Wenn man nicht weiss, wie es rauskommen würde, stimmt man einfach Nein. Vermutlich wird dies mit der «Grüne Wirtschaft» geschehen.
Im Grunde genommen eine gute Sache. Nur, wie lässt sich das umsetzen. Es wird gefordert und keine garantierten Lösungen präsentiert. Das macht die Sache nicht ganz einfach. Jeder wird nach seinem Bauchgefühl stimmen müssen. Und dem sagen wir Demokratie. Da stelle ich mir eigentlich was anderes darunter vor. Fakten und nicht nur Meinungen.
Die «andere Seite» ist keinen Deut besser. «Hören Stimmbürger von mehr Nachhaltigkeit, sind sie sofort dafür – bis es sie selbst betrifft.» Doris Leuthard,Bundesrätin. Steht auf Seite 4 des e-Papers – neben dem Editorial von Schnebi, der 4,3 Welten braucht. Und die beiden schauen sich nicht in die Augen. Vermutlich besser, wenn wir das Resultat der Bundesrätin nicht wissen. Blumenstrauss im BR-Jet nach Abu Dhabi und hat selbst Sonnenkollektoren auf dem Dach. Vermutlich thermische, um warm zu duschen mit Doris. Blick war vermutlich auch dabei.
Sie ist besonders stolz: «Wir haben unsere Heizung ausgemessen und konnten dank eines kleineren Boilers rund 30 Prozent des Heizverbrauches senken.» Schön, aber das ist ganz sicher erklärungsbedürftig. Da denke ich gleich in Fragezeichen und nicht nur einem. Und hoch erfreut habe ich gelesen, wie sie zum Recycling kam. Sie hat Kaffeerahmdeckeli gesammelt. Hoffentlich landet meine Briefmarkensammlung nie in der Papiersammlung. All das steht nicht in einem Humorblatt, sondern im Migrosmagazin.
Ansonsten ist der Artikel doch recht interessant, aber ich komme nicht darum, dass ich die Dame eher als PR-Beraterin sehen würde. Eine totale Lobhudelei über das Recycling in der Schweiz. Frau sieht nur eine Seite an. Auf der andern, sind wir nur noch von Dänemark geschlagen, was die Menge in Kilo an Abfall pro Person ausmacht.
Exakt zwei (2) Kilo Abfall pro Tag und Person in der Schweiz.
Alain Berset hat dazu Zahlen in seinem Department – Umwelt Taschenstatistik 2016 (Seiten 52f) und mit diesen Zahlen kann ich spielen, damit man darüber nachdenken kann. Mich nimmt wunder, wer am Schluss am meisten Netto-Abfall hat, der nicht recycelt wurde. Schweiz (339 Kilo – rund 1 pro Tag) Platz 4. Spitzenposition und dabei wäre die belgische Schlussposition Spitze. Die Dänen führen mit 422 Kilo, vor Griechenland und Irland. Wir produzieren gut die Hälfte mehr als Deutschland und immer noch mehr als Frankreich, welche vor allem im Kunststoffsammeln wesentlich besser als die Schweiz ist. Für unsere Bundesrätin reichen die Pet-Flaschen und wohin mit der Bett-Flasche?
Diese Denkweise der rechten Seite könnte wieder einmal ins Auge gehen. Wir werden es in zwei Wochen wissen. Einseitig informieren ist heutzutage Brauch – Schade. Frau Leuthard hat auch den Gegenvorschlag nicht durchgebracht. Wenn ich so das gängige Abstimmungsdebakel, das der Bundesrat schlussendlich ausbaden muss, so mal Richtung EU anschaue, dann fehlen vermutlich dort einige Strategen. «Dort» darf frei interpretiert werden: Brüssel und/oder Bern.
Energie politisch zu vertreten ist nicht immer ganz einfach. Das hat schon Moritz Leuenberger auf meine Fragen erleben dürfen. Eine Doppelfrage hat er damals nicht beantwortet – aber auch das ist eine gute Antwort, denn die Schweiz streitet immer noch. Lieber Moritz, du hast mich als Bundesrat und Bloggerkollege überzeugt – zumindest habe ich jetzt in einem fast 600-jährigen Haus eine Pelletheizung. Und der andere in diesem Beitrag, der für Beamte betet, hat dieses Bild als Facebook-Konterfei und feiert heute Geburtstag, Yahya, die Gratulation gilt noch einmal.
Hier noch Christian Wasserfallen, der energiepolitisch meiner Meinung nach eher mittig anzusiedeln ist. Keine Zwänge und schon gar nicht Subventionen. Aber bitte, den Mut haben und Zahlenmaterial selbst zu recherchieren und nicht einfach zu übernehmen. Erinnerst du dich noch an unsere Diskussion im Frühjahr in der Matte, wie über die IT-Studentenzahl an der Fachhochschule für Wirtschaft orientiert wurde. Nicht Miss- sondern Mistermissverständlich durch einen Chefdozenten. Denkt doch etwas quer und überzeugt mit wirklichen Argumenten. In der Schweiz können wir gut ökologisch und ökonomisch verbindend denken. Vielleicht wiederhole ich nun zum 100-sten mal. Ökologie wird gelebt, wenn sie Einsparungen bringt.
Bill AG-mässig habe ich mich schon geäussert. Das sind die in der gleichen Stadt, wo Einsprachen nichtwahr genommen werden. Mein Bild von Doris Leuthard ist in diesem Artikel zu sehen. Zum Nachrichtendienst nur so viel. Das muss sein, damit wir gleich lange Spiesse haben. Wieso ich dieser Ansicht bin, ist auch dort zwischen den Zeilen zu lesen. Es wird wohl nicht Zufall sein, dass auf einer Social Plattform wieder einer als «vielleicht kennen sie xy» aufgelistet wurde, der nur durch den transatlantischen Mailversand herausgefiltert werden konnte. Und so viel wie im Finanzblog über mich steht, schaffen die nie, in einer allfällig neuen Fiche aufzunehmen. Die alte taucht in rund 20 Jahren auf, denn Cattelan hat meinen Vornamen gekannt – das ist sowas wie eine Geheimsprache, oder der Wink mit dem Zaunpfahl, für solche, die schnell denken können.
Und es wird auch kein Zufall sein, dass es jetzt fünf vor zwölf ist – nicht GMT, eher FFT – french flexibel time.
Ich frage mich, wie die 2 Kilo zusammenkommen sollen. Soviel Müll produziert doch kein Mensch.
Ich laß beim Einkaufen immer die Verpackungen da bzw. vermeide Verpackungen wo es geht. Aber selbst ein Durchschnittsmensch kommt doch nicht auf 2 Kilo Müll. Pro Tag.
Leider stimmen die Zahlen. Du musst einmal durch ein Einfamilienhaus-Quartier laufen und schauen, wieviele Abfallsäcke da bereit stehen. Du kannst auch andere Häuser einfach mal rauspicken, aber da wird das Abschätzen schwieriger. Du siehst das Gewicht nicht, kannst die Anzahl Personen noch weniger gut einordnen und vor allem, du siehst nicht, wo noch zusätzlicher Abfall anfällt. Alles was recylet wird muss dazu gezählt werden. Was beim Arbeitgeber anfällt kommt auch dazu usw. 2 Kilo, eine Zahl, die man behalten kann. Erstaunlich, dass ich sowas selbst ausrechnen muss – 730 : 365 – ganz einfach, aber auch muss man sehen.