… aber sie wird sich morgen an der IAM Düsseldorf, der Internationalen Anlegermesse im neuen Kleid präsentieren. In der Schweiz an der STP-Messe – Struktuierte Produkte Messe – vom 17./18.10.07 in Zürich. Hand aufs Herz, haben sie schon von scoach gehört?
Wer nicht auf Zürich warten mag, besorgt sich das Anlageberater- und Vermögensverwalter-Magazin von scoach. Grafisch sehr ansprechend, interessant, aber aufreisserisch, hard selling was strukturierte Produkte anbelangt. Einer, Stefan Schulze, schreibt es ganz klar und deutlich: «Faible für Optionsscheine … um ein noch breiteres Publikum für die Welt der verbrieften Derivate zu begeistern … bis heute handelt er spekulativ …». Ehrlich, erinnert mich an vergangene Zeiten, als man noch jünger … Das Titelbild zeigt Eier, zerbrechliche Eier und aus einem schaut ein Küken hervor.
Das Heft macht Spass – auf der einen Seite, weil man (ich auch noch) etwas lernen kann und zum andern, weil man Schmunzeln muss. Man schreibt eben von Warren Buffett … nur in Papiere investieren, deren Geschäft man auch versteht. Der Schluss: ein Underlying ist nur dann attraktiv, wenn er sich dafür interessiert und die Gesellschaft eine positive Geschäftsentwicklung aufweist. Sie haben richtig geraten, der letzte Satz stammt sicherlich nicht von Buffett.
Wenn sich scoach, immerhin stecken swx und die Deutsche Börse dahinter, hingibt, dass solche Banalitäten (um nicht zu sagen betriebswirtschafltlicher Schwachsinn) abgedruckt werden, muss man nicht erstaunt sein, wenn der nächste Crash von Hedge-Funds (Seite 13 – 6.9.07) dervativen Produkten ausgeht, denn man ist «begeistert von ausgefeilten Strategien» oder «in Phasen konstant steigender Märkte sind sie ein ideales Instrument, um Anlegen an die Thematik heranzuführen». Das munzige Problem ist nur, wir wissen nicht ob morgen die Märkte steigen oder crashen – wir leben von Vermutungen. Soll noch einer sagen, bei über 207 000 kotierten Produkten, dass die Übersicht immer gewährt ist. Also immer etwas an die zerbrechlichen Eier denken und wer nicht grosse Beträge absichert, soll sich bewusst sein, dass er spekuliert.
Der Internetautritt ist übersichtlich und schön gestaltet – einige dürften aber einer Bildschirmlupe benötigen. Dafür hat es schöne Finanzinstrumente – die Discount-Wolke zum Beispiel, oder die Indexe, die in einem verkleinerten Windows-Fenster hilfreich sein können. Ein vielseitiger Internetauftritt – schauen sie Deutschland und die Schweiz an, man findet zum Teil unterschiedliche Sachen.
Am interessantesten scheint mir im Heft der Artikel über die «Neue Generation» zu sein – die sogenannten N-11 – next eleven. Und zum Schmunzeln diese beiden Sätze: «Auch Aktienkurse sind für Anleger von strukturierten Produkten wichtig. Deshalb können ab sofort auch Aktienkurse auf www.scoach.com abgerufen werden». Eine solche Erkenntnis setze ich eigentlich für Finanzblog-Leser voraus.
Scoach, denke ich, ist eine Worterfindung. Nicht verwechseln mit coach – scotch – scorch (so ein Leo), denn das Letzte bedeutet anbrennen, verbrennen – und je nach gewähltem Produkt sollten sie dies vermeiden.
… Diskountwolke – wählen sie eher diejenigen, die näher zum Index-Windows sind …
Scoach bedeutet laut dem Slang-Lexikon (http://www.urbandictionary.com):
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To steal with extreme stealth. More commonly spelled skoach. The act of theft.
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Welch treffend Name für eine Börse ;-))))))))