Felskinbahn, Metro Alpin und noch einige Schritte zu Fuss – 3508 Meter, gemäss Handy. Metergenau. Rund 500 fehlen noch bis zum Allalinhorn der am einfachsten zu ersteigende Viertausender. Rein theoretisch hätten wir genügend Zeit gehabt. Elf andere sind ausserdem von hier sichtbar. Lueg emau – so es schöns Panorama – sogar zum Singen fehlte oft die Zeit. Nächstes Jahr können wir uns noch steigern.
Sicherheitshalber die Piste nicht verlassen, da kann es dann mal 25 Meter in Sekundenschnelle runtergehen. Gletscherspalten sind oft mit Neuschnee bedeckt.
Im Gletschergarten kann man solche besichtigen. Die meisten haben sich aber fürs welthöchste Drehrestaurant entschieden.
Talmenschen sind jedoch sicherheitsbewusst. Heute sind alle profiliert und haben entsprechendes Schuhwerk. Gestern bewältigte Mann noch den 500 Höhenmeter-Abstieg, so quasi vor dem Apéro (Fendant natürlich – Fɑ̃ hdɑ̃ nicht Fanta – schön, wie LEO das ausspricht) …
Abstieg von der Hannig (nicht Hanny) …
… Bergschuhe nach DIN-Norm 5046 …
… beobachtet von unten …
… und vom Slalomvogel von oben …
… talwärts in Sonntagsschuhen und Plastik-Clogs, trotz der Gratistalfahrt mit der Bergbahn, das Abenteuer vorgezogen wird. High Heels, Stöckelabsätze, wie auf dem Jungfraujoch tagtäglich, waren nicht anzutreffen. Kein einziger Japaner oder Chinese. Die gehen ins nahegelegene mondäne Zermatt. Da liegen nur einige 4000er dazwischen. Saas Fee ist nicht ganz so hochgestopft, aber der Bürger- und Saaspass der Freien Ferienrepublik machen dies wett. Hier ein Gratistipp. Kupfern sie die Reise unseren Organisatoren René und Bruno ab. Merci an die beiden und ihre Partnerinnen.
Einige haben Energie-Probleme. Nicht mit dem Herz oder der Luftpumpe, die hier oben in der Nivalzone anders takten, sich bemerkbar machen. Der fehlende Strom – Pleite im Akku. Da hilft auch das brandneue Fingerabdruckhandy nichts.
Auch der ökologische Fussabdruck ist mit keiner App messbar. Hier oben auf dem Allalin-Gletscher sind die Auswirkungen eindrücklich zu sehen. Sommer-Skifahren, Seilbahnen, Klimaerwärmung – der Gletscher wird versuchweise mit Plastikplanen und Holzschnitzeln – Tannigschnäflets – abgedeckt, um den Gletscher und die Gletschergrotte zu schützen.
Was wollen wir uns mit grossen Problemen rumschlagen, die wir alleine nicht lösen können. Viel wichtiger ist es, herauszufinden, wieso Schneekanonen Räder haben. Schlittenkufen, Skis, ein Snowboard oder gar einen Big-Foot würden wir noch begreifen. Aber Gummiräder wie bei einem Bootsanhänger? Heute gibt es bei praktisch allen Schneekanonen die mobile und stationäre Variante. Räder sind praktisch. Man kann die mobilen Schneeerzeuger von Hand verschieben, mit dem Pistenbully oder einem SUV dorthin bringen, wo Schnee oder Feuchtigkeit für die Staubbindung benötigt wird. Heute sind solche Anlagen auch als Spielzeug erhältlich, gar blaue Bähnli, wie diese Heidi vorzog, sogar als Ruedertalvariante mit „Stallübersömmerung“ (oder -übersommerung?).
Schon sind wir bei den Sprachproblemen. Vielfältiger als bei einer Fahrt quer durch Europa. An (mein) Berndeutsch haben sich die Ruedertaler inzwischen wieder gewöhnen müssen, aber Seislertütsch. Zum Glück halten wir in Guin (Düdingen) nicht an, sondern schlagen uns nach dem Röstigraben auf Französisch oder mit der Zeichensprache durch um einen Kaffee und Gipfeli zu erhalten
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Sogar die Freiburgerkühe erscheinen hier anders, gestreift, eher wie Zebras. Afrikanische Asylanten? Der Blick in die Ferne geht ja auch Richtung Jaunpass.
