Öi – sorry, das heist offiziell EU

1430 steht über meinem Eingang. Und nun läuft Europa amok. Bleiben wir konservativ und zitieren die NZZ.

Ganze vier Kommentare sind da zu lesen. Ja immerhin, bei mir, da schreibt man nicht so gerne Kommentar, weil ich diese auch gegenkommentiere und nun sogar als Antwort zu einem Kommentar, einen Beitrag verfasse:

Die Stabilität in der Vergangenheit ist wohl hauptsächlich der Nato zu verdanken – resp. der Staaten, die daran teilnehmen und vermutlich auch der neutralen Staaten. Der Frieden in Zukunft beruht eher auf der EU – kein Partner wird einen anderen angreifen – und auch nicht der Neutralen.

Zu Brüssel. Vergleichen wir das mit Bern. Es hat 500 Jahre gedauert . 507 dürfte die exakte Zahl sein – ich sass «hinter drei Säulen» im Geschichtsunterricht . Spass beiseite, die Pfahlbauer und Römer habe ich in meiner Ausbildung vier mal behandelt. Fürst Metternich zum Glück nur einmal – der Geschichteerzähler hat darüber doktoriert und doziert. Morgarten, Marti-gnano und Grandson war so das höchste aller Gefühle.

Unser Geschichtsunterricht war traurig – himmeltraurig. 17., 18. und 19. Jhr. wurden im Tempo Teufel durchrast und das 20. hat man totgeschwiegen. Ich will nicht jammern. Wir hatten super Mathe, Physik, Chemie, Biologie und Geografie. Und Zeichnen und Gestalten – nur hat das in unserer 12-Klasse keiner so recht begriffen. Sprachen … Horror pur, Grammatik, Grammatik und dann Rechtschreibung und Satzlehre. Und in der neunten Klasse hat dann der Grossrat Schmied «Tulip noir» übersetzen lassen – ich war der Einzige, der das gemacht hat. So müsste Schulunterricht sein. Das erste mal, das ich im Franz etwas Vernünftiges lernte.

Und genau so müsste auch Europa sein. Die EU wird einen Bruchteil von den 500 Jahren unserer Eid-Genossen brauchen, bis sie sich richtig zentralisiert haben. Ob in Brüssel oder sonstwo ist absolut egal. Aarau ist ja auch nicht mehr Hauptstadt. Aber die EU wird erst richtig Erfolg haben, wenn sie eine zentrale Regierung haben.

Unzufriedene wird es immer geben. So wie die Obwaldner. Die haben sich erst kurz vor dem Neubau meines Hauses von Nidwalden «abgespalten». Steht eigentlich das ursprüngliche Ratshaus noch – dann wäre es 11 Jahre älter – knapp 2 Prozent. Wann wäre das 600 jährige Jubiläum?

Übrigens, diese Denksportaufgabe ist mathemaisch ohne algebraische Kenntnisse nicht exakt zu lösen … wie auch die Zukunft von Zentral-Europa. Nicht vorausgesagt werden kann. Vermutungen – und die gehen dahin, dass auch der Osten in ein bis zwei Generationen dazu gehören wird. Notabene, am Hauseingang steht bei der Hammerschmitte «1430» – jetzt können sie einfache Mathematik betreiben – das ist manchmal echt nützlich. Lösen kann man diese Aufgabe auch anders – die Jahrzahl steht am Anfang des Artikels. Aber aus der Geschichte, Vergangenem hat angeblich noch nie jemand etwas gelernt. Das wird oft geschrieben – stimmt aber ganz bestimmt nicht. Auch die EU werden lernen.

Hoffen wir einmal, dass in den Regierungen nicht nur solche sitzen, die im Waffenhandel gross geworden sind. Was ich über Wilhelm Busch und einen anderen Bush geschrieben habe, könnt ihr selbst heraussuchen und querdenken.

Und bitte, bitte, lasst mich politisch in Ruhe. Ich weiss, ich war rund ein gutes Jahrzehnt Kassier und Politideologe in der Ortspartei von JNS oder neuerding BR JSA..

Heute bin ich parteilos. JNS war schuldlos. Herr Schneider hat mir einmal geraten, nicht den Grün Liberalen beizutreten – ich bin nirgends mehr. In meinem Buch wird stehen, wie die Söihäfeli-Söudecheli-Organisation in seiner Durchschnittsstadt funktioniert. Ah, da kommt mir in den Sinn, dass ich am Dienstag einer Dame gratulieren muss, die den Durchblick hat. Ihre zehn Welten hängen hinter mir, wie einmal ein ähnliches Bild bei JNS. Und wo ist die Tageswoche mit dem Bild???? (sorry, das begreifen jetzt nur gerade einmal drei Personen … aber die zwei andern sind angemailt worden, damit man einen Nachtrag erstellen könnnte).

