Heute 160 cm Tunnellänge pro Tag – 460 cm vor 140 Jahren

Einiges scheinen wir Schweizer heute falsch zu machen. Bei uns gibt es wirklich gute Unternehmungen und es könnte ja sein, dass die alle nach China verkauft werden. Aber wir bemühen uns um Frieden – Bürgenstock nicht Birkenstock, die sogenannten Heilandsandalen.

Kunst auf dem Bürgenstock. Aufgenommen im Februar 2008. Erinnern sie sich an diese Zeit – rückblickend gesehen mittendrin in der Weltfinanzkrise 2007 – 2008. Die ganze Welt hat über die Friedenskonferenz berichtet, die am Wochenende dort im Kanton Nidwalden stattfand. Höhe und Aussicht etwa wie auf dem Beatenberg – nur, auf Letzterem brauchen der Tod und die Frau nur in eine Richtung zu schauen. Denkt mal etwas über dieses Bild nach. Von wem ist es? Ich habe noch nicht gesucht. Allenfalls ist es eine Nutte und einem ähnlich zumindest tönenden, um dieses Gewerbe nicht zu verletzen, hätte ich eine Postkarte von hier gesandt und ihn per B-Post (die ist viel schneller) informiert, dass er trotzdem eingeladen werde, obschon er vorgängig seine Absagte der ganzen Welt mitteilte. 10 Franken Kosten und es hätte keine bösen Worte über unsere Neuuntralität, eine halbwarme Alttralität gegeben. Das Ganze kostet uns ja eh etwa zwei Franken je Einwohner, die hoffentlich mittelfristig viel Erfolg – Frieden – bringen.

«Siegt» die bürgenstocksche Friedensglocke?

Oder die Hexe auf dem Turm? Vermutlich hielt sie Ausschau auf einen ganz speziellen Vogel – Andrea, der Grenzgänger. Über eine andere Foto von hier oben, habe ich auch geschrieben – vor oder hinter dem Gitter und wo ist die Bank?

Den Albula sieht man von hier aus nicht, wo Bundesrat Rösti rühmt. Die geschrederte Kartoffel, wie das Material beim Tunnelausbruch, machte mit dem Wolf Werbung und streute auch Äschi über die Häupter, nahm ihn in Schutz. Ich bin eher für den Wolf.

5862 Meter Tunnel in zehn Jahren – mit modernster, teuerster Technik natürlich. Irgendwie fühle ich mich im falschen Film. Vor rund 140 Jahren hat Louis Favre für 15003 Meter doppelspurigen Tunnel 8 Jahre und 10 Monate gebraucht. Heute brauchen wir fast drei Mal länger für einen einspurigen Tunnel (siehe Überschrift). Lest einmal das Buch über den Gotthardtunnel – extrem spannend, nicht ganz ethisch und destotrotz seit fast sechs Jahrzehnten in meiner Bibliothek. Der Albulatunnel soll 100 Jahre halten! Wer es glaubt. In 17 km Abstand wird Wasser abgepumpt, damit der Berg in Brienz/GR weniger rutscht. Wasser und Sanddurchbrüche kennt auch der Albulatunnel selbst. Gotthard-Basistunnel oder Lötschbergtunnel, überall gibt es Probleme. Wo sind unsere zuverlässigen Unternehmen.

In SRF1 wird gemeldet, dass wir ein «Hochtief» haben. Wow. Oder Gefahr durch eine Entenfamilie auf der Autobahn. Die Gefahr ist wohl für die Enten grösser. Gratiswerbung für Hochtief – mit 37′ Mitarbeitern einer der grössten Baukonzerne. Natürlich sind die auch im Tunnelbau tätig. Zumindest von den Kosten her scheint sich das zu lohnen. Die ulkigste Tunnelröhre der Welt kennen sie ja schon.

Noch eine Meldung aus meiner Umgebung. Alu Menziken wird chinesisch. Aber ich schätze, dass sie zumindest noch eine Generation im Wynetal bleiben werden. Der Blick hat meinen Kommentar, dass sie früher schon Firmenteile verkauft haben, die heute im Ausland angesiedelt sind, nicht publiziert. Früher sagte man: «Blick sprach als erster mit der Leiche«. Ja, den Eigentümer einer Firma oder einer Unternehmensgruppe herauszufinden ist nicht immer ganz einfach. Bei der Afag Bild 4 anschauen. Gab es da nicht schon früher andere Wege? 2011 und zehn Jahre früher gehörte Schaeffer schon den Amerikanern. Und was in der Geschichte von Afag nicht ersichtlich ist, wäre der Abstecher zur Alu Menziken … nach dem Debakel KLAG und KLUH mit der CS. Diese hat drei «Finänzlern» nicht geglaubt, die den Untergang von Viktor und Therese Kleinert prophezeiten. Gemäss Zeitungen waren es knapp 100 Mio Verlust. Den Namen des andern, der im Bellevue-Saal beim Kadertreffen und der Info durch die GD anwesend war, habe ich nie erfahren. Die Chinesen können zumindest eines, Börsenkurse von Nebenwerten (3 Jahre anschauen) in Erfahrung bringen und nach Perlen der Montana Tech tauchen.

Na ja, vielleicht kaufen mal die Chinesen etwas von mir ab. Diese schätzen heute Qualität zur Produktion von billig(er)en Industrieteilen und echt historische Sachen, die wir heute bei uns vielfach belachen. Die Zeiten könnten einmal ändern – was wir aber nicht hoffen

Wir haben am 15. auch klein gefeiert – nicht Frieden. Leben – 1:1000. Es gab einen Wein. Keinen vom Bürgenstock und übrigens, die Weinkarte scheint topsekret zu sein. 20 000 die teuerste Flasche, so gesehen gebe ich mich nur mit billigem Fusel ab. Ein 30 jähriger blanc de blanc – für mich ein herrlicher Wein. Es gab in der Schweiz auch eine Champagnerdegustation – Hut ab. Das von England wissen sie seit langem. Nun muss ich aber noch eine Appelation festhalten, die ich nicht gekannt habe – Brézème. Vor kurzem in Tournon einen Domaine Lombard getrunken. Wow.

Nun hoffen wir, dass der Anfang auf dem Bürgenstock möglichst schnell umgesetzt werden kann.

D-Day … P-Day – 25 Jahre martisches 6-Eck

Vor 80 Jahren war der D-Day. Was hat der gekostet?

Viele Menschenleben. Das ist nicht in Geld, in Finanzen aufzuwiegen. Hoffen wir, dass wir sowas nie mehr erleben müssen.

Dieses Bild habe ich schon einmal gezeigt … nun ist es quer, IT-Release sei Dank.

Es sagt mehr aus, als 1000 Worte und viel besser wäre es, wenn es den guerre, den Krieg gar nie gäbe. P-Day – Peace-Day.

Heute kam auch in den Nachrichten am Fernsehen, dass vor 200 Jahren der Schützenverein seinen Anfang nahm. Na ja, 15 Jahre Kenntnisse mit dem Stgw 57 habe ich hinter mir. Und im gleichen Beitrag wurde das Schützenmuseum Bern erwähnt. Seit 1939 ist es am gleichen Ort – ein kriegerisches Jahr. Es gibt vermutlich nur ein Museum in Bern, das ich nie von innen angeschaut habe – das Schützenmuseum. Drei Jahre habe ich vis-à-vis von ihm gearbeitet und es von meinem Büro aus gesehen.

Es gibt aber heute für mich einen Aufsteller. Das SEF – Swiss Economic Forum in Interlaken – findet statt und vor 25 Jahren habe ich an diesem mein martisches 6-Eck öffentlich vorstellen dürfen. Danke an Christian Jost vom Kunstwerk, der mir das ermöglicht hat. Ja, vor einigen Tagen habe ich erfahren, dass er schon gestorben ist – R.I.P. Wer ein Andenken an ihn möchte, soll sich bei mir melden – ich habe noch von den weltersten Wertkartons.

