Langsam spannend, das war im ersten Teil – gegen Überspannung sollte man sich möglichst wehren und Hochspannung vermeiden.
Wie man Finanzmiseren begegnet, da haben schon einige darüber geschrieben oder den Nobelpreis erhalten … und kurz darauf erhält einer diesen Preis für die gegenteilige Neubeurteilung der Lage. Hier einige Artikel … alle spannend, bilden sie sich selbst ein Urteil:
- die Mikrosteuer
- 13 Massnahmen, damit die UBS verdaulich wird
- die Schattenbanken
- die Lehrerschaft lehrt immer noch das, was sie mal gelehrt hat
- nicht alles ist einfach zu begreifen
Sogar der Schweizer Bauer schreibt über das Jahresergebnis der SNB. Wenn sie nun noch die finanziellen Verpflichtungen, die wir, die Schweizer Steuerzahler, gegenüber der UBS eingegangen sind, ergibt das gerundet rund CHF 45 000. Nicht insgesamt, je Einwohner der Schweiz. In Amerika sieht die Verschuldung ähnlich aus – US$ 100 000 – Warnung vor Bankrott. Das dürfte etwas mehr als ein zerschlagener Tisch sein und dass die SNB aufholt, ist auch nicht sonderlich beruhigend, wenn man ihre Buchhaltung anschaut und der Schnitt ist noch immer unterdurchschnittlich.
Aber heute rechnet man mit dem Schnitt. Wir waren an der Finanz’23. Vermutlich haben alle eine gewisse Angst. ETF noch und nöcher, Derivative zu Hauff – man arbeitet mit dem Durchschnitt. Selten einer, der den Durchschnitt schlagen möchte und wenn, dann mit sicherheitsverteilten Fondsanlagen. Sorry, das Anlagegeschäft ist extrem langweilig geworden. Es gibt einige wenige, die mit interessanten Angeboten auftreten. Die Geschichte wird zeigen, ob sie erfolgreich werden. Zwei picke ich heraus – die Briese Schiffahrt – oder sollte es nicht heissen steife «Brise Schifffahrt«? Überall gehen die Meinungen und Möglichkeiten auseinander. Oder wieder einmal was mit Sonnen-Energie? Oder Sonnenenergie. Sorry, heute heisst das ja Solarenergie – genau Sun Invest AG. Und sollte es jemand nicht mehr wissen, Solar ist ein altes Flächenmass und genau um Flächen geht es – um Energie-Contracting. Beides Ideen, die an dieser Fondsmesse auffallen. Und da fällt auch einer auf:
«Fleisch u Wurst» und eine Diskussion über Boe. Und dann …
… eine über Krypto … der Superhund ist gleich alt wie ich … heute bedeuten viele Ausdrücke etwas anderes, als vor einigen Jahrzehnten und «nachhaltig» ist eh schon alles. Es gibt auch 8gr Toblerohne (ganz unten) – und etwa gleich viel durchsichtigen Plastik, farbiges Alupapier und einen Karton, aber alles supporting responsible forestry, Climate neutral und PACKED IN GERMANY. Na ja «Compostable transparent exterior foil». Total erstaunlich, was da alles an ökologischen Gedanken und Werbeprodukten angeboten wird … dreissig Jahre, nachdem die ersten damit angefangen haben, spricht jeder davon und die meisten haben nur eine ganz kleine Ahnung, wovon sie eigentlich sprechen. Zumindest sehen heute die Verkäufer aus, wie wenn sie an der Swissbau tätig sind … schwarzer Anzug und weisses Hemd … mit Krawatte schätzungsweise ganz knapp noch ein Viertel.
Es ist viel schwieriger geworden, heute zu analysieren, was gut und brauchbar ist. Praktisch überall wird mit nachhaltig, EFC etc. geworben. Einige staunten über das 25 jährige Martisches 6-Eck:
Ein spezielles Dankeschön an Ringieraxelspringer. Ein ganz spezieller Tag für mich. Aus Borsalino.ch gab es einige andere Sachen und am Tag des Ausstellungsbesuches kam das E-Mail, dass die Verträge unterzeichnet seien.
Anhand von Kühen ist man auf dieses Produkt gekommen und wir sind vor kurzem rund 1000 km durch Oberitalien, Österreich, Deutschland und die Schweiz gefahren. Tolles Wetter, frisches Gras, aber keine einzige Kuh auf den Weiden und dabei gibt es zehntausende, vermutlich hunderttausende alleine in Oberitalien. Die ersten Kühe auf den Weiden haben wir im Schweizer Mittelland gesehen …. sie geben weniger Milch … der Verdienst wird noch kleiner und Kühe lieben doch frisches Gras … ist das jetzt nachhaltig?
Den Handschlag, das gibt es fast nicht mehr. Heute rennen alle der Masse nach … dem Geld. Geld oder eben Finanzen, aber da verstehen eh die meisten nur noch Anlagen … Derivative, Fonds und nachhaltige bei den meisten. Stockpicking kommt wieder. Wetten!
Einigen Kollegen sollte ich noch etwas Buchhaltungswissen beibringen. Vermutlich fange ich mit etwas Einfacherem an, als der Eigenkapitalquote für Banken, die meiner Meinung nach immer noch zu tief ist, vor allem bei solchen, die gamblen. Zudem bringen auch die 30%, die man für den Nichtbankensektor empfiehlt, nicht sonderlich viel. Wer viel Umsatz macht, keine riesengrosse Marge hat und wenig Eigenkapital aufweist, kann schnell mal in den Problemkreis rutschen. Übrigens, die CS hatte meines Wissens 14% ausgewiesenes Eigenkapital, mehr als die meisten andern … aber kein Vertrauen. Und es wurde oft Auswirkungen auf die Börse und die Buchhaltung verwechselt. Aber eben Basel eins, zwei, III und die Convertible Bonds das CoCo-Zeugs macht es alles andere als einfach. Die Kernkapitalquote ist noch beachtenswert – auf Englisch das Tier-1. Warten wir auf tiefer gehende Analysen.