Nachfolgeregelung und going public – vielleicht ist das für manches Familienunternehmen «die» Lösung.
«Going public», an die Öffentlichkeit gehen, hat an Veranstaltungen wie dem zweiten otcday in Bern zwei verschiedene Bedeutungen. Publikumsfähige Unternehmungen, so der Ausdruck in meinen Lehrbüchern und zweitens so nebenbei auch «sehen und gesehen» werden.
Die nicht tagesorientierte Presse ist mitorganisierend und deshalb heute morgen im Internet noch nicht vertreten (obiger Link bringt vermutlich in den nächsten Tagen etwas). Einerseits das Swiss Equity magazin, zu finden auch unter www.se-magazine.ch – per se früher als Nebenwerte-Journal, so wie es heute nach der Aufspaltung noch in Deutschland heisst und ganz früher hiess es meiner Erinnerung nach schlicht Nebenwertjournal. Und andererseits die Finanz und Wirtschaft mit einem Titel, der Sache ist – und das seit 78 Jahren. Hoffentlich sucht man zumindest nicht im Namen nach einer Nachfolgelösung.
Swiss Equity, tönt gut, hat aber eigentlich den falschen Titel. Es gibt rund 175 000 verschiedene Aktiengesellschaften, aber von den betroffenen ausserbörslichen Nebenwerten sind heute rund 450 verschiedene Titel über mehrere Banken verteilt handelbar. An Unternehmen dürften es wesentlich weniger sein, denn hier trifft man noch zu Hauff Namen-, Inhaber-, Stamm-, Prioritäts-, Stimmrechts-, Vorzugs-Aktien und wie sie sonst noch heissen mögen und selbstverständlich sind noch Partizipationsscheine vorhanden und welcher «Genuss-, auch diese -Scheine gibt es noch. Da ist die Schweizer Börse swx, zumindest im Bereich der Schweizer Aktien (rund 280) wesentlich übersichtlicher. Wie viele einzelne «Produkte» gehandelt werden, weiss ich nicht auswendig – es ändert eh täglich. An der Berne eXchange sind noch rund 20 zusätzliche Titel auf dem Haupttableau.
Nebenwerte sind nicht jedermanns Sache. Die finanziellen Informationen sind manchmal etwas dürftig, oder gar sehr dürftig. Dafür sind oft die Produkt- und Marketing-Informationen umfassender, als bei börsenkotierten Titel. Dementsprechend diskutiert man bei einem Kauf eines Nebenwertes öfters mit Bekannten, dem Bankangestellten oder einem Vermögensverwalter. Die Risiken und Chancen sind hier entsprechend grösser.
Viele Firmen lassen sich oft erst over the counter handeln, nachdem eine Nachfolgeregelung gefunden wurde. Verfolgen sie die Pressemeldungen in den nächsten Tagen, denn vielleicht findet sich das Referat von Nationalrat Otto Ineichen, dem Gründer von Otto’s oder dass die Bieler Espace Real Estate AG gestern den otc transparency award 2006 gewonnen hat (die Meldungen des Bieler Tagblattes werden sehr schnell gelöscht). Wer lieber etwas über seine eigene Nachfolgeregelung diskutiert, kann dies mit mir machen. Je nach Grössenordnung ziehen wir den Spezialisten zu – zum Beispiel den Referenten Dr. Leonhard Fopp mit eigenem Buch über die «Herausforderung Unternehmer-Nachfolge».
Auch mit andern ehemaligen Dozenten kam ich ins Gespräch. Aber über den Entscheid von Prof. Maria Camenzind ob der vermutlich aller erste programmiere Finanzrechner 1978 für Proben und Prüfungen an der HWV Bern zugelassen wurde, ein anderes mal.