Es ist nicht schlecht, dass wir schon wieder über das extreme Lohngefüge diskutieren. Der höchste Lohn in einem Unternehmen dürfte dann nicht mehr als das 12-fache des tiefsten Lohnes betragen. Denken wir einige Monate zurück. Die Abzockerinitiatve hat aufgerüttelt. Schauen sie sich mal dort meinen letzten Kommentar an. Ein bisschen stolz bin ich schon, dass ich mit meiner Schätzung besser war, als die Marktforschung. Über dieses Thema habe ich schon des öfters geschrieben.
Eigentlich spielt es auch keine grosse Rolle, wie das Abstimmungsergebnis herauskommen wird. Falls die Initiative entgegen der Marktforschung doch angenommen wird, was nicht ganz auszuschliessen ist, gibt es genügend Möglichkeiten, diese zu umgehen. Man «kauft» sich die billigen Arbeitskräfte von einem andern Anbieter günstig ein oder man gründet eine eigene Firma dazu. Die Spitzenlohnbezieher, fast ausnahmslos Angestellte in einer Aktiengesellschaft kann man auch an der Firma beteiligen und via Dividende entschädigen. Das käme auch den weniger betuchten Aktionären entgegen. Mit dem Risiko, dass Dividenden plötzlich AHV-, solzialleistungs-pflichtig werden. Kantonale Steuerbehörden diskutieren bereits über diese Variante – aus Erfahrung von KMU’s, die auf diese Weise zurzeit legal Steuern sparen.
Gibt es hier noch Diskussionen – speziell bei der Swisscom, einem Teil der ehemaligen PTT: „In der Tat halten andere staatsnahe Betriebe wie Swisscom (1:35), SBB (1:23) und Post (1:17) die 1:12-Initiative deutlich nicht ein.“ Die Lohnspanne beträgt in anderen Firmen bis zu 1812 – das ist keine Jahreszahl sondern 1812 mal höher ist der höchste Lohn, als der kleinste. 1:12 träfe auch Spitäler. Gehälter werden keine angegeben, auch wenn es ein öffentliches Spital ist – würde mithelfen die Krankenkassenkosten zu drücken. Wohin wollen die Ärzte gehen? In die USA oder nach Saudi-Arabien? Das liegt nicht jedem. Nach Deutschland? Dann höchstens in eine Spezialprivatklinik. Wieso sind sie als Patient in der Schweiz praktisch hilflos, wenn sie des Hochdeutsch nicht mächtig sind? Weil sie bei uns mehr verdienen, als in Deutschland, aber sicher die meisten unter 1:12 – auch bei uns.
«1:12-Initiative – ein schwaches Stück Journalismus«. Diesen Beitrag habe ich auf dem Infosperber.ch von Kurt Marti entdeckt. Dieser Kurt Marti wurde vom Beobachter mit dem Prix Courage geehrt. Ob es wohl am Namen liegt? Über den andern Kurt Marti durfte ich auch schon schreiben, der mit der «Leichenrede«. Ich schmunzle nicht über den Autor dieses Buches. Aber merken sie sich mal den 25. Oktober 2014 – ein weiteres Puzzle-Stück zum Preisträger des prixlibref.
Noch härter wird heute über die Erhöhung um CHF 60 auf CHF 100 für die Autobahnvignette debattiert. Kein Vermögen, aber einige Systemfehler. Wieso die Autobahnen und anderen Strassen nicht über den Treibstoffzuschlag finanzieren. Wer mehr braucht, bezahlt mehr. Ausländer tanken eh weiter in der Schweiz, weil es immer noch günstiger ist. Eine zeitlich beschränkte Vignette soll nur für Ausländer erhältlich sein. Und der Schweizer, der zweimal pro Jahr mit seinem Anhänger auf die Autobahn geht. Der wird zusätzlich noch CHF 100 bezahlen müssen. Dabei darf er nur 80 km/h fahren und beschädigt dadurch die Strassen wesentlich weniger, als manch schwerer und schneller PW oder Lieferwagen.
Systemrelevant! Schämen sie sich nicht, wenn sie dieses Wort zum ersten Mal hören. Lesen sie, was der Personalblogger im seinem 1300. Artikel schreibt. Huch, der will mich überholen. Hier noch ein Leckerbissen aus der Deutschen systemrelevanten Bank, gefunden beim Infosperber – neu in der Blogroll.
