«Wie sich Fondsgesellschaften eine gute Presse kaufen»


Kommentare in Blogs haben die Eigenheit, dass sie nicht immer gelesen werden. Manchmal werden diese sogar gelöscht und beim zweiten Versuch bleiben sie dann drin. Nicht einfach kopiert, sondern im Handelsblatt noch etwas ausführlicher gefunden.

«US-Anlegermagazine schreiben wichtigen Anzeigenkunden nach dem Mund, das zeigt zumindest eine Studie von zwei amerikanischen Ökonomen. Fondsgesellschaften, die viel Werbung schalten, bekommen im redaktionellen Teil offenbar eine Vorzugsbehandlung.

Gerd Bucerius reagierte brüsk: „In Ihrem Hause ist es nicht ganz klar, dass Redaktion und Anzeigenabteilung einer Zeitung scharf getrennt sind“, schrieb der Gründer der „Zeit“ 1953 an eine Versicherung, die angeboten hatte, sich für positive Berichte mit Anzeigen zu bedanken. „Damit sich solche Missverständnisse nicht wieder ereignen, habe ich die Anzeigenabteilung der ,Zeit’ angewiesen, Anzeigen Ihres Hauses nicht mehr entgegenzunehmen.“

Die klare Trennung zwischen Redaktion und Anzeigen ist ehernes Gesetz des Qualitätsjournalismus. Aber wird es in der Wirklichkeit auch beachtet? Die US-Ökonomen Jonathan Reuter (University of Oregon) und Eric Zitzewitz (Stanford University) haben dies in einer aufwändigen empirischen Studie untersucht. Die Untersuchung ist in der Februar-Ausgabe des „Quarterly Journal of Economics“ erschienen, einer der weltweit angesehensten wirtschaftswissenschaftlichen Fachzeitschriften. Die Studie zeichnet ein zwielichtiges Bild der amerikanischen Medien: Teile der US-Presse scheinen wichtigen Anzeigenkunden nach dem Mund zu schreiben … weiter im Handelsblatt … geschrieben von Olaf Storbeck»

Viel «Spass» beim lesen dieses nicht mehr ganz taufrischen Artikels. Die Frage ist, ob sich in der Zwischenzeit alles geändert hat und ob dies in andern Ländern auch vorkommen könnte und ob dies womöglich für andere Produkte als Fonds, vielleicht eben Cigarren, auch gemacht wird?

– im Ärzteblatt steht es ähnlich geschrieben

– über die erwähnten «99 überraschenden Erkenntnisse» gibt es zumindest das Inhaltsverzeichnis aus dem Buch «Ökonomie 2.0»

– und ein Interview dazu

Beim Kioskiero und seinen Kumpanen finden sie auch betriebswirtschaftliche Erkenntnisse – danke der rauchenden Gilde für diesen Tipp. Ihr lieben Frankfurter, am Montag findet ihr eine spezielle Skyline – nicht Mainhätten – noch imposanter.

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