Weltausstellung – «Füttern des Planeten»

Die Weltausstellung 2015 ist vorbei – «Feeding the Planet – Energy for life» war das Thema, das auf verschiedene Arten verstanden wurde. Sie zählten in den vergangenen sechs Monaten nicht zu den 21 Millionen Besuchern? Macht nichts, eigentlich haben sie nicht viel – ausser einem grossen Rummelplatz – verpasst.

Disneyland Paris als besucherstärkste Touristenattraktion Europas kommt auf 15 Mio. Besucher pro Jahr. Alle Themenparks der Disney Group auf 133 Mio. – gelesen im aktuellen öko Invest von Max Deml. Flippen sie schnell aus. Dann wäre Mailand nichts für sie gewesen. Durchschnittliche Wartezeit bis man den Eingang hinter sich lassen kann beträgt drei Stunden. Heute sind es mehr gewesen. Wären, denn wir wurden von Murphy aufgehalten. Zwei Tage vorher Steinschlag, Frontscheibe kaputt, sofort ersetzt und dabei Plastiknippel des Ausgleichsgefässes vom Frostwasser abgeknickt. Warnlampe, nichts wie weg von der Autobahn, sieben Liter Wasser und nach 2 1/4 Stunden ein Ersatzfahrzeug. Um 11 in der Hauptstadt Padaniens vor menschenleeren Eingangstoren.

DSC_6618Vier Stunden hätte man heute Morgen warten müssen. Der richtige Parkplatz im Vorfeld reserviert, spart noch einmal rund eine halbe Stunde. Kostet dafür 25 Eurocents mehr. Die Logik und die Beschilderung hat hier eine eigene Logik. Dafür gibt es gleich ein Bier vom Offenausschank …

DSC_6631… das 18. bitte, ein Dunkles. Italienische Weine gäbe es 1300 zu degustieren. Am Abend haben wir in der Capel Rosso einen Blick auf das Castello di Uviglie Monferrato geworfen. Hier gäbe es auch einen Pelaverga, aber den holen wir uns am nächsten Tag selbst in Verduno. Etwas suchen macht Spass und das ist ja in Italien an der Tagesordnung. Ausstellungspläne sind Mangelware. Es geht ja hier ums Essen.

DSC_6645 Das sind getrocknete Mini-Kartoffeln, keine Kieselsteine. Das ist eine Fastfood-Idee. Die Leute stehen lieber stundenlang an, um im Swiss-Pavillon ein Kaffeemuster von Nestlé zu ergattern …

DSC_6749… derweil im Untergeschoss vermutlich Menschen verhungern. Etwas mehr Erklärung wäre angebracht. Von Volksbegeisterung kann keine Rede sein. Mann/Frau fühlt sich im falschen Film.

DSC_6671Aber es wird noch viel billiger. Die Amerikaner bieten sieben Comics über die Ernährung an. Nur Show. Zeitaufwand – 30 Minuten inkl. Anstehen. Die halbe Stunde hätte man sich ersparen können. Nichts wie raus und etwas futtern … planetfeeding ist ja das Thema.

DSC_6709New Holland – wieder ein US-Beitrag? Denkste. Die gehörten mal zu Sperry und dann zu Burroughts (beide hauptsächlich aus dem Computerbereich bekannt), dann zu Ford und seit fast einem Vierteljahrhundert schon bei Fiat. Ernährung, es will ja auch geerntet sein. Hier mit einem Vollernter für Reben. Spannend wäre einmal ein Kalkulations-Vergleich für Wein aus unterschiedlichen Regionen. Der Rebbergpreis im Burgund ist bis zu über 100 Mal höher, als 500 km weiter in Frankreichs Süden. Übrigens, hier ist das Essen eines Sandvichs streng verboten.

Ernährung ist das Hauptthema! Vielleicht wären einige Gedanken vom ehemaligen Ragusa-Chef angebracht. Was verkaufen denn die Chinesen an der Weltausstellung. Nahrungsmittel? Ja, ein Alpen Swiss Style Muesli …

DSC_6687… produced in England. Noch Fragen? Die Chinesen bieten vor allem Atomkraftwerke, U-Boote, Flugzeuge, Schiffe und Eisenbahnen an ihren Ständen feil. Klar, Lebensmittel brauchen Energie und Transportkapazitäten. Nur fürs U-Boot kommen mir keine positiven Gedanken in den Sinn. Das liegt wohl daran, dass mich die Weltausstellung zuweilen etwas geistig überfordert. Beim niedlichen Pandabären orte ich schnell eine Kamera. Aber wo geht das Bild hin. Noch einmal drücken und besser aufpassen …

DSC_6697… der Finanzblogger in 3x3D auf der Riesenbühne wo die Pandas tanzen … nihinihinihiwo nihiwoo panda duu … etwa so tönt es … und die Zuschauer sind begeistert und tosender Applaus. Zugegeben, ich erkenne sogar mich auf dem Podium, aber die Meute brüllt bei jedem neuen Gesicht. Was haben die denen wohl als Nahrung verfüttert. Oder liegt es an der total schlechten Luft in diesem Gebäude. Hoffentlich haben sie zumindest diese Technik hier eingekauft und produzieren sie nicht wie in ihren Kernkraftwerken etc. selbst.

Man könnte noch viel motzen, was in Milano so alles gezeigt oder eben nicht gezeigt wurde. Es gab sogar Bank – Bänke – Banken für Klämmerlisäcke …

DSC_6752… und solche, die es nie werden. Mann und Frau erholt sich. Der Tag ist anstrengend. Es ist rundherum extrem laut und es gibt Massenansammlungen, die vermutlich einige Tage nach dem Terror in Paris, hier nicht mehr toleriert worden wären. Praktisch kein Durchkommen mehr, alle Leute wollen die heutigen Show-Stars sehen. Im Nachhinein ist es fast wie Situationskomik anzusehen – alle wollen die Bersaglieri sehen …

DSC_6723… so etwas wie die «Sturmtruppe» der italienischen Armee. Begeisterung pur. Mir fällt nicht einmal auf, dass die einzige auf dem Bild erkennbare Person mein Bruder sein könnte. Nun kann ich es ihm heimzahlen, dass er mal meinen Klon mit mir verwechselt hat. Auf alle Fälle war er mit rund fünf Jahren das erste mal begeistert, wie die italienische Militärkappelle auf dem Hochfeld in Bern mit ihren Hahnenfedern wie sturme Hühner herum rannten.

Nehmt es mir nicht übel, wenn ich die militärische Einteilung ausser Acht lasse. Eine vergesse ich nie – «Reiseleiter Spiel Inf Rgt 14«. Dieser Kleber gab zu vielen Diskussionen Anlass und hat wohl auch zu meiner wichtigsten militärischen Umteilung und einem inoffiziellen zweiten Militärbüchlein mit einem etwas höheren Grad beigetragen. Hier an der Weltausstellung ging es um Nahrung. Vielerorts wurden Kriegsmittel gezeigt. In dieser heutigen Zeit. Vergnügen wir uns doch lieber am Spiel, das man Tattoo nennt, den Zapfenstreich – «tu dien Tap too» – tu deinen Tap (Zapfhahnen) zu. Übrigens, drei Bier ersetzten eine Mahlzeit, aber dann braucht es noch ne Mass Bier gegen den Durst.

DSC_6736Diese Band begeistert, echt Welt wird ausgestellt. Siamo in Diretta su …

DSC_6740 (2)… Radiopal – die wohl interessanteste Radiostation, wo man ausgiebigist über Essen lesen kann. Ein Link den man sich merken darf, wenn man sich mit gesunder Ernährung auseinandersetzt. Googledeutsch dürfte kein Hindernis sein. Aktiver noch als der Infosperber mit z.B. mir ist «Wurstgate«. Mal schauen, ob ich den Namen der Band «raus-kriege» … müsste ja eigentlich «raus-friede» heissen.

Auf einer Weltausstellung kommt Länder-Machtgehabe und -Marketing zur Geltung. Ein Tag reicht nicht. In Hannover, der Expo 2000 haben mir nicht mal drei Tage gereicht. «Mensch – Natur – Technik» – auch so ein Allerweltsthema. Zu wünschen wäre, dass Kasachstan im 2017 dem Monsterthema «Energie der Zukunft. Massnahmen für weltweite Nachhaltigkeit» gerecht werden kann. Ein erlebnisreicher Tag. Wunderschöne Eindrücke von Kleinstaaten, grossen die wenig Geld haben, friedliche Diskussion bei den Nordkoreanern, deren Volksrepublik nicht mal aufgeführt wird …

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… und ein spezielles merci an den Ministand von Grenada. Schokolade, Rum und Muskatnüsse werden ausgestellt. Fotos gezeigt und eine Handvoll Nüsse mit auf den umwegreichen Heimweg mitgereicht. Viele Wege führen nach Rom und via Mailand gelangt man auch in Frankreichs Süden. Zuhause angekommen ist der Sonnenverwönteste Kollege nicht mehr da … nach Grenada zurück. Ob er wohl das nächste Mal Früchte des Staatswappens mitbringt – Mus-i-katnüsse?

Abschiedsspruch: «I feel sLOVEnia». Keine Foto, too crowded. So soll das Gefühl sein.