4 thoughts on “Öi – sorry, das heist offiziell EU”

  1. Es ist nicht eindeutig bewiesen, dass sich Obwalden und Nidwalden je getrennt haben. Zwei Talschaften, die beidseitig schwer zugänglich waren, haben sich kaum gemeinsam organisiert. So eine Vermutung. Der Beweis einer gemeinsamen Richtstätte fehlt. Die Richtstätte war das Wissehrli im Kernwald, in der Nähe der Kantonsgrenze.
    Bisher hat man im Nidwaldner Gebiet keine «Richtstätte» gefunden. Sie wäre der fehlende Beweis.
    Später hat man sich gemeinsam verteidigt. Ein Wahrzeichen ist der Schnitzturm in Stansstad. => http://de.wikipedia.org/wiki/Schnitzturm
    Den Niwaldern stand nur 1/3 Recht zu. Man erinnerete sich, als der Schnitzturm renoviert werden musste.

    «(…) Der Schnitzturm wird als Wahrzeichen von Stansstad gesehen.
    Wann und zu welchem Zweck er erbaut wurde, darüber ist man sich heute trotz intensiver Forschungen nicht einig. Zweifellos war er über Jahrhunderte hinweg Teil einer ausgedehnten Seeufer-Befestigungsanlage, die sich von der Harissenbucht bis zur heutigen Garnhänki am Alpnachersee-Ufer hinzieht. Die drei Pfahlreihen waren auf der Höhe des Schnitzturms.

    Der Name Schnitzturm scheint nicht alt zu sein. Er könnte in einem Zusammenhang mit den Besitzerverhältnissen stehen. Der Schnitzturm steht zwar auf Nidwaldner Boden, gehörte aber 2/3 dem Kanton Obwalden. 1997 wurde er den Nidwaldnern übergeben (geschenkt)..)»

    Die nächste Renovation werden die Nidwaldern voll tragen…

  2. http://www.bernerzeitung.ch/ausland/europa/Konservative-siegen-bei-Europawahl/story/19636367 – hier noch die Story zur Europawahl. 5.55 – Satire-Partei – wenn das wirklich funktionniert, dann werden sie schnell lernen müssen. Und vom Franz her gesehen wissen wir auch wieso es Marie Le Pen und nicht La Penne heisst.

    Zum Schnitzturm – der ist aus Stein und nicht geschnitz. Vielleicht haben die Obwaldner ab und zu «uf d’Schnitz übercho», denn die haben schon früher nicht immer ihren Beitrag bezahlt. Es kam wohl billiger, den zu verschenken, als die ausstehenden Schulden zu begleichen. Ja so kann die Geschichte aus jeder Warte betrachtet werden. Fast wie die Schuldensanierung in Griechenland – oder so wie es denen heute ob dem Wald geht, sollten wir eher mit Irland vergleichen.

  3. Irland oder Irrland?

    (…) Obwalden nutzte seine Freiheit

    Das Ziel, eine Balance zwischen den verschiedenen Regionen zu finden, hat eine lange ­Tradition in der Schweiz. Auch innerhalb der Kantone herrscht ein ausgeklügeltes Ausgleichssystem zwischen finanzschwachen und reichen Gemeinden. 1959 verabschiedete der Bund ein erstes Finanzausgleichsgesetz, das allerdings eklatante Schwächen aufwies. Es schaffte Fehlanreize, und die verschlungenen Transferkanäle zwischen Bund und Kantonen waren kaum mehr zu entwirren.

    Hier setzte der neue Finanzausgleich richtigerweise an, indem er die Aufgaben sauber aufzuteilen versuchte. Der Unterhalt der Nationalstrassen beispielsweise war nun allei­nige Sache des Bundes. Dafür fielen Volks- und Sonderschulen in den Verantwortungsbereich der Kantone. Mindestens so wichtig war der Systemwechsel: Wo vorher zweckgebundene Mittel flossen (zum Beispiel in den Strassenbau), sind die Nehmerkantone heute frei, wofür sie die Beiträge verwenden wollen. Obwalden finanzierte mit den NFA-Millionen eine Steuergesetzrevision: Hohe Einkommen und Unternehmen wurden substanziell entlastet. Mit Erfolg. Kein anderer Kanton konnte in dieser kurzen Zeit seine Situation so massiv verbessern wie das frühere Innerschweizer Armenhaus, und es nahm dafür grosse NFA-Ausfälle in Kauf: Die Zahlungen sanken von 62,5 Millionen (2008) auf 36,4 Millionen Franken (2013).

