Heute schauen wir einmal, was uns die Römern vor 2000 Jahren gelernt haben und freuen uns über ein neues Wiki, das wir nicht dank der Wikinger, sondern anderer Seefahrer und vielleicht auch dank ihres Logbuch geniessen können. Zwei «high tech» Sachen mit Jahrhunderte langem Wissen die ihnen den Genuss von Wein und Zigarren noch schöner machen.
Mit meinem Martischen 6-Eck finde ich bei jedem Kunden heraus, ob er Wein geniesst, Cigarren-Liebhaber ist oder Zigaretten raucht. Das mittlere ist fast ausschliesslich Genuss. Ersteres kann Sucht sein und letzter ist es eigentlich immer. Die Abgrenzung ist nicht einfach und für aussen Stehende manchmal nicht zu erkennen. Ein hochaktuelles Beispiel schlägt Wellen und keiner kann es beurteilen. Nur vermuten. Man wird des Drogenkonsums bezichtigt und weint vor der Fernsehkamera. Da ich eher für das Gute im Menschen bin, selbst Genussmensch, denke ich, die Handlung ist echt. Wenn sie lügt, dann knallhart, unverzeihlich. Ich möchte zur Zeit nicht in der Haut von Martina Hingis stecken. Am besten gefällt mir der Kommentar der Welt – Seite 28 und sonst gar nichts über das Tenniswunder, das abstürzte – Hingis.
Higgins hat es einfacher. Er raucht Pfeife, wie ich zur Zeit (Sonntagabend). Ich habe Respekt, wenn jemand nicht raucht und/oder keinen Alkohol trinkt. Mindestens 2/3 meiner Kunden sind Nichtraucher, aber jeder akzeptiert meine Leidenschaft. Zur Zeit eine steinalte Meerschaumpfeife aus Magnesiumslikat. Richtig eingesetzte Chemie hilft den Genuss verstärken, der Clef du Vin ist das Paradebeispiel. Higgins, der Sprachwissenschaftler lässt Doolittle the rain in Sapin singen. Auf Deutsch: «Es grünt so grün», dass Spaniens Blüten blühen. Vielleicht Nachschattengewächse, die sie aus der Karibik nach Hause gebracht haben, zumindest für heute – der Tabak. Und was haben die Seefahrer von damals geführt …
… das Logbuch, der Vorgänger des Internet-Logbuch, des Weblog oder kurz das Blog. Und ein Blogger, der sich mit diesen Nachschattengewächsen gut auskennt, wurde zu nächtlicher Stunde entlarvt. Sein Pseudonym «Aficionado» ist in der Welt am Sonntag entgültig gelüftet worden …
… und vor allem, das Cigar-Wiki ist offiziell bekannt gegeben worden. Hans, herzliche Gratulation. Wer die Blogroll (die vielen Links rechts neben dem Blog) des Finanzblogs regelmässig verfolgt, hat vielleicht bemerkt, dass dieser Link klammheimlich vor einigen Wochen aufgeschaltet wurde und vor kurzem gab es einen Kommentar mit diesem Link. Manuel von Primium Cigars lassen wir berichten, den er ist sein Nachfolger im Cigar Blog. Vermutlich ist es mehr als nur Rauchzeichen, das Cigar Wiki, eher ein Clef du Cigar, dass er seinem Namen getreu, Fröhlich beschreibt. Zusammen mit dem «Mitarbeiter» Ricci wurde er schon mal abgelichtet. Der Kioskiero hat – viele andere natürlich auch – seine grösste Freude, halleluja, dass aus dem Blogger Fischer ein Wikinger wurde … Jahrhunderte alter Genuss nun auf neuestem Web 2.0 Level …
… aber bitte nie übertreiben, sonst stehen sie wirklich etwas schräg in Landschaft.
Jahrtausende alt hingegen ist die Erkenntnis des Clef du Vin (pdf-Datei – gleiches Fenster) und trotzdem eine echte Revolution im Weingenuss. Ob beim Degustieren oder beim Geniessen – pro Sekunde wird der Wein um ein Jahr gealtert. Es funktioniert. Bei Säure reichen Weinen besser, als bei andern. Genau gleich wie wenn die Flasche im Keller liegt, wird es wohl nicht sein – aber die Tendenz ist perfekt ersichtlich. In hochstehenden französichen Restaurants gehört dieses kleine Ding zum Begleiter von Sommeliers und bei uns kennt es praktisch keiner. Ich habe vorallem mit der Taschenausgabe des Clef du Vin zig Leute überrascht. Weinbanausen, Weinkenner, Weinverkäufer und Weinproduzenten. Einige Franzosen erreichen den gelcihen Effekt mit einer Kupfermünze die sie in den Wein tauchen. So wie es die alten Römer gemacht haben. Nur gingen die zu weit und haben den Wein im Fass mit Kupfermünzen behandelt. Das nimmt wohl die Säure, aber zerstört eigentlich durch chemisch-elektrische Vorgänge längerfristig den Wein. Das bedeutet, dass man diese Technik nur bei Wein anwenden darf, den man eben trinkt.
Sie können auf der einen Seite feststellen, ob der Wein zum Lagern Potenzial hat oder mit den grösseren Clef du Vin können sie ein Glas oder eine Flasche jüngeren Wein um einige Jahre ältern lassen. Er wird bekömmlicher. Sie können auch eine Kupfermünze oder wie mir ein Deutscher Weinbauer sagte, auch einen abisolierten Kupferdraht nehmen. Nur und das weiss man natürlich auch bei Rebschneckle ist Kupfer Gesundheit gefährdend. Deshalb lieber etwas Geld ausgeben und das moderne Produkt kaufen, das mit einer Kupferlegierung (vermutlich) nicht oder weniger schadet. Le Creuset, bekannt von Screwpull, ist leider nicht börsenkotiert, aber sie können einmal davon ausgehen, dass in vielleicht zehn Jahren ein Plagiat auf den Markt kommt. Warten zahlt sich aber nicht aus. Sie können selbst ausrechnen, wie oft sie einen jüngeren Wein «behandeln» müssen um mit der Differenz zum älteren, den Clef du Vin zu amortisieren …
… das Reisegepäck dürfte um einige Gramm grösser werden … wer es nicht im Laden erhält, dem kann ich die Adresse der Marketing-Agentur zustellen. Verdienen werde ich nichts daran, aber vielleicht kann man jemanden etwas Freude bereiten …