Unterschied zwischen Auto- und Senf-Einkauf


Eine Tube Senf wird gezielter eingekauft, als ein Personenwagen.

Früher, so vor 20 Jahren war es in der Schweiz schlimm. Damals war der Samstag für viele der Autoputztag. Heute hat sich das meiner Ansicht nach etwas gebessert. Zum einen sind die Wagen pflegeleichter geworden und die beliebste Farbe ist Silber – da sieht man auch den Dreck am wenigstens. Aber das Auto ist für Viele ein Heiligtum geblieben.

Überlegen sie sich einmal, welches die wichtigsten Argumente bei ihrem letzten Autokauf waren. Marke, Farbe, GPS, Form, Offroad oder sonst etwas, das genau betrachtet nebensächlich ist. Beim Einkauf von Senf gehen die meisten Leute viel bewusster und analytischer vor, als wenn sie einen Personenwagen kaufen.

Auf was achten sie beim Einkauf von Senf:

– fein, grob oder mit ganzen Körnern
– mild oder scharf – rot, grün, blau
– im Discount oder im Lädeli
– Tube oder Glas
– kleine Tube oder grosses Glas
– Markenartikel oder M-Budget
– scharf oder süss
– rein oder mit Kräutern, oder gar mit Meerrettich
– Schweizer oder ausländischer Senf
– Wegwerfglas oder nach Verzehr zum Trinkglas umfunktionierbar
– Aktionspreis oder Normalpreis
– 10 Gramm-Tube oder 2-Kilo-Büchse
– eine Tube oder gleich vier für den Vorrat
– mit Wienerli gekauft, weil der Senf gratis ist
– das nicht gebrauchte Tübli Senf auf dem Festplatz mitnehmen
– Industriesenf oder mit der Steinmühle gemahlen
– geniessen sie etwa nur Biosenf
– ohne Konservierungsstoffe, oder ist das egal
– statt Glas doch lieber im Steinguttopf und rotem Bändel oben drauf

Sie wissen garantiert bei jedem Punkt, ob sie dies brauchen oder nicht. Haben sie das letzte mal, als sie einen Neuwagen kaufen auch eine Liste erstellt, was das neue Auto alles erfüllen muss, was angenehm wäre, wenn man das auch hätte und die Punkte, die sich um den Luxus drehen, welchen man sich doch einmal leisten möchte. Wenn sie das noch nie auf diese Art gemacht haben, dann können sie in Zukunft viel Geld sparen. Aber eines vorweg – die Automarke muss ihnen ganz egal sein. Das ist bei den meisten Leuten eh nicht der Fall, die ziehen nämlich ihren Wagen wie einen Lacoste-Pullover an, da er halt vielleicht der Alfa Romeo Tipp ist.

An jedem Autosalon finden sie einen Wagen, der im Vergleich zur Konkurrenz mindestens 20 Prozent billiger ist und genau das gleiche bringt, wie die teurere Marke. Das Preisleistungs-Verhältnis ist am Autosalon ein wichtiger Gradmesser, wie es den Autofirmen geht. Bei uns wird noch nicht so mit grossen Rabattschlachten gekämpft, wie in den USA. Der Autosalon Genf wird wieder einiges über die Börsenkotierten offen legen.

Aber sie müssen nicht nur auf die Farbe und die Form schauen – es sei denn, sie schauen beim Senf auch auf weissen oder schwarzen und sonst ist halt vielleicht doch einiges wahr am Sprichwort: Senf macht dumm!

«Das General Motors Konkurs macht, weiss jeder. Die Frage ist nur wann!» Diesen Spruch habe ich gestern an einem Round-Tabel gehört – der Bericht der Grossveranstaltung ist in der Presse zugänglich.

Senf

… echt französischer Senf?

Auto-Mekka Genf – Verkaufszahlen werden klein sein


Der 76. Genfer Automobilsalon zieht Besucher an, aber praktisch keine Käufer.