Das Wetter, auch das politische ist eben leicht neblig. Nicht nur in der Schweiz. Auch bei unseren Nachbarn. Italien. Darüber zu schreiben hat nun ja wirklich keinen Sinn, denn morgen stimmt eh alles nicht mehr … per-lusch-ohni … oder doch noch «mit».
Frankreich. «Nach 18 Monaten im Amt steht François Hollande vor den Trümmern seiner Politik.» Der hat es auch nicht leicht mit seinen Landsleuten. Am Neujahrstag habe ich Free.fr zum dämlichsten Unternehmen erkoren. Dank diesem Unternehmen habe ich seit über einem Jahr in Frankreich eine internetfreie Zone. Eigentlich ist das für die Ferien ganz erholsam. Jetzt drohen sie mir, das Internet abzustellen – eben dasjenige, das nach der Umstellung auf das neue Modem nie mehr zum laufen gebracht wurde. So gesehen waren die Schildbürger hoch intelligente Zeitgenossen.
In Deutschland, ob da alles viel besser ist? Ich werde mich nächste Woche umhören. Die träumen anscheinend vor allem vom Fussball, wenn man den Schlagzeilen glauben darf. Träumen tun auch andere – gar zeitlos. Ein Beispiel aus dem Alltag. 22mm-Löcher bohren, das sollte doch kein Problem sein, dafür hat man ja den mehrteiligen Lochsägesatz. Nur, der Aufnahmestift hat einen zu grossen Durchmesser. Einige Mails, einige Monate warten, dann kommt das falsche Teil. Ein weiteres Mail nach Deutschland. Der Produzent in Österreich bemüht sich wieder und das Teil wird über Deutschland in die Schweiz dpd-konform gesandt. Kostenlos für mich, das ist ja das Schöne. Genau genommen entspricht es den Regeln einer Mängelrüge. Erstaunlich aber ist, dass sie mir ein Teil senden, das genau gleich aussieht, wie das beanstandete. Nein, ein ganz kleiner Unterschied ist da – so ein zwei Millimeter verstecktes Gewinde ist sichtbar. Vier Profis, die ich zu Rate zog, haben den «Trick» nicht erkannt und ich musste schlussendlich das alte Teil im Schraubstock mit aller Kraft dazu bewegen, dass es sich öffnen liess.
Es wäre manchmal angebracht, wenn Reklamationsaufträge nach kalkuliert würden. Die Kosten dürften mehr als 1:12 sein, was die Box gekostet hat – CHF 25 – 20 Euro. Diese Probleme wären aber einfach zu lösen. Reklamationen durch einen Fachmann ausführen lassen, der im Mail schreibt «verstecktes Gewinde aufdrehen … auch wenn es viel Kraft braucht». Oder noch viel einfacher: «In der Anleitung erwähnen.» Wenn die Politik doch auch nur so einfach zu lösen wäre.
Aktuell bei libref. – liberal reformiert: «Toleranz oder Gleichheit»
Aktuell beim befreundeten Personalblog: «Eurokrise – verworrener Geldfluss»
Vor einem Jahr im Finanzblog:
«Budgeterfüllung vor dem Weltuntergang»
Vor 2 Jahren erschienen:
Videokonferenz contra Geschäftsreise
Vor 3 Jahren erschienen:
Rohstoffmarkt – die Zwiebel
Vor 4 Jahren erschienen:
Onshore – eine kleine Frage dazu!
Vor 5 Jahren erschienen:
Vor lauter Finanzdebakel wird die Bundesratswahl zum Nebenkriegs-Schauplatz
Vor 6 Jahren erschienen:
Profit und Gier – über randständige Reiche und randständige Arme
Vor 7 Jahren erschienen:
Prosecco in der Dose … einfach irre!
Vor 8 Jahren erschienen:
Was Gentech heute ist, ist Nano in 15 Jahren
© Marti + Partner unabhängige Finanzberatung für KMU’s und Privatpersonen: von der Firmengründung bis zur Sanierung, persönlichen Geldangelegenheiten von der Geburt bis zum Vererben – ökonomisch, ökologisch und ethisch – profitieren Sie von über 40 Jahren Erfahrung in vielen Finanzgebieten. Stephan Marti, Schmiedrued freut sich über Ihre Kontaktaufnahme.