Heute, wieso eigentlich nur heute, ist der Tag der Frau. Gestern hat UBS Chefökonom Dr. Klaus W. Wellershoff seine Prognosen …
… in kleinem Rahmen mit Frage-(Viertel)-Stunde präsentiert. 10 Prozent Damen waren vertreten. Wieso nicht mehr. Im Anlagegeschäft sind Frauen genau so gut, wenn nicht überlegen. Es gibt wesentlich mehr Frauen, die langfristig denken und fundamental handeln und doch den «Bauch» mitreden lassen. Ich denke mal, dass in der Börsenwelt vielleicht auch rund 90 Prozent der Männer von solchen Strategien profitieren könnten. Ich als selbständiger, langfristig orientierter Vermögensverwalter und Hausmann darf dies schon sagen. Hausmann ist etwas übertrieben, aber ich koche normalerweise am Mittag – gar nicht ungern. Und wenn ich ausser Haus bin, kocht halt der Sohn für sich – Bratwurst, Pizza, Tortelloni.
Kochen ist hier schon etwas viel gesagt, aber es ist eine heutige Modeerscheinung. Es scheint noch nicht sein Hobby zu sein. Mit CEO-Damen zu diskutieren macht Spass. Mit ihnen kann man/frau Abends nicht nur über das daily Business sprechen. Nachbars Feldsalat (Nüssler) kommt ins Gespräch. Danke ich nehme lieber den aus dem Garten – der mit Spuren von Erde und nicht Watteresten. Zuvor haben wir über Hallen und Bauwirtschaft gesprochen. Der meiste Nüssler wächst in Hallen. Übrigens Nüssler ist die einfachste Gründüngung durch den Winter – einfach einige Pflanzen über den ganzen Garten verteilt absamen lassen. Das ist dann einigen Hausfrauen doch zu viel. Sieht ja total unordentlich aus. Zugegeben, aber gibt wenig zu tun, immer frisch und echt bio. Den Tipp habe ich nicht aus dem Ökologie-Nachdiplomstudium. Das sind eigene Beobachtungen. Ein Bekannter, pensionierter Schrebergarten-Fachmann ärgert sich über den vielen gesammelten Nüssler-Samen. Er musste alles jäten und kein Samen durfte runterfallen – sonst gäbe es ja im nächsten Jahr wieder Salat. Der Ärger ist so gross, dass er wild mit Samen um sich schmeisst. Alle Nachbar kurz vor dem Winter: «Wieso wächst bei dir kein Feldsalat?» So ein Strebergarten (kein Druckfehler)wäre nichts für mich. Unser Garten war immer viel bewunderter Posten bei einem Gartenlehrpfad.
Gestern war auch die Rede von Leuchttürmin Merkel – nicht aber von den hier erwähnten 10 ketzerischen Thesen. Im Interview ist die Rede von der «Hausfrauenbörse». Schon nur die Tatsache dass nur 190 Einträge gefunden wurden, zeigt wie unbedeutend dies zu sein scheint. Wellershoff’s Antwort erwähnt den Taxifahrer. Ähnliche Erlebnisse habe ich praktisch nur mit Männern. Zumindest in einer Beziehung hat der Chefökonom es konservativer (oder besser?) als ich – bei ihm ist der Frauenanteil in der Familie bei 20% – hier halten wir Männer gerade mal 40%.
Dieses Round-Table schätze ich. Im Fluge wird die Welt Revue gefahren, Schlüsse für die Zukunft gezogen und wenn man die Zeit total entspannt geniessen kann, weiss man, dass die Ansichten sehr ähnlich sind. Nur zwei kleine Gesprächsfetzen. Wellershoff spricht über Verfügbares Einkommen und Konsumausgaben der USA. «Sie geben Geld aus, das sie nicht haben, für Dinge die sie nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die sie nicht mögen.»
In der Einleitung spricht er über die Besonderheiten der Ökonomie. «Seine Frau bittet ihn, die Glühbirne zu wechseln. Er: Wenn dies nötig wäre, hätte dies der Markt schon lange erledigt.» Übrigens, in meiner Kindheit habe ich von meiner Mutter gelernt, wie man Elektrokabel flickt, Steckdosen repariert …