Keiner auf der Welt kann etwas dafür, dass er an seinem Geburtsort auf die Welt kam. Die einen haben Glück, viele andere nicht.
Die heutige Zeit gefällt mir alles andere als gut. Vermutlich für uns in Europa die schlechteste Zeit seit dem 2. Weltkrieg. Und trotzdem können wir uns freuen, manchmal über Sachen, die andere zum Denken oder gar Nachdenken bringen, zwingen.
Die letzten Tage waren für meinen Umkreis nicht anstrengend, aber gefüllt mit neuen Sachen oder mit Wiedersehen. Zufall? Den gibt es nicht. Es ist die Anspannung, die in der Luft liegt. Die eine Hälfte sucht Erfolg an der Börse und bieten mehr. Und was macht die andere Hälfte? Die verkaufen, wollen aussteigen. Eigentlich nicht je die Hälfte, nur diejenigen, die genügend Geld haben oder irgendwie auftreiben können. Die andern lassen ihre Stimmung im Auto aus. Der Verkehr ist aggressiv. Tempomat haben viele nicht oder schalten ihn nicht ein und beschleunigen auf über 120, wenn einer überholen will. Dann überholen sie und plötzlich fahren sie mit 96. Psychologen können Bücher darüber schreiben. Und dann kommt noch die Sternen-Brücke. Kennen Sie nicht? Die Astra-Brücke gegen den Stau. Sterne sind im Himmel. Himmel noch mal, gestern Abend nebenher, sie wird weitergerückt, tolle 39 Stundenkilometer. Das letzte Mal darüber hinweg waren es drei weniger. Aber was soll es, die Behörden sind über ihre Erfolge begeistert.
Die Post auch. 170 Poststellen schliessen. Mein Vater würde sich im Grab umdrehen – er leitete einige Jahre die grösste Postfiliale in der Schweiz. Ich will mich ja nicht beklagen, Manfred und andere bringen mir immer noch Post und holen auch welche ab. Nur wenn ein eingeschriebener Brief 2 1/2 Monate braucht, bis ich ihn von 3027 Bethlehem bis zu mir erhalte, ist etwas faul im System. A- und B-Post wurden zum Teil sofort zugestellt, beide gleichzeitig. Aber das teurere Couvert kam erst einige Tage später und da war ich in den Ferien, ging zurück und einer hat es dann noch fertig gebracht, das Couvert zu öffnen – unsorgfältig natürlich – und den Absender zu suchen. Der steht seit Jahrzehnten bei mir immer klein über der Adresse, wie das die Post, oder war es noch die PTT, empfohlen hat. Unsere Staatsbetriebe glänzen manchmal so richtig. Ironie off, wer es nicht merken sollte. Freuen wir uns doch, dass wir noch Post lesen können …
… und nachdenken. «Was die Kirche weltweit für den Frieden leistet«. Und eben läuft im Radio dass man auch Biber und Wölfe schiessen kann und wer spricht, Raffael Ayé von Bird Life – Raffael, ich stoppe mit schreiben. Rösti hat nicht «Aye» gerufen – verstanden, in der Seemannssprache. Oh je, jetzt meldet sich eine Bäuerin, dass auch Menschen von Wölfen angegriffen werden können. Horror, was da gegen Biber und Wölfe alles in diesem Forum eingebracht wird. Freuen wir uns doch, wenn wir wieder vermehrt wilde Tiere sehen. Aber nicht wie die Hirsche eine Woche vor ihrem Abschuss.
Bleiben wir hier in der Gegend. Vorgestern hat mir einer, der mal in Österreich geboren wurde einen Sticker geschenkt …
… vom Stumpenbataillon 56. Hab ich bisher nicht gewusst. Am nächsten Tag weiter, genau genommen 5,75km Luftlinie Richtung Südost – Fabrik von Villiger. Ja, die holen praktisch alle Jahre noch ihre Cigarren ab, mit eigener Binde und wer hat heute Geburtstag. Der Chef und Besitzer. Heute arbeiten sie drüben nicht – katholisch, Fronleichnam. Herzliche Gratulation Herr Villiger zu ihrem 94igsten Geburtstag. Da ist Biden doch fast wie ein Jungspund. Hoffen wir für alle, dass sie in diesem Alter noch arbeiten können und so fit sind.
Rauchen tötet, aber Waffen auch, ob dies ein Schützenpanzer, wie auf dem Sticker, ist oder eine andere Waffe. Nur, wir Schweizer sind da extrem viel friedlicher. Die Drohnen setzten wir zur Zeit nicht wirklich ein. Also, freut euch, dass es uns zur Zeit noch gut geht. Nochmals, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und heute habe ich mit einem gesprochen, der Aschenbecher sammelt. 10 Stunden intensiv diskutiert – so ist das Leben lebenswert.
Und gestern ein Konzert, fast in privatem Rahmen – Kirche Bremgarten – Bern natürlich. Modernste Musik nach klassischem Muster.
Klang-Galerie Bern – schön, dass wir in und um Bern leben können. Zumindest den Oboisten kennen wir und total beruhigend, dass seine Freundin heute in Schweiz leben darf, Sie konnte sich ihr Heimatland, das grösste in Europa, auch nicht auslesen. Es war eine tolle Woche und wir hoffen: Nie mehr Krieg!
Nachtrag: 21. Juni – Sommeranfang. Nicht wirklich, es ist keine 17 Grad warm, nein, kalt – ein milder Winter. Also, Stumpen kaufen gehen, damit es etwas wärmer wird. Vor einer Woche habe ich beim Lesen des Landanzeigers gesehen, dass das Stumpenbataillon das 150-Jahr-Jubiläum feiert. Streng geheim, dieser Beitrag schaffte es nicht bis ins Internet. Vermutlich wegen der Luftaufnahme. Rund 500 Mann schätze ich und zwei verschiedene Fahrzeugtypen. Sie sind so ausgerichtet, dass sie eher doch den Krummen ähneln, als den Stumpen. Auch in der AZ scheint das Meiste geheim zu sein – nur für Berechtigte. Die Luftaufnahme ist übrigens auf Facebook zu sehen. Mit gerade ausgerichteten Soldaten wird keine Schlacht gewonnen. Es gibt aber Fälle, wo nach einer Fahnenabgabe, eine zweite militärische Laufbahn beginnt, die dann auf einer zweiten Liste endet, die allenfalls ein Nachfolger von BR Kopp eingesehen hat … und die heute verschwunden sein soll.