Klimademo in Bern – meine erste Demo, bei der ich mitmarschiert bin …
… oder müsste man eher sagen mitgestanden, -gewartet habe und dann ab und zu die La-Ola, wesentlich länger …
… als in jedem Fussballstadion – und garantiert viel friedlicher. Diese Welle zwingt nicht richtig zum Kniebeugen. Einigen mag es «i d’Chnöde gange si», denn viel fleissiger kam der Demospruch «CO2 abe, d’s Klimazieul ufe», das mehr Muskeln brauchte. Na ja, ich hab ab und zu «geklemmet», musste fotografieren.
«Klimaziel hoch» (was immer auch das heissen mag) …
… Co2 abe. An der «Führerin Rechts von BirdLife Schweiz» hatte ich meine helle Freude. Wiedersehen an vorderster Front. Über ihren Schwager werde ich demnächst im Finanzblog wieder etwas schreiben … wenn ich mal dazu komme … merken sie sich aber den Muskalteller 2018. Familienkram ade. Sie ist zumindest heute Bernerin und ich heute Aargauer. Der Aargau war dabei, das Ruedertal mit zwei Vertretern – die Blumenträgerin …
… Ursus Rossini war «eingmietet» … aber ehemalige Nachbarin der Schwester von Christa … fast ein Familientreffen an der Aarbergergasse. Nicht mal gestritten habe wir uns, wer die besten Aufnahmestandorte findet … Werner hat den guten Blick. Na ja, Familienzusammenhänge sind manchmal noch schwieriger richtig zu deuten, als Klimazusammenhänge:
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Scheiss heiss ohne Eis
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Kartoffelanbau statt Autostau
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Äs längt, Gopferdami (zum Glück haben wir Berner einen Sprachfehler)
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Lieber Lauch, als Rauch
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In 50 Jahren: «Mami, was sind Eisbären?»
Vielleicht werden das nie Extremisten. Viel gefährlicher sind rote Hände …
… wenn sie überborden. Aber die Demo war absolut friedlich. Fotografierender weise habe ich in Bern schon ganz andere Sachen erlebt.
Die Mlpd habe ich gesehen. Zufälligerweise vor der Bank, die vor kurzem mit der Farbe auffiel – am Frauenstreik waren angeblich 50 000 in Bern. Letzen Samstag 60 000 oder 100 000. Keiner weiss wieviel. Aber garantiert doppelt soviele. Soviele Menschen in der Innenstadt in Bern gab es noch nie … und das total friedlich. Hochachtung für alle, die mitgemacht haben.
«Kapitalismus und Ökologie, das klappt nie!» Doch, aber die Geldgierigkeit, die heute herrscht, hat nichts mehr mit Kapitalismus zu tun. Dieser Stand war vor der Nationalbank. Murgang im Kapi-Tal, darüber werde mal ich schreiben … meine Erfahrungen aus der Ökonomie und der Ökologie.
Drei Stunden zuvor, war auf dem Bundesplatz noch der Samstagsmarkt langsam am aufräumen.
Mit Sprit bringt man die Kleber ab. Den Bussenzettel an der Winschutzscheibe weil im Halteverbot parkiert – das sieht fast aus wie das Embelm der Extinction Rebellion, die anscheinend auch an der Demo waren. Der SUV, ein Range Rover, mit so hoher Nummer, wie es früher nur LKW-Anhänger hatten, scheint noch einige Nachhilfestunden nötig zu haben. Die noch schöner «gestaltete» Frontansicht zeige ich nicht – müsste die Nummer verdecken.
«Sind sie der Koch?». Ja, ich koche falschen Hasen – erstaunlicherweise ein beliebtes Fotosujet. Die «Doppelinitiative Biodiversität und Landschaft» – zweimal JA! Bei uns im Tal wird es einige Verärgerte geben. Aber seid beruhigt, sie wird vermutlich abgelehnt. Zu extrem. Mit dem Schwager, den ich vorher erwähnte, habe ich auch über die ähnliche Initiative in Deutsschland diskutiert. «Keine Chance, zu extrem!» Das ist die Meinung vom Biopionier im Kaiserstuhl. Wir sind zu früh – aber regen an! Einige auf – aber die sind für die Zukunft alles andere als massgebend.
Angebaggert wurde ich mit meiner «Kochschürze» nicht, aber es gab Superdiskussionen. Spass hatte ich mit der jungen Dame mit grünen Lippen aus der Romandie. Die Landesgegend, die sehr stark in Bern vertreten war.
Um 14.30 Uhr läuteten die Kirchenglocken für 5 vor 12. Sorry, das habe ich vor lauter Lärm nicht gehört. Die Lärmemission war extrem und alles andere als umweltfreundlich.
Hier musste ich an ein Erlebnis in der Jugendzeit denken. Englischunterricht und mein Kollege meinte «Matthäus 5.3«. Die Uhrzeit stimmt total überein. Eine Bibel lag auf der Fensterbank und ich suchte und musste auf Englisch erklären: Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. Viele haben an der Demo gelacht und die meisten den Spruch echt wahrgenommen.
5.3 neben der alten Polizeikaserne und hier einige wenige, die man sah. Mit Fahrrad und haben merci gesagt, als ich zur Seite tratt. So sollte Bern immer sein.
Lieber Michael, dein wichtigstes Blatt lag total daneben, es war total friedlich. Denn Artikel in der Printausgabe finde ich nicht. Wie wäre es mit einer Suchfunktion. Digital tönt es sanfter.
Echt friedlich. So sollte jede Demo sein. Das Bild dieses Kameramanns sagt mehr als 1000 Worte.