Gute Zeiten – schlechte Zeiten! Eigentlich geht es uns doch recht gut und trotzdem haben wir nicht ganz gute Zeiten. Geld regiert anscheinend die Welt.
Schon für Aristoteles war Ethik im 4. Jh. v. Chr. eine philosophische Disziplin. Philosophie ist weder exakt, noch kann sie verordnet oder gar befohlen werden. Die letzten Monate waren für Journalisten nicht einfach. Es gab viel zu schreiben. Ich kann schreiben, wann ich will, wann ich Lust oder die «Wut» dazu habe. Ich muss nicht alle Tage was im Blog bringen. Heute wissen die Leute eh nicht mehr, was Finanz-en bedeuten. Finanzen ist grob gesagt nichts anderes als Geld und heute verstehen die meisten Schreiberlinge und Börsengurus nur was im Millisekunden-Takt gehandelt wird.
Bei der UBS darf auch nicht mehr alles gelesen werden. Mein Blog dürfen sie sicher lesen. Die UBS Bern hat zwar in demnächst 20 Jahren nie eine Bewilligung von Zürich erhalten, mit mir das erste deutschsprachige Finanzblog herauszugeben, aber sie war ein Grund wieso es jetzt schon über 10 000 000 Minuten besteht. Irgendwie haben wir kein richtiges Verhältnis mehr zu Zahlen und Steigungen, auch negativen. Beachten sie doch mal UBSG – hiess diese Aktie immer so? War sie nicht schon mal mindestens dreimal teurer? Ich bin eigentlich froh, dass ich heute keine Kunden mehr habe und mich meinem AHV-Leben widmen darf. Und trotzdem fallen einem Zahlen auf.
Schlagen sie nächste Woche bei LIDL zu. Gemäss Prospekt verkauft er Prosciutto Crudo am Stück für 20 Rappen je 100 Gramm. 10-mal günstiger, als schon ein günstiger Preis. Es geht auch anders. Den Käse rund um Parma kenne ich recht gut, aber ich durfte als Mittesser ein Stück zum Kilopreis von über hundert Franken geniessen – 17 Jahre alt. Wow, aber sicher nicht was für alle Tage und gehört sicher nicht in die neue bundesamtlich verordnete Ernährungspyramide.
Schauen wir doch mal, was ich in den letzten zwei Monaten so alles über dieses steile, geile «dreieckige» Bauwerk erlebt habe. Fangen wir mit den Getränken an. Wasser ist im Ausland nicht immer ganz sauber oder ohne Nebengeschmack.
Sorry, da wir haben bei San Pellegrino von Nestlé nicht mal angehalten, weil es hier vermutlich keine anderen Getränke wie beim Schwesterchen Perrier gibt. Bin von beiden nicht ein besonderer Fan. Was sie hier auf keinen Fall versäumen sollten ist die Steilheit der Abhänge über den San Marco. Was für Motorradfahrer und Poira ist für Wandervögel oder Hotelsuchende, die nicht das teuerste an vielbefahrenen Strassen brauchen. Die Preise sind bis aufs Kaffee fast überall stark gestiegen. Die EU hat den Balneari den Krieg angesagt. Vermutlich sind in Oberitalien die Touristenzahlen dieses Jahr stark angestiegen – dem Wetter sei Dank.
Nicht ganz immer. Zum Beispiel drei kürzere Regengüsse in Südfrankreich, aber einer davon mit Hagel … hab ich in 25 Jahren noch nie gesehen oder gehört. Hagelkörner können sie lutschen – was für Kinder. Aber in Carmignano trinken sie lieber Wein als im Hotel hergestelltes Mineralwasser. Culligan (Englisch ist interessanter) geht so von einer Finanzgesellschaft zur andern und das merkt man hier und hier. Nur so als Warnung, die Umkehrosmose kann zu tödlichen Krankheiten führen – es gibt genügend Hinweise im Netz. Ich hatte nur einen «durchschlagenden» Erfolg. Beim etwas versteckten Namen auf der Sprudelflasche wurde ich hellhörig, denn vor 45 Jahren haben wir eine solche Anlage beim Nachbarn ausgeschaltet, die damals noch mit Zuschlagsstoffen arbeitete. Normales Wasser schmeckte besser und ich würde solch behandeltes Wasser nicht einmal den Pflanzen geben. Im untersten Teil der Pyramide wird heute extrem viel Geld verdient.