Alles ändert sich … manchmal viel zu langsam

Zwei Monate Hitzesommer, da hatten einige Zeit sich zu überlegen, ob man was ändern sollte, müsste, oder doch lieber beim Alten bleiben könnte. Das ist einfacher und oft ist für einen Entscheid nicht nur eine Person zuständig.

Die heisse Zeit habe ich persönlich genossen. Raus, möglichst wenig Zeit am Computer und im Büro verbringen. Zeit ist etwas vom Wertvollsten, das uns zur Verfügung stehen kann. Und immer wieder stellt man fest – da ist keine Zeit. Nur Zeitdruck. Die Trauben, die ich neben der Tastatur habe schmecken herrlich. Bis auf die untersten an der Dolde – die sind unreif. Sauer, bitter, aber man sieht es denen nicht an. Da gibt es keine Regelung für den Pflückzeitpunkt von Früchten. Trauben sind im Normalfall wenigstens süss, nur die meisten Früchte, die man hierzulande kaufen kann sind unreif. Wieso reklamiert keiner. Die andern verdienen viel Geld damit. Weniger Ausschuss, man kann die noch nicht geniessbaren Früchte länger lagern. Meine Kiwi ist immer noch reif. Neun Monate gelagert und jetzt voller Genuss. Eine Kiwi aus dem Laden ist für mich ungeniessbar. Die Menschen essen sie trotzdem. Frau/man kennt ja nichts anderes. Keiner reklamiert wegen unreifer Früchte.

Unreif ist auch die EU. Einige denken, dass die lieber die Krümmung der Banane und der Gurke in zig-seitigen Dokumenten festlegen, als darüber nachzudenken, ob man nicht wie in der Schweiz, eine festlegende politische Einheit und vor allem eine Finanzhoheit schaffen müsste. Die Gurken-Bananen-Verordnung ist seit Jahren abgeschafft und die Zentralhoheit noch nicht mal echt andiskutiert worden. Wir Schweizer haben dazu ja auch mehrere Jahrhunderte gebraucht. Lesen sie mal über die «Alte Eidgenossenschaft» und ersetzten diese gedanklich mal durch «Eu». Beide haben das Heu nicht auf der gleichen Seite. Fünf Szenarien hat die Wiwo beschrieben. Bis sie dann das H-Eu geordnet haben, wie die Schweizer, wird wohl etwas länger dauern. Wir haben auch noch nicht alles geordnet, wenn wir das genau anschauen. Andere schauen das härter an, als ich. «Die haben nichts geändert, wählt keine Bisherigen mehr in den Nation- oder Ständerat». Mit der EU wollen einige gar nichts zu tun haben. NRW2015.ch hat nichts mit Nordrhein-Westfalen zu tun. Dort ist die Bundesstadt Bonn mit dem Sitz von sechs Bundesministerien. Hätten sie es gewusst? Änderungen dauern lange an. Szenario 1 wird kommen, aber erst viel später als in 15 Jahren.

Langsam arbeitet auch die Schweiz. Der Ausbau der «Grauholz-Autobahn» dauert zwölf (12) Jahre, bis wir 8-spurig fahren können. Das älteste Autobahnteilstück wird dann doppelt so viele Spuren aufweisen, wie sie 1962 eröffnet wurde. 7,5 Kilometer in 12 Jahren. 1936-1938 bauten die Deutschen gute 1000 km Reichsautobahn pro Jahr. Irgend etwas läuft in Politik und Bauwirtschaft ganz krumm. Statistisch betrachtet könnte man daraus schliessen, dass es demnächst zum Glück keinen Krieg geben wird. Eben wird eine Verkehrsdurchsage im Radio erwähnt, Stau bei Härkingen, die grösste Schweizer Stadt. Dort müsste man nach rund einem Jahr wieder ausbauen – ein Lkw brauchte sechs Spuren. Eigentlich erstaunlich, wie wenig Unfälle wir heute sehen. Früher war das leider normal, dass bei einer grösseren Ausfahrt mindestens ein Unfall gesehen wurde. Nicht dass wir heute besser fahren würden, aber die Grauholzautobahn kann nicht mehr ohne Geschwindigkeitslimite befahren werden und die Autos wurden viel sicherer. Steuern und Lenken ist heute einfacher. Nicht ganz überall, aber zumindest beim Verkehr.

Die Orthografie wurde angeblich mit der Zeit auch einfacher. Der Quiz funktionniert auf keinem meiner Rechner. Kein Problem der Ortografi, sondern der IT, so nach dem Motto «exist en ziell» – das wäre dann die wahrscheinliche Lösung der Frage eins. Hier noch das Google-Alfabeth – nur beim Q musste man hier nachhelfen.

Änderungen gab es seit meinem letzten Beitrag im Weltgeschehen nicht sonderlich viele. Alles beim Alten. Krieg und noch mehr Flüchtlinge, die Griechen gibt es immer noch, das Jammern um den nicht mehr gestützen Euro-Kurs der Schweizer überhört man schon fast. Eigentlich jammern immer nur die, die schon viel Geld haben. Die andern kaufen billiger ein, wobei der Preisunterschied Schweiz-Deutschland nicht gerechtfertigt ist. 2/3 teurer in der Schweiz, ist es gemäss K-Tipp. Hier verdienen einige zu viel. Wenn wundert es, dass die Konsumentenstimmung in der Schweiz alles andere als gut, geschweige denn gesund ist. Hier muss es Änderungen geben, sonst wird es langsam aber sicher unruhig bei uns. Reklamation.ch ist nötiger denn je. Zu viel Geld haben auch Bund und Kantone. Vielleicht müsste man sich auf die Wahlen wieder mal mit einem älteren Papier der SVP über die Finanzpolitik beschäftigen.

Hillary Clinton hat auch eine Änderung auf Lager. Besteuern der kurzfristigen Aktiengewinne. Hoffentlich macht aber hier der Journalist einen Übersetzungsfehler. Richtig hilfreich wäre die Idee der Besteuerung kurzfristiger Gewinne erst, wenn nicht nur Aktien besteuert würden, sondern vor allem die derivativen Instrumente, die rechtlich gesehen keine Aktien sind. Änderungen sind überall denkbar. «Bush kann sich Folter wieder vorstellen«. Es leben die Glatiatorenkämpfe im alten Rom! Ob «die 13 satanischen Blutlinien» woll wahr sind? Wäre es nun gut, nichts oder mehr zu wissen? Büsche schützen nicht vor Kugeln. Wiederholen möchte ich mich nicht, aber es immer wieder nötig. Wer die Geschichte nicht kennt oder mehr über die kirchliche Situation, die voller Änderungen ist, wissen möchte, liest meinen Beitrag über «Schweiz-Schwei(t)zer-am Schweizersten«.

Der heisse Sommer ist vorbei. Schon bald vergessen, wie Tianjin. Wenn man die Schlagzeilen so liest, denkt man, es müsse ein wirtschaftliches Ereignis gewesen sein. Aber in Tientsin war es viel heisser, als bei uns. Langsam oder schnell, das ist meist die Frage. Dann geniessen sie noch eine Woche den Sommer. Genau genommen sind es zusätzlich 3/4-Stunden bis zum Äquinoktium. Manchmal tun oder täten Änderungen gut.

Luchs im Mittelland bei der Hammerschmitte

Vor über zehn Jahren habe ich mit dem ersten deutschsprachigen Finanzblog – «Wer hat’s erfunden» – in die Bloggerei eingestiegen. Hunderte spannende, lehrreiche, nachdenkliche und ironische Beiträge. Aber der hier, der dürfte ein Hit werden.

21. Juli abends, kurz schon dunkel, ich will noch schauen, wie die riesengrossen heute leider seltenen Disteln und Nachtkerzen blühen. Fünf Meter neben mir – ein Luchs, der herumtollt. Soft die Kamera holen. Weg. Wie hätte es anders sein können. Kein Luchs hält sich doch bei Menschen auf. Die sind scheu. Kennen tue ich die aus dem Dählhölzli. Nur in Gefangenschaft. Ist der aus einem Zoo, einem Zirkus ausgerissen? Ich weiss es (noch) nicht.

22. Juli. Nachmittags. Gespräch mit dem Nachbar. «Das ist vielleicht schon möglich, aber ich hab auch noch nie einen in freier Wildbahn gesehen. Abends. Telefon mit meiner Partnerin. Hell, praktisch ohne Flecken! Das ist möglich, habe ich schon abgeklärt. Aber praktisch kein Bild, von einem solch schlanken Schnüssel. «Es könnte schon sein, aber dann hast du extremes Glück gehabt.» Eine Nacht, die ich vermutlich nie vergessen werde. Wie Erlebnisse mit dem Krokodil und dem Ast, dem Elch, den ich wegstossen musste, damit ich ihn fotografieren kann. Das sind andere Geschichten. Aber die sind fotografisch dokumentiert. Das Reh vor einigen Tagen, das im Garten am Bachlein geässt hat konnte ich nicht fotografieren. War es schon weg, denn die Kamera hängt ja nicht immer um den Hals. Nein, einen Meter entfernt von mir springt es aus dem Liliendickicht. Es erschrickt vermutlich mehr als ich.

