Üblicherweise werden Geburtstage gefeiert, wenn der Jubilar und sei er noch so jung, selbst anwesend ist. Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus ist vor 214 Jahren verstorben – am 5. Dezember. Sinnigerweise habe ich an diesem Datum über Holz geschrieben. Wenn ich dann, sagen wir einmal in etwa 48 Jahren (bin dann wirklich nicht ganz 100) das letzte Kleidungsstück aus diesem Material brauche, dann spielt Mozart – volle 10 Minuten: Fantasie in f-moll (KV 608 – Köchelverzeichnis). Am 3. Oktober 1790 hat Wolfgang Amadeus Mozart beschlossen, dieses Stück nicht für kleine Pfeifen bei mechanischen Orgelwerken zu schreiben. Der Auftraggeber erhielt für das Mausoleum von Feldmarschall Laudon ein Orgelwerk. Eines der eindrücklichsten – leise und leicht und dann hinunter zu den allertiefsten Tönen, dass Wände zittern und auch mal Gläser bersten. «Ein Orgelstück für eine Uhr» – so die offizielle Bezeichnung. Für neue Uhren und für mich bei abgelaufener Uhr. Ludwig van Beethoven, den ich üblicherweise vorziehe, hatte dieses Stück einmal für sich persönlich kopiert. Weil es ihm gefiel, hat er es von Hand abgeschrieben. Fotokopierer und Kopierschutz gab es damals noch nicht – heute leben ganze Branchen davon.
Der Tod ist ein heikles Thema. Viele Vermögensverwalter können nicht über dieses Thema sprechen, geschweige denn schreiben. Aber es ist ein sehr wichtiges Thema. Eigentlich müsste zumindest jeder, der Vermögen besitzt, einmal darüber diskutieren – nach besser selbst etwas dazu schreiben. Mozart brauchte dies nicht zu tun. Als er starb, war er aus Spielsucht stark überschuldet. Nicht nur die Sucht, Musik zu spielen – um Geld zu spielen. Heute hätte er vermutlich mehr Mühe soviel Geld aufzutreiben. Die 2500 Gulden Nettoschulden entsprachen damals rund einem 200-fachen Jahresgehalt einer Magd. Ähnliche Zahlenverhältnisse kennen wir in der heutigen Zeit auch.
Google hat gleich sein Signet Mozart angepasst, denn man schreibt nur Gutes, Schönes über Tote. Das hat dieser grossartige Künstler sicherlich verdient. Aber auch die Schattenseiten soll man anschauen, oftmals begreift man dann einige Sachen besser. Der schönste Artikel (meiner Ansicht nach) in dieser Hinsicht steht im Migros-Magazin – dem Chefredaktor Hans Schneeberger sei an dieser Stelle gedankt, dass er sein Team in dieser Art schreiben lässt. Übrigens, er war Hans der II bei Borsalino.
Von «Kaiser Wilhelm der II» sei nun die Rede. Auch er ist am 27. Januar geboren – 1859. An militärischen Auszeichnungen und Ehrungen (?) hat er es bis zum Oberster Kriegsherr des deutschen Heeres und Chef der Marine gebracht. Tod und Leben standen auch bei ihm nah beieinander. Und am 27. Januar 1945 wurde Auschwitz befreit – der Gedenktag zur Befreiung der Opfer des Nationalsozialismus – der Internationale Holocaust Gedenktag. Und der 27. Januar ist auch der Todestag von Altbundespräsident Johannes Rau – 2006 – heute.
Der 27. Januar bedeutet aber auch Leben, Geburtstag feiern. 1888 wurde die National Geografic Society gegründet und 1920 kam Helmut Zacharias – Geiger und vielen unbekannt, auch Komponist. Vielleicht wird er in 164 Jahren auch weltweit gerühmt. In der klassischen Musik dauert es meist länger, bis der Durchbruch geschafft ist, als bei moderner Musik. Nick Mason – geboren 1945 (der Tag ist wohl klar) in Birmingham – Schlagzeuger bei Pink Floyd.
Another Brick In The Wall – Part 1 – Part 3. Spielt es nach der Fantasie und ich hoffe, nicht nur einen Backstein zu hinterlassen. Auch einige Beiträge im Blog, die manchmal etwas nachdenklich stimmen, manchmal Freude bereiten. Eben so – wie das Leben so ist. Und es gibt immer wieder neue Backsteine, neue Bricks – nur eins von dreien will ich heute erwähnen, das von 1985. Heute Abend an einer Monsterparty in Genf – vielleicht legen sie dir ein Brick auf – oder «Outside the Wall» – oder als Motivation für alle Money von «Dark side of the moon». Und wenn ihr wirklich dorthin gehen wollt, hilft euch sicher James Cromwell mit Star Treck. Regi, dir und all den andern einen guten Flug ins neue Lebensjahr und sorry, dass der Beitrag heute erst spät kommt. Da gab es anderes zu tun – sonst muss halt Mother einmal schreiben. Nimms gelassen, Wolfi ist nur ein Dienstagskind – du bist ein Sonntagskind – und damals rund 20 Grad kälter als heute.
… vielleicht lerne ich noch einmal eine andere mit diesem Geburtsdatum kennen, es würde mich nicht nur ihretwegen freuen …
Kann der Schreiberin immerhin mit dem Sohn von Yahya (1999) dienen. Übrigens, der Link Mother (am Schluss) ist noch heute da … aber vermutlich nicht mehr mit dem gleichen Beitrag, denn der Bitcoin wurde erst ein Jahr später erfunden.