Warum mehr Bundesräte, Harry Potter und der Papst Blogger werden sollten


«Die Bibel bedeutet mir sehr viel» – das ist ein Ausdruck von Bundesrat Hans-Rudolf Merz. Keine Angst, weder Bundesrat noch Finanzblogger haben einen Hitzschlag, sie sind nur sehr treffsicher …

… vielleicht bei bei mir nicht so, was die Deutsche Sprache anbelangt, eher der Umgang mit Dartpfeilen. Heute schiesse ich wild umher, denn ich habe noch drei andere Blogs, wo ich ab und zu mal was schreiben muss – libref oder Kirchgemeindeverband und heute eben für swissblogpress und die andern in Kopie. Eigentlich müssten die andern vom Vorstand dort auch schreiben, aber die organiseren Verlinkungen, damit wir bekannter werden und Quality Controll, um das Niveau zu halten. Das sind Ziele. Das müsste auch bei den Bundesratsmitgliedern so sein – Blogger Leuenberger ist die Ausnahme. Noch. Am 29. Mai schrieb er über eine Wiese – die Rütliwiese. Vermutlich hat aber die Blogwiese mehr Besucher. Ja, «Erlebnisse und sprachliche Beobachtungen als Deutscher in der Schweiz».

Die Sprache ist bei Bloggern eh ganz verschieden. Lieb, nett, ungeistreich und belanglos bei den meisten und viel zuwenig träf und/oder perfekt und/oder sarkastisch/ironisch und/oder echt geistreich, neue Ideen, aktuelle Ideen bringend und/oder fachlich geschweige denn gar futuristisch. Und weil ich so treffsicher bin – zufälligerweise einmal an der swisseglise – habe ich für ein halbes Jahr Literatur geschossen, die ich nicht abonnieren würde. Zumindest bis jetzt. Aber wie bei Blogs, man muss ab und zu über den eigenen Gartenhag schauen und immer beobachten, was die Andern machen. Die lassen den Bundesrat Merz – englisch kommt zuerst – über den 1. August berichten. Nein nicht die Bundesratspräsidentin Calmy-Rey – elle est en top, pas seulement chez Google. Und auch nicht die privaten Sponsoren für den diesjährigen Rütlianlass. Johann Niklaus Schneider dürft ihr – zumindest die Berner – dieses Jahr noch einmal auf den Wahlzettel schreiben. NR JNS tut auch was für Aktionäre und gegen Heuschrecken. Es braucht auch nicht gleich jeder eine Strassenwlaze oder beim andern Sponoren Nicolas G. Hayek eine Swatch oder gar einen Smart, als Geschenk zu kaufen. Beide haben etwas Weihnächtliches in ihren Vornamen …

… und der 1. August ist, für die meisten zumindest, noch kein «heidnisches» Fest geworden. Lesen sie, was Bundesrat Merz berichtet. Es ist lesenswert. Aber bitte, über einige religiöse Gefühlshudeleien elegant hinweg sehen. Das ist die Sprache und stehen tut es in einer freikirchlichen Zeitung. Es ist wie an der Börse – das Beste ist immer noch, wenn sie ihren Feind, Konkurrenten, Handelspartner, Freund oder wie sie den betiteln wollen, gut kennen. Und eine Fahnenstange für den ersten August pflanze ich auch nicht – erfolglos in der Gärtnerei gesucht. Hier in Frankreich würde man eh denken, dass hier eine medizinische Betreuung zu finden ist. Es ist ein Kreuz, die Farbenwahl. Und Äpfel werde ich auch keinen geniessen. Es gibt weisse Pfirsiche, Nekatarinen, Aprikosen, Birnen, herrlich duftende Melonen und die letzten Kirschen..

Dieser für viele unbekannte Bundesrat Merz hat also Einiges zu berichten. Er ist so abwechslungsreich, wie die Früchte in Frankreich. Von der Seite kennt man ihn weniger. Er spricht über Menschenrechte zu Zeiten Napoleons aber libref. ist der Zeit voraus, erwähnt das «Strahlenmeer», das bei der Jugend nicht mehr ankommt – gemeint ist nicht das Strahlenmeer von Kashiwazaki. Er stellt die Frage: «Warum geht es uns so gut? Und unter welchen Bedingungen wird es uns auch zukünftig so gehen?» Er schreibt nicht gerne Karten. Aber ein Mann, der in Bloggerkreisen eher konservativ betrachtet wird, müsste eben ein Blog schreiben. Seine Gedanken selbst rüberbringen, das kann man nur selbst und vielleicht hat man einmal Glück mit einem Journalisten oder einem Buchschreiber. Merz liest neu Mercier. Pascal Mercier gebürtiger Peter Bieri. Der schreibt ganz andere Sachen, als der Blogger Pascal Mercier – das ist ja ein Finanzblogger. Falls sie sich nicht entscheiden können, welchen Mercier sie lesen wollen, dann trinken sie halt einen Mercier – das geht schneller, gut sind alle. Klar, Merz müsste Blogger werden. Wir können auch eine Ghostwriter organisieren – aber die Ideen und Gedanken müssen die eigenen sein.

Sie können ja demnächst auch ein anderes Buch lesen – Harry Potter and the deathly Hallows. Die tödlichen Heiligen oder wie man das übersetzten müsste, wissen die Götter und die haben betriebswirtschaftlich genau drei Möglichkeiten, denn Cash Cows werden nie erschossen, die lässt man weiterleben:

– Harry Potter stirbt nicht – 50 % Wahrscheinlichkeit
Harry Plotter steht später wieder auf und es geht business-orient weiter – 75 % Wahrscheinlichkeit
Harry Blogger lebt in unseren Kreisen weiter – 100 % Wahrscheinlichkeit.

Die werden weiter Melken und der letzte (die exakte Schreibweise ist jedem selbst überlassen), der als Blogger auftreten müsste, ist Papst Benedikt der fünf vor zwölfte und dieser beschränkt sich eher aufs Käsen. Sein päpstliches Dokument ist auf seine absolute Monarchie zurückzuführen. Ich denke, er müsste eine etwas moderne Kommunikationsform einführen. «L’état, c’est moi!», dieses Prinzip galt vor rund zwei Jahrhunderten in Frankreich. Erstaunlich, da landen wir zum zweiten mal bei Napoleon. Die Einstellung, «gekannt habe ich diesen nicht, habe aber seine Stühle geerbt», reicht in der heutigen Zeit nicht mehr. Er müsste bloggen oder zumindest nach Bivio kommen, denn viele haben Pflichten, aber einige vergessen das manchmal …

… ihr Finanzblogger, alias …

Martischweiz

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert