Aldi ist nicht gleich Aldi – und heute nach der Eröffnung von vier Geschäften in der Schweiz erst recht nicht mehr. Die Schweiz, zumindest bis gestern, recht teuer im Lebensmittelbereich und als Insel oder Loch, je nachdem wie man es anschaut, von EU-Ländern umgeben. Aldi hat wohl eine Homepage, aber im Grunde genommen sind es zwei verschiedene Ketten – Aldi-Nord und der nun auch bei uns vertretene Aldi-Süd.
Das Aldi-Prinzip hat auch für Lieferanten Vorteile. Grosse Mengen die regelmässig geliefert werden können und keine Werbekosten. Es gibt börsenkotierte Lieferanten, zum Beispiel Hügli, bei denen auch der Anleger profitieren kann. Nur, die Lieferanten ausfindig zu machen ist alles andere als einfach – aber vielfach lohnend. Ob Aldi billiger ist, können sie heute bei der az-online verfolgen oder schauen sich gleich selbst im Laden um.
Der Eintritt von Aldi und später von Lidl in die Schweiz, scheint mir wesentlich bedeutender zu sein, als die Abstimmung über die sonntäglichen Ladenöffnungszeiten in grossen Bahnhöfen und auf Flugplätzen. Wer nur die grossen neuen Migros- und Coopfilialen, oder den kleinen Dorfladen kennt, wird bei Aldi und Lidl einen Kulturschock erleiden und bei den tiefen «Kassenverweilzeiten» vermutlich ins Schwitzen kommen. Aber der Logistiker und der Analytiker werden Spass haben und der Preis-Leistungsbewusste eine neue Dimension kennen lernen.
Heute eröffnet auch die 15. Filiale des Media Markt – in Muri-Gümligen bei Bern. Der Werbespruch der Metro-Tochter «Ich bin doch nicht blöd», lege ich heute etwas anders aus – den zu erwartenden Menschauflauf brauche ich nicht.
Nachtrag: Aldi ist rund 19% billiger als Coop – falls sie nachrechnen und nicht auf die gleiche Zahl kommen, ich habe 10 Rollen WC-Papier berechnet. Wo kann man eine einzelne Rolle kaufen? Eine einzelne Aargauerzeitung geht – aber auch die kauft man nicht Blattweise.