Die Weine der Côtes-du-Rhône haben unsere Grossväter getrunken – weil sie gut und günstig waren und erstaunlicherweise, hat sich bis heute nicht viel daran geändert.
Den Rochemure (Artikel 437) habe ich schon zu meinen Studentenzeiten abgefüllt. Eine Flasche kommt auf CHF 3.36 – Arbeit, Korken, Flasche nicht mitgerechnet. Seit wenigen Tagen kann jedermann bei der EG Biel Genossenschafter werden. Eigentlich sollte man wieder einmal einen Vin en vrac kaufen, nur ist es nicht so einfach, schöne Qualitäten zu finden. Aber es gibt sie, eine gute Häuser führen welche. Vom Domaine de Panisse habe ich noch einige Flaschen Châteauneuf-du-Pape im Keller. Wieso ich dies aufschreibe? Weil ich mir Namen manchmal nicht merken kann und vielleicht ist man wieder einmal in dieser Gegend, genau genommen in Courthezon und dann (Internetanschluss vorausgesetzt), findet man die Gedächtnisstütze im Blog. Manchmal ganz praktisch, so ein Blog. Und Rémy Klein erhält so die Information, die ich ihm nach zu liefern versprach. Bei Klein habe ich noch nie seinen kleinsten Wein, den offenen gekauft. Degustiert schon und dieser ist schon herrlich.
Seit Selection Schwander den «les Arbousier» der Domaine la Réméjeanne verkauft, hat dieses Gut seinen Bekanntheitsgrad in der Deutschweiz markant gesteigert. Seit fast 10 Jahren zählen diese Weine zu meinen Favoriten des linken, unteren Côtes-du-Rhône. Im Departement Gard sind Rebflächen noch günstig zu kaufen, vorausgesetzt man versteht etwas von Wein und ist bereit, in die Kellertechnik zu investieren. Hier erzielt mancher Winzer die besseren Renditen, als an der Börse. Jeder bleibt heute in seinen Märkten, die er kennt. Und da gibt es noch einen Markt in Paris, den beide schon zum Kaufen genutzt haben – der Flohmarkt.
Ich habe vor Jahren ein Gestell zum Flaschentrocknen gekauft. Dieses hier steht bei Monsier Klein – meines ist zusätzlich drehbar,hat eine Wasserauffangwanne und ist um einiges älter. Aber um diesen Gegenstand vom Pusse in Paris beneide ich ihn …
… sieht aus wie eine Dachrinne (Dachkännel) und ist dreimal so lang wie der abgebildete Teil. Die Grossväter aus der Côtes-du-Rhône dürften diesen Gegenstand vielleicht noch kennen. Ich habe so etwas zum ersten mal gesehen. Ursprünglich stand dieses Gerät an der Theke in Restaurants und in jedem Loch war ein leerer Pot und dann wurde mit dem Schlauch Wein eingefüllt. Vermutlich hat nicht jeder ganz nüchtern das Restaurant verlassen.
Nun steht eine weitere Flasche von laremejeanne bei mir – Olivenöl, das ganz neu im Verkaufsprogramm ist. Genau genommen vierge extra, kalt gepresst aus Picholine, Aglandau, Bouteillan und Negrette – eine Olivenöl-Cuvée. Olivenöl zu degustieren (Geschmacksvielfalt – Freude am probieren) ist anspruchsvoller als Wein. Nicht so die Produktion, die ist etwas einfacher – vorausgesetzt, man hat eine entsprechende Presse. Diese fehlt mir noch und daher lasse ich unsere Oliven der eigenen drei rund 100 jährigen Bäume auswärts pressen. Solch hochstehendes Olivenöl wird nur für die kalte Küche verwendet und ganz sicher nie als Agrartreibstoff.