Ein Artikel von Daniel Binswanger. Für manche kein schöner Artikel. Ich kenne so genannte «Liberale», die vermutlich nicht einmal feststellen werden, dass sie nichts anderes als konservativ sind. Einige nehmen das «liberal-konservativ» bei allen Gelegenheiten in den Mund. Wer in diesem Link sucht, findet den Falschen, der zumindest wissen sollte, dass in der Praxis «liberal-konservativ» noch unsinniger als die Wortkonstruktion «links-rechts» ist. Man ist nicht entweder und oder, man ist allenfalls in der Mitte. Ich denke, als vermutlich einer der ganz Liberalen des Kantons Bern darf ich diese ketzerische Bemerkung machen. Entweder ist man liberal oder konservativ. Wer eine konservative Denkweise hat, hat meistens nicht auch gleichzeitig eine fortschrittliche. Und wer zum Beispiel in wirtschaftlichen Fragen fortschrittlich ist und zum Beispiel in Frauenfragen konservativ, der ist sicherlich nicht ein Liberaler – vielleicht möchte er es eben sein. Auf dem Flugplatz sagt man denen Windfahnen – vielleicht gibt es auch in Politik und Alltag einen Ausdruck dazu. Die Geisteshaltung hat wiederum nichts damit zu tun, dass man in einer Demokratie nicht bereit wäre, einen Kompromiss zu erzielen.
Nun aber der Artikel – er ist ganze fünf Seiten lang und manchmal alles andere, als süffig zu lesen. Kämpfen sie sich durch. Nerven sie sich, wenn Binswanger an griffig wird. Ein wirklich toller Artikel. Herzliche Gratulation.
«Geheimplan, Ausländerkriminalität, Klimaerwärmung: Der Wahlkampf verschafft sowohl den erwartbaren als auch den unerwarteten Knüllern der Politagenda hohe Beschallungsintensität. Etwas diskreter, dafür aber auf breiter Front verhilft der heisse Herbst auch einem politischen Grundbegriff zur Renaissance, der eine lange Geschichte hinter sich hat und für die Entwicklung des schweizerischen Nationalstaate wohl wichtiger ist als jeder andere: der Liberalismus … lesen sie weiter in DAS MAGAZIN …»
… testen sie ihre eigene Position aus – mein ehemaliger Beitrag über smartvote. Die Erklärungen stimmen immer noch, es hat aber einige tote Links, weil smartvote ist noch präziser geworden – eine tolle Hilfe für die Nationalratswahlen und interessant für die Ständeratswahlen. Bei letzteren habe ich das Gefühl, dass ich so fortschrittlich bin, dass ich dies in unserem Kanton noch ohne Computer schaffe.
Übrigens, Extremisten finden sie nur in den vier Ecken, genau gesagt fast nur im links-liberalen und im rechts-konservativen Flügel. Es gibt noch andere Extremisten, die seit fünf Jahren beweisen, dass es im Kanton Bern auch Personen gibt, die extrem schnell sind – der schnellste Velokurier – ob er seinen Tarif liberal bekannt gibt?
Zum stöbern, was ist liberal oder konservativ…
Hallo Ricci
danke für den Link. Übrigens, Volkswirtschaftslehre habe ich die beiden letzten Semester bei einem Assistenten von Milton Friedman genossen – totale Spitze (und das Anfang der 80-iger Jahre).
Über Zigarren habe ich dir einen Link, was man hier in Frankreich darunter versteht … das wäre so fast eine Einleitung zum heutigen Blogbeitrag …
Ja, Binswanger war ziemlich erfolgreich beim Versuch, die Begriffsklitterung zu relativieren… Robert Nef hatte bestimmt seine Freude daran.
Hier noch einige Links zu Tests, mit denen man seine eigene Position evaluieren kann:
http://www.weltanschauung.ch/links.htm
Vielen Dank für die Linkhinweise