Schindler – Im Aufzug hoch


Ist ein Lift oder eine Rolltreppe eigentlich ein Transportmittel?

Welcome to the Schindler Group sagt eigentlich schon alles – hier handelt es sich um eine weltweite Firma. Es gibt Geschäftsberichte, die mag man nicht so. Darunter sind praktisch alle amerikanischen zu zählen. Nicht der Sprache wegen, aber deren Aufmachung ist irgendwo im 18. Jahrhundert stecken geblieben. Ganz anders der Geschäftsbericht von Schindler. Hier bekommt man Fernweh. Bilder von architektonisch schönen Hotels, Flughafen- und Regierungsgebäuden und dann die Referenzliste mit den bedeutenden Aufträgen: Toulouse 65 Aufzüge, 4 und eine Fahrtreppe bei IKEA in Island, da kommen Erinnerungen auf – Fjölskyldutilboð á veitingastað gab es schon damals bei Frau Gudjonsdotir, aber für Bridge hat sie uns nicht begeistern können. Dafür hatte das nass-kalte Wetter anfangs April seinen Reiz. An den Spuren der Fahrzeuge waren wir die zweiten beim Gulfoss-Wasserfall in diesem Jahr. . 10 cm tiefe Fahrspuren. Die meisten haben es damals nur bis nach Keflavik geschafft. Keine Ahnung, ob es auf diesem Flugplatz auch Schindler-Rollbänder und -Rolltreppen hatte.

Eigentlich erstaunlich, dass man so was nicht weiss, denn jeder liest im Lift den Namen und dann ist man froh, einen «Schindler» zu haben. Die scheinen sicher. Sind sie auch – von wenigen Ausnahmen abgesehen. So eine habe ich erlebt. Der Lift kommt elendiglich lang nicht, oben klopft einer an die Blechtür, dann kommt der Fahrstuhl, ohne Stuhl aber extrem lärmig. Nicht weil der oben klopft, sondern weil etwas bei einem der damals schnellsten Aufzüge der Schweiz nicht in Ordnung ist. Der Mut verlässt mich, was eher selten der Fall ist, der Lift schliesst und rast nach unten. Schneller als die 30 Sekunden die er normalerweise für 15 Stockwerke brauchte. Noch mehr Krach und dann geht gar nichts mehr. Der Monteur später lakonisch: «Da hätten sie sich höchstens ein Bein brechen können!» Ja danke, aber in den letzten Jahrzehnten sind Aufzüge, Treppen und Rollbänder aller Aufzugsfirmen deutlich sicherer geworden. Die Unterhaltskosten für Service-Abonnements, damit sämtliche Vorschriften eingehalten werden können, sind aber auch dem entsprechend angestiegen.

Schindler hat in letzter Zeit selbst den Lift genommen. 102 Fahrtreppen und 47 Aufzüge alleine im Kuala Lumpur Pavilion – ein Gebäudetrakt, der in einigen Fonds zu finden ist. Die Zeiten der Holzrolltreppen sind vorbei, diese sind vielleicht noch in einem alten Kaufhaus anzutreffen. Heute steckt auch viel mehr Know How, Technik und Informatik in diesen Produkten. Haben sie schon einmal gezählt, wie oft sie beim Pendeln umsteigen müssen – zwei mal die Bahn und 10 mal Rolltreppe, Rollband oder Lift. Paris und London lassen grüssen. Mit diesen angenehmen Transportmitteln legt man im Verlaufe der Jahre recht grosse Distanzen zurück. Ich habe garantiert über 1000 km Schindler-Fahrten hinter mir – mehr als 50 mal auf den Mount Everst und bis auf Meereshöhe zurück.

Über das Auf und Ab aus der Liftbranche liesse sich noch viel erzählen. Dank Emch haben wir früher als Kinder Geld verdient. Die beim Fabrikbau weggeworfenen Kupferkabel gaben abisoliert CHF 2 je Kilo. Den Kupferpreis haben wir damals besser verfolgt, als heute. Und dann wären da noch der Riese Thyssen-Krupp, der Kleine-Feine aus der Umgebung und fast unzählige andere, die möglichst viele Leute transportieren möchten.

Aufzug

… hier dürfte es sich nicht um einen Schindler-Aufzug handeln …

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert