Eigentlich sollte ja im digitalen Zeitalter alles viel einfacher laufen, sicherer sein und schneller von statten gehen. Es gibt tatsächlich einige solche Sachen.
Wer kann heute noch Karten lesen. Nicht die Ansichtskarten, die ganz selten mehr versandt werden. Landkarten, wo man zum Beispiel auch sehen kann, welche Strecken sehenswert sind, wo es allenfalls durch gebirgige Gegenden geht. Das GPS funktioniert eigentlich immer. Manchmal fliegt es aber durch Gegenden, wo es noch keine Strassen verzeichnet hat und mit den Geschwindigkeiten steht es oft nicht im Einklang mit der gültigen Signalisation. Das sind doch alles Kleinigkeiten.
Aussetzer beim Radio, beim Telefon, dem ÖV und und und, das liegt heute fast an der Tagesordnung. Und gehäckt wird überall. Den Blick anschauen und dann kommt die Werbung von capitalix. Bitte den Link nicht gross ausprobieren, sonst folgen unter Umständen 50 Telefonanrufe, ob man nicht doch CHF 250.- investieren wolle und sofort einen Gewinn erzielen möchte. Wenn die dann anrufen, werden Schweizer Mobilenummern vorgetäuscht – registered in Seychelles! Für Blick ist das nichts Neues – alles schon mal da gewesen. Ihre Leser werden aber immer noch abgefangen, denn die eingespielte Seite sieht wie eine echte Blickseite aus. Na ja, ich wollte das halt mal ausprobieren, bei dieser dubiosen Firma – das scheint mir noch ein ganz anständiger Ausdruck zu sein. Gemäss Werbung liebt Berset solche Anlagegeschäfte. Eine solche Falschwerbung ist wirklich schon unter dem Gürtel.
Andere werden mit wichtigeren Sachen gehackt. Besser gesagt, gehäxt. Bei der Bundesverwaltung sollte so langsam jemand die Sicherheitskoordination echt in die Finger nehmen. Es reicht nicht, wenn die Homepage-Auftritte standardisiert werden. Und auch hier lassen etliche noch zu wünschen übrig. Und das Allerschönste, am gleichen Tag schiesst Berset den Vogel endgültig ab – das Patientendossier. Ja, das elektronische Dossier, das habe ich schon ganz am Anfang mal intensiv angeschaut. Übrigens, damals hatten sie bei der Post einen Sonderstand aufgebaut – nur, die Personen, die man hätte fragen können, waren zu dieser Zeit nicht in der Schalterhalle. Ich nehme an, dass die elektronischen Daten durch IT-Cracks zu knacken sind, so wie ich in den Tagen der ersten Mondlandung analog erreicht habe. Die meisten medizinischen Anwender werden noch viel mehr in der Administration ersaufen, als bisher schon und dann kommt noch etwas total Negatives dazu. Wenn sie eine Zweitmeinung eines Arztes wollen, kann dieser die Erstmeinung lesen und welcher Arzt wiederspricht schon einem Kollegen. Horror, ein solches Szenario. Im schlimmsten Fall werden Menschen sterben, weil sie keine andere echte Zweitmeinung erhalten. Und der Schlusspunkt in der Geschichte von Berset: es gibt zuwenig Heuschnupfenmedikamente – nichts gelernt in der Corona-Zeit. Ja Tavegil gibt es ja seit Jahren in der Schweiz nicht mehr. War zu billig von der heimischen Industrie produziert worden … aber lebensrettend. Einer hat mir kürzlich gesagt:
«Unser Gesundheitswesen ist krank!»
Im Bundesrat scheinen noch andere krank zu sein. Auch die Infrastruktur und das Drum-Herum. Ich glaube „wir“, ein grosser Teil unserer heutigen Gesellschaft ist krank, oder liegt es daran, dass es «nur» schlechten Beton gibt, wie bei der Brücke, die vielleicht mal einen guten km weit weg war.
Typ für Baugeschäfte, damit man möglichst schnell wieder einen Neubau aufstellen kann – stark rostiges Eisen nehmen.
