Art | Basel – die Kunst, aus Abfall Kunst zu machen


Art | Basel ist jedes Jahr wieder eine Augenweide. Es gibt immer Neues zu entdecken …

… dieses Jahr sah man Abfall! Echten, richtigen Abfall aus dem Güselsack, nicht dass sie zerstreut wären, aber einige Künstler haben es geschafft, richtigen Abfall ausstellen. Ob sie dafür einen Käufer finden, scheint mir zumindest im Jahre 2007 noch eine andere Frage zu sein. Wer in die Kunst investieren will, muss die Kunst beherrschen einen Trend zu erkennen, der noch gar keiner ist. Andy Warhol hat einige Werke gemacht, die am Anfang garantiert die wenigsten beachtet haben oder hätten. Vermutlich würde er selbst staunen, welche Preise die Leute bereit sind für seine Werke zu bezahlen. Ein hingepinselter Turnschuh einige hundert Tausend – Euro versteht sich. Heute weiss man alles über seine Kunst – aber nicht ganz alles über sein Privatleben.

Wenn sie also ein Werk eines jungen oder (noch) unbekannten Künstlers kaufen, notieren sie sich seine Lebensgeschichtes. Jeder kann Kunst kaufen – es gibt in der Schweiz schätzungsweise 100’000 Leute, die von sich sagen, Kunst zu machen. Die meisten können aber (noch) nicht davon leben. Kunstinvestoren haben es wie Venture Capitalisten – die werden oft ausgelacht. «Spinnst du, so etwas zu kaufen.» Wenn man in 10 Künstler investiert, ist man sehr erfolgreich, wenn 1 -2 réusieren. Dieses Geschäft scheint mir für die Allgemeinheit noch wesentlich komplizierter zu sein, als sich mit Aktien an der Börse zu beschäftigen. Gehen sie an die Art, es macht Spass. Jedes Jahr ist etwas anderes zu sehen – wie Blumen verpackte Menschen habe ich vermisst und bARTtwürste gab es auch keine …

Sitzgelegenheiten

… aber viel mehr Sitzgelegenheiten – übrigens, die Stühle sind für die meisten Abfall, weil defekt, angesägt …

Bettler

… und einer fand nicht mal mehr einen Stuhl. Ich denke, einige Besucher hätten genügend Geld echte Bettler zu unterstützen – diesen hier können sie vermutlich kaufen und zu Hause aufstellen …

Kunst

… Kunst? Abfall? Unordnung? …

Kunst oder Abfall

… oder ist dies Kunst? Abfall? Unordnung? Auf alle Fälle sollte ich meinen Kindern gegenüber seit Gestern etwas toleranter sein – sie könnten ja einmal entdeckt werden!

Spekulieren darf man ja – aber halten sie sich lieber an perfektes Handwerk, das ganz andersARTig ist. Kwang-Young Chun ist mir nicht erst dieses Jahr aufgefallen. Das ist jetzt ein ganz unverbindlicher Anlagetipp. Aber wie vermutet, er ist nicht mehr ganz billig und Leute, die sich von ihm etwas kaufen, können mit Risiko umgehen – oder dann spielen so «läppische» Beträge für die keine grosse Rolle. Und hier ist der Link zu ihrer ersten Million. Anleitung zum reich werden.. Beachten sie Seite 15 – das Vexierbild mit van Gogh. Kunst macht nicht alle reich und manchmal muss man lange warten. Aber seien sie beruhigt, der Trend heute geht zu lebenden Künstlern und solche lernen sie viel einfacher auf der Liste 07 kennen …

Liste 07

2 thoughts on “Art | Basel – die Kunst, aus Abfall Kunst zu machen”

  1. Zu frueheren Zeiten habe ich gemeint, Kunst haette etwas mit Koennen zu tun. Koennen, verbunden mit Kunst ergibt Kunsthandwerk. Mein seliger Onkel, er hatte Haende wie ein Grobschlosser, war Kraeftig wie ein Baer und gross wie ein Huehne, aber er beherrschte das Schmiede- und Schlosserhandwerk exzellent. Obwohl er mit relativ groben Werkzeugen arbeitete, entstanden unter seinen Haenden feinste Einzelstuecke. Man nannte ihn einfach den «Kunstschlosser». Er lebte von seiner Arbeit. Seine Werke darf man heute noch zeigen und etliche Gotteshaeuser schmuecken sich mit seiner «Kunst» (Abtrennung Chor/ Kirchenschiff (Dornach, Maria Stein).
    Als ich dann aber Luginbuehl’sches Kunstverstaendnis und auch die genialen «Spintisiermaschinen» von Jean Tinguley sah, die mich noch begeistern, dann merkte ich, dass es meist nicht auf die handwerkliche Kunst ankommt, sondern mehr auf fantasiereiche Ideen. Da sind offenbar keine Grenzen gesetzt. Nun, lassen wir die Fantasien. Solange jemand solches kauft, mag es ja gut sein fuer den «Produzenten». Ob es immer auch Kunst ist, muss jeder selber beurteilen. Ich waere sehr kritisch, beim Ausgeben von Geld fuer eben diese Spintisierereien. Fuer einen Kack, kunstvoll in den Sand gesetzt, beispielsweise, koennte ich mich kaum begeistern. Schliesslich wissen wir heute, dass die Werke eines anoymen Affen bei Kunstsachverstaendigen sehr guten Anklang fanden… !

  2. Hörbie

    du malst wesentlich fleissiger als ich, kannst auch das Handwerk viel exakter als ich – und desto trotz behaupte ich, dass ich als Person mehr Künstler bin als du. Es ist eben schon eine Kunst Leute zum Anhalten, zum Nachdenken zu bringen.

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