Reh, das wäre eine leckere Beute für den Luchs. Nur, ob es auch gesunde erwischt, das ist fraglich. Und jetzt habe ich das Fenster im Büro geöffnet, da steht ein Reh. Zu spät, schon weg. Das geschätzte dreissig Meter von diesem hochaktuellen Foto.

Luchs

Das «Vieh» lässt sich nicht stören. Es frisst eine Katze.

Luchs beim Fressen einer Katze

Vermutlich ist das «El Chamon» (der Schinken). So wurde die grau getigerte Katze getauft, die meinen Serano-Schinken durch das Tuch hindurch auf meiner Bartresse angefressen hatte.

«Tierschützer wollen Abschuss» – lautete die Schlagzeile des Blicks am Abend vor einiger Zeit – hier der Bericht. Zumindest dies fordert der Aargauer Pro-Natura Chef. Alles was ausserhalb von 100 Meter bei der Bauzone ist, soll abgeschossen werden. Das seien wildernde Katzen, die gehen nicht weiter weg. Sorry, ich bin auch Naturschützer und so geht es meiner Meinung nach nicht. Was ist eigentlich eine Bauzone? Gar nicht so einfach zu beantworten. Gehören landwirtschaftliche Zonen dazu. Jeder Bäuerin hat doch zumindest einige Katzen. Wem Chamon gehörte und seine vier Jungen weiss niemand. Abschiessen? Nein, sicher nicht. Unterbinden!

Also liebe Katzenfreunde, dressiert eure Katze so:

Zufälle gibt es nicht. Dieses Tube habe ich bei FB von meiner Cousine gefunden, die es beim Blick entdeckt hat. Sie wird garantiert auch meinen FB-Beitrag lesen. Zufälle gibt es wirklich nicht. Das sind 50 Meter neben dem Luchs. Ein Aargauer Wildhüter wird sicher mal kein erstes Telefon erhalten. Das ist gemacht worden. Mit dem Dählhölzi. Es würde mich freuen, wenn Marlies Labbude vorbeikommen würde.

Der Luchs ist zutraulich. Streicheln wie den Marder, zehn Meter entfernt vor etwa drei Jahren, das lassen wir erst mal. Informiert wird als erstes – Kora – Raubtierökologie und Wildtiermanagement .

Gleichzeitig mit Erscheinen des Blogbeitrages auf dem Finanzblog und dem Ruedmilan – dem Blog des Naturschutz- und Vogelvereins des Ruedertals, wo sich der Luchs aufhält – wird auch dessen Vorstand und die Presse informiert.

Und bitte, meldet euch bei mir in der Hammerschmitte – Matt 18  – 5046 Schmiedrued – 0 6 2  9 2 3 9 2 3 0 oder allenfalls 0 7 9  4 0 7  1 3  7 7  – wer einen Besuch abstatten will. Erfolg des direkten Anblicks des Luchs ist wie immer ohne Garantie. Und bitte, der Luchs wird nicht von übereifrigen Jägern und sogenannten Naturschützern abgeknallt. Freut euch über dieses einmalige Erlebnis.

Hier auf die Schnelle noch einige Fotos:

Schinken

Das ist mein Schinken, den sich «El Chamon» erlaubt hat, zwei mal anzufressen. Jetzt ist sogar mal die Türe zu. Schade, bei dem schönen Wetter und den wunderschönen Nächten, wo Luchse herumschleichen können. Und wie die Nahrungspyramide nun halt mal so ist, wurde das Tigerli die Beute von «Guardian» – dem Schützer. So nenne ich nun unseren Luchs in der Matt von Schmiedrued.

Luchs bei der Körperpflege

Der Matt-Luchs, ein echter matter Luchs.

Luchs mit zwei Knochen

Die zwei Knochen sind vermutlich von einer Katze. Das Nahrungsangebot hier ist toll für solche Räuber. Könnte es sein, dass Guardian gar meine Kürbispflanze gefressen hat. Oder war es der Dachs. Natur pur um die Hammerschmitte.

Luchs von hinten

Hier von hinten. Er hat genug gefressen und braucht nun einen Verdauungsschlaf. Vermutlich haben wir auch seinen Schlafplatz entdeckt. Ganz alle Fotos bringe ich noch nicht.

Ernst und der Luchs

Lässt sich weniger abhalten, als ein gut erzogener Hund. So, nun gebe ich mit diesem Bild schon zu viele Anhaltspunkte an, wo wir diesen Luchs heute im Ruedertal, im Schweizer Mittelland gesehen habe. Ich denke, das ist eine Sensation.

13:45 Kora meldet sich. Sie betrachtet das Bild wo der Luchs von hinten zu sehen ist. Der lange Schwanz hat schon mich irritiert. Es ist kein Luchs, es ist ein Karakal, der Wüstenluchs, irgendwo aus der Gefangenschaft entwichen.

Nun geht alles fast Schlag auf Schlag. Zwar unzählige Telefonate und es stellt sich heraus, dass diese Grosskatze beim Vetamt, wie das mal genannt wurde, gemeldet war und der Besitzer eruiert werden konnte. Das liebliche Büsi zwitschert ab und zu wie ein Vogel, aber kann dann auch seine imposanten Zähne zeigen. Wir haben es eingefangen – ich durfte mithelfen. Und inzwischen ist es zurück in seinem Gehege, wo es abgehauen war. Schöne Umgebung, die meiner Ansicht nach nicht ohne Hilfe von aussen verlassen werden kann. Zudem sei an diesem Ort geklaut worden. Vielleicht landen solche Leute auch mal dort, wo man auch nicht so einfach ausbrechen kann. Spannender Tag. Morgen plane ich Zeit ein, dass ich dieses Büsi in meine Arme nehmen kann. Handzahm ist sie und rund ein Jahr alt. Und bei einem Telefon hätte ich sie verkaufen können. «Ja, der René», sagte der Besitzer am Handy. Man kennt sich in dieser Branche.

1500 Meter – drei Arten «Ton»

Ton ist einer der Hauptbestandteile von Lehm und solchen verarbeiteten wir am Lehmbaukurs für Grundputze der IG Lehm zu Schlafzimmer-und Werkstattwänden. Und dazwischen fanden wir Zeit «über Gott und die Welt zu diskutieren».

Dieser Beitrag ist auch unter www.libref.ch zu finden.

Es ist heiss. Seit Tagen und es wird noch heissere Rekord-Tage geben. Trotz hoher Luftfeuchtigkeit trocknen die Lehmwände schnell. Eigentlich erstaunlich, dass diese Masse, die wie Schokoladen-Creme aussieht und wie Staldencreme dahinschlappert …

DSC_5146… an der Wand hält und steinhart wird. Egal, ob von Hand aufgetragen, oder wie auf dem Bild mit Technik und Schlauch gespritzt. Nebenbei, gegessen haben wir herrlich … marokkanisch und und und.

DSC_5150Heiss verlangt nach Abkühlung. Zwei gehen nicht in den Greifensee baden. Den kenne ich aus meiner Kindheit und Jugendzeit, denn meine weitgereiste Gotte hatte dort den Familien-Camping-Wagen in den ferienunfreien Zeiten abgestellt und selber wurde oft beweekendet. War echt toll gewesen und später hat man beruflich mehr über die Ortschaft mitbekommen, aber mit Krawatte an den See gehen und baden, das gehörte nicht zum feinen Ton.

Bei Hitze muss man nicht nur ans Baden denken, auch ans Kochen. An den Dampfkochtopf und seine Vorläufer. Dabei kommt das erste Mal die Religion zum Tragen. Der Papin’sche Topf wurde vor 336 Jahren von Denis Papin erfunden, der durch die Protestantenverfolgung von Frankreich nach Deutschland flüchtete. Vielleicht liegt es am Dampfkochtopf-Pfeifton oder-Gen, dass andere Hersteller auch Flüchtlingen helfen. Kuhn Rikon den Tibetern, im Tibet Institut.

DSC_5093 (2)Hans, der sich später als höchst seltener Selfie-Ersatz bewährt, interessiert sich auch für den Tempel der Buddhisten. 1500 Meter entfernt, wenn man das kürzeste Strässchen wählen würde. Dampfkochtöpfe kenne ich aus der Migros, dem Tösstal, Drucktöpfe aus Deutschland und konsolidiert, werden sie alle, wie dies zu gutem Ton gehört, hier im Kanton Zürich. Zumindest ein «Big Star», den ich vor Jahren kennen lernte, war sogar nebst Pfannen auch mit Jeans liiert, die hierzulande nicht mehr zum guten Ton oder letzten Schrei gehören. Es wurmt mich noch heute, dass wir auf das Angebot je einer massgefertigten Jeans-Schale inkl. Halsbinder nicht eingingen. Insiderwissen durften wir nicht verwenden, aber zumindest haben wir das Unternehmen vor dem Börsengang der Öffentlichkeit vorstellen dürfen, denn man bedinete sich der kotierten H.E.C. aus Aarwangen. Von diesem Nebenwert hört man keinen Ton mehr, obwohl die Aktie immer noch in Depots geführt wird. Der Size Effekt funktionniert für Späteinsteiger nicht immer.