    Das Beispiel Obwalden spricht für die neue Freiheit. Allerdings sind die Kantone genauso frei, die NFA-Millionen direkt in ihren Haushalt zu lenken. Was tut sich beim absolut grössten Nehmerkanton? Bern dreht sich im griechischen Morast. Hinter Genf und Jura ­haben die Bernerinnen und Berner die dritthöchste Steuerbelastung. Die Ausgaben wuchsen über die Jahre ungebremst: von 8129 Millionen (2003) auf 9039 Millionen Franken (vor der Einführung des NFA) und dann auf 9962 Millionen (Rechnung 2011). Trotz der Milliardenzuschüsse von Bund, den Geberkantonen und der Nationalbank droht dieses Jahr ein Defizit.

    Damit karikiert Bern die Hauptziele des nationalen Finanzausgleichs. Der Ökonom und Publizist Beat Kappeler fasst die Situation pointiert zusammen: «Über die Berner Almosenmilliarde lacht sowieso die ganze Schweiz.» Darüber hinaus stört ihn, dass «gutsituierte Kantone» wie der Aargau 200 Millionen Franken aus dem NFA erhalten, St. Gallen 400 Millionen und Freiburg 300 Millionen Franken. «Diese massiven Umverteilungen rühren von abstrusen Kriterien und Indikatoren her [. . .]. Da werden Höhenkurven, ‹Steilheit des Geländes› und Ähnliches berücksichtigt, auch wenn St. Moritz, Zermatt oder Gstaad sich auf solchen Hängen sonnen.»
    Solidarität heisst, der andere bezahlt …)»

    Quelle: Weltwoche; http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2012-40/sich-nicht-regen-bringt-segen-die-weltwoche-ausgabe-402012.html

    Der Obwaldner CVP-regierungsrat Hans Wallimann: «Aktive Kantone
    werden eher bestraft»
    «(…) Kanton oBwalden Noch im Jahr 2008, als der Nationale Finanzausgleich
    (NFA) eingeführt wurde, lag der Kanton Obwalden bei der Steuerkraft – im
    NFA-Jargon spricht man von Ressourcenindex – auf dem zweitletzten Platz.
    Damals flossen 62,5 Millionen aus dem eidgenössischen Solidaritätstopf nach
    Sarnen. 2005 lancierte die Obwaldner Regierung eine neue Steuerstrategie mit spürbaren Entlastungen. Sie trägt Früchte. Als einziger Kanton hat Obwalden seit 2008 seine Steuerkraft markant gesteigert (siehe Grafik). Wegen dieses Erfolges erhält Obwalden jedoch immer weniger NFA-Gelder – im nächsten Jahr noch 33,1 Millionen Franken. Hans Wallimann, als Finanzdirektor haben sie die Obwaldner Steuerstrategie massgeblich mitgeprägt. Lohnt es sich für den Kanton überhaupt noch, sein Ressourcenpotenzial zu steigern?
    Hans Wallimann: Ja. Wir wollen uns von einem Nehmer- zu einem Geberkanton entwickeln. Dadurch erhalten wir einen grösseren finanziellen Handlungsspielraum. Nicht zu unterschätzen in diesem
    Zusammenhang ist das Image. Vor der neuen Steuerstrategie wurde unser Kanton als «Steuerhölle» betitelt. Mittlerweile haben wir uns in Sachen Steuerattraktivität ins Mittelfeld der Schweizer Kantone vorgearbeitet. Obwalden wird nicht mehr belächelt, sondern respektiert. Dies hat unser Selbstvertrauen gestärkt. Ich würde mich freuen, wenn andere Kantone
    unseren Weg nachahmen würden. Werden die Vorteile der Steuerstrategie
    durch die tieferen NFA-Zahlungen nicht wieder weggefressen?