Kann man doch alles mit KI – künstlicher Intelligenz – erledigen. Ich glaube in den letzten Tagen kam kein Medium darum, KI nicht zu erwähnen oder wie ChatGPT unsere Welt vereinfachen wird. Am eindrücklichsten war der Beobachter mit einem ganzseitigen KI-erstellten Bild. Im digitalen Beitrag fehlt das Bild, eine Autobahn am Gotthard mit zehn Fahrspuren. Ich denke, es sind in jeder Fahrtrichtung 4 und ein Pannenstreifen. Rubbish in = Rubbish out. Auf dem Bild fahren alle Fahrzeuge auf sieben Spuren und der Autobahnauffahrt in die gleiche Richtung. Chaos garantiert programmiert. Es wäre schon wichtig, richtig fragen zu können.
Die zweite Frage: Wer ist der Finanzblogger Stephan Marti? Hier ist Schluss – der Chat ist gerade ausgelastet. Startpage bringt auf die kopierte Frage 5 Antworten und Google 8 und das erste Bild das gleichzeitig gezeigt wird, bin ich und es folgen jede Menge Bilder die ich geschossen und im Netz hochgeladen habe. Und wer es noch nicht wissen sollte, der erste deutschsprachige Finanzblogger war und bin ich – SMS – Stephan Marti Schweiz, Schmiedrued oder Saint Ambroix. Beginn am 17. März 2005 – der Name Swiss ist damals ganz neu.
ChatGPT ist noch unbrauchbar, es sei denn sie haben allerkleinste Ansprüche, denn es sind viel zu wenig Daten gespeichert auf die zurückgegriffen werden kann. Nun wissen wir auch, wieso heute so viele Fake-News und tonnenweise Falschinformationen zu lesen sind.
Dazu braucht es ganz andere Server und Datenspeicher. Nicht unbedingt einer der zwei Hochleistungsrechner aus Europa – der LUMI in Finnland oder der Leonardo in Italien, die unter den ersten fünf der Top500 der Supercomputer sind. Es wird noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte brauchen, bis AI wirklich brauchbar ist und zudem müssen zuerst Menschen dafür ausgebildet werden – Querdenker und nicht Auswendiglerner. Und vielleicht sollte man sich in diesem Zusammenhang das französische Unternehmen SiPearl merken.
Der 15. Juni ist für mich ein Gedenktag. Vor 14 Jahren Beginn der sechs Monate Spitalaufenthalt und 1:1000 die Chance, zu überleben. Und heuer schaue ich an diesem Tag die TdS über den Albula im TV an. Gezeigt wird die Spitze, die den Pass gegen La Punt runterfährt. Mir läuft es eiskalt den Rücken runter und ich denke an Wohlen/BE. Wir fahren vor dem Begleitfahrzeug in einem Viererfeld. Keiner weiss, wer den Fehler machte und wir landen mit gut 80 km/h im Gras. Zehn Meter weiter und wir wären in die Mauer geprallt. Die Bushaltestelle gab es zum Glück noch nicht. Einige Schürfungen, Räder verstellt – wir hatten echt Glück. Gino Mäder an diesem Tag nicht. Und genau 75 Jahre zuvor Richard Depoorter auch nicht. R.I.P. auch an meine ehemaligen Kollegen Goodie und Norbert.
Drei Tage zuvor, 100 Meter vor meiner Wohngemeinde Schmiedrued, am Tag mit dem Massensturz 30 km vor Nottwil. 2010 gab es einen Massensturz in Wettingen – am 15. Juni. Am Etoile de Bessèges haben wir die dritte Etappe in meinem Ferienort und in Bèsseges den Zieleinlauf angeschaut. Die 3. Etappe, nachdem am Tag zuvor das Rennen nach einem Massensturz abgebrochen werden musste. Auch dieses Radrennen stand schon unter besseren Sternen – mit dem Ehrengast Poulidor und schon damals Ärger mit dem Digitalen. Die Foto entstand im Garten meines Freundes. Er hatte später das Gleiche wie ich – aber er gehörte zu den 999 – Ruhe in Frieden.