DSC_5089Eigentlich hätte ich orange Jeans wählen sollen oder zumindest meinen Orangen Turban mitnehmen sollen, den ich von den Sikhs, von Karan Singh, erhalten habe. Vom buddhistischen Mönch, welcher uns im kühlen Wald mit gewieften Augen beobachtet, werden wir herzlich willkommen geheissen gemeinsam auf der Bank Platz zu nehmen.

Ihm ist sichtlich wohl hier. Er kennt auch Karan und erzählt wie dieser ganz begeistert vom 14. Dalai Lama, mit dem Ordensnamen Tenzin Gyatso. Zu seinem 80. Geburtstag wird es ein Fest geben. Ganz jede Bemerkung haben wir nicht verstanden, denn der tibetisch-deutsche Dialekt hat für uns so seine Tücken. An der Lautstärke des Tons allein kann es nicht liegen, hier versteht man alles. Kein Lärm. Zumindest, bis die Windrichtung und die Anflugschneise wechselt … oder bis am nächsten Morgen früh noch vor den eingeladenen Festbesuchern.

Lautlos, fast kein Ton und dabei könnte der Schrein aus Ton/Lehm gefertigt sein, wie es im Tibet eigentlich Brauch ist. Genau genommen, entstehen Bräuche, weil man nur dies zur Verfügung hat. Stein und Lehm – und wenig Holz. Holz als Träger und nicht als Wandverkleidung. Eines der schönsten und grössten Lehmgebäude habe ich noch nie selbst gesehen – der weltbekannte Potala-Palast in Lhasa.

DSC_5091Wandmalereien im Tibet erfolgen oft auf Lehmuntergrund. Von der Art, wie unser Diskussionspartner, der Mönch, nach der herzlichen Verabschiedung das heilige Relikt, den Schrein, im Uhrzeigersinn meditierend umkreiste, müsste es sich um eine Stupa handeln. Hier sind auch Tsa-Tsa’s zu sehen – aus Ton, wohlverstanden.

DSC_5120Anderthalb Kilometer weiter schauen wir uns noch die reformierte Kirche Wildberg an. Einerseits erstaunt mich das moderne Auftreten. Die erste Kirche mit automatischer Schiebetüre, festinstalliertem Beamer und riesiger Leinwand. Die Kirchenfenster sind modern gehalten, könnten vielleicht dem Fraumünster zu Zürich nachempfunden worden sein. Eine echte Hochzeitskirche. Am nächsten Tag erholen sich einige Hochzeitsgäste im Dorfbrunnen neben der Kirche. Der Greifensee ist nicht in greifbarer Nähe.

DSC_5121Andererseits frage ich mich, in welchem Jahrtausend wir hier wohl stecken. Gehört dieses «Ding» nicht in eine andere Landeskirche? Reformierte könnten sich fragen, was sie mit diesen kleinen Kirchen-Kerzen grillieren könnten. Und was ist auf der Wetterfahne – Hahn oder Kreuz? Eine Wetterfahne! Wer’s noch nicht mitbekommen hat, wir befinden uns hier tatsächlich im Kanton Zürich – mindestens beim Alphabeth am Schluss.

Und die dritte Art von Ton? Ziemlich lautes Dezibel-Geklirr, den wir waren eben noch am Schlafen im Dachstock des Nachbargebäudes. Etwas unreiner Ton und wie ich es vor allem aus Italien kenne, nur ein aller einziger Ton, zwar mit einigen Untertönen, das einem ein leichtes Schauern über den Rücken laufen lässt, obwohl es alles andere als kalt war. Die Kirchenglocke soll das sein. Ich hätte eher an Sturmglocke gedacht. Ein Thema das Meckermann, mein zweiter Bloggötti, vor über zehn Jahren dauernt traktiert und trakdandiert hat. Er war 500 Meter neben seinem «Übel» in, sie erraten es, in Aarwangen. Dokumentiert wurde auch sein Ärger über Kuhglocken. Die waren etwa gleich weit weg, wie wir von der Kirchenglocke – keine 50 Meter. Und es war nicht um 09.15 Uhr sondern um 05.00 Uhr – also kurz nach Mitternacht – geschweige denn alleinig am Sonntag.

Sorry, wer wundert sich da noch, dass heute viele die Kirche verlassen und schlecht über sie reden … oder schreiben. Ich hab es mit Humor genommen und die Waldkapelle aufgesucht. Den Katholiken haben wir das vor 50 Jahren in Bern-Bethlehem abgestellt. Wohlgemerkt, um 07.00 am Sonntag. Zumindest am Montag, dem Geburtstag des Dalai Lama, konnten die wilden Bergler zwei Stunden länger schlafen.

Der Ton zum Ton und drei Stunden später geht es erneut zum Werken mit Ton. Einem der ältesten und zugleich modernsten Baustoffe. Kostengünstig, vor Ort zu finden, extrem vielseitig … aber nicht so ganz einfach aus der Tube zu drücken. Fragen über Fragen. Nur eine ist ungeklärt!

DSC_5151Wozu wurde dieser Behälter gebraucht? Vermutlich zum Vergären einer Flüssigkeit. Für Sauerkraut und Wasserleitungen werden die gleichen Materialien verwendet. Einheitston braun, weil es immer so war. Etwa gleich alt, wie der älteste Teilnehmer an unserem Kurs – hergestellt von der Steinzeugfabrik Embrach. Fassungsvermögen wie der Durst der Kursbesucher, – Leitung und der Küchenmannschaft.

Zwei wunderschöne bunte Tage, nicht nur alles in Braun, Ton in Ton.

Neuer Greifvogel im Ruedertal entdeckt

Rund 1200 – 1500 Rotmilane gibt es in der Schweiz. Einige ganz spezielle im Ruedertal.

Wer schaut den Rotmilanen nicht gerne zu, wenn sie über uns fliegen, kreisen. Schade, dass sie meist zu weit weg sind und selbst zu ihnen fliegen, das schaffen wir nicht so einfach. Da gibt es nur ein Mittel. Wir müssen sie anlocken. Wiuhhhh wiu wiu zu pfeiffen ist für Männer mit Bassstimmen nicht so ganz einfach. Der Pfiff des Rotmilans nachzuahmen braucht ziemlich viel Atemdruck, denn die Tonlage ist hoch.

Beim Mäusebussard haben wir es leichter. Er «singt» tiefer.  Trotzdem gelingt es, den Rotmilan neugierig zu machen. Er wird neugierig und will wissen, welche «Konkurrenz» sich am Boden bemerkbar macht und nähert sich oft in Bodennähe auf wenige Meter.

DSC_9883 AusschnittEiner «meiner» Ruedmilane über der Hammerschmitte in Schmiedrued.

Ruedmilan ist eine Wortspielerei mit Rot und Milan,  der Vereinszeitschrift von birdlife aargau, unseres Dachverbandes.  Darüber mehr in zukünftigen Blogbeiträgen oder sobald dieses Blog auf eine Homepage ergänzt wird. Aber irgendwie und -wo müssen wir ja anfangen.

Und nehmt es uns vom Natur- und Vogelschutzverein Rued nicht übel, wenn wir nicht immer tierisch ernst bleiben. So wird der Name Milan nicht nur für die Habichtartigen (Accipitridae), sondern für Vor- und Familienname, PAL-System, Automarke und -Modell, Flugzeug, Schiff und Fahrrad verwendet. Und wie die Natur des Homo Sapiens so ist, denken die meisten zuerst an einen Fussballverein, den AC Milan.

Der Rotmilan wird auch Königsweihe oder Gabelweihe genannt.Zudem bedeutet «Weihe» in nachbarschaftlicher Mundart auch Kuchen. In diesem Sinn hier eine Bastelanleitung für den Rotmilan, den Königskuchen? Oder müsste der jetzt Gabelkuchen heissen? In der Innerschweiz wird der Rotmilan gar Gabelschwanzteufel genannt. Diesen Namen kennt man auf der ganzen Welt. Hier ein Beispiel mit tollen Fotos aus Australien – der Lockheed P-38 Lightning.

Freuen wir uns über den friedlichen Ruedmilan. Der ist bis heute einzigartig. Oder etwa doch nicht? «Mit klarer Sicht» gesehen gibt es einen einzigen Treffer bei Google. Mit scharfem Blick betrachtet, war da eindeutig ein Insider am Werk.

Stephan Marti

Erschaftssteuer könnte ins Auge gehen

Die ganze Diskussion über die Erbschaftssteuer nervt. Die KMU’s sollen untergehen! Das ist absoluter Quatsch.

Hier mal eine echte Sicht, wie es um die Erbschaftssteuer und KMU’s in der Schweiz steht. Da haben einige nachgedacht.

Und wer noch weiter denkt, müsste eigentlich die Erbschaftssteuer ablehnen, denn sie hat ein Schlupfloch für die Reichen. Also, wenn die Erbschaftssteuer angenommen wird und sie über ein grösseres Vermögen verfügen, dass sie vor zu viel Steuern schützen wollen, dann berate ich sie gerne. Absolut legal und nicht zu überrissenen Ansätzen.