    Wallimann: Die Tatsache, dass der NFA aktive Kantone wie Obwalden eher bestraft als fördert, lässt sich nicht negieren. Wir haben seit 2006 den Steuersatz um mehr als 25 Prozent reduziert. Bereits 2011 wurde dieser Schritt durch höhere Steuereinnahmen kompensiert. Von 2006 bis 2012 sind die Steuererträge der direkten Bundessteuern von rund 29 Millionen
    Franken auf über 60 Millionen Franken gestiegen. Dies illustriert den
    Erfolg der Steuerstrategie wohl am besten. Der Rückgang bei den NFA-Geldern um mittlerweile knapp 30 Millionen Franken bei einem kantonalen Steuerertrag von 72 Millionen Franken stellt für uns aber eine Herausforderung dar. Gelangt Obwalden irgendeinmal an den Punkt, an dem sich der Kanton sagt: «Unsere Strategie rechnet sich nicht mehr, wir werden lieber wieder ressourcenschwach, das Geld fliesst ja sowieso?»

    Wallimann: Führt man sich das System des NFA vor Augen, wäre diese Haltung verständlich. Aber sie entspricht nicht der Obwaldner Mentalität. Wer ist schon gerne «abhängig»? Wer nicht auf Unterstützungsleistungen
    anderer angewiesen ist, fühlt sich stärker und eigenständiger. Muss der NFA reformiert werden? Wallimann: Der NFA funktioniert grundsätzlich gut. Es wäre falsch, ihn auf den Kopf zu stellen. Gewisse Anpassungen
    aber erachte ich als nötig. Nämlich?

    Wallimann: Ich verstehe, wenn Geberkantone wie Zug, Schwyz oder Nidwalden argumentieren, sie müssten entlastet werden, wenn ein Kanton wie Obwalden weniger Geld erhält. Da der zu verteilende NFA-Betrag jeweils für eine Vierjahresperiode festgelegt wird, fliesst das eingesparte Geld einfach zu anderen Nehmerkantonen. Ein Anreiz, sich von einem Nehmer- zu einem Geberkanton zu entwickeln, ist nicht unbedingt gegeben.
    intErviEw Kari Kälin )» Quelle: NLZ «Bund räumt Fehlanreize beim NFA ein» pdf

    Konservativ, Neokonservativ… Egal wie – doch wem es gelingt, alte, gute Erfahrungen in die Zukunft zu retten, macht kaum viel falsch! Falls Jean-Claude Juncker EU-Kommissionspräsident wird, muss er solches erst noch beweisen. Seine Aussage: «(…) Wir (EU-Kommission) beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt. .)» auf jeden Fall, passt nicht dazu!

    «(…) Satire-Partei will jeden Monat neuen Abgeordneten stellen

    Das deutsche Wahlrecht macht es möglich. Selbst mit wenigen Stimmen bekommt eine Partei bereits einen Sitz im Parlament. Die Satire-Partei «Die Partei» will nun, dass ihre Abgeordneten im Monatsrhythmus abtreten. Ein lukratives Geschäft. Kaum gewählt, denkt er schon wieder an Abschied: Der einzige Europaparlamentarier der deutschen Satire-Partei «Die Partei» will bereits nach einem Monat sein Mandat wieder abgeben. «Ich werde mich vier Wochen lang intensiv auf meinen Rücktritt vorbereiten», sagte Martin Sonneborn der Deutschen Presse-Agentur. Der frühere Chefredakteur der Satirezeitschrift «Titanic» erklärte, damit eine Rotation einleiten zu wollen. «Wir werden versuchen, monatlich zurückzutreten, um 60 Parteimitglieder durchzuschleusen durch das EU-Parlament. Das heißt, dass jedes dieser Mitglieder einmal für 33.000 Euro im Monat sich Brüssel anschauen kann und dann zurücktritt und noch sechs Monate lang Übergangsgelder bezieht. Wir melken also die EU wie ein kleiner südeuropäischer Staat.»

    Seltsam findet der Real-Satiriker das alles jedoch nicht: «Ich glaube nicht, dass wir die Verrücktesten sind im Europaparlament.» Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/eu/3640764/satire-partei-will-jeden-monat-neuen-abgeordneten.story

  4. Huch, das muss ich aber nicht alles auswendig lernen. Übrigens, auf dem Bild zum Text ist das Wasserspiel vor dem Bundeshaus zu sehen – vermutlich vor dem Chlorunfall. Hier der Link:

    http://www.fairer-nfa.ch/%20de/%20aktuell/%20downloads/%20NLZ%2027.12.2013%20Fehlanreize%20NFA.pdf/%20at_download/%20file … und jeweils auf PDF klicken … auch wenn die gesuchte Seite angeblich nicht besteht.

    Und der Text über die Satire -Partei, der richtig zitiert wurde, war schon in meinem Kommentar – Link der Bernerzeitung. Die Berner sind vielleicht nicht so haushälterisch mit dem Geld, aber schneller.

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