Stephan Marti-Landolt: Politik, Wirtschaft, Verbände, Gewerkschaften und Militär sind in Ecuador so zerstritten, dass es keinen Sinn macht, den aktuellen Präsidenden namentlich zu erwähnen. Keine ein einhalb Jahre bleibt einer im Durchschnitt. Da kann man sich nicht einmal richtig einarbeiten.
Ferdinand Magellan: Die Wahlen von Ecuador werden trotz dem Lachprogramm des Vizepräsidenten weltweit kaum wahrgenommen – dafür freuen sich einige um so mehr um den Rücktritt des US UN-Botschafters John Bolton. Zu lachen gibt es in Ecuador nicht all zu viel – Korruption herrscht vor. Der Gallup Corruption Index beträgt für Ecuador 89, für Finnland als Spitzenland nur 12. Dieses Land werden wir im Adventskalender nicht behandeln, es trägt also nichts zur Suche bei. Die Schweiz werden wir einmal anschauen – hier hat sie 36 Punkte. Österreich mit 44 Punkten lassen wir aus und auch Deutschland. 75 Punkte haben die, beinahe soviel wie der Bananenstaat Ecuador. Gemäss Rangliste nach Gallup doch auf Platz 48, aber die haben eine eigene Art, zu zählen. Übrigens, das was wir auf Weihnachten suchen, wird meines Wissens erstaunlicherweise in keiner Rangliste mehr festgehalten. Es gibt keinen Letzten und keinen Besten – deshalb nach Alphabet.
sml: Ecuador ist tatsächlich weltweit der grösste Bananen-Exporteur. Vor Costa Rica. Wirtschafts-mässig sind aber in Ecuador Investitionen risikoreicher. Die Enteignung zum Beispiel der Anlagen von OXY Occidental Petroleum wirkt für ausländische Investoren nicht gerade Vertrauen erweckend.
Ferdinand: Dem Land hilft auch nicht viel, dass es der fünft grösste Ölexporteur von Lateinamerika ist. Aber es wird ja eh viel weniger Öl in Zukunft gebraucht, denn die Sicherheitsbestimmungen beim Fliegen wurden so rigoros gehandhabt, dass vor lauter Verspätungen, Flüge zusammen gelegt werden könnten. Und die Sicherheitsvorkehrungen sind nahe zu perfekt. Waren, die bei einer Zwischenlandung im Duty Free Shop gekauft wurden, werden sicherheitsbewusst, wie die Menschen halt so sind, beschlagnahmt und weggeworfen. Man könnte ja Bomben basteln.
sml: Nur Polonium 210 finden sie zu spät. Das Polonium und Radon brachten vermutlich der zweifachen Nobelpreisträgerin Marie Curie den Tod, wie Alexander Litwinenko. Nur hatte Curie es wesentlich schwieriger, ans Polonium heran zu kommen, als dies heute der Fall ist.
Ferdinand: Du hast schon zu deiner Schulzeit gewusst, dass Polonium zu Ehren von Polen so benannt wurde. Hast ja mal einen Vortrag darüber gehalten. Aber du weisst vermutlich noch nicht was du zu Polen schreiben willst.
sml: Nein, aber wen erstaunt es, dass Tatsachen in Europa ablaufen, die man eher in Südamerika vermuten würde und Polen, das zur EU gehört, ist auf dem zweit letzten Platz in Sachen Korruption, gefolgt vom letzt bewerteten Litauen. Dass man Menschen auf den Mond wünscht, hilft heute nichts mehr. Dort können wir sie wieder herunterholen. Die modernen Entdecker haben ein Raumschiff. Mit dem Mars wird das in Zukunft auch nicht mehr anders sein – hier siehst du eines der schönsten Marsbilder. Das Risiko der verschiedenen Länder ist bei den Anlageentscheiden ein wesentlicher Faktor – aber auch die Gewinnchancen.
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Anders sieht es da mit Argentinien aus. Im Gegensatz zu Ecuador ist es im Blickpunkt der Öffentlichkeit, nicht zuletzt durch die Argentinienkrise. Diese scheint jedoch überwunden. Ecuador kann sich jetzt Argentinien als Beispiel nehmen!