Mit den politischen Hab’s-Burgern (Schluss des Beitrages) habe ich so meine Mühe. Sind die wirklich so blöde, dass sie die Steuerlücke, die sie schaffen nicht sehen oder will man diese im dunkeln halten, weil diese nach der Ausarbeitung der Erbschaftssteuer-Verordung die Steuerlücke nutzen können?

Ein Tatortkrimi ist weniger spannend. Und im «schlimmsten Fall» könnte man in Zukunft alle Jahre, wo aktiv gearbeitet wird, ein halbes Prozent auf die Seite legen – 40 Arbeitsjahre x 0.5% = 20% Erbschaftssteuern. Nur, Angespartes und zu Vererbendes, werden sich nicht linear verhalten.

 

Fahren oder fliegen Hab’s-Burger

Soll man das Flugzeug oder den PKW für die Ferien wählen? Ersteres ist meist schneller, zweites ab zwei Personen ökologisch besser aber versuchen sie mal in der Luft anzuhalten, wo sie möchten. Einige Eindrücke und Feststellungen durch fünf (noch?) EU-Länder.

Grexit Brexit – ja geniessen sie die heutige Palette der EU-Länder ohne Zollkontrollen. Wirklich? Nein, England durchsucht auch den Kofferraum auf eingeschmuggelte Menschen, Emigranten. Zumindest hätten sie hier das wichtigste Menschenrecht, das Recht zu Überleben. Vor Italien lässt man Flüchtlinge ertrinken. Keine Friedensstrategie, so verhält man sich nicht einmal im Krieg, wenn man die Beschlüsse aus Genf berücksichtigen würde. Diese Stadt liegt in dem Land, wo vor 600 Jahren Habsburger-Geschichte geschrieben wurde und die heute eine EWR-Insel ist. Soll man der Geschichte glauben, wenn die Gegenwart oft falsch interpretiert wird. Damit Zollschranken fallen ist kein EU-Beitritt nötig – alleine die Mitgliedschaft beim EWR würde reichen.

Meine Reise beginnt dort, wo der Bericht von Claude Longchamps endet. ««Vor allem in den ländlichen Südtälern spürt man einen behäbigen, eher bernischen Geist.» Die Berner haben im Aargau also doch Spuren hinterlassen.» Danke Claude, wo doch einige meiner Talbewohnern immer noch sagen, die Berner brachten Sklaventum. Dank ihnen sind die Aargauer heute Eidgenossen und keine Österreicher. Sklaven gab es nur bei Hero in Lenzburg. Bei der Einführung der damals in der Schweiz umfangreichsten Standard-Lohnsoftware wurde der Wunsch geäussert, die Anwesenheitstage der Saisonniers in der Schweiz der letzten fünf Jahre exakt zu wissen. Je nach Arbeitsmarktlage hat man sie vor 180 Tagen vor allem nach Portugal zurückgesandt. Sie mussten wieder fünf Jahre als Saisonnier arbeiten, um eine dauernde Arbeitsbewilligung zu erhalten. Der Kunde befiehlt. Sogar in der Dokumentation nannte ich diese App «Sklavenzähler».

Nach dem Verlassen der Schweiz haben wir kein einziges anderes AG-Autokennzeichen  gesehen. Scheint keine Weltmacht mehr zu sein. Zumindest ab hier hätten wir das Flugzeug nehmen können. Easy-Jet-Flughafen Basel-Mulhouse – für Preisvergleiche wird heute fast ein Mathe-Studium vorausgesetzt. Nur Parken wird auf der französischen Seite immer billiger. Weiterfahrt in die Pfalz.

DSC_3737Keine Höhenbeschränkung und die Rebe scheint doch seit Jahrzehnten hier zu hängen. Wäre dies eine Aargauer Autobahnbrücke, so wäre garantiert ein Bagger hineingefahren, ohne Aargauer Nummer natürlich. Aber keine Ursache, Schweizer Brücken müssen nach vierzig Jahren eh neu gebaut werden. Den Abstecher in den Speyerer Dom wagen wir nicht. Rudolf I. resp. IV ruht hier. Schon hier geboren. War der wirklich Aargauer? Was ist mit dem II. und III.? Warum hiess die Habsburg früher Habsburg, als Rudolf von Habsburg, den Namen Habsburg annahm?

DSC_3751Eher als all diese Fragen sauber geklärt werden können, hätte man die 1,7 Millionen Liter, die das Dürkheimer Riesenfass aufnehmen könnte, an pfälzischem Wein getrunken. Die dort mehrheitlichen Flachlandgetränke könnten zumindest bei dieser Menge Kopfweh bereiten.

Fahrerwechsel, denn ich habe ein Viertele genossen – so rund der zehnmillionste Teil des weltgrössten Fasses. Verlassen die Reben, durchqueren den Pfälzer Wald: Bäume, Bäume, Bäume und dazwischen Zwischenräume. Dann bei Adams Kaiserslautern wieder Autobahn. Die Frage ist nun, hatte ich zu viel Wein oder brettert ein Erlkönig deutlich über der erlaubten Geschwindigkeitslimite vorbei. Mein Bild zeigt zu wenig Details vom Opel Astra. Das alles sieht man vom Flugzeug aus nicht.

DSC_3800Die Zimmerbeschriftung, eine Fassdaube, bei Ayler Kupp – «riesling für fortgeschrittene» – das Hotel/Restaurant und der Wein ist allein einen Ausflug wert. Diesen Link sollten sie sich merken.

DSC_3825Falls ihnen das moderne Tafelservice nicht gefällt, ganz in der Nähe finden sie bei Villeroy-Boch in Mettlach ausgefallene Ideen. Dann Luxemburg und Belgien. Wie immer. Aber nicht zu viel Zeit verlieren. Es gilt über ein Dutzend grosse Autobahnbaustellen alleine durch Belgien zu durchstauen. Fünfzehn Minuten Verspätung. Wenig Fahrzeuge, die über den Kanal wollen und deshalb wird mein Ticket kostenfrei auf ein späteres Schiff umgebucht. Danke.

DSC_3904Zeit genug, echten Kunstfliegern zuzuschauen. Fliegen ist schöner denn laufen.

DSC_3934Tower of London und die Scherbe (shard) von Renzo Piano als Kulisse für rund 38 000 weibliche, männliche, greise, jüngste Läufer und Rollstuhlfahrer am Marathon. Das wird auch der Grund sein, wieso kurzfristig die Flüge wesentlich teurer wurden. Bei den gesperrten Strassen und hunderttausenden von Zuschauern entlang dem 26,22 Meilen langen Rennen, vorteilsweise die öffentlichen Verkehrsmittel zu benützen.

DSC_4006Die Spekulation ist aufgegangen. Dank des Grossanlasses hatte es im Tower selbst wenig Besucher. Kurz nach der Gepäckdurchsuchung weckt der Anblick dieses Flugdrachens auf Pulverfässern Erinnerungen an den Boston Marathon.

DSC_4231London ist ruhig. Der konservative Wahlkampf und der Run um den königlichen Nachwuchs finden in den Medien, nicht in den Strassen statt. Vermutlich wäre es angesichts des 3. Jahrtausends sinnvoller einmal den Austritt aus der Monarchie statt aus der EU zu überlegen.

DSC_4197In London stehen zwei Fahrzeuge still. Im Bankdistrict der auch von Jaguar gesponserte Bloodhound ssc und in Stratford im Viking mein X-Typ. Ersterer soll dieses Jahr den Landrekord brechen – 1609 km/h ist das Ziel. Das ganze dürfte etwas teurer werden, als mein gerissener Keilnoppenriemen. Bis hier rund 1000 km Fahrt, am Schluss durch strömenden Regen auf der Autobahn. Der Riemen reisst beim Umparken im Hotelinnenhof. Glück gehabt. Ohne Umparken wäre er drei Tage später bei der Abfahrt gerissen. Das Schiff hätten wir garantiert wieder verpasst. Übrigens, abschleppen, Riemen und ersetzen kosten weniger als zweihundert Franken. Andere Länder, andere Preise. Links und rechts hatte das Abschleppfahrzeug knapp einen cm Platz. Der Hotelier konnte nicht mehr zuschauen und der Fahrer hatte eine Riesenfreude, wie ich ihm den Weg gewiesen habe. Es gibt doch noch brauchbare Sachen, die man mal in der Schweizer Armee gelernt hat.

DSC_4227Tippisches Bild in der Overground. Panoramabild wäre schön. 13 in einer Reihe die in Handy + Co. glotzen oder hören. Underground ist identisch. Mann liest allenfalls den kostenlosen Evening Standard. Wow, eine Dame hat wie in alten Zeiten ein Buch aufgeschlagen.

DSC_4237Nur tauchen ist schöner als fliegen. Vermutlich empfinden die flugunfähigen Pinguine sogar das kalte Wasser beim herrlichen Wetter als warm.

DSC_4417So pflegen Gänse im königlichen botanischen Garten zu brüten …

DSC_4410… und lassen sich auch vom Fluglärm nicht stören.

DSC_4494Schaut demnächst bei Google Street View unter Kew Road 117, ob er auf «record» war und der Fotograf gefilmt wurde, der im Dopelstöcker-Bus helle Begeisterung auslöste.

