einfach. Wenn man die persönlichen Qualitätsvorstellungen hinzu nimmt, dann muss jedermann-frau für sich selbst den Preisvergleich machen. Oder man hat so was, wie einen persönlichen Einkäufer, der die zu bekaufende Person sehr gut kennt. In der Schweiz heisst diese Person noch heute meist «Hausfrau».

So gesehen ist die Hausfrau oder der Hausmann mit einem persönlichen Vermögensverwalter zu vergleichen. Wir wollen das beste für die Familie resp. den Kunden und achten auf das Preis-Leistungsverhältnis oder die Rendite und das Risiko, die Qualität oder Umwelt und Ethik, sowie die persönlichen Vorlieben, die sowohl bei Lebensmitteln und Konsumgütern als auch bei Wertpapieren vorhanden sind. Manchmal werden diese nicht beachtet und das kann dann eben zu hässlichen Diskussionen führen – beim «Einkaufen» wie beim «Verkaufen».

«Geiz ist geil» ist gar nicht mal so schlecht, vorausgesetzt es werden gleiche Massstäbe angesetzt und die Qualität beachtet. Wenn dies der Fall ist, wird einfach billiger eingekauft – bei Aktien oder Orangensaft. Letzter ist bei Aldi für ganze 66 Rappen zu haben. Vielleicht schmeckt der sogar – man müsste es einmal ausprobieren. Und das Mineralwasser erst – bei «der Bund» für 23 Rappen pro Liter, günstigstes Produkt berücksichtigt und bei der Berner Zeitung aus dem gleichen Verlagshaus kostet Mineralwasser schon 26 Rappen. Drei Rappen Unterschied pro Liter. Das ist mehr als die Marge beim Benzin. Und wo man solches vernimmt, bei der Vorabausstellung der ausgewählten «Produkte» zum Design Preis Schweiz. Wer erhält hier wohl einen Preis? In einer Woche wissen wir es. Es sind einige «börsenkotierte» Produkte dabei. Nächste Woche mehr über einige Preisanwärter, die echte Qualität (und Design) darstellen.

Bei Mineralwasser und Orangensaft werden vielleicht sogar demnächst die Preise angepasst, vielleicht auch bei Toilettenpapier. Dieses verkauft Lidl im 16er-Pack. Statt eine Rolle, wie gestern life im Blog, habe ich mit 10 gerechnet – Coop bleibt damit immer noch teurer, auch wenn die Differenz prozentmässig etwas fällt. In unserer Sprache gesagt, die schlechte Performance von Coop wird damit leicht besser.

Aber wer rechnet denn heute noch mit Rappen, ausser der Benzinindustrie. Das 5-Rappen-Stück wird garantiert ausser Kurs gesetzt. Dann wird eben auf 10 Rappen gerundet – zumindest ein ganzer Einkauf. Orangina dank Mehrfachpackung und Citron dank Kursabstufung und Schlusseinheiten.

Denner trägt dem 5-Rappenstück bereits Rechnung, seine heutigen Bordeaux-Weine sind auf 10 Rappen gerundet und stammen aus dem Haut-Médoc. Der erste ist die Ausnahme, stammt aus dem Sauternes und dürfte trotz dem heissen Jahrgang 2003 keine tiefrote Farbe haben. Damit sie die Marge abschätzen können, schauen sie doch im Bordeaux-Blog.

Hand aufs Herz – das sind zum teil stolze Preise, aber preiswerte. Die Kunst ist es jetzt, einen Wein aus dieser Gegend zu finden, der ein besseres Punkt-Preis-Herhältnis ausweist. Es ist wie an der Börse. Suchen, suchen, suchen und noch einmal suchen und immer analysieren – und hoffen, dass sich die« Dinger» gut entwickeln. Welchen nehmen sie – Montrose (teuerster), Gloria (billigster Preis pro Punkt), Chasse-Spleen (billigster im Inserat) oder Rayne Vigneau (süssester)? Oder kennen sie auch andere, die topp sind, aber dieses Preis-Niveau noch nicht ganz erreicht haben und der Aufpreis pro Punkt, verglichen mit dem billigsten Wein kleiner als CHF 2.– oder gar negativ ist. In diesem Beispiel hat der Duhart-Milon-Rothschild das beste Preis-Qualitätsverhältnis.

