Viel braucht dazu nicht geschrieben zu werden. Eigentlich reichen jetzt zwei Buchstaben – JA.
Vielleicht wird dann in einigen Jahren mal was wirklich Vernünftiges vorgeschlagen. So in jedem Dezenium kommt die Rentengeschichte mindestens einmal zur Abstimmung.
Erinnern sie sich? Frühling 2010:
«Ja oder Nein am 7.März zum BVG-Umwandlungssatz einlegen? Die weniger schlechte Variante ist ein NEIN, denn es wurde noch selten eine Abstimmung mit so vielen unrichtigen oder falschen Argumenten geführt.»
Sieht es heute nicht viel anders aus? Die in obigem Link aufgeführte Idee von Walter Wittmann wäre immer noch die beste. Die AHV als Grundversicherung und eine Grossrisikoversicherung – dazwischen schaut jeder selbst. Wie im Sandwich. In der Mitte bestimmt jeder freiwillig, ob es heute viel oder langfristig immer genug hat.
Vermutlich muss zugewartet werden, bis die Pensionskassen wirklich kein Geld mehr haben. Vermutlich nicht der Renten wegen, sondern der immensen Löhne und Aufwände auf Kosten der Versicherten. Vor über dreissig Jahren habe ich mir beim Gemeinde- und Städteverband die Frage erlaubt, wieso der Direktor ein weniger schönes Büro habe, als der Pensionskassenverwalter. Er hat dann die Frage gestellt, wer das finanziere. Nicht der Arbeitgeber, die Arbeitnehmer, indem sie auf Rente verzichten. Wieso müssen heute PK-Verwaltungen mehr als nur zweckdienliche Bauten haben? Es gibt einige Luxusbauten in der Schweiz, genau gleich, wie von der öffentlichen Hand. Schön für die, wo das Geld einfach fliesst.
Dann der vielgehörte Angriff auf die Spät-68iger. Dazu ein Spitzenartikel von Stefan von Bergen: «Achtung, die Babyboomer kommen.» Berger ist zwei Jahre jünger. Ach, sie können den Artikel nicht lesen. Dann gibt es drei Möglichkeiten – ausser dem Nichtlesen. Sie abonnieren eine Tamedia-Zeitung oder bezahlen die CHF 2.– um alle Artikel eines Tages zu lesen. Oder sie arbeiten mit einem Proxybrowser. Huch, eine solche Beschreibung erinnert mich an die Abstimmungsvorlagen in den letzten Jahren.
Vorlagen, bei denen man entweder viel Zusätzliches lernen muss oder einfach einer Meinung nachträllert. Oder sich der Physiognomie bedient. Sicher nicht ganz einfach und einigen Menschen kann man damit arg Unrecht antun. Früher sagte man einfach, einander in die Augen schauen.
Hier noch ein Beispiel von der Nein-Seite – ob sie hier bezahlen wollen, liegt an ihnen, ich suche nicht mal mit dem Proxy. Hier wird jetzt eine schmunzeln, die arbeitet oben im Digitalbereich und empfielt den 12App. Der 0,9 Bevölkerungsschwund verhindernde Bruder könnte die Hochrechnung durchführen, wie weit die Weltwoche bis heute daneben liegt – Italien hat gute 8% mehr Einwohner und die Flüchtlinge noch nicht mal dazugerechnet. Aber die Weltwoche hat ja noch 23 Jahre Zeit um ihre Ansichten zu revidieren. Vielleicht liegt sie ja richtig, aber 48 Jahre vorauszuplanen, das kann ich sicher nicht und manchmal wissen wir nicht mal, was morgen ist. Und um es noch viel böser zu sagen, es gibt Journalisten, die können nicht mal die Gegenwart richtig beurteilen.
Und beachten sie, wie verschieden abgestimmt werden muss. Vor Jahren war es ein «Nein», um den Leistungsabbau zu bremsen und jetzt wird es etwas komplizierter. 70 Franken mehr ist auf die Jahre gesehen überhaupt kein Leistungsausbau. Beachten sie nur mal die Krankenkassenprämien – nur die Medikamente sind im Warenkorb des Landesindex für Konsumentenpreise.
Übrigens, nächstes Jahr ist das 50-Jahr-Jubiläum der 68iger. Genau genommen, war letzten Montag 49 Jahre nach dem Prager Frühling. Mit einem Flüchtling habe ich vor einer Woche über den Erinnerungstag diskutiert und gestern bei einem Sirup an ihn gedacht. Etwas von ihm aus Tschechien war beigemischt – echt konzentrierBAR.
Hier noch ein Zinseszinsrechner – aber der Zins ist langfristig unwichtig. Wichtig ist nur die Differenz zischen ihm und dem Index der echten Lebenskosten.