DSC_4514So kann Treibstoff gespart werden. Quer durch Frankreich, inkl. Paris – entweder auf der Autobahn oder durch schmale Strassen in den Cevennen kann man sich heute erholen. Der allgemeine Fahrstil hat sich in unserem Nachbarland extrem verändert. Zum Guten. Von der Politik habe ich nichts gesagt …

DSC_4626… und auch von Logistik nichts. Einige Tage vorher hat François Gérard Georges Nicolas Hollande die Grotte Chauvet, die Caverne du Pont d’Arc feierlich eröffnet. 9 (neun) Carparkplätze gibt es insgesamt und die Autoparkplätze praktisch schon alle belegt. Vier Personen brauchen zwanzig Minuten, um Billets zu lösen. Vier Stunden Wartezeit … 16:36 die Gruppe zu dreissig Personen vor uns, wir um 16:40, vier Minuten später die nächsten dreissig Besucher. 13 Euro Eintritt, die sich lohnen, Sie müssen, sobald die Saison losgeht und die Höhle bekannt ist, abverdient werden. Eine Million Besucher werden pro Jahr erwartet. Chaos ist vorprogrammiert. Morgen wären noch gerade 140 Plätze verfügbar. Unbedingt reservieren.

Und geniessen sie ein Essen im Selbstbedienungsrestaurant. Es gibt zwar auf der Terrasse noch keine Sonnenschirme, dafür heisse Metallstühle, aber das Essen ist ein Genuss. Frisch zubereitet, sie können zuschauen. Da könnte sich heute mancher Michelin gepunkteter Convienience-Aufwärmer ein Beispiel nehmen, wie es früher in Frankreich war. Eine Generation zurück denken. Was Frankreich verloren hat, hat Deutschland aufgeholt. Und ins multikulti pizzaburger London gehen höchstens Hab’s-Burger wegen des Essens. Genau vor 600 Jahren haben die Berner die Neu-Wartburg abgebrannt, das Sälischlössli, wo der Bern-Londoner Mosimann nach drei Jahren säli (Gruss zum Abschied – Mundart) gesagt hat.

DSC_4663Vor 36 000 Jahren wurden diese Pferde noch nicht als Verkehrsmittel gebraucht. «Sie werden eher als Tarpan, denn als Przewalski-Pferd interpretiert». Echt begeisternder als die Mona Lisa im Louvre.

DSC_4699Gemäldeausstellung bei meiner Nachbarin Valérie Prats. Der Arc de Ciel wurde pünktlich auf Bestellung geliefert. Bei ihren Bildern wird leider keine Garantie abgegeben, dass diese auch einige Myriaden halten. Aber an einem Bild in seinen vier Wänden – es muss ja nicht im Garten aufgehängt werden – kann man sich länger als 45 Minuten beim Höhlenrundgang erfreuen. Übrigens, als die Vernissage zu Ende ging, standen die ersten Besucher bereits wieder vor der original nachgebauten Grotte Schlange.

DSC_4706Den Printemps de la Sculpture in unserer Ville Mèdivale haben wir leider nicht mehr erlebt. Zehn Brunnen wären insgesamt zu sehen. Zumindest im Garten vom Clos la Roque sind sie «leider» mit Wasser gefüllt. Beim den Aufbauarbeiten erinnert die Skulptur unten rechts an einige Politiker. In Frankreich oder der Schweiz. Mit abgesägten Hosen dürften einige anzutreffen sein. Vielleicht stehen auch mal die Falschen im Rampenlicht. Es sei mir die Frage erlaubt, wieso in der vergangenen Zeit drei Politskandale in der Schweiz über die Bühne gingen, die alle im weiteren Sinn mit der Aussenwirtschafts-Kommission im Zusammenhang stehen und die auslösenden und unbeteiligten Medien und Lobbyisten in zwei Lager spalten. Irgendwas ist spinnefaul im Staate Schweiz. Zwei der hochgeputschten «Opfer» – wobei sicher nicht ganz unschuldig – kenne ich persönlich und wurden auch schon mehrmals im Blog erwähnt. Der Dritte ist ein enger Kollege einer meiner Gastschreiber. 200 NR, 46 SR, 7 BR und früher noch so ein Casanova ergibt bei je 2 politisch akkreditierten Lobbyisten runde 500 LR – Lobbyistenräte oder Hilfsräte. Da sollten jetzt tonnenweise Hosen und Beine abgesägt werden – inkl. diejenigen, die das in den letzten Jahren erfunden haben. Genau genommen, seit die Abstimmungen und Wahlen in der Schweiz zum politischen Debakel wurden. Einiges sollte ändern. Meine Meinung. Man diskutiert rundum darüber. Traurig, wie das heute läuft … oder eben nicht läuft. Wie auf unseren Nationalstrassen – es staut und baut – und manchmal knallt es.

Na ja, spätestens, wenn sie in der Schweiz auf der A1 befinden, merken sie, dass sich Europa gewendet hat. Früher war es recht angenehm, auf Schweizer Autobahnen zu fahren. In Frankreich ist heute ein abnehmender und in Grossbritanien immer noch ein weniger aggressiver Fahrstil als bei uns zu beobachten. Aggressiv wurde auch die Abstimmungspropaganda. Den Vogel abgeschossen hat angeblich die Gewerbezeitung. Dieses PR-Blatt einiger Hab’s-Gier-Burger hat nicht mehr viel mit der normalen Durchschnitts-KMU in der Schweiz zu tun. Die Verbands-Tage von Hans-Ulrich Bigler könnten vielleicht zu einem Verband bei abgesägten Hosen und Beinen führen. Ob man hier auch Erbschaftssteuer zahlen muss.

Eines ist in allen Ländern gleich. Unkraut spriesst. Vor allem an Strassenrändern und bei Autobahnen sieht man in den letzten Jahren deutlich mehr Wachstum. Die Pflanzen geniessen das CO2. Die Natur wird sich selbst wehren. Irgendwann werden die Pflanzen zu viel Sauerstoff produzieren. Das gab es auch schon einmal. Aber das liegt schon recht weit zurück. Und wer Unkraut mag, eigentlich sollte die neue Seite von Herbonis schon aufgeschaltet sein. Mein erspriesslichstes Unkraut.

Zehn Jahre Finanzblog im deutschen Sprachraum

Vor zehn Jahren diskutierte die UBS Bern mit mir, Stephan Marti, ob wir zusammen einen digitalen Börsenbrief herausgeben könnten. «Dazu erhält ihr nie das O.K.», war mein Kommentar. Mündlich, nicht wie die heute oft strapazierte Kommentarfunktion am Ende eines Blog- oder Zeitungsbeitrags. Grund genug im März 2005 das Urgestein www.finanzblog.ch ins Leben zu rufen.

Wenn ich für jedes Anklicken einen Rappen verdient hätte, dann wäre ich vermutlich nicht glücklicher. Das kann Geld – auch Finanzen genannt – nicht. Es kann beruhigen, wenn man nicht nur Schulden hat. Schulden sind Finanzen. Ein Guthaben das die auf der gebenden Seite haben. Vielfach genau genommen, gern zurückhaben möchten.

Das Wort Finanzblog ergab damals bei der Google-Suche null Treffer. «Meinten sie: Financeblog?» Vermutlich ist der erste amerikanische Finanzblogger schuld, dass heute unter Finance resp. Finanzen allzu oft nur Aktien oder andere Anlageprodukte gemeint sind. Dabei sind Finanzen viel umfassender, als was an der Börse gehandelt wird. Diese Sparte macht zwar umsatzmässig einen grossen Teil aus. Die meisten Menschen denken täglich öfters, wie ihre Finanzen, denn ihre Wertschriften stehen und ob man oder frau sich noch einen Kaffee genehmigen soll oder kann. Auch die Finanzbuchhaltung und die Betriebsbuchhaltung gehören zu den Finanzen. Und erst recht die Staatsfinanzen. Wenn man jetzt noch vermehrt Ökobilanzen sinnvoll einbinden würde, wäre der Ökologie und Ökonomie, uns, gedient.

Das erste deutschsprachige Finanzblog.ch wird dem gerecht und überlässt Anlageempfehlungen anderen Finanzblogs, die wie Pilze aus dem Boden gestossen sind. Das Meiste was wir machen, hat irgendwie mit Geld zu tun. Und es ist heute noch so, dass sehr viele Familien keine tausend Franken pro Jahr auf die Seite legen können. Rechnet mal aus, was es jährlich bringen würde, wenn jedes Familienmitglied pro Arbeits-, Schul-, Freitzeitstunde jedes Mal 10 Rappen einsparen könnte.

Weltfremd? Beileibe nicht. Schaut nur mal die heutigen Zeitungen an. Für einige wird die Standardwelt zu teuer. Endo zieht ins Emmental – ich bin im Aargauer Emmental gelandet. Bern vergessen wir aber beide sicher nicht ganz. Singen auch mal die «Alperose» und gratulieren Polo Ober-Hofer zu genau 60 Jahren mehr. Sein «Kiosk», das sind Finanzen pur. Wäre eigentlich Grund genug, eine Dose Prosecco, oder statt dem Perlwein eine Flasche mit echtem Schaumwein, aus dem Keller zu holen. Denken sie wieder ans Geld? Schauen sie mal das Kapitel Wein im Finanzblog an. Hat auch mit Geld zu tun. Preis-Leistung wir häufiger betrachtet, als Börsencharts.

