Statistik, Wissenschaft und «wir vernaschen Neophyten»

«Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast», so der Spruch und manchmal trauen wir nicht mal diesen. Ja manchmal trauen wir auch den wissenschaftlichen Statistiken nicht ganz und oft hinkt die Wissenschaft dem allgemeinen Wissen hinter her.

Am 27. Mai 2016 findet eine Exkursion in Schmied-rued-Walde statt. Treffpunkt:   Schulhaus Walde um 19.00 Uhr, anschliessend Bräteln bei Josef Brunner.

Am 12. August 2016 treffen wir uns um 19.00 Uhr im Waldhaus Schmiedrued-Walde wo wir «Neophyten vernaschen» werden.

Für die vegetarischen Speisen und die Getränke an der Augustveranstaltung, unter anderem ein Wein aus Neophyten, wird der Vorstand besorgt sein. Wer gerne etwas Zusätzliches auf dem Feuer grillieren will, der soll selbst etwas mitnehmen. Als Neozoen, neobiotisches Fleisch, können wir ihnen Lama (Alpaka aus dem Ruedertal zum Beispiel), Antilope, Bison oder den Stör aus Schweizer Zucht vorschlagen. Für die Getränke werden wir auch sorgen. Aus finanziellen Überlegungen schenken wir einen südfranzösischen, einen verbotenen Wein, den Clinton, aus. Zwischendurch werden wir auch Zeit finden, über die bevorstehenden amerikanischen Wahlen zu diskutieren und ob sich da nicht einige trumpieren könnten. Neophytischen Wein gibt es bei uns vor allem im Tessin, den Americano (rund 3,3% der Rebenernte), auch Chatzeseicheler genannt. Auch im Thurgau, im bernischen Gondiswil bei meinem Namensvetter und Bekannten Fridolin gedeihen solche Reben und wenn es klappt, nächstes Frühjahr bei mir im Weinkeller.

Lasst euch überraschen, was wir an Neophyten auftischen werden. Vielleicht geniessen wir auch Archäophyten, die vor 1492 bei uns «eingeschleppt» wurden. Wir geben uns auch Mühe, fürs Rednerpult einen Blumenstrauss mit invasiven Neophyten aufzutreiben, um die kurze Einführung in dieses Thema zu veranschaulichen. Zu dieser Veranstaltung laden wir auch Neuzuzüger ein, ungeachtet ob es Immigranten oder Schweizer sind.

Für Kinder werden wir eine Spielecke einrichten, damit sie sich mit der Natur spielerisch auseinandersetzen können. Es würde uns freuen, wenn wir das neue Spiel von BirdLife Aargau organisieren können. Hier nur mal einige Vorabbilder, wie ihr sie garantiert noch nicht im Internet antrefft. Gefunden in der Werkstatt beim Künstler Bruno Fischer aus Boniswil:

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Das Spielfeld der Biodiversität in Überbauungen …

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… eine Spielfigur …

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… eine Spielkarte (erst auf dem Bildschirm).

Nicht zum Spielen wird unser Vorstand noch gefordert sein, sondern um statistisches Zahlenmaterial für BirdLife zu erheben. Lassen wir uns überraschen, ob wir die gesuchten Zahlen herausfinden können. Statistiken zu erstellen ist gar nicht so einfach. Ein Beispiel, das mit dem Naturschutz zusammenhängt: «Terroristen nehmen vermehrt nukleare Anlagen ins Visier«. Da ist unter anderem zu lesen: «In diese Zeit fallen auch zwei von vier Vorfällen mit Schweizer Atomkraft-werken. Im Februar 1979 verübten Unbekannte einen Spreng-stoffanschlag auf den Informations­pavillon des AKW Kaiseraugst.» Statistik hin oder her, ein AKW oder wie es damals hiess ein KKW Kaiseraugst gab es nie … nur Pläne und Ideen.

Dabei gibt es noch ganz andere hinterlistige Lebewesen, die Milliarden teure Hightech-Anlagen sabotieren: «Wiesel schaltet CERN-Maschine aus«. Gut die 100 000-fache Länge seiner Körpergrösse liegen nun beim LHC darnieder. Ja, Forschung und Wissenschaft erstaunen uns schon oft. So haben die Chinesen jetzt rausgefunden: «der Klimawandel lässt die Erde ergrünen«.

Echt sensationell. Spass beiseite, sehr wahrscheinlich haben sie vor einem Jahr gelesen, dass in Schmiedrued ein Neophyt gepflanzt wurde, um diesen Effekt zu beobachten. Nicht ganz wissenschaftlich, aber Mitte Mai diskutiere ich mit Wissenschaftlern über die gemachten Erfahrungen. Aus dem Solanum Glaucophyllum extrahieren wir, einige unentwegte Privat Equity Investoren, Vitamin D6 und produzieren vorderhand Viehfutter. Damit es mehr Platz hat und genügend Licht bekommt, habe ich rund um diese Pflanze eingeführtes Unkraut aus Asien ausgerissen. Beide Unkräuter dienen auch einer speziellen Rasse von Vögeln, die wir vom Natur- und Vogelschutz-Verein auf unseren Exkursionen nicht statistisch erfassen. Bei der Veranstaltung über Neophyten werde ich mehr dazu erzählen und vielleicht nimmt jemand so ein fasanenartiges Federvieh gar zum grillieren mit.

Achtung wenn sie Neophyten verspeisen, bei vielen darf man nicht alle Pflanzenteile verwenden, weil sie oft giftig sind. Und ein ganz krummes Ding werden einige geniessen, aber sicherlich nicht vernaschen.

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