Zweite Stufe, Früchte und Gemüse. Die allermeisten dieser Nahrungsmittel bestehen heuer vor allem aus der ersten Stufe. Aus extrem viel Wasser, qualitätsmässig ein schwaches Jahr. Aber die Leute essen ja solches und wissen gar nicht mehr, wie köstlich ein reifer Apfel schmecken kann … er ist dann nicht mehr so knackig. Ich habe in einem Hotel eine Kiwi probiert – pfui Teufel. Das Wässern wird garantiert nachlassen, der Grundwasserspiegel sinkt weltweit. Aber bitte nicht gleich in Panik versinken, denn Wasser kann man nicht vernichten – mit kleinen Ausnahmen aufteilen – man muss es aber aufbereiten.
Nicht alles währt ewig. Das war meine Kiwi. Im Winter noch 1600 Früchte und wie befürchtet, war das der Todesschrei, um noch Nachkommen zu produzieren und demnächst wird sie im Cheminee verbrannt – hat nie Giftstoffe gesehen. Na ja, ab und zu mal eine Wespe. In der Schweiz ein ähnliches Bild. Meine wilden Zwetschgen waren von einem Tag auf den andern nicht mehr am Baum. Hoffentlich hat der Beobachter vorher doch einige essen können. Wilde Früchte haben in der Regel mehr Geschmack, sind kleiner und ab und zu mal nicht so interessant gesprenkelt gefärbt – oder in einer einzigen extremen Farbe wie die beliebte Pink Lady. Habe diese dreimal gegessen: das erste, das einzige und das letzte Mal. Halt mit sieben Jahren Früchtebranche etwas belastet, aber nicht so schlimm, wie Spritzmittel.
Getreide und Kartoffeln scheint das Wetter auch nicht so gut bekommen sein, wie man hört. Im Norden zu viel Wasser, im Süden zu wenig und wenn ich das nächste mal in Italien bin, finde ich vielleicht einen Bennet mit seinem 100-er Mehl – langes und nicht das Industriemehl für die heutigen Weissbrote. Kurzes ist geil, da lässt sich viel mehr Geld verdienen. Die Kartoffeln waren auch schon viel billiger. Früchte und Gemüse sind heuer auch in Italien und Frankreich viel teuer. Übrigens, essen sie Kartoffeln, das senkt gemäss Blick das Sterblichkeitsrisiko. Der dämlichste Header seit Jahren – das Risiko ist garantiert bei 100%. Hoffentlich sterben wir alle gesund und spät! Zuvor noch die 1.,2.,3a und3b-Säule geniessen. Was zurzeit über das BVG geschrieben wird, ist Horror. Hier geht es nur um Geld von den einen zu den andern zu schaufeln und das mit noch mehr gesetzlicher Genehmigung. Die Kirche, zumindest eine Ecke empfiehlt «JA». Das gibt garantiert viele Kirchenaustritte. Ich werde demnächst auf www.libref.ch dazu schreiben – auf das Wesentliche reduziert haben wir schon.
Milchprodukte sind im Preis in Frankreich in den letzten beiden Jahren extrem gestiegen. In Italien sind die Preise gleich, aber viele bieten Joghurts aus Oberitalien an, möglichst aus dem deutschsprachigen Teil. Tönt besser und dann ist immer Früchtezubereitung darin. Schon mal gehört? Nachgerechnet ergibt das meist ein Prozent Früchte in einem Yoghurt. Meine Joghurts habe ich vorgestern an der Milchstrasse eingekauft – 6% Kirschen, 175 g 40 Rappen. So nebenbei, die bekanntere Milchstrasse ist am Rand langsamer und leichter – wie Joghurts im laufe der Jahre. Käse ist nicht nur zum Essen da. Mit Milchprodukten und Fleisch lässt sich riesig Geld verdienen.
Nun zu den Hülsenfrüchten, Fleisch und Eiern – täglich eine bundesamtlich vorgeschlagene Ration. Aber Achtung, Hülsenfrüchte enthalten Phasin, ein Lektin, das sogar tödlich wirken kann. Gekocht soll es kein Problem mehr geben, aber in welcher Wirtschaft werden schon Bohnen echt durchgegart. Wieder ein «durchschlagender Erfolg» bei Allergikern. Sie können dreimal raten, wieso viele Lebensmittel-Grosskonzerne auch fast durchs Band Gesundheitsfirmen im Portefeuille haben. Gesund essen ist heute gar nicht mehr so einfach. Habe eben Kuchen mit braunen Bananen, das sind die fast richtig reifen und wilden Zwetschen gehabt. Letzte waren seit 2023 im Tiefkühler – total gefährlich, werden jetzt viele sagen. Vergessen sie das, sogenannt abgelaufene Lebensmittel sind meist immer noch geniessbar. Geschmack und Aussehen kontrollieren. Eier und Fleisch kann man verschieden produzieren. Ernähren tun sie notfalls alle, aber in der Schweiz ist beides eigentlich durchs Band sehr teuer und meist ist es nicht der Produzent, der am meisten daran verdient. Das ist unsere heutige Zeit und in naher Zukunft wird sich garantiert nicht viel ändern, auch wenn Aldi die Fleischpreise senkte. Übrigens, kennen sie das Bisteca Forientina. Toll, aber sie müssen Heisshunger mitbringen – gibt es meistens nur über einem Kilo im Restaurant. In Italien genossen. 1,2 Kilo 52 Euro. Dort im Restaurant billiger als bei uns im Laden kaufbar. Das Tierwohl merkt man meist an der Qualität, am Gout und dann gibt es immer noch die mariniert kaufenden Menschen, die mitdiskutieren wollen.