Zehn Jahre, das war eine spannende Zeit. Am meisten Erfolg im Hintergrund hatte ein Artikel über Alkohol. Der Unsinn von Biosprit aus Lebensmitteln. Die Schweizer Behörden haben diesen gelesen und extrem schnell reagiert. Das erfährt man aber erst lange im Nachhinein. Danke auch an alle, welche Ideen und technische Unterstützung lieferten. Der eben erfolgte «Zwangs»-Umzug des Bloghosting von Zürich nach Fraubrunnen hat geklappt. Alle «Schachteln» sind noch nicht ausgepackt. So wurde ich gezwungenermassen vom Finanzblogger zum eigenen Webmaster. Nie aber zum Journalisten. Solche haben mich vor zehn Jahren angespornt zu bloggen, finden ab und zu eine Idee um mehr zu recherchieren und ich lese dann wieder, was sie schreiben. Ohne dass gegenseitig spioniert wird. Zur Freude, zum Nachdenken, zum Weiterdenken. Auf die nächsten zehn Jahre, ihr

SMS – Stephan Marti, Schmiedrued oder Schweiz  – alias Martischweiz

Bin i Gottfriedstutz e Kiosk oder e Bank oder gsehn i us wie’nes Hotel oder wie’ne Kassechrank …

 

Martisches 6-Eck für Blog neuDas Martische 6-Eck zur Beurteilung von Anlagen und Investitionen

Richtungslose Mobil-, Stabil-, Seriös- und Luxuriösität an der Motor Show

Das Finanzblog ist umgezogen. Es bleibt weiter-, quer- und längsdenkend und als Urgestein aller deutschsprachigen Finanzblogs dem Deutschen treu. Der Autosalon – korrekt „85e Salon International de l’Auto et accessoires“ – tritt heute auf Englisch in Erscheinung. Motor Show oder Auto Show?

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DSC_3091Wie der Name, so die Erkenntnisse des Salons Rundganges: richtungslos, alles andere als standardisiert. Weltweit führendes Paradebeispiel in diesen Disziplinen bleibt halt immer noch die Automobilbranche. Es geht nur um eines. Ums Geld. Von der Finanzbranche zur Autobranche. Ohne Leasing gäbe es ja keine Verkehrsstaus.

Danke allen, die das Finanzblog – nächste Woche zehn Jahre auf http://finanzblog.kaywa.com aufgeschaltet – erfolgreich auf Hoststar verschoben haben. Noch erreichen sie es nur mit https://finanzblog.ch . Diejenigen, die richtig standardisiert sind, merken dies nicht einmal. Mittlerweilen bin auch ich ein halbes Dutzend Mal älter als das Blog geworden. Grund genug, dem Leben wieder mal eine etwas andere Richtung zu geben. Anfangen werde ich mal mit dem softwaremässigen Kram. Nicht, dass diese Thematik für mich ganz neu wäre. Vor rund dreissig Jahren war ich Projektleiter für die damals umfangreichsten Lohn- und Immobilienverwaltungsprogramme, sowie PPS-Software in der Schweiz. Das geht in diesen Grössenordnungen nur im kleinen kenntnis- und ideenreichen Teamwork. Bildlich gesehen wechsle ich jetzt vom Navigator auf einem grossen Containerschiff zum Ersatzteil-Monteur eines Kleinstwagens. Sollte doch eigentlich zu schaffen sein. Lassen wir uns überraschen, wie sich das Blog aus- und umbauen lässt. Meine Berner Wurzeln lassen mir deshalb Zeit. Zeit, das ist echter Luxus. PS sind es endgültig nicht.

Zurück zum Autosalon. Diesen Namen wird man noch in Jahrzehnten in den Mund nehmen. Ähnlich wie „das Konsum“, „die Kreditanstalt“ oder wenn wir Kloten, gar Swissair erwähnen, weiss eigentlich jeder, was gemeint ist. Die Geneva International Motor Show –  – ist zumindest in der Wikipedia auf Englisch wesentlich umfangreicher. Die Amerikaner nennen es heute „Auto“. Früher nannte man die weltgrösste Automobilmesse oft die Detroit Car Show. Wagen wir einen Blick auf die ausgestellten Wagen, deren Änderungen und Eindrücke über die Stars von Genf, wie sie heute genannt werden.
Extremismus pur-pur, was heuer anzutreffen ist. Auf Wonder Brabus Rocket 900 wird schon bei der benachbarten Konkurrenz, Nissans Luxusmarke Infiniti, hingewiesen. 900 PS und das noch abgedrosselt. Übrigens, die Drossel ist ein Vogel und es gibt für diese Gattung in Genf jede Menge zu sehen. Verrückte Zeit. Die einen weltverprotzend, die andern umweltschützend – zumindest angeblich, wenn sie nicht gerade Atom- oder Kohlestrom getankt haben.

Nicht das mir starke Autos nicht gefallen würden, obschon es in Genf viele potthässliche Fahrzeuge zu sehen gibt, die eher an ein Panzerfahrzeug, denn einen Personenwagen errinnern.

DSC_3120Was hier darunter steckt erkennt vermutlich jedes Kind. Die Marke mit dem Stern. Das ist Marketing. Dafür schenkt jetzt Merz in Plastikbechern vermutlich Chlor-Wasser aus. Zumindest am Morgen. Am Nachmittag ist alles geschlossen. Gab es Reklamationen? Weil sie die Idee bei BMW geklaut haben oder weil sie vor einem Jahr das Finanzblog nicht gelesen haben?

DSC_3115Bitte diesen Hybrid nicht mit den amerikanischen, tönenden Infinity verwechseln, die zu Harman gehören – aber (infinit – unendlich) werden wohl der bekannte Lautsprecher noch der Bruder des wiederauferstandenen, aber in Genf nicht vertretenen Datsuns sein.

Unendlich lange wird es aber dauern, bis Frauen wirklich als Autokäufer und -kenner wahrgenommen werden. 60 Prozent eines Kaufentscheides sollen Frauen beitragen, wenn es um die eigene Karosse geht – so der Touring. Verkäufer, lernt dazu, arbeitet nach Knigge und sprecht zuerst die Frau an. Damen von der ESA verteilen gratis Kunststofonderhoudsdoeken. Prinzipiell nur an Männer – Alter egal – zumindest solange, wie wir beobachten. Die einzigen? Sicher nicht. Frauen werden oft negiert. Gerade aufschlussreich an möglichen Anpassungen für den Automobilbau ist der TCS-Beitrag auch nicht. Einen Mineralwasserflaschenhalter für Frauen. Wonderbar, aber diese Denkweise ist vermutlich nicht gefragt. Ein Thema, das gar nicht so einfach zu analysieren ist. Die Frauen wahrnehmen genügt. Immer. Nicht nur diesen Sonntag, denn es ist Internationaler Frauentag.

DSC_3113Umsonst zu  haben, der Koffer Trolley aus Karton. Wohl nicht flug- und salontauglich, wie viel der ausgesetzten beweisen, die wohl durch eine der tonnenweise verteilten Taschen ersetzt wird. Die Zeiten «avez vous un autocollants» oder die ergatterten PINs, sind vorbei. Schleppen ist angesagt, deshalb werden ja vermutlich auch viele Autos immer grösser und schwerer. Und wenn zufälligerweise nicht, dann wird das als Verkaufsargument benutzt. Aber schneller und stärker, das müssen sie schon sein. Boliden noch und nöcher. Der Tesla scheint Traum aller Träume zu sein. 700 ch – cheval-vapeur (PS)  – in 3,4 Sekunden auf 100. No comment. Aber eine rein elektrische Reichweite von 502 km, das ist erwähnenswert. Das sind Firmenmessresultate, oder genauer gesagt, veröffentlichte Werte. Beim Benziner muss heute mit einem Viertel bis einem Drittel an Mehrverbrauch gerechnet werden. So sind unsere Standardisierungen, unsere Vorschriften. Auch schafft es das Gesetz und die Branche nicht, dass die Geschwindigkeitsmessung stimmt. 10% Differenz liegen alleweil drin. Vermutlich hat dies eben auch Einfluss auf den effiktiven Verbrauch und die effektiv zurückgelegten Kilometer. Erstaunlich wenn man bedenkt, dass der Mensch seit bald 50 Jahren auf den Mond fliegen kann.

DSC_3129 wie echtRote Autos werden mit roten Lampen bestrahlt, damit sie ein «echt glänzendes» Rot darstellen. Seien sie deshalb nicht enttäuscht, wenn ihr neuer Wagen an der Sonne blass wird.

