logisch – Geld vernichten und im Handstand duschen


Einen Kommen tar nehme ich zum Anlass, einen Beitrag auf die Schnelle zu schreiben …

… Sackstark kann Geld verlieren. Er kraxelt irgendwo am Stanserhorn herum, der Geldbeutel fällt raus und ein Adler (Wappentier eines gebeutelten Staates) verschlingt seine Papierscheine. Das Geld ist verloren, weg, futsch und Magnus hat einen Schaden erlitten. Der Papierschein wurde vernichtet und trotzdem verdient ein anderer jetzt Geld damit. Derjenige, der den Geldschein herausgegeben hat und nicht mehr zurück nehmen muss.

Bei den Hypotheken ist es im Prinzip ähnlich. Einer hat einen Verlust und der andere muss jetzt weniger Hypothekarschulden zurückzahlen, weil er es nicht kann, kein Geld mehr hat. Aber auch weniger Schulden.

Wer es nicht glaubt, soll für jeden Beteiligten eine doppelte Buchhaltung führen und dann sieht man sofort, dass des einen Weniger, des andern Mehr ist.

Diese Gedanken kann man jetzt nach voll ziehen, aber in der Praxis wird noch so mancher mal sagen, dass Geld verrichtet wurde (kann auch mir passieren). Logisch denken können viele, aber oft wird es nicht gemacht …

… Beispiel gefällig? Die meisten Frauen räumen das Besteck mit der Werkseite gegen oben in die Geschirr-Waschmaschine. Haben sie schon mal in ein offenes Messer gegriffen? Den gleichen Frauen (und auch viele Männer) käme es aber nie in den Sinn, im Handstand die Haare unter der Dusche zu waschen, obschon das Wasser sicherlich bis nach unten tropft. Und jetzt schauen sie einmal, woher das Wasser in der Maschine spritzt. Von unten gegen oben! Also auch die Laffen der Löffel gegen unten. Logisch oder?

Vor einem Jahr im Finanzblog erschienen:
Carry Trades – der Finanztrick, der eigentlich nicht funktionieren kann Logisch!

Vor zwei Jahren erschienen:
25 Jahre gemeinsame Haftung – Firma und Finanzblog sind heute immer noch wohlauf. Und eigentlich gibt es nichts Besseres, als Veränderungen. Neue Ziele, neue … so etwas wie ein zweiter Frühling. Und jetzt geniesse ich die Wärme und habe eben draussen Gegessen. Logisch!

Vor drei Jahren erschienen:
Es tut sich was auf dem Erdöl- und Erdgas-Markt – mein «Chinese» hat sich bewegt. Gegen oben. Logisch!

Vermögensverwaltung von MARTI+PARTNER – unabhängig, langfristig, gewinnorientiert

5 thoughts on “logisch – Geld vernichten und im Handstand duschen”

  1. Die Summe des Geldes bleibt konstant. Lediglich die Besitzer wechseln!

    Die in Konkurs geratenen Hausbesitzer in den USA haben schmerzlich erfahren, was es heisst, dass der Besitzer wechselt. Etwa die Hälfte der mit faulen Krediten belehnten Häuser sollen inzwischen verschiedenen Banken gehören. Weitere werden dazu kommen. Diese Banken werden ihre Errungenschaften bestimmt versilbern. So haben dann die bisherigen und die künftigen Besitzer ihren Obulus entrichtet. Und dazwischen werden wieder clevere Makler ihre Hände im Geschäft waschen… Es wird also mindestens zweimal gemolken!

    Späters wird über Innovation, Cleverness, Rendite, Gewinn und Erfolg berichtet. Die Banken werden darlegen, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht hätten und nun wieder zur Freude der Aktionäre Dividenden ausschütten können. Dass man zwischendurch über Leichen gegangen ist, kümmert niemanden.

