Einen Monat ohne Blogbeitrag, das geht nicht … sei mir Befehl, ich hole aus den langen Ferien nach und fange an mit baden. Schreiben sie diese Stadt nicht gross, das hätte sie auf keinen Fall verdient.
Vermutlich haben die in «Kaltduschen», in Baden, der 52. grössten, eher Kleinstadt der Schweiz, einen Schüttelfrost, nicht vor Kälte, vor reinster Geldgier, denn einen Wunsch sauber zu sein.
- Baden verteilt doppelt so viele Bussen wie im Vorjahr
- Überwachung pur … ohne Bewilligung im Blinddarm
- 20 Fahrzeuge gleichzeitig ins Visier nehmen … und dann Bussen ausstellen
Wir alle haben gelernt, uns im Verkehr nicht ablenken zu lassen. Da sind die Badener Behörden vermutlich die grössten Versager in der ganzen Schweiz. Dafür geben sie jede Menge Geld aus für Strassenmarkierungen, die meiner Meinung nach nicht ganz offiziell sind. Und wenn in irgend einem Zusatzbeschluss ausserhalb der gültigen Signalisationsverordnung doch Änderungen eingeführt wurden, die jeder kennen sollte, müssten wohl die meisten Autofahrer der Schweiz noch einmal eine Fahrprüfung ablegen. Auf rund 20 Meter folgen in Kaltduschen, sorry im Behördlichen Königreich Baden – Schweiz natürlich – fünf Signalisationen die auf der Strasse markiert sind. Ein dicker weisser Strich, wo man sich fragt, ob dies eine überaus dicke Sicherheitslinie ist, oder ob das eine extremdünne Einspurstrecke ist. Nach dem Abbiegen sieht man auf die drei Signaltafeln und sicher nicht auf den Boden, denn der Abschnitt geht talwärts und nach links und da erscheinen die Signaltafeln als Erstes. Das ist reine Geometrie, aber das begreifen Strategen eh nie und in der Hitze eines Gefechtes schiessen Taktiker meist daneben.
Es tut mir leid, dass ich keine Parkscheibe aufgelegt habe. Die müsste aber mindestens …
… doppelt so gross sein, wie die Signaltafel. Die Tafel ist gemäss der Signalisationsverordnung 25 mal zu klein.
«Durch die Polizei wurde eine Übertretung festgestellt.» Dieser Hinweis steckte unter dem Scheibenwischer, mit Signet der Stadtpolizei Baden. Nun muss ich Partei für die Polizei ergreifen. Wehrt euch doch einmal dagegen, dass ihr immer die Böllimänner sein müsst. Da war ein Sicherheitsdienst am Werk und die werden zum Teil auch umsatzmässig bezahlt – zu vermuten ist, dass dies in Baden auch so sein könnte. Ich sollte den ziemlich lausig gedruckten QR-Code scannen. Aus medizinischen Gründen habe ich Mühe, einen Touchscreen zu bedienen. Bundesbehörden haben für diese Art Behinderung null Verständnis … allen voran der öffentliche Verkehr. Und versuchen sie mit diesem Handicap (nicht Handy-Cap) mal aus den Ferien eine Busse von Fr. 40.– zu bezahlen, ohne für jedes Post- und Bankkonto einen separaten Code-Rechner mitzunehmen und damit irgend ein Internetcafe oder eine wlan-fähige Unterkunft aufzusuchen. Auf alle Fälle habe ich mich mit dem Mitarbeiter der Ordnungsbussenzentrale von Baden einigen können. Die Busse wurde mit etwas Verspätung bezahlt. Schön, wenn man nicht nur mit Robotern zu tun hat. Bezahlt mit der Postfinance, die heute bundesrätlichen Schiffbruch erlitten hat. Gut so.
Verkehrssignale und vor allem, wie sie heute aufgestellt werden, ist ein trauriges Kapitel. Über die erste Generalstabsübung nach damals neuem Model im letzten Jahrtausend, habe ich schon mal etwas geschrieben. Hier noch die Geschichte von den Verkehrssignalen. Ich musste im Aargau etwas über 400 km abfahren – das einzige Mal , wo ich in einem Merz chauffiert wurde – um die militärische Signalisation für die erste supponierte Grossverschiebung von Panzereinheiten zu überprüfen. Die Kantonspolizei Aargau wurde informiert und hat persönlich mit mir Kontakt aufgenommen. Kurze Kenntnisüberprüfung und dann der Wunsch, ob ich auch die zivilen Signalisationen überprüfen könne. Das Resultat war eindeutig. Prozentual waren wesentlich mehr zivile Signale falsch oder missverständlich aufgestellt. Dafür gab es für unsere kleine Gruppe Aargauer Wein von der Kantonspolizei und eine schöne Diskussion mit dem Überbringer in unsere Stao- und Nachbargemeinde Niedererlinsbach.
Vielleicht wird in dieser Session bei der neuen Strassenverkehrsordnung auch etwas über sinnvolle Signalisationsvorschriften geschrieben. Und wer heute den Ktipp liest, sieht, dass die Internetfirmen die Kunden prellen (noch nicht aufgeschaltet) – Nachtrag: jetzt ist er aufgeschaltet – kostenpflichtig, aber könnte sich auszahlen. Kennen wir doch – ich habe vor zehn Jahren von Sunrise rund CHF 2’500.– zurück erhalten und in diesem Fall hat das BAKOM eine ganz himmeltraurige Falle gemacht.
Was lese ich einen Tag später? Brugg setzt wieder eigenes Personal anstatt Sicherheitsfirmen ein. Werden wohl nicht mehr die gleichen Leute sein, die Angfangs der 80iger-Jahren von unserem Viererteam beraten wurden.
Nachtrag vom 3.6.22 … schauen sie doch mal auf libref.ch, was man am Sonntag in Baden erleben kann. Vielleicht kommen sie im Fernsehen … oder wenn sie nicht aufpassen, erhalten sie eine Busse.