DSC_3261«Herr es werde Licht. Doch er fand den Schalter nicht.» Falls sie den EDAG Light Coccon demnächst einmal kaufen können, wird er vermutlich nicht leuchten und röntgenmässig sein Skelet zeigen. Echt was Neues. Jack Wolfskin-Haut, doppelt light (leicht/hell). Aber bitte nur mit maximal 40 Grad im Schongang waschen und nur dampfbügeln. Die Idee bei Autos fasziniert. Ganz neu ist sie nicht. Es gab schon Kutschen aus Segeltuch und der Solarimpuls hat auch keine Aussenhaut aus dickem Stahlblech, wie das bei einigen Autos am Salon wieder der Fall ist. Das Material beim e-Flugzeug müsste ich nachschauen. Genau vor vier Jahren habe ich Fotos vom Soloarimpuls geschossen. «Bitte Fotos nicht veröffentlichen und das Flugzeug nicht berühren». Spionage auf der einen Seite und mechanische Verletzlichkeit auf der andern. 5 1/2 Zeilen Text und ein Foto von der Besuchertribüne – dabei hatte ich Fotos im Kasten, die damals noch nie veröffentlicht wurden. Das war echt aufregender, als alle Autosalons die ich jemals besucht habe – es sind nicht alle dabei.

DSC_9721Ich habe noch detailreichere Fotos von allen Seiten. Die können sie vielleicht mal in meiner Hammerschmitte anschauen, denn hier schwebt Prof. Piccard über dem Boden. Reisen sie mit Solarimpuls um die Welt. Der Link ist vom Personalbloger, der das Blog auch zügeln lässt. Wenn alles klappt, können wir am Freitag den 13. «mit Klarer Sicht» etwas Nebel lüften. Eigentlich bin ich ja technikbegeistert, aber manchmal …

DSC_3134… frage ich mich wirklich über den Spieltrieb in der Autowelt. «Pöscho» lässt die Felgen leuchten. Die Leuchte hat ja auch zwei Bedeutungen. Noch so ein Wort zu meinen Winterfelgen. Die gab es damals zu meinem Wagen noch so als Zugabe. Märten war beim britisch grünen Hersteller nicht möglich. Ein Foto möchte ich nicht zeigen, denn sie würden meinen, dass meine Mitsubishi-Kiste einen Fehler hat, zumindest beim Objektiv die Vergütungsschichten abblättern. Dreizehn Jahre ist das Auto alt. Schnurrt noch so schön wie am Anfang. Das meiste in Topzustand. Abgase messtechnisch besser als die Strassenluft. Besser und bequemer zu fahren, als sicher mancher ausgestellte Wagen in Genf. Aber! «Die Felgen sehen nicht sonderlich hübsch aus.» Der Fahrzeugkontrolleur hat seine Meinung abgegeben. Und er hat festgestellt, dass eine Leuchte orange leuchtet. Gefährlich? «Nein, aber nur bis zur nächsten Nachprüfung erlaubt! »

Was zwischen der ersten technischen Diagnose im Dezember und der dritten Nachprüfung abgelaufen ist, gibt zu denken. Der Beamte und der Werkgaragenchef: «Wechseln sie ihren freien Garagisten, der ist nicht fähig!» Der ist fähig und füllt beim Ölwechsel auch nicht drei Liter Öl zu wenig ein, wie das der Importeur vor kurzem gemacht hat. Drei Liter Ölverlust sieht man am Boden. Da ist kein Tropfen, da war kein Tropfen. Heute ist der Kunde und Autofahrer abhängig von Mächten, die uns das Grauen lernen. Ursache am orangen Licht war eine Fehlkonstruktion. Ein Alublech, das bei der Lambdasonde vor Wärme schützt, war an der Aufhängung korrodiert und flatterte herum. Beim letzten Service, wurde das vom freyen Garagisten nicht gesehen. Zwei von vier Kabeln mit Litzenbruch. Führt zu falschem R (Wiederstand) und die Leuchte leuchtet.

Fehler 1646: Sonde ersetzen. Gemäss Bosch für diesen Wagen geeignet. Leuchte leuchtet munter einen Monat weiter. Bis hier hätte das Ganze einiges weniger gekostet, als beim Importeur, der den Fehler für den Preis des Mehrfachen schnell behebt. Original-Lambdasonde nehmen wir. Auf der Schachtel steht, dass die aus Japan und nicht England kommt. Denso (Toyota) steht auf der defekten. Auf der Rechnung steht: «Fehler auslesen, P1646, Heizkreis Lambdasonde Reihe 1 Sensor 1. Lambdasonde hat falsche Spezifikation.» Einfach ein Erlebnis, aus dem man lernen soll, immer in die Werksgarage zu gehen? Weit gefehlt. Hier spielt mindestens einer mit ganz unsauberen Karten, wie dies in der Automobilindustrie des öfters vorkommt. Das Werk muss (oder sollte?) die genauen Spezifikationen der «Welt» zur Verfügung stellen. Oder ist Bosch nicht auf dem Laufenden, wie zum Beispiel mit den Elektrofahrrad-Motoren, die aussetzen können. Gemäss K-Tipp wollen die Boschs keine Rückrufaktion starten und auch die Modelle nicht bekanntgeben. Ich habe nur beim Training und nie bei einem Velorennen einen Kettenriss erlebt. Da hat man keinen Wiederstand mehr – braucht nur noch Glück. Übrigens, der Wiederstand der Sonde wird schon durch die Kabellänge beeinflusst.

Einfach eine Geschichte? Nein, für uns Konsumenten ist dies haarsträubend, wie wir getäuscht werden. Es geht nur ums liebe Geld. Und wenn man nachfragt – und das mache ich – wird man immer auf den Andern vertröstet, der Fehler macht. Mobilität wird auch ohne Berücksichtigung der Ökologie in der nächsten Generation noch extrem teuer bleiben. Viel zu teuer, wenn da nicht einige mit anderen Autos kämen.

DSC_3158Vom Qoros gibt es noch keinen Preis in CHF – nur in RMB (chinesischer Renminbi) – offiziell CNY (chinesischer Yuan). Es gibt noch andere, die auch dieses Jahr keinen europäischen Preis angeben. Das Wahrungsgefälle ist zu unsicher und man möchte soviel rausholen, wie nur möglich. Dieses Thema beim Import von Autos ist schon längst bekannt. Nun will das Parlament sogar noch beim Fleisch am Knochen mitverdienen. Und das in Zeiten, wo Europa und Amerika den Freihandel wollen – TTIP lässt grüssen und ist ja selbst nicht so ganz mythenfrei. Da passt die Schlagzeile des Ktipp dazu: «Euro-Bonus für Autos? Von wegen!» Der ganze Artikel des KTIPP ist kostenpflichtig.

Wenn erstaunt es da, dass man auch zukünftige Mobilitäts-Techniken fast nicht beurteilen kann. Letztes Jahr habe ich geschrieben, dass man sich die NanoFlowcell Technologie merken soll. Das haben andere für mich gemacht und reichlich Wirbel festgestellt oder ist das Salz in der Suppe, jene oben erwähnte GmbH mit 120 000 Mitarbeitern, die jetzt hier mitmacht. Man  kann es einfach sagen: «In der Autobranche ist der Wurm drin.» Vermutlich nicht nur einer.

DSC_3178Stabilität wird nicht überall angetroffen – es sei denn, man schaue bei Aston Marti’n vorbei. Very britisch, auch die Bedienung. Nicht das einzige Mal, das ich in sprachlicher Mobilität üben darf. International eben.

DSC_3192Nebenan ein Auto, das sich verkaufen lassen könnte. Zumindest meine Einschätzung. Nicht das biligste in Genf, aber mit vergleichbarem Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es aus Deutschland noch nichts. Und wenn sie ein wirklich günstiges Auto fahren möchten, so suchen sie sich eine Occasion des Vorgängers, der mehr Beinfreiheit hatte. Bei der manuellen Version ist für mich das Steuerrad nicht ideal platziert. Wie in einem Sportwagen. Jaguar-Fans sind anders gelagert als BMW-Fans. Schön, wenn man das in den Palexbo-Hhallen beobachten kann. Übrigens, am meisten Gedränge war heuer nicht bei den Deutschen und den Italienern. Genau zwischen den beiden letzten Bildern. Und die Franzosen waren sehr gut besucht. Der Salon ist Konjunkturspiegel pur – man muss nur richtig hineinschauen.

DSC_3271Geniessen sie den Frühling mit den Blumen, die in den nächsten Tagen unsere Gärten und Felder bereichern. Denkt bei der Söiblume, der Chrötepösche oder dem Löwenzahn wie er auch genannt wird, dass Continental daraus Autoreifen herstellen kann. Der Frühling hat es in sich. Günstige Occasionen zuhauf sind eine Überlegung wert und teurer Luxux hat nicht immer mit Qualität zu tun. Nehmen sie sich in den nächsten Tagen Zeit auf ungedüngten Weiden und Rasen geschlossene Löwenzahnknospen zu suchen. Legen sie diese in Essig mit ihren Lieblings-Gewürzen ein. «Falsche Kapern» schmecken viel besser, wenn sie nicht gekocht werden und ganz grün sind … und dann einige Monate liegen lassen. Wenn sie eher ungeduldig sind, müssen sie trotzdem noch warten bis der  Geschwindigkeitsrekord vom ThrustSSC gebrochen wird, der im 1997 die Schallmauer durchbrach. 1000 Meilen könnten demnächst gebrochen werden – von einem Automobil. Von einem Kauf ist abzuraten. Er lässt sich nur mühsam im Stadtgebiet in Lücken einparken.