Es hat auch noch unterschriebene – Handelswert CHF 750.–. Ca. 60 x 80 cm – bin eben zu faul, um nachzumessen, ein Original befindet sich im Finanzmuseum Olten … schaue einen Kriegsfilm. Strategie und Taktik für den Notfall intus nehmen. Nur, leider ist mit Ironie nicht immer Frieden zu schaffen. Oder einfach gesagt: Nie mehr Krieg!

Berufsbildungs-Chaos im Anmarsch

Der Bund plant die Abschlussprüfungen bei den Berufsprüfungen abzuschaffen. Zwei Beispiele, was z.B. in einer Buchhaltung heute schon falsch laufen kann.

Drei, vier Jahre auf jede Probe zu lernen kommt vielfach dem Auswendiglernen gleich. Bei der Abschlussprüfung gilt es aber, auf relativ kurze Zeit alles Gelernte anwenden zu können. Man sollte es begriffen haben, nicht nur herunterleiern können. Im Berufsleben ist es eher wie an einer Prüfung, wenn plötzlich ein Problem, eine Reklamation auf dem Pult landet. «Fliessbandarbeiten» schätzen viele Menschen, aber etwas Unbequemes zu lösen, das überfordert oft. Zwei Beispiele aus den letzten Monaten.

Ärzte beschäftigen oft Laboratorien für ihre Untersuchungen. Schweizweit gesehen vermutlich viel zu oft und nicht jeder hat das Geld, um selbst die notwendigen Laborgeräte im Hause benützen zu können. Ein Kunde hat mich mal gefragt, ob er in Abbott Laboratories investieren soll. Er hat es gemacht. Damals war der Schweizer Sitz noch nicht in einem so steuergünstigen Kanton. Später mal haben wir in Medtronic investiert. Er hatte eben einen Herzschrittmacher erhalten und war mehr als nur zufrieden. Zwei erfolgreiche Aktiengeschäfte. Beide Firmen beschäftigen heute weltweit zusammen mehr Menschen als im Kanton Basel-Stadt leben – über 200 000.

Ein boomender Geschäftszweig und das hat Nachteile. Die Kunden haben auch immer mehr zu tun und Fehler gibt es meist auch mehr. Aber meist nicht von den professionellen Verkäufern, Produktingenieuren und der Produktion. Die grösste Fehlerquote in westlichen Ländern ist heute leider meist der Administration «zu verdanken». Egal, wer für den Fehler verantwortlich war, in der Administration läuft alles zusammen und wenn Fehler nicht blitzschnell eliminiert werden können, gibt es Pendenzen, die immer länger auf sich warten lassen und dadurch der Stapel «Unerledigtes» mit neuen Fällen immer höher wird.

So ein Labor an einer heissen Zürcher Adresse hat anscheinend ein solches Chaos. Es schreibt eine Rechnung. Ich sende diese mit einem erklärenden Brief zurück. Bitte an die Krankenkasse senden, die kontrolliert fachtechnisch besser als ich und bezahlt auch diese Leistung. Es folgt eine Mahnung, eine zweite Mahnung rund ein Jahr (!!!) nach der Blutabnahme des Arztes und wie sieht es auf der Zahlungsseite aus. Ich habe nach der ersten Mahnung bezahlt und dann nachgeforscht – die Krankenkasse hat schon vor über einem Jahr auch bezahlt. Der Brief nach der zweiten Mahnung fiel deutlich länger aus, denn etwas zweimal verrechnen, läuft eigentlich schon fast unter Betrug und es wird auch erwähnt, dass ich mal mit einer Dame telefoniert habe, die wie ein Französischer Sommervogel tönt. Rückzahlung bis heute – keine.