Nur eben, es ist vergleichbar wie bei Aktien – Zukunft für ein PE schätzen oder den gleichen Geschmack haben. Ich habe von diesen Weingütern eine einzige Flasche im Keller: Château Beychevelle 1961 – dürfte noch besser, als 2003 gewesen sein. Diese Flasche hat heute einen Wert von rund CHF 300-400 – wow! Überhaupt nicht, spekulieren sie lieber mit Aktien, als mit Wein. Über 40 Jahre dürfte die Rendite von Aktien im Schnitt höher sein als 5 – 6 Prozent. Bei Aktien zahlt es sich aus, früh im Leben damit mit sammeln anzufangen. Aber wie beim Wein, bei einigen Aktien kann die Qualität im Alter auch abnehmen. Fragen sie uns – beruflich über Aktien und bei Wein der Vorlieben und des Preises wegen, lieber über andere, mehrheitlich nicht aus dem Bordeaux – dem Preis und der Qualität wegen.

Übrigens, mein erster Wein war ein Bordeaux – ein Sauternes. Das allerbilligste Getränk damals im Bahnhofbuffet von Bordeaux – billiger als Mineralwasser! Dann folgten zusätzlich die Roten, vorzugsweise aus dem Haut-Médoc. Meine erste Aktie war Young Boys, die zweite Swissair – die einen brachten Verlust, aber es gibt sie noch und die andern über alles gesehen stolze Gewinne, trotz schlussendlichem Konkurs. Ja die Zeiten und Vorlieben ändern – beim Wein und bei börsenkotierten Unternehmen – und die Erfahrungen bleiben.

«Ich bin doch nicht blöd» – zwei neue Einkaufsmöglichkeiten


Heute eröffnet Aldi seine ersten Filialen und der Media Markt seine 15.
Aldi ist nicht gleich Aldi – und heute nach der Eröffnung von vier Geschäften in der Schweiz erst recht nicht mehr. Die Schweiz, zumindest bis gestern, recht teuer im Lebensmittelbereich und als Insel oder Loch, je nachdem wie man es anschaut, von EU-Ländern umgeben. Aldi hat wohl eine Homepage, aber im Grunde genommen sind es zwei verschiedene Ketten – Aldi-Nord und der nun auch bei uns vertretene Aldi-Süd.

Das Aldi-Prinzip hat auch für Lieferanten Vorteile. Grosse Mengen die regelmässig geliefert werden können und keine Werbekosten. Es gibt börsenkotierte Lieferanten, zum Beispiel Hügli, bei denen auch der Anleger profitieren kann. Nur, die Lieferanten ausfindig zu machen ist alles andere als einfach – aber vielfach lohnend. Ob Aldi billiger ist, können sie heute bei der az-online verfolgen oder schauen sich gleich selbst im Laden um.

Der Eintritt von Aldi und später von Lidl in die Schweiz, scheint mir wesentlich bedeutender zu sein, als die Abstimmung über die sonntäglichen Ladenöffnungszeiten in grossen Bahnhöfen und auf Flugplätzen. Wer nur die grossen neuen Migros- und Coopfilialen, oder den kleinen Dorfladen kennt, wird bei Aldi und Lidl einen Kulturschock erleiden und bei den tiefen «Kassenverweilzeiten» vermutlich ins Schwitzen kommen. Aber der Logistiker und der Analytiker werden Spass haben und der Preis-Leistungsbewusste eine neue Dimension kennen lernen.

Heute eröffnet auch die 15. Filiale des Media Markt – in Muri-Gümligen bei Bern. Der Werbespruch der Metro-Tochter «Ich bin doch nicht blöd», lege ich heute etwas anders aus – den zu erwartenden Menschauflauf brauche ich nicht.

Nachtrag: Aldi ist rund 19% billiger als Coop – falls sie nachrechnen und nicht auf die gleiche Zahl kommen, ich habe 10 Rollen WC-Papier berechnet. Wo kann man eine einzelne Rolle kaufen? Eine einzelne Aargauerzeitung geht – aber auch die kauft man nicht Blattweise.

Börsengang – «leicht uneinheitlich»


Börsengänge sind zur Zeit nicht euphorisch, aber uneinheitlich.

