Wir haben in unseren Kolumnen schon mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass die Finanzkrise ein nicht zu vernachlässigendes konjunkturelles Element enthält. Und dass der Aufschwung immer zuerst im Kopf beginnt, wissen wir auch nicht erst seit dem berühmt gewordenen Ausspruch von Ex-Bundes- präsident Adolf Ogi … lesen sie weiter im Beitrag von Erwin Heri in Privat … «.
Zum Adventskalender von Monsieur Fischer – passt heute irgendwie zu obigem Beitrag
Vor einem Jahr im Finanzblog erschienen:
Burnout – Männer trifft es stärker
Vor zwei Jahren erschienen:
Sackstark: Nicht-/Raucher, Totengräber und Aschenbrüder
Vor drei Jahren erschienen:
Adventskalender – 17. Tag – Serbien und Montenegro
Vor vier Jahren erschienen:
17. Fenster – Bern eine relative Hansestadt?
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@ Erwin Heri
Schön gesagt, kurz, knapp, präzise. Meiner Ansicht nach gibt es noch eine weiteren Aspekt.
Es zwar behauptet, dass die meisten Menschen ein kurzes Gedächtnis haben. Das mag sein, so lange sie von etwas nicht unmittelbar betroffen sind. Da wo die Betroffenheit aber ans Lebendige ging (durch extreme Gewalttätigkeit, Aggression von aussen, unvorstellbar, durch kein soziales Denken erklärbar), bildet sich so etwas wie ein pathologische Gedächtnis und wenn es viele Menschen betrifft kann diese Pathologie kollektiv wirken.
Erlebt ein Mensch einen Schockzustand nach einem Erlebnis, welches zu einem Ereignis wurde (Vergewaltigung, Folter, o.ä), so muss er möglicherweise sehr lange therapiert werden.
Wenn es einer Einzelperson passieren kann, dass sie traumatisiert wird, dann kann dies auch bei Gruppen oder einer ganzen Gesellschaft vorkommen. Es wird auch eine Reaktion geben. Aber wie, und wann kommt die Reaktion, das ist die grosse Frage. Und wer wird sie therapieren? Das ist eine weitere Frage!
Selbst alte Gesellschaften besitzen Erinnerungen. Sie könne diese vorübergehend dem weiteren Geschehen entziehen. Die verschleppten Afrikaner, die als Sklaven im Westen zum Einsatz gezwungen wurden, sind ein Beispiel dafür. Sogar die Kreuzzüge der Christen wirken immer noch nach. Wir können auch die Indianer erwähnen.
Je grösser das Trauma, desto tiefer kratzt es sich ins Gedächtnis ein.
Jene Grossbanken und jene Grossbetriebe, besonders die transnationalen, die Traumata ausgelöst haben, werden noch lange um die Gunst neuer oder abgesprungener Kunden kämpfen müssen. Und die Branchen werden sich noch einiges einfallen lassen müssen, um den Respekt zurück zu gewinnen. Wer etwa hat das Vertrauen in die Politik und in die Energieproduktion, die Tschernobyl zu verantworten haben? Wir brauchen nicht so weit zu gehen. Ich erinnere an die Kinder der Landstrasse, vor unserer eigenen Haustür!
Das ist wie mit der berühmten zerschlagenen Vase, die erfolgreich repariert wurde. Es gibt jetzt wieder eine Vase, die funktionstüchtig ist. Sie trägt jedoch den Schönheitsfehler in sich, dass sie geflickt ist. Kaum jemand glaubt, dass die Reparatur von langer Dauer sein wird, und wenn, wer wird sich noch daran richtig erfreuen?