Die Aussichten auf 2006 sind wie alle Jahre wieder, gelinde gesagt, sehr vielfältig. Europa wird überraschen ist nur eins der vielen Interviews, die zur Zeit überall angeboten werden. Europa ist allemal für eine Überraschung gut, fragt sich nur in welche Richtung, zumindest von den Börsenkursen her? Und da Mann, resp. das lohnzahlende Unternehmen, auch nicht so genau weiss, wie das 2006 herauskommen wird, beschränkt man doch gleich das Risiko von Europa auf 10% – damit es keine Überraschung gibt.
Nicht, dass jetzt dieser Vorschlag falsch liegen muss. Ende Jahr kann man ja Bilanz ziehen. Aber wer hat die alten Prognosen von Ende 2004 oder Anfangs 2005 noch. Weggeworfen? Eigentlich schade, denn aus diesen Begründungen und dem Soll-Ist-Vergleich kann man lernen. Wieso ist etwas nicht zugetroffen, was für Einflüsse gab es noch?
Jeder Kunde hat andere Erwartungen. Wir vermuten ja auch, dass wir zur Zeit besser hier als dort investieren sollten. Es gibt nichts anderes, als zu diskutieren oder zumindest zu einer eigenen Meinung zu kommen und jedem Kunden seine spezifische Asset Allocation (Depotstruktur) zusammen zu stellen. Nicht alle Jahre wieder, aber etwas mehr Zeit, als im obigen Interview dürfte man sich schon nehmen.
Alles andere ist Bequemlichkeit, nicht im Sinn von «comfort-able», zumindest nicht für den Kunden, sondern von «convenience». Convenience herrscht rundum zur Zeit. Am 1. Januar fängt es an mit dem «Neujahrskonzert». Entschuldigen sie bitte, aber was hier angeboten wird, ist auf die Breite Masse, auf Millionen von Fernseh-Zuschauern abgestimmt. Fast jährlich langweilig werdender Einheitsbrei. Das Dabei-Sein könnte etwas anderes sein. Etwas mehr Erlebnis, fast wie an einer Nestlé-GV. Es ist wie beim Allround-Börsenvorschlag. Frau/man muss hier auslesen. Beim Konzert zum Beispiel das Ballet oder die Flugaufnahmen. Die Kunst ist nur, das Schöne oder Überdurchschnittliche herauszusuchen.
Suchen macht Spass und ist heute je mehr den je angesagt. Das Mittelfeld, die grosse Masse ist je länger je mehr im Umbruch. Gefragt sind heute billige Preise mit guter Qualität oder das andere Extrem, sehr gute Qualität, die ihren Preis hat – die Up- und Down-Strategie.
Kleider, Nahrungsmittel, Fahrzeuge, die meisten haben etwas mit Markenartikeln und vielfach mit der Börse zu tun. Es ist nicht nur mehr der In-Name der stimmen muss – die Qualität ist wichtig. Und gerade in diesem Bereich wird es dieses Jahr noch etliche Überraschungen geben. Ich will niemanden an den Pranger stellen, aber ich wurde in den letzten Tagen von einigen sogenannt hochstehenden Markenartikeln regelrecht enttäuscht. Kleider, bei den die Nähte nicht halten, Skijacken bei denen der Reisverschluss den tiefen Temperaturen nicht gewachsen ist, sogenannte Sportwäsche, die wohl etwas taugt, wenn der Mensch schwitzt, aber wenn er beobachtet und sich ruhig verhält eher oddly als lo ist. Da werden einige noch umdenken müssen, um ihre Erfolgszahlen halten zu können.
Es hilft nichts, wenn in Portugal mit billigem Faden produziert wird und es hilft noch viel weniger, wenn in China mit teurem Faden produziert wird. Die Arbeitskultur ist wichtig, die zeigt, ob ein Land Qualitäts-Ware produzieren kann und billig und billigst ist bei Weitem nicht das selbe. Schauen sie vermehrt auf das Produktionsland und sie werden Wunder erleben. Bei den Nahrungsmitteln ist es nicht so einfach – das Produktionsland ist manchmal nur das Abpackungsland.
Augen auf im 2006 – nicht alles was als bequem, einfach, problemlos angepriesen wird, hat auch entsprechende Qualität. Aber bei werbeabhängigen Aktien brauchen sie sich noch keine grossen Sorgen zu machen – die Masse der Leute folgt ganz schön der Werbung. Es werden noch einige Jahre vergehen, bis die Meisten gemerkt haben, dass Massen-Markenartikel praktisch ausnahmslos, heute zu teuer sind.
Oder anders gesagt, wenn sie Geld verdienen wollen, kaufen sie mittelfristig die entsprechenden Aktien, die auf den Produkten einen hohen Gewinn erzielen und im tagtäglichen Leben suchen sie sich die Produkte, deren Aktien längerfristig gesehen Erfolg haben werden.
… das gewisse «Etwas» ist heute mehr denn je gefragt (Longchamp ist nur ein fotografisches Beispiel – nicht börsenkotiert) – übrigens, der Preis ist in Euro.
«Kleider, bei den die Nähte nicht halten» – manchmal hilft, wenn die Kleider – insbesondere zwischen Weihnachten und Neujahr – eine Nummer grösser getragen werden ;-))
Lieber Aficionado
Snow-Boarder-Kleider werden meist etwas zu gross getragen – nicht von mir, aber zum Beispiel von meinem Sohn. Du wirst aber von mir hören, wie die heutige Kulanz bei solchen Kleidern, die nicht all zu billig zu haben sind, gehandhabt wird.
Und manchmal ist es sogar besser, wenn sogenannte High-Tech-Unterwäsche etwas zu klein gekauft wird, damit sie weniger verrutschen kann und bei den Nieren zum Beispiel hält, was die Werbung verspricht.
… ja, wenn ich gewusst hätte, dass es sich um Snowboard-Kleider und nicht um Deine Smoking-Hose gehandelt hat, dann hätte ich mir die Bemerkung natürlich verkniffen 😉
… Smoking-Hosen, im Sinn des Wortes habe ich einige und in der Badewanne wird eh nicht geraucht. Und der erste Anzug in der Form, wie du das (leider) meinst, dürfte wohl zu klein geworden sein. Damals für 59 Kilo und 184,5 cm ausgelegt – der «Umkehrwert» der Kilos reicht nicht ganz aus und die Grösse nimmt nur langsam zu, obschon ich dauernd versuche, diese mit Nahrung zu erhöhen. Übrigens, du verstehst doch Spass, lieber Af… (nur als Hinweis zum heutigen Beitrag gedacht).
Hast Du gewusst, dass der Smoking in der Tat für den Genuss von Zigarren erfunden worden ist? Kleidung und Name stammen ab von smoking jacket. Ps. Thx!
… sorry, dass ich jetzt in Blue Jeans rauche!