Feiern und Entlassungen über Auffahrt


Im Grunde genommen finde ich es das Letzte, dass der letzte Tag, der Todestag gefeiert wird. Ein Kapitel wurde abgeschlossen und jetzt kann man es zur Kenntnis nehmen. Die Geburt, das Leben, den Frieden sollten wir feiern – aber dies ist eine Einstellungssache. Der obige Spruch «Friede sei ihr erst Geläute» ist auch der letzte Satz aus Schillers «Das Lied von der Glocke».

Was geschah mit all den Leuten, die diese Glocke gegossen hatten. Wurden sie wie bei IBM entlassen. Darüber können wir nur spekulieren. Vielleicht haben sie anschliessend eine Kanone gegossen! Wenn Mitarbeiter entlassen werden ist immer die Frage, wer und unter welchen Bedingungen werden sie entlassen.

IBM stellt CHF 100′ – 200’000 Abgangsentschädigung zur Verfügung. Diese Zahl sagt nicht viel aus, denn es ist eine rechnerische Durchschnittszahl. Wird die Beschäftigungsdauer berücksichtigt? Wird die Eingliederungsmöglichkeit des Einzelnen berücksichtigt? Fragen über Fragen.

Wie viele werden selbst im IT-Sektor eine Firma gründen und eigenes Risiko übernehmen? Hätte IBM nicht selbst die Möglichkeit, in ihren Think Tanks (Seite 11 – sehr langsamer PDF-Aufbau) Ideen mit diesen Mitarbeitern umzusetzen?

Geht es IBM wirklich so schlecht, dass sie betriebswirtschaftlich notwenige Entlassungen vornehmen muss, um den andern eine Existenz zu sichern? Wohl kaum. Es ist die heutige Zeit! Diejenigen die bleiben können, haben Angst auf die nächste Entlassungswelle und mucken deshalb nicht auf – aber sie sind auch nicht innovativ. Und oft gehen die «guten Mitarbeiter» von selbst und die andern bleiben.

Kurzfristig steigen die Aktienkurse meist nach grossen Entlassungswellen, aber längerfristig sieht dies sehr oft anders aus. Vielleicht stimmt der alte Spruch: «Ich Bin Müde – IBM».

2 thoughts on “Feiern und Entlassungen über Auffahrt”

  1. Der Ansatz der Geschichte ist ein sehr guter. Aber Du hast etwas vrgessen: IBM hat das gleiche Theater schon mal gemacht, so Ende der 80er. Damals sind dann die ganzen ehhemaligen Berater zu eigenständigen «Consultants» geworden. Und ein Jahr später hat IBM auf den Knieneben diese Leute gebeten, wieder in die blaue Unifomr zu schlüpfen, weil gemerkt worden ist, dass das verlorene Know-how durch keine IT-Studenten ersetzt werden konnte und dass die treuen Big Blue-Kunden sich nicht mit Theorie-Studenten abgeben wollten, sondern mit Mitmenschen, die sie kannten und die ihre Probleme kannten… – und ich bin sicher: Das wird wieder so sein.

  2. Du hast recht, das mag so in der Zeit gewesen sein, als das IBM System 36 vorgestellt wurde. Jeder dachte im Vorfeld, es sei ein auf moderner Architektur abgespecktes Sytem 38, was sich dann aber als aufgemotzte alte Technologie vom System 34 herausstellte. Aber jede Firma hat irgendmal Probleme – und IBM gibt es immer noch, viele andere Unternehmen, die Gross- und Mittelsysteme anboten, sind in der Zwischenzeit verschwunden.

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