Heuer ist das Internationale Jahr des Planeten – entschuldigen sie bitte, aber mit dieser Veranstaltung habe ich Mühe. Es sollte immer so sein. Vermutlich wäre es sogar sinnvoller, einmal «2000 Jahre Sonntag» zu feiern. Schauen sie nur einmal das erste Ziel an: Reduzierung der Risiken für die Gesellschaft durch natürliche und menschlich verursachte Katastrophen! Der Satz dürfte von einem PR-Menschen stammen. Die Chinesen und Burmesen finden dieses Ziel vermutlich als etwas zu spät angepackt. China sprach von 10’000 Toten bei einem Erdbeben, das 500’000 Häuser zerstört haben soll. Nun sind es schon 40’000. Eine ungefähre richtige Zahl werden wir nie erfahren – die Informationspolitik der Chinesen hat eine eigene PR-Ausrichtung.
Es war vor 25 Jahren so als die ersten Hinrichtungen von den Chinesen verschwiegen wurden. Damals wurden wir als Touristen in Datong aufgehalten als wir einer grossen Menschenmasse folgten. Wir hatten keine Ahnung wohin diese Chinesen gingen. Da es aber genügend Studenten gab die Englisch konnten, haben wir von diesen Hinrichtungen erfahren. Sie wurden hingerichtet wegen kleineren Diebstählen. Man wollte ein Exempel setzen. Ich habe damals mit einigen Journalisten in der Schweiz diskutiert. Keiner wollte die Meldung bringen. Und heute nimmt man Warnungen die im Internet standen und auf das Erdbeben aufmerksam machten vom Netz. In Burma lässt man nicht einmal Hilfstruppen aus dem Ausland zu – aber wir feiern das Jahr des Planeten.
Hoffen wir, dass der doch noch einige Jahrzehnte für uns erträglich weiter durchs Weltall fliegt. Und heute ist jeder noch so kleine Finanzberater ein Spezialist für Umweltfragen. Überall werden Umwelt-, Bio-, Öko- und ethische Anlagen nur so empfohlen. Im Prinzip ist dies gut, die Leute denken vielleicht wirklich mal über unseren Planeten nach. Aber aufgepasst, das könnte zum Hype führen, zum Ökobubble wie damals die Titel der Nasdac und dem neuen Markt. Angeblich stecken wir in der Finanzkrise und wenn ich Kundendepots anschaue, so sind die zur Zeit bei entsprechend ökologisch verdrahteten Kunden schon wieder höher, als Ende letzten Jahres. Beim SMI fehlen in etwa noch 10 Prozent.
Nicht das ich gegen Umwelt bin. Im Gegenteil. Bei der Credit Suisse wollte ich eine Diplomarbeit über die Einführung von ökologischen Fonds schreiben. Sie kam nicht zustande, weil eine Einzelarbeit nicht möglich war und sich keiner an einer solchen Arbeit beteiligen wollte. Ein Dozent hat mir damals gesagt, dass er jetzt die Welt nicht mehr begreiffe. Mit Umweltaktien habe ich für meine Kunden viel Geld verdient – und werde es weiterhin machen. Nur wenn man in der Masse ist, muss man immer schauen, dass man einen Türplatz hat um rechtzeitig und sicher abspringen zu können.
Und bedenken sie immer eines – Umweltvorhaben gelingen meist nur, wenn der Staat, die Politik mitmischt. Freiwillig funktioniert es nur, wenn ein Unternehmen Geld einsparen kann.
Lesen sie mehr über unseren Planten im Punktmagazin. Es macht Spass. Einiges haben sie vermutlich noch nicht gewusst.
Wenn die Zeit reicht, werde ich auf den Montag noch etwas zu den angetönten Erhöhungen des globalen Wohlhabens schreiben. Und wer mich privat gut genug kennt, weiss, dass ich heute selbst einmal am Planeten drehen werde – Richtung Sonnseite.
… Marti + Partner – der Zeit immer etwas voraus – zum Wohl des Kunden – und nicht erst seit 99 …
Vor einem Jahr erschienen: Rauchen, die Bibel und die kommende Prohibition
Vor zwei Jahren erschienen: Hochbegabte
Vor drei Jahren erschienen: Armut in der Schweiz
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