Hier einige Beispiele, welche die momentane Situation an der Börse eigentlich recht gut spiegeln. Ob man zeichnen oder kaufen soll, muss der Einzelne selbst entscheiden – oder er ruft an, dann kann man darüber diskutieren:

Eutelsat verschiebt Börsengang auf den 31. Oktober und senkt Preise

Metro treibt Börsenpläne für Baumarkttochter Praktiker voran

Lloyd senkt Preisspanne für Börsengang

Design Bau startet erfolgreich in den neuen Entry Standard – falls sie ihren Standort nicht in Deutschland oder Österreich haben, ist es zur Zeit noch leicht, den Disclaimer auf eigene Gefahr zu überspringen – vielleicht hat es etwas mit der Zuteilung von Aktien zu tun, die nicht nur in Deutschland schon einige Jahre zu reden gibt

China Construction Bank wird der weltweit grösste Börsengang seit vier Jahren. Versuchen sie mal auf der Homepage die Informationen zum Börsengang zu finden. Vielleicht kommt ihnen dies etwas chinesisch vor! Auf alle Fälle ist doch interessant heraus zu finden, dass der CHF auf eine Woche und zwei Wochen zinsfrei angelegt werden kann

Frankreich leitet den umstrittenen Börsengang des Stromriesen EDF ein. Auf dem neusten «la lettre d’information», welcher jeder Stromrechnung beiliegt, steht kein Wort über den Börsengang, vielleicht sind ja hier im Gegensatz zu Deutschland die «Einheimischen» ausgeschlossen. Dafür informieren sie, wie gross die Anteile der Energiearten sind: Kernenergie 83,4 %; hydraulisch erneuerbare 7,6% (Wasser und Wind); andere erneuerbare 0,5%; Gas 3,8%; Kohle 3,1%; Öl 1,3%; Übrige 0,3% – dieser Titel dürfte vermutlich in den meisten ökologischen Fonds fehlen.

Es gibt noch etliche andere Börsengänge – via Google-News erhalten sie relativ neutrale Meinungen dazu.

Unterschied Nanobeschichtung und Asbestbeschichtung


Asbest war jahrzehntelang ein unvergleichlicher Baustoff – aber gefährlich, oft sogar tödlich. Nano-Materialen sind auch umstritten – sie können ungehindert in den Körper eindringen.

Vor über 100 Jahren wurde die Gefährlichkeit von Asbest belegt. Dieses Jahr, 105 Jahre später wurde die Verwendung in der EU verboten! Das Material ist dauerhaft, nicht leicht von ähnlichen Baustoffen zu unterscheiden und schwierig zu entfernen. Es wird noch Jahre, Jahrzehnte dauern, bis Asbest kein Thema mehr ist.

Über die Giftigkeit und Gefährlichkeit von Nano-Materialien wird auch heute schon geschrieben. Welche Vorsichtsmassnahmen sind nötig? Fragen, die zur Zeit niemand entgültig beantworten kann.

Es braucht eine Nano-Ethik, damit nicht das Gleiche wie mit dem Asbest geschehen könnte!

Asbest stammt von «asbestos» (lat. in etwa «ewig») ab, wurde nach englischem Vorbild «as best» eingesetzt und wäre vermutlich besser mit p geschrieben worden – «As-Pest». Nano stammt von Zwerg und dabei war uns schon vor Jahrzehnten bekannt dass NANO, genau NanO3, alles andere als ein Zwerg ist. Wenn man Natronsalpeter (Natronnitrat) im richtigen Verhältnis mit einem börsenkotierten Grundnahrungsmittel mischt, entsteht Sprengstoff.

Ob nun dieser einfach herzustellende Sprengstoff oder ein anderer, wie in der ZeitenSchrift erwähnt in Oklahoma-City zur Anwendung kam, weiss ich nicht. Viele andere wissen es auch nicht und dieser Umstand des Nichtwissens führt besonders in der Forschung vielfach dazu, dass man Angst hat. Meistens ist diese Angst unbegründet, aber es werden viele Materialen neu entdeckt und einige ganz wenige sind gefährlich.

Fehler kann man nicht vermeiden. Man soll auch nicht, denn die Forschung muss weitergehen. Beruhigend zu wissen ist, dass heute viel mehr skeptische, gut informierte Personen, solche Entwicklungen verfolgen und vermutlich schädliche Produkte früher verboten werden, als dies beim Asbest der Fall war. In der Schweiz «schon» 1990 und dabei bezahlte die SUVA bereits 1939 in einem Versicherungsfall. Wer nun denkt, Asbest sei in der ganzen Welt verboten, der irrt gewaltig! Nirgends in Nord- und Zentralamerika noch Afrika und ausserhalb Europas nur in 9 Ländern!