Nun noch eine kleine Denksportaufgabe zumindest für Betriebsbuchhalter. Rechnen sie mal aus, was so eine «administrative Übung» kostet … und ich kann ja meinen Aufwand auch nicht gleich verrechnen. Übrigens, es ging um CHF 47.70! «Lernt etwas!» hätte ein ehemaliger Insider gesagt. Falls ihr über Medizin was lernen wollt, besucht diesen Sonntag das mmbm – das Museum für medizinhistorische Bücher in Muri/AG.

Ein zweites Beispiel, was sich ein «Baunebengeschäft» leistet und in unserer Gemeinde herum erzählt, dass ich Rechnungen nicht bezahle und er mir nie mehr etwas verkaufen werde. Hat er aber …

… für dreissig Franken – man beachte allenfalls den schwachen roten Aufdruck. Beim Hersteller kostet es fünf Franken weniger. Meine Rechnung, die ich anscheinend nicht bezahlt haben soll, wurde zu 98% mit zwei Prozent Skonto, wie auf dieser vermerkt, in der gleichen Woche bezahlt, wie er sie ausgestellt hat. Nur, das Unternehmen von RD hat zwei Rechnung erstellt und die erste für ungültig erklärt, weil er es nicht schafte, die schon verrechnete Arbeit innert zwei Wochen doch noch zu beenden. Das war nötig, damit der andere pflichtbewusste Handwerker weiterarbeiten konnte. Er hat es dann gemacht. Dieser hat auch die 600 erhalten, der andere hat sie auf der neu erstellten Rechnung nicht mehr aufgeführt. Ganz schwache Administration. Ja, nie bezahlt und er meldet sich mit dieser schriftlichen Eingabe als Zeuge beim Gericht.

Toll. Hab selten das hohe Gericht lachen sehen, aber wenn noch ein anderer Zeuge aussagt, dass er beim Bau darauf aufmerksam gemacht hätte, was der Beklagte gefordert hätte. Nur, das war nicht möglich, denn die Baustelle wurde rund zwei Jahre vor seinem ersten Erscheinen in unserer Gemeinde fertiggestellt. Ein anderer Zeuge, der gegen mich aussagen sollte, gab mir Recht, denn der Beklagte hat schlicht und einfach brandschwarz gelogen und erst noch die mir anscheinend erwähnten auszuführenden Arbeiten verwechselt. Nicht beim Bau hätten die ausgeführt werden sollen, sondern sind korrekt von mir nach fast fünf Jahren bei der Schadensbekämpfung angewandt worden. Es gab nach dem Lachen eine Kaffeepause und der Prozess wurde dann zu meinen Gunsten im siebten Jahr in dreissig Minuten beigelegt.

Lügen haben kurze Beine und vermutlich wäre es sinnvoll, die Abschlussprüfungen weiter durchzuführen, denn an solchen kann man beweisen, dass man das Metier beherrscht und nicht nur auswendig gelernt und dieses dann noch vergessen oder verwechselt hat. Aber nur, falls man wirklich auf dem ausgeführten Beruf eine Berufsschule mit Abschluss gemacht hat, was leider nicht immer der Fall zu sein scheint. Schade, dass heute die Administration oft vernachlässigt aber riesig ausgebaut wird und oft unter schlechten IT-Hilfen leidet. Das kostet viel in der Produktivität …

… und schlägt sich im Bruttosozialprodukt nieder.

Nachtrag: Das Laborproblem ist gelöst. Kundenunfreundliche IT bei Labor und Krankenkasse. Die zukünftige Administration im Gesundheitswesen kann ja heiter werden. Mal schauen, was zusätzlich die nächste Abstimmung bringt und was das Gesundheitswesen für administrative Lösungen auf Lager hat. Übrigens, ich habe auch erfahren, wieso mich niemand zur Nach-Impfung gegen Lungenentgzündung eingeladen hat und warum kein Dossier gefunden wurde. Diese Geschichte, aber ein ander mal. Nur soviel, es wäre gut, wenn diese IT-Projektleiter eine entsprechende Berufsprüfung hätten.