    Und es wird weiterhin Dummköpfe geben, die auf die rosaroten Versprechen hereinfallen, sich übertölpeln lassen und vielleicht gar ein zweites Mal die Zeche bezahlen.

  2. @ode: Die Summe des Geldes bleibt nicht konstant. Die Geldmenge M1 wird durch Geldvernichtung verkleinert – real verkleinert – oder z.B. durch Interventionen von Notenbanken erhöht.

  3. … ich hab auch nie behauptet, dass die Summe des Geldes gleich bleibt. Die Erhöhung des Zentralbankengeldes und des Giralgeldes von Geschäftsbanken (oder wie das Ding genau heist) nennt man Schöpfung und die Verminderung nennt man Vernichtung. Und wenn sie dieses Spiel langfristig anschauen, wird kein Geld vernichtet, sondern ehemals «aufgeblasenem Geld» wieder die Luft entzogen. Ob das Wort «Vernichtung»in diesem Fall richtig gewählt wurde, wage ich zu bezweifeln.

    Die «Schöpfung» von Geld, vergleicht übrigens auf die Bibel – irgend eines der Bücher Moses. Man nennt es auch Fiat_Geld – von fiat lux (lass es leuchten) …

    … so, nun müsste ich langsam das Wort an Lateiner, Theologen oder Volkswirte weitergeben … und vermutlich könnte sich auch noch unter Nobelpreisträgern ein Streit entwickeln …

  4. Es gibt die theoretische, rein rechnerische und die praktisch, pragmatische Überlegung. Oft ist ungefähr genau besser, als absolut falsch.

    Wenn wir von einer Erbschaft mit Streitigkeiten ausgehen, dann ist die Summe, die am Anfang stand definiert. Danach kann es sein, dass die Summe um die es geht gleich bleibt, aber auf Erben und Parasiten (Anwälte) verteilt wird. Die Parasiten nehmen mehr, je länger gestritten wird.

    Wenn wir von einer Geldanlage ausgehen, ist am Anfang eine Summe, später ist sie kleiner, doch jemand hat die Differenz abgeschöpft…!
    Ich gebe der Bank einen Betrag. Den soll sie bewirtschaften und wie angekündigt, Rendite erwirtschaften. Dies wird getan und es fallen Spesen an. Wenn nach zwei, drei Jahren, das was mir gehört noch 40% wert ist, dann ist der Betrag der mir gehörte, gewaltig kleiner geworden. Die Differenz gehört nun einem Parasiten.
    Nun ist es eine Frage des Risikos. Mit Verlust muss man rechnen je höher das Risiko, desto mehr. Aber ein guter Berater würde wenn es kritisch wird schon früh das Gespräch suchen. Offenbar könnten diese Gespräche jedoch aus Zeitgründen gar nie geführt werden.

  5. … das etwas auf 40 % runter fällt hofft eigentlich kein Vermögensverwalter oder Anlageberater. Nur, wir wissen nicht, was uns die Zukunft bringt und so ist es wichtig, den Kunden im Voraus zu sagen, dass jeder Titel extrem fallen kann. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass die UBS wesentlich tiefer fallen wird. Einem Beratungskunden habe ich bei knapp 70 empfohlen, zu verkaufen. Wir warten noch, bis ich von den Ferien zurück bin. Dann war es zu spät … zumindest haben wir dies gedacht. Deshalb habe ich am liebsten Verträge mit einer Vermögensverwaltungsvollmacht. Da kann ich entscheiden und machen, wann ich es für gut empfinde … aber es ist immer so, Kunden und Kollegen haben auch ein Wissen und denken, das sei mindestens so gut, wie das ihres Beraters. Das mag ja vorkommen, aber meine Zahlen (Performance) sind bei der Vollmacht langfristig eindeutig besser, als bei der Beratung (es sei denn, ein Kunde wolle eigentlich eher eine Information, dass man kauft oder verkauft – was ähnlich der Vollmacht ist).

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