Nüsse, Samen, Öle und Fette gemäss Ernährungs-Pyramide etwas pro Tag. Flüssiges Gold – Seite 32f – ein interessanter Beitrag über Olivenöl. Nur, dass die grosse Mehrzahl von Oliven grün, unreif verarbeitet wird, ist mit keinem Wort erwähnt worden. Wenn sie mal wirklich gutes Olivenöl aus schwarzen Früchten suchen, empfehle ich Nyons – AOC der schwarzen Oliven. Ich merke mir le petit cottage und Michèle. Und in St-Privat bei Barjac in der Nähe schauen wir bei Kathrin und Daniel vorbei. Mein Jugendfreund hilft hier Olivenbäume zu schneiden. Ich kenne sie nicht und trotzdem begrüsst mich einer mit hoi Stephan. Er hilft hier einige Tage das Haus zu hüten und ich muss den andern Dänu an einem ganz andern Ort als Bern einstufen. Ehemaliger Pfarrer in Schöftland und dann, nach meiner Zeit als CEO Church, in Langenthal.
In Italien – hier in der Nähe von Vinci – gibt es unendlich viele Olivengebiete. Einfach herrlich, diese Bäume. Auf die Olivenzeitung kann ich verlinken, aber sie ist zurzeit nicht erreichbar. Andere berichten über die steigenden Preise. Ein Kommentar betrifft die Zukunft: „Wenn die Ölkrise bei den Oliven tatsächlich so schlimm ist, muss eben das Olivenöl synthetisch aus Erdöl hergestellt werden. Eigentlich ist es die Umkehrreaktion der Herstellung von Biodiesel aus Rapsöl, wo man die Triglyceride zu jeweils drei Alkanen aufspaltet. Durch eine Additionsreaktion müsste man Alkane aus Erdöl an ein Glyceringerüst binden – dann katalytisch noch die Molekültypen und die Sättigungsgrade anpassen – und fertig wäre das synthetische Olivenöl. Wäre nicht einmal neu, weil z.B. ein Grossteil des Industrie-Vanillins heute aus Erdöl synthetisiert wird. Auch an der enzymatischen Umwandlung von Erdöl in Speiseöl wird geforscht.“ Ich habe noch einige dl reines Vanillin – Kosten dreistellig je Liter.
«Süssgetränke, süsse und salzige Snacks: In kleinen Mengen. Gar nicht oder eine Portion am Tag.» Schön, dass die Pyramidenspitze nur eine Empfehlung ist und nicht ein Gesetz, an das sich praktisch keiner halten würde. Wenn sie in Zukunft in die Einkaufswagen oder auf die Förderbänder vor der Kasse schauen, werden sie feststellen, dass die Empfehlungen gelinde gesagt etwas weltfremd sind und sicher nicht dem Durchschnittsverbraucher entsprechen. Zudem können sie bei den gekauften Waren feststellen, dass mehr Markenprodukte als günstige Produkte eingekauft werden. Wenn sie denken, Markenprodukte sind immer qualitativ und Gout mässig besser, dann bleiben sie dabei. Lesen sie ja nie den K-Tipp oder ähnliche Information und unterstützen weiterhin grosszügig den Zwischenhandel. Und wenn sie Aktien kaufen, kaufen sie vor allem solche. Ich sage seit Jahrzehnten, kaufen sie entweder die Produkte oder die Aktie einer Unternehmung, aber nicht beides, wobei es Ausnahmen, vor allem bei small caps gibt. Wenn beim Umsatz viel hängen bleibt, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit auch die Aktie steigen. Geilheit, vor allem auf Geld und Steilheit hängen zusammen. Viel wird sich nicht ändern, wenn wir nicht durch eine arg verschlechterte Weltlage plötzlich gezwungen würden.
Im zweiten Teil wird es dann vor allem Betrachtungen aus der IT und Technik geben.