Italien mit Venedig, Brasilien mit Rio de Janeiro, ob in Deutschland oder der Schweiz grassiert das Fasnachtsfieber, das Karnevalsfieber. Ob katholisch oder reformiert spielt nicht so eine grosse Rolle, viele freuen sich und lassen das Jahr Revue passieren. Umzugswagen, Schnitzelbänke, aus der Bütt – jedes Jahr zeigt sich, was die Fasnächtler bewegte und zum Teil auch, was sie lieber anders hätten.
Auch wer gar nichts mit der Fasnacht «am Hut hat», kann sich über die verschiedenen Sujets einige Gedanken machen. In Brasilien wollen die Samba-Schulen immer höher hinaus. Das Geld dazu könnten sie aber für anderes besser einsetzen. Die Frage ist nur, wie dies zu deuten ist. Denken sie, dass es ihnen besser gehen wird und man daher in den Fasching investieren soll, oder geht es ihnen schlechter und sie wollen noch einmal so richtig Freude haben. Es kann wie mit dem Reisen sein. Wenn man sich schon durchs Jahr nichts gönnen konnte, dann will man wenigstens in den Ferien leben.
Nur, Brasilien ist den meisten zu weit weg. Schauen sie lieber in der Schweiz, wo und wie die Narren los sind. In Deutschland geht so langsam überall alles seinem Ende entgegen, der Rosenmontag ist vorbei und die einen sind froh, dass sie nicht Kölsch verstehen mussten und die andern wiederum, dass nächsten Montag in Basel dr Morgestraich beginnt und man mit deren Sprache zum Teil auch auf Kriegsfuss steht.
Freuen wir uns auf den Sonntag, dann herrscht «hierzulande» Hochstimmung und Fasnachtsfieber. Wir sind gespannt, welche Themen präsentiert werden. Bananen waren im Gegensatz zu Deutschland letztes Jahr schon Trumpf. Ich denke, dieses Thema ist weder politisch noch kulturell messbar – vielleicht ist es nur ein Narren-Spiegel, denn wer isst am meisten Bananen.
..VOUWEH – VW – in Deutschland auch ein Thema – (Langenthal 2005)