Wieviele Leute nach Genf pilgern und dort oder aufgrund der dortigen Erkenntnisse einen Neuwagen kaufen, weiss niemand. Diese Zahlen könnten nur mit Marktfoschung erahnt werden und es ist nicht selten, dass solche Zahlen riesengrosse Differenzen zu den tatsächlichen Zahlen aufweisen. Mit gesundem Menschenverstand kommen sie meisten zu ähnlichen Ergebnissen. Aber auch die Marktfoschungsbranche muss gelebt haben und über die Verlässlichkeit habe ich mich schon des öftern geäussert. Analystenschätzungen sind immer besser – die bauen nähmlich auf tatsächlichen Zahlen auf und fangen nicht bei Null an.

Rund 260 000 neue Personenwagen wurden letztes jahr in der Schweiz verkauft und in Genf erwartet man fast das Dreifache an Besuchern. Für 2005 dürften es in der Schweiz rund 5 Millionen Motorfahrzeuge haben. Allein 3,8 Millionen Personenwagen im Jahre 2004 – geteilt durch die Neuzulassungen ergibt 14,7. Das heisst, wenn die Konjunktur nicht mitspielen würde, so wäre heute ein durchschnittliches Auto fast 15 Jahre in Gebrauch.

Die Qualität und damit die Lebensdauer eines Autos hat in den vergangenen 20 Jahren beachtlich zugenommen. Dies ist auch der Grund, wieso die Chinesen auch 2006 nicht nach Genf kommen – ihre Qualität ist für unsere Ansprüche (noch) zu gering. Wenn wir aber ungefähr mit 11 – 12 Jahren Lebensdauer rechnen, kommen wir in einen Zyklus rein, der sich vielleicht noch einmal wiederholt. 1988/1989 gab es eine Spitze bei den Neuzulassungen, die sich 1999/2001 wiederholte – warten wir jetzt bis ins Jahr 2010?

100 Tage – heute ist alles anders


Angela Merkel ist 100 Tage im Amt und in 100 Tagen fängt die Fussballweltmeisterschaft an.

Jeder der selbst einmal ein präsidiales Amt in einer Behörde geführt hat, weiss, wie einfach eigentlich die ersten 100 Tage waren. Frau/Mann wird geschont und die Missgunst kommt erst so richtig auf, wenn unangenehme Entscheide gefällt wurden, wenn man zuviel «Drive» hat, und und und… Nach 100 Tagen stellen die einen eine positive Bilanz und andere eine negative Bilanz.

Wenn wundert es , dass hüben wie drüben auch solche quer schiessen, die noch keine 100 Tage im Amt sind. Das gab es früher auch nicht. Die Zeit läuft heute wohl nicht schneller, aber vielfach mehr ausgelastet ab und viele versuchen, Präsidiale Führerinnen und Führer von einem geradlinigen Kurs abzubringen. Der Zick-Zack-Kurs sollte eigentlich der Börse vorbehalten sein.

Allen Recht getan ist nicht einfach, aber dafür gibt es ja den/das Merkelmeter. Die Börse wird sich aber nicht nach diesem Index orientieren – die Börse geht der Zeit voraus. Der Zeit voraus ist auch Mister President. Bush reist nach Indien und will die Zusammenarbeit im Kernenergie Bereich verstärken. Nicht nur im zivilen, sondern auch im militärischen Nuklear Bereich. Auch dies ist eine Zeiterscheinung, dass sich Behörden nicht mehr an Gesetze, Richtlinien, Abmachungen halten. Hier wurde ein Zick-Zack-Kurs eingeschlagen – Indien hat den Atomwaffen-Sperrvertrag (englisch) noch nicht unterzeichnet.

Noch genau 100 Tagewarten bis zum Ernstfall, bis die Fussball Weltmeisterschaft beginnt. Das ist für manchen hart – aber immerhin, die Tage werden länger und die Wartefrist kürzer. Etwas länger warten müssen noch die Rolling-Stones Fans – aber bis im August habe auch ich jemanden gefunden, der mich begleitet. Die andere Möglichkeit wäre der Verkauf eines Tickets, was hier vermutlich einfacher zu bewerkstelligen ist, als bei der Fussball-WM.

WM-Fussball

… ganz so Fussball-Stimmung kommt noch nicht auf, zumindest Wärme und Druckluft müssten erhöht werden …