Im Grunde genommen gibt es drei ganz unterschiedliche Gruppen von Vierrad-Antrieben. Einerseits die professionellen Fahrzeuge die vom Militär, der Landwirtschaft bis hin zum Extremtourismus eingesetzt werden und auf der ganz andern Seite Fahrzeuge, die wie ganz normale Autos aussehen, reine «Asphaltfresser». Und dazwischen liegen die meisten SUV Sports Utility Vehicle, Fahrzeuge, die meist eher das Ego stärken, denn für eine echte Offroad-Fahrt eingesetzt werden (und viele darunter überhaupt können).
Die Links bei Wikipedia (siehe oben) sind nicht ganz komplett, es gibt noch etliche Länder auf der Welt die auch 4-Rad-Antriebe herstellen oder hergestellt haben. Exoten so zu sagen.
Lesen sie, was Krusenstern über den Russen-Range Rover, den UAZ Tigr schreibt. Ganz spannend zu lesen. Auch für Leute, die sich im Gelände nie mit Seilwinde, Abschleppseil oder Sandblech die Zeit vertrieben haben, vor Nässe oder Hitze tropfend und am Schluss noch den schweren Arbeitsschuh im Dreck suchen mussten. Wie gestern in seinem Blog ersichtlich, können auch Tiger ganz wohl im Wasser sein.
In Zukunft dürften vermehrt permanente, nicht zuschaltbare, Vierrad-Antriebe auf den Markt kommen. Diese haben nämlich zwei Vorteile die fast immer übersehen werden:
1. Sie sind sicherer als vergleichbare Fahrzeuge mit Zweirad-Antrieb (egal ob Vorderrad- oder Hinterrad-Antrieb).
2. Sie verbrauchen, immer mit ähnlichen Fahrzeugen verglichen, weniger Treibstoff und der Abrieb der Pneus ist geringer.
Das Zusatzgewicht selbst ist relativ gering, verglichen mit dem Gesamtgewicht eines Fahrzeuges. Auf diesem Gebiet könnte es interessante Anlagemöglichkeiten geben. Nur Zeit muss man haben, bis im Automobilbau neue Trends im grossen Stil auf den Markt kommen. Vor über 15 Jahren haben wir einmal ASHA gekauft. Was bei McLaren aus dem leichtesten Verteilergetriebe der Welt geworden ist, entzieht sich heute meiner Kenntnis.
Der Automobilmarkt ist dauerhaft, Änderungen brauchen seine Jahre, Jahrzehnte. Dafür gibt es auch alte Dinge, die immer noch brauchbar sind. Wer müsste zum Beispiel einen Satz Schneeketten für einen ARO haben – bei mir günstig abzugeben. Der im Link erwähnte AMC hat vermutlich nichts mit dem AMC der American Motors Corporation zu tun. Und hier kommt mir Florida und der Gremlin in den Sinn … ja, ich begreife jeden, der Spass an ausgefallen und auffallenden Fahrzeugen hat.
Naja. Ich fahre einen Vierer, die Hinterachse schaltet sich bei Bedarf hinzu, wenn die Vorderräder nicht greifen. Ich bin noch nie irgendwo hängengeblieben, insbesondere nicht beim Anfahren auf Schnee.
Wegen des Gewichts, es wiegt bei meinem Fahrzeugtyp ungefähr 100kg, und das ist schon nicht ganz zu vernachlässigen, da man dies ja ständig mit sich herumfährt. Die Hersteller geben deshalb einen um etwa 0.4L/100km höheren (!) Verbrauch an.
Sicherer? Warum?
Hallo Homunkulus
Zuschaltbare verbrauchen etwas mehr und zum Teil hängt das nicht mal nur mit dem Zusatzgewicht, sondern auch mit dem grösseren Reibungsverlust (Wellen und Getriebe) zusammen.
100 Kilo scheinen mir etwas viel, da werden wohl auch zusätzliche Bodenschutzbleche etc. mitgezählt. Übrigens, das Zwischengetriebe von Asha ist rund ein Kilo schwer.
Sicherer sind Vierrad-Fahrzeuge wegen der wesentlich besseren Bodenhaftung – vor allem in Kurven. Aus diesem Grund ist bei permanenten 4-Rad-Antrieb auch die Reibung in Kurven geringen und entsprechend der Treibstoff-Verbrauch.
Aufgepasst, das Ganze funktioniert nur wenn man gleich schnell wie ein Vergleichsfahrzeug fährt. Und gerade hier sieht man oft SUV die schneller als andere fahren – man hat ja noch Reserven. Vieles hat seine Grenzen und die Physik kann kein 4-Rad-Antrieb überwinden – Auffahrunfälle und Glatteis lassen grüssen. Gute Fahrt und viel Glück – und vielleicht mal einen Kurs in Veltheim, Safenwil, dem Stockental, einem Militärflugplatz oder auf einer Rennstrecke …