Palmöl und E10 – Biotreibstoffe sind wieder einmal in aller Munde.
«Der Biosprit E10 soll … laut einer Studie begünstigt er die Ausbreitung krebserregender Dämpfe.» Und angeblich soll er für Motoren nicht gefährlich sein. Für neue Motoren, denn die haben andere Motorblockdichtungen. Stabiler, als in den Motoren, älterer Art – auch Supermotoren, nicht nur den billigen. Vermutlich steckt in den neueren aber PFAS – Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. Ja, meine zweite Gross-Katze wird heuer 20 Jahre alt. Und Warnungen gab es damals noch nicht, als die Dichtung nicht mehr standhielt und damit den Motorblock zerriss. Keine Warnungen vom Hersteller und keine an den Tanksäulen. Heute gibt es den Kleber, der fast an allen Säulen mit E10 zu finden ist.
Wie war die Geschichte in der Schweiz:
- April 2007 – Bioethanol kommt ins Gespräch und aus «undichter Quelle» weiss ich, dass zwei andere auch schriftlich reklamiert haben.
- Zwei Tage später habe ich aktuelle Bilder in Attisholz gemacht – «at this» Holz könnte allenfalls Biosprit gemacht werden.
- Mai 2007 – die Ökobilanz für Biosprit wird bei der EMPA in St. Gallen in echter «Rekordzeit» erstellt. Vier Monate später sind die Resultate öffentlich. Biosprit bringt gar nichts – seither in der Schweiz kein Thema mehr.
- Choren ging 2011 ein und via China landete die Technologie in der finnischen Filiale von Kaidi – «webside expired».
- Vielleicht wüsste ein Kandidat für Kantonsrats-Wahlen Solothurn mehr – Nicolas Berg.
Schade, wenn wieder einmal eine verheissungsvolle Technologievermutlich zu Grabe getragen wurde.
Bisher ging es um Benzin-Ersatz oder -Zusatz. Aber wie sieht es beim Diesel aus? Da landen wir beim Palmöl, das auch zur Herstellung von Bio-Diesel verwendet wird. Da können sie in der BernerZeitung lesen, was ich davon halte. Wie der WWF ein bedingt tauglich, also ein JA zum Freihandelsabkommen mit Indonesien. Lesen sie die Kommentare. Ich gebe ja höchst selten «Antworten auf Antworten». Aber hier musste es sein. Hier noch die Argumente vom BMF – Bruno Manser Fonds. Absolut nachvollziehbar, wenn man die Gesamtsituation anschaut. Aber die Schweiz will eine nachhaltigere Palmöl-Industrie unterstützen und Palmöl kann niemand abschaffen.
Jemand schreibt in den Kommentaren, dass sie auf alle Palmölprodukte verzichtet. Ob die Dame wohl noch von Hand mit Seife ihre Wäsche reinigt? Die Tenside in Waschmitteln sind nicht deklarationspflichtig … aber praktisch überall enthalten. Palmöl oder Palmkernöl: Fragen sie ja nicht, wo nicht?
Die Stimme des Regenwaldes ist der einzige Film, den ich letztes Jahr in einem Kino angeschaut habe. Openair – rund ein halbes Dutzend Personen anwesend. Leider nur eine Erinnerung an Bruno. Hier nur ein Ausschnitt aus meinen Kommentaren in der BZ:
Aber es gibt sie noch, diejenigen, die den Mittelweg suchen und Erfolg haben. Und den müssen wir gehen, denn wir können weder Ökonomie noch Ökologie ausschalten, wenn wir weiterhin gut leben wollen. Extremisten sind nie gut.
Hier noch ein Beitrag mit einem Bild von Waldrodungen in Berlin – Tesla und die Krise der deutschen Autoindustrie.
Freihandel … jetzt wird es endgültig, ganz politisch: US-Kampfjets gefährden die Unabhängigkeit der Schweiz.