Ein echter Greyerzer-Asylant, sorry Hydrant … Fremdwörter sind Glücksache
Am Abend erhalten unsere wortgewaltigen und sprachgewandten Mitreisenden gleich drei Teller Kraftbrühe. Portugiesisch sollte man können, oder Serbisch, allenfalls Englisch, zumindest Hochdeutsch um auf 2500m Jakobsmuscheln zu bestellen – Fondue oder Raclette gibt es nicht.
Viel mehr Spass macht es aber, wenn wir Üsserschwyzer mit Walliserdeutsch konfrontiert werden. Heisst es nun, Tanne, Tana, Tanni oder …
… Tanner, auf alle Fälle, brennen tun sie alle. Ob am Jugendfest oder im Hochgebirge ist er für den Frühschoppen zuständig. Kein Gletscherwasser – (Alpen)-Kräuter! Das fressen hier oben nicht einmal mehr die Murmeltiere
Die bevorzugen Spanische Nüssli und Rüebli, Walliserbrot und Äpfel fressen bei mir nur die Weibchen aus der Hand. Der Stadtberner Bärengraben lässt grüssen. Vier mal pfeifen: „Allgemeine Gefahr“, ein schriller Pfiff – unmittelbare Bodengefahr oder Feind aus der Luft
Fast schon vergessen sind die Reiseerlebnisse am Vortag. Der Lac Souterrain St-Léonard …
… ist der grösste natürliche unterirdische See Europas. Eindrücklich. Die Seegrotte in Österreich, ein stillgelegtes Bergwerk, in das ein Wassereinbruch erfolgte, ist leicht grösser. Dieses wurde während des 2. Weltkrieges leer gepumpt und diente als Flugzeugfabrik. Auf dem Dorfplatz, mit Sicht auf die Walliser-Rebberge gab es das obligate Picknick – Schinken, Brot und einen importierten Yvorne. Bei Aigle, 30 Minuten entfernt, sogar vorbeigefahren – liegt im Kanton Waadt. Dafür gab es ein Platzkonzert im kleinen Rahmen. Gegenüber der Vereinsreise 2012 haben wir uns auf den Wunsch der Frauen echt verbessert.
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Im Hotel Alphubel in Saas Fee wurden die Gäste am Abend mit Alphornklängen und Fahnenschwingen begrüsst
Haben sie gewusst, dass ich mich mit PH wie Alphorn schreibe und nicht mit F wie Alforn?
Nach dem Nachtessen wurde hauseigene Unterhaltung geboten. Mitmachen war obligatorisch. Hier könnte mancher Showmaster noch was lernen. Echt Supersaxo*. ..
… und mit Chriggu van Gogh.
Die Heimfahrt führte durchs Goms auf den Grimselpass, mit einer imposanten Aussicht auf den Rhonegletscher. Dessen Gletscherzunge kam vor gut 40 Jahren rund 150 Höhenmeter tiefer ins Tal. Und vor wenigen tausend Jahren war er knapp einen Tag weit von Schmiedrued und Walde entfernt – zu Fuss und die Murmeltiere lebten bei uns im Flachland, rund 2000 Meter tiefer, als heute.
Bei der Ankunft in Walde haben sich sogar die Wespen bei den abgestellten PW’s verzogen. Südwärts, weil das Wetter umschlagen und der Grimselpass gesperrt wird. Wir hingegen hatten zwei Tage schönstes Wetter. Klar, wenn Engel reisen. Zugegeben, Glück brauchen sogar wir vom Männerchor. Gluschtig gemacht? Wir suchen neue Mitglieder, die mitsingen. Junge, jung gebliebene, sowie neu einige Frauen um den Tenor zu verstärken. Ja, wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit … und deshalb wird es uns mindestens weitere 134 Jahre geben. Sind Sie nächstes Jahr auf der Vereinsreise des Männerchors dabei?
Interessierte melden sich beim Präsidenten «Superschmid» (* Erwin Schmied bei der Vorstellungsrunde – smart, nicht Saxo), einem Vereinsmitglied, persönlich am Unterhaltungsabend am 25./26.10. oder hier im Kommentr.
SMS – Stephan Marti Schmiedrued
Aktuell bei libref. – liberal reformiert: Schwarzer Donnerstag – bitte im Kalender eintragen
Aktuell beim befreundeten Personalblog: «Wo Pizza, da Mafia – nur da?»
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