Im Internet ist ein eBook über Weinfonds zu kaufen. Ich kaufe es nicht, denn für diesen Preis erhalte ich in Südfrankreich bereits eine Flasche guten Tafelweins. Es braucht nicht immer ein Spitzengewächs aus Bordeaux zu sein. Zudem vergleicht der Autor Äpfel mit Birnen – Wein-Einzellagen mit Gesamtbörsen. So gesehen, gäbe es dann einige Aktien, die sich in elf Jahren versechsfacht haben. Aber es gibt auch beim Bordeaux andere Weingüter, die sich nicht so gut entwickelt haben. Kaufen sie den Wein ein, der ihnen schmeckt und den sie sich leisten können. Oder machen sie es wie letztes Jahr wieder mathematisch – aber auch so müssen sie sich bei den Dennerweinen für eine Auswahlmethode entscheiden. Sie können ihren Wein kaufen, wo sie wollen – dieses Haus hat zumindest den Vorteil, dass jeweils das Inserat in der Tageszeitung abgebildet ist.
Von diesen Weinen kaufen wir heuer keine. Der Verkaufsleiter von Denner wird nicht erbost sein, er kennt mich zu gut. Michel, hier die beiden andern, die ich mal ausprobieren werde: Amarone Folonari und den Cabernet Merlot Tarapacà aus dem Maipo Valley. Wenn wir auf eine Aktion warten, entspricht dies einem 20%-igen Kurssturz. Nur leider sind Weinaktion besser voraus sehbar, als manches Börsenereignis. Und wenn sie lieber doch Weinfonds kaufen wollen, dann lassen sie sich von der Vielfalt nicht abhalten. Aber aufgepasst, hier gibt es noch einen Weinfonds, bei dem das Wissen über Anlagefonds und ihre Tücken alleine nicht ausreicht. Ein Fond eben, mit eigenem «deutsches Weininstitut».
Beim Kunstfond ist es ähnlich, es gibt unterschiedliche Ausrichtungen. Und unterschiedliche Ansichten und was bei Kunst oft nicht ganz nebensächlich ist, sind die zur Verfügung stehenden Liquiden Mittel. Die Zeit.de sagt es in ihrem letzten Satz ganz deutlich:
«»Warum kauft man nicht ein schönes Bild statt unsicherer Fondsanteile?«, fragt Gerhard Pfennig. »Da weiß man, wofür man sich entschieden hat.« … lesen sie, was Claudia Herstatt bei «die Zeit» zuvor geschrieben hat»
… Wein und Kunst kann man ab und zu einmal kombinieren und wenn man es gut macht, wiegt der Wert der einen oder andern Etikette einige Flaschen sehr guten Weines aus. Eine andere Flasche, die ganz rechts, gestaltet von René Bürki wird es hoffentlich beim Auftraggeber Nik Gygax im Löwen Thörigen noch lange zu geniessen geben.
Ich selbst habe keine Kunstfonds und keine Weinfonds, aber einige Weine und mache aus guten auch einen eigenen Weinfond und die Kunst schaue ich mir lieber an der Wand oder im Gestell als im Depotverzeichnis an. Die Lampe ist übrigens von Jürgen Bournot-Henn von Deepartment (Tschörtschen). Erwähnen sollte man auch Max Hari, denn heute hat vermutlich auch bei uns eine kleine Wertsteigerung stattgefunden – nicht auf einer Weinflasche. Herzliche Gratulation Max.
Sehr interessant.
Danke für die Information.
http://www.weinundkunst.at
Eigentlich habe ich nach Kunstfonds gesucht und bin dabei auf dieser Seite gelandet. Ehrlich gesagt hab ich noch nie zuvor etwas von Weinfonds gehört, aber die Idee finde ich gut. Wobei es sich hierbei mehr um eine Art Sicherheitsfonds für die Erzeuger anhört…?…
… diese Überlegung ist auch nicht schlecht. Wieso die eigene Produktion nicht gleich zu einem hohen Preis an einen Fonds verkaufen. Fast ähnlich wie die ersten derivativen Produkte, die es auf der Welt gab – Oliven-Kontrakte … aber darüber ein ander mal mehr.