Auf den Fahrplanwechsel Mitte Dezember wird es bei der SBB viel eidgenössischer. Das Rauchen wird untersagt und damit entfällt ein ganz erstaunliches Kommunikationsmittel. Wir Schweizer sind ein Volk von Minderheiten und Minderheiten verbünden sich. «Haben Sie Feuer?» «Welche Zigarre rauchen Sie?» Egal ob mit Z oder C, mit Cigarren-Rauchern kommt man eigentlich immer zu einem Wortwechsel – manchmal mehr, manchmal weniger. Genussraucher sind eine kleine Minderheit und hören gerne, was andere für Ansichten haben. Ob sie diese dann teilen, spielt nicht so eine Rolle, denn für sie ist wichtig, sich mit andern Meinungen auseinander zu setzten.
Genau gleich ergeht es mir im Beruf. Ich will nicht genau das Gleiche machen, wie alle andern Vermögensverwalter und Banken. Ich versuche auf meine Kunden einzugehen und jedem eine eigene Asset Allocation zusammen zu stellen. Jeder Kunde ist anders und es gilt seine Ansichten und Möglichkeiten heraus zu finden. Das Martische 6-Eck hilft. Rendite, Risiko und Liquidität gilt es zu berücksichtigen, Vorlieben herauszufinden und festzustellen, wer ökologische und ethische Bedürfnisse hat, die bei einer Anlage zu beachten sind. Wie viel Ökologie es sein darf, sein muss, auf was verzichtet werden muss, was man unbedingt im Depot haben will. Es gibt nicht 100-Prozent oder Null-Prozent ökologisch. Jeder Kunde ist tatsächlich anders.
Ich will das Rad nicht (ganz) neu erfinden, aber geniesse die Zusammenarbeit mit Banken, vor allem mit kompetenten Anlaufstellen. Eine Zweit- oder Drittmeinung ist geschätzt. Meist von beiden Seiten. Man inspiriert sich und vielleicht hat man einmal eine Information, die man bisher nicht kannte – oder auf dem Internet nicht gefunden wurde.
Zweitmeinungen sind in unserem Geschäft wichtig – aber noch wichtiger ist, dass man seiner Philosophie treu bleibt und nicht nach jedem Telefonat, dasjenige kauft oder verkauft, das die Bank vorschlägt. Dann bräuchte es den Vermögensverwalter nicht. Aber wir nehmen viele Dienstleistungen der Banken in Anspruch, da diese manche billigerer und effizienter anbieten können. Kosten sparen zahlt sich schlussendlich auch für den Kunden aus – die Gesamtperformance steigt.
Um dieses Thema ging es gestern im Zug. Um Pensionskassen. Diese sind in den Anlagemöglichkeiten extrem viel mehr eingeschränkt als Privatkunden. Hier können Versicherungskonzerne kostengünstig weiterhelfen – zum Beispiel Zürich. Mein Diskussionspartner arbeitet dort und gestern Mittag wollte ich eben dort aussteigen. Die SBB meldeten aber per Lautsprecher: «Nächster Halt in Zürich-Schaffhausen!» Alles wird grösser und davon können wir «Kleinen» auch profitieren – und mit uns die Kunden. Egal ob Privatkunde oder Pensionskasse.
Den Artikel im Tagesanzeiger von Professor Martin Janssen «Die Renditen könnten höher sein» möchte ich ihnen nicht vorenthalten. Ich wurde vom Mitreisenden darauf aufmerksam gemacht. Danke. In Pensionskassen können «Gross und Klein» sich ergänzen. Wie mit den Banken.
Wir können die Beratung anbieten – und die Erfahrung. Ich habe einmal selbst mehrere Kleinstpensionskassen geführt (oder führen müssen – denn dies ist kostenmässig nicht sinnvoll), Pensionskassen beraten und wenn das Bankgeheimnis nicht wäre, dürfte ich ihnen sagen, ob und wenn ja welche Pensionskassen ich allenfalls von der Vermögensverwaltungs-Seite her kenne. «Gross und Klein» können sich sinnvoll ergänzen.