Wer sich mit ökologischer und ethischer Vermögensverwaltung befasst, muss sich zwangsläufig für Politik interessieren. Und auch für modernste Technik und Forschung. Aber das macht Spass und bezahlt sich aus – fragen sie uns, diskutieren sie mit uns. Wir wissen zwar nicht, ob in der Gefährlichkeit ein Unterschied zwischen Nano- und Asbestbeschichtungen besteht, aber verfolgen dies intensiv.

Hier noch ein ganz aktuelles Hight-Tech Beispiel – das kleinste Auto der Welt misst 4 Nanometer.

Nano
Ziemlich genau 1 Nanometer (Ausschnitt aus einer Compact Disk). Leser LLL hat recht – es ist ein Micrometer (10 hoch minus 6, nicht 9) – aber blöde Bemerkungen ohne Namenangabe und mit eigenen Fehlern fliegen raus

Prisencolinensinainciusol ol rait – liberaler Wind in Sicht


Adriano Celentano macht RockPolitik, der Freisinn präsentiert das Strategiepapier und liberale Vertreter verschiedener Religionen treffen sich bei der zweiten Kappeler Milchsuppe.

Es ist nicht neu, dass Adriano Celentano eine politische Ader hat, aber seine RockPolitik übertrifft an Aufmüpfigkeit alles, was er in den 40 vergangenen Jahren geschaffen hat. Prisencolinensinainciusol verlangt fast automatisch, dass das Volumen bei den Lautsprechern angehoben wird. Mein Musikverstärker im Büro ist in etwa gleich alt, wie dieser Vorläufer der Rap-Musik. Damals habe ich mich als DJ (Disc-Jockey) gefreut, seine Platten aufzulegen und heute freut man sich, wie er die Medienzensur von Berlusconi in Italien angreift. Platz 79 in der Weltliste der Medienfreiheit! Etwa ähnlich dürfte es an der Börse aussehen – eigentlich zu Unrecht. Es gibt einige interessante Sachen in Italien. In Zukunft wird es vielleicht etwas häufiger frischen Wind in Italien geben.

Frischer Wind auch von der FDP mit einem klaren Punktesieg von Fulvio Pelli. Vielleicht wurde der Artikel von Nicolas Hayek im Cash gelesen: «Dieser schale Geruch der Schlamperei». Aufmüpfig auch wie Celentano – aber es braucht frischen Wind.

Frischer Wind auch in den Religionen. Die zweite Kappeler Milchsuppe ist auf Beachtung gestossen. Ein Dutzend liberale Vertreter aus acht unterschiedlichen Religionsgemeinschaften, darunter die drei Landeskirchen, haben sich über die Wünsche zur Toleranzbereitschaft geäussert.

Die Börse braucht frischen Wind und es sind eigentlich gute Zeiten für liberal Denkende, etwas beizusteuern. Wohlstand und Gut-Ergehen der Bevölkerung, sowie die Börse mit ihren beteiligten Unternehmen, sind so vernetzt, dass alle profitieren können. Aber frischer Wind kommt nur auf, wenn alle Liberalen einig sind und sich nicht wie die Geschichte schon oft beweisen hat, sich selbst gegenseitig bestreiten.

Vielleicht haben einige aus der Geschichte der ersten Kappeler Milchsuppe und ihren beiden Kriegen gelernt – Prisencolinensinainciusol ol rait?

Inflation um Greenspan – USA leicht nervös


Der Nachfolger für den Chef der amerikanischen Notenbank (Fed) wird gesucht und zudem kommen wieder einmal Inflationsängste zur Sprache – das macht unsicher, nervös.
Ende Januar geht Alan Greenspan in Pension – knapp fünf Wochen vor seinem 80. Geburtstag. Wer wird Nachfolger? Ben (Bernard) Bernanke scheint am meisten Chancen zu haben.

Wohin die Inflation in den USA gehen könnte, lesen sie am besten in den aktuellen Google-News. Zumindest beim Erscheinen neuer Artikel herrscht Inflation – praktisch im Minutentakt. Liegt was dran oder sind die